Archiv für die Kategorie ‘Deutsch’

Nietzsches Zarathustra: Perfekte Pöbelfreie Prosa

Mittwoch, 18. Januar 2012

Gestern las ich nach langer Zeit mal wieder einige dreißig Seiten in Nietzsches Zarathustra.

Welch ein Licht aus einfachen deutschen Wörtern!

Wie viel Weisheit in jedem Absatz!

Und: welche Pöbelfreiheit!

Ich muss mich daher wohl doch dahingehend entscheiden, dies Werk schlussgültig über den Quijote und Shakespeares Dramen zu setzen. Alles andere wäre unbillig. (weiterlesen…)

Deutschland stirbt den Smartphone-Tod (Schmerzphon-Tod)

Dienstag, 17. Januar 2012

Ich habe nur noch wenig Zweifel daran, dass Deutschland den Smartphone-Tod sterben wird.

Ging ich noch vor einem oder zwei Jahren durch die Straßen, so hatte ich trotz all der vielen jungen Mädchen und Frauen, denen ihr Mobilfunkgerät förmlich an der Backe klebte, der hirnschädigenden Wirkung durch die permanente starke Strahlung aus kürzester Entfernung, noch Hoffnung (obwohl ich nicht zu jenen gehöre, die meinen, Frauen sollten es eh besser nicht mit dem Denken versuchen).

Jetzt aber gewahre ich all diese germanischen Grazien mit leicht gesenktem Haupte einherwandeln, entrückt, nicht mehr von dieser Welt, eine Hand, oft beide Hände, am Smartphone, auf dieses blickend, nicht ihrer Umgebung, ihrer Mitmenschen, selbst des Verkehrs nur noch per gelegentlichem Aufschauen achtend.

Auf Kurz oder Lang werden all diese bestinformierten Teutoninnen aller Zeiten von schnöden Renaults und Hyundais überrollt worden oder unter die Tram gefallen sein: also wenig gewahren sie noch ihres irdischen Daseins.

Wir werden daher bald genetisch kompatible Aliens in gebärfähigem Alter importieren müssen. (weiterlesen…)

FAZ-Journalist glaubt an Verschwörer

Sonntag, 15. Januar 2012

Unter dem Titel “Halb Europa geht in die Knie” las ich eben auf faz.net:

“Ratingagenturen haben längst nicht die Kraft, die ihnen von Verschwörern zugemessen wird: Nachdem…”

Nun ist man selbst bei der FAZ nicht mehr in der Lage, zwischen Verschwörern und Verschwörungstheoretikern zu unterscheiden. Oder ist ein Verschwörungtheoretiker automatisch selber ein Verschwörer?

Sind womöglich Verschwörungstheoretiker inzwischen die einzigen Verschwörer, da es echte, althergebrachte Verschwörungen bekanntlich schon lange praktisch nicht mehr gibt? (weiterlesen…)

‘Juden und “Nichtjuden”‘

Samstag, 14. Januar 2012

Eben las ich wieder einmal ein Stück über ‘das Verhältnis von Juden und “Nichtjuden”‘.

Und wieder fiel mir dabei auf, dass das Deutsche, an Begriffen und zumal an Wortbildungsmöglichkeiten wahrlich nicht die ärmste Sprache, hier irgendwie defizitär wirkt. (‘Juden und “Unjuden”‘ wäre auch nicht gerade eleganter.)

Im Englischen existiert das Lexem “gentiles” als Bezeichnung für alle “Nichtjuden”. (Zeitweise auch synonym für Christen verwendet; bei den Mormonen gar für alle Nichtmormonen, selbst Juden.) Laut Britannica leitet es sich vom hebräischen “goy” ab (für “Nichtjude”), enstand dann durch lateinische Übertragung zu “gens” (Volk).

Da nun “goy” im Jiddischen und Deutschen (auch schon im Hebräischen) durchaus nicht selten eine pejorative, also herabsetzende Bedeutung hat, eignet es sich wohl kaum besonders, dies sprachbehindert wirkende “Nichtjuden” zu ersetzen; “Heide” wäre eine Möglichkeit, die sich aber zumindest Christen und Moslems wiederum verbäten.

Das Ganze hat in der Tat eine komische, aber auch bedenkliche Seite; bin ich etwa ein Nichtbuddhist, Nichthindu, Nichtmoslem und Nichtchrist? Also vor allem etwas nicht? (weiterlesen…)

Heilandsjesusgottesdonnerwetter (noch einmal)!

Samstag, 14. Januar 2012

Den obigen Fluch pflegte mein Vater gelegentlich abzulassen, wenn er sich gewaltig ärgerte.

Bemerkenswert daran ist nicht nur die klangliche Qualität dieses Kompositums, sondern auch, dass darin neben dem Heiland, Jesus und Gott auch noch Donar vorkommt, man also von einer christlich-heidnischen Hybridfluchbildung sprechen kann.

Das Wort, welches drei Starktöne birgt, am Schluss erstaunlich sanft, mit drei schwachen Silben ausklingt, wie als ob die Welt damit erlöst wäre und wieder zur Ruhe kommen könne, hatte, jedenfalls in der Diktion meines alten Herrn, einen deutlichen, langen Hauptstarkton auf dem “je”, holte mit dem “Heiland” gleichsam bis dahin aus, um dann mit abnehmender Tonspannung sehr schnell zum Ende zu kommen. (Man beachte auch die elegante Verteilung der Vokale und Konsonanten!)

Er hatte diesen Spruch, den er selten verwandte, so hervorragend, fast putzig zu nennnen, drauf, dass wir als Kinder manchmal lachen mussten, was für ein shakespearesker Mime da vor uns stand, wobei wir uns natürlich lieber hinter einen Sessel verzogen, um ihn nicht noch mehr zu ärgern, uns womöglich noch ein “Was gibt’s doh zom Lacha, ihr Heilandsäck’?!!” einzufangen. (weiterlesen…)

Glaube ist…

Donnerstag, 12. Januar 2012

Schon der Begriff “Glaube” ist verkehrt.

Jedenfalls in der Gleichsetzung, die vorherrscht. (weiterlesen…)

Schamhafter Dichter

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gelernt ist erst der Anfang

Bestanden fordert zum Bestehn

(Also prangte der Spruch auf den T-Hemden der Bad Kissinger Abiturienten im Jahre 2000. Der halbhammelburgische Aphoristiker wollte weiland noch nicht genannt sein.)

Metatextsemantik

Mittwoch, 11. Januar 2012

Gestern Abend las ich wieder einen Artikel von einem, der hervorragend schlecht schreiben kann und mir darob schon zuvor aufgefallen war.

Die Sachen, die ich bislang von ihm kenne, die er macht, sind stilistisch äußerst geschliffen; für heutige Verhältnisse sehr selten; trotzdem werde ich ihm jetzt nicht die Ehre angedeihen lassen, ihn zu erwähnen.

Zum einen deshalb, weil seine zahlreiche Anhängerschaft meine Kritik an – jüngst – seiner Papstseligkeit und deren Begründung mir weit überwiegend reflexhaft als Neid des bislang Kürzergekommenen auslegte, zum anderen, weil ich mir diesen Blender bis zu einer besseren Gelegenheit aufsparen will. (weiterlesen…)

Schnallenbelgel gegen Lechts

Dienstag, 10. Januar 2012

Alle Parteien rechts von der Linkspartei sind rechts.

Und rechts ist dasselbe wie rechtsextrem. (Siehe mein Kommentar zum vorigen Beitrag mit Link auf die entsprechende Jugendwettbewerbsseite der Justizministerin, die sich von rechts wegen mit Rechten auskennen sollte.)

Grüne, SPD, FDP, CDU und CSU gehören daher dringend einem geordneten Verbotsverfahren zugeführt (dürfte keine Probleme wie bei der NPD bereiten, da diese Parteien wohl weit überwiegend nicht von Verfassungsschutzmitarbeitern geführt werden, so dass das Bundesverfassungsgericht in diesen Fällen mit leichter Hand den Hammer fallen lassen können sollte).

Sobald dann nur noch die Linkspartei – als einzige des Verfassungsbogens – im Leichstag sitzt, sind wir das ganze rechte Drecksgesindel endlich los, und man kann wieder eine anständige Politik machen.

Alles gut wird aber erst, wenn alle Deutschen Mitglieder in der Linkspartei geworden sind.

Und selbstverständlich muss die Linkserziehung nicht erst in den Klippen beginnen, sondern schon auf der Entbindungsstation, was sage ich, im Mutterleibe, durch Beschallung mit der Internationalen.

Aber selbst das könnte noch zu spät sein.

Wehret den Anfängen!

Es müssen schon Eierstöcke und Hoden entsprechend zielführend behandelt werden. (weiterlesen…)

“Seriös” schreiben

Freitag, 06. Januar 2012

Ich will jetzt mal ein bisschen Schreiberlingsstriptease betreiben: Man gönnt sich ja sonst nichts. (weiterlesen…)

Wulff als Heiland

Freitag, 06. Januar 2012

Ich habe im letzten Beitrag “Wulff oder Chaos” meinen Rückhalt für den Bundespräsidenten Wulff ein wenig satirisch eingehegt. Es ist mir damit aber ernst.

Je länger dieser Mann bleibt, um desto lächerlicher wird diese Republik der Selbstaufgabe.

Das kann zumindest mittel- bis langfristig nur gut für uns sein. (weiterlesen…)

Wulff oder Chaos

Donnerstag, 05. Januar 2012

Ich bin endentschieden dafür, dass Wulff bleibt.

Eine Republik, die im Handumdrehen das gesamte Volksvemögen verpfändet, braucht auch einen angemessenen Repräsentanten, der dazu entsprechend grinst.

Man stelle sich mal vor, wir hätten einen glaubwürdigen, respektablen Bundespräsidenten.

Das brächte alles ins Chaos.

Die Leute drehten vollkommen durch, müssten sie erkennen, dass noch irgendwas mit rechten Dingen zugeht.

Das wäre der direkte Weg in die Staatskrise.

Untragbar. (weiterlesen…)

Deutsche “Qualitäts”-Presse im sprachlichen Sinkflug

Freitag, 30. Dezember 2011

Inzwischen häuft sich in den Kommentarspalten großer Schafsmedien der Leserspott über die mangelnde Handwerklichkeit der “Praktikanten”.

Dass denen anscheinend nicht einmal mehr ein alter Hase über die Schulter guckt.

Hier findet man auch Orthographiefehler, selbst schlimmere als nur das, klar, aber ich habe einfach kein Geld für einen Lektor, produziere am Tag oft alleine mehr als halbe Redaktionen, eigenes zumal, nicht nur Wiedergekäutes, benutze aus Prinzip kein Rechtschreibprogramm (ich habe schon einmal erklärt, weshalb, ein andermal vielleicht noch Erweiterndes dazu) und weiß natürlich, dass man die eigenen Fehlleistungen am leichtesten übersieht.

Diese Großmeier aber haben Fett genug, sind indes offenkundig entweder zu geizig oder wurstig, oder wirtschaftlich so am Ende, dass sie keinerlei Korrektoren (geschweige denn Lektoren, das ist ein Unterschied!) mehr bezahlen mögen, obzwar einer wie ich (nein, ich verrate jetzt nicht, wie schnell man das ziemlich anständig machen kann), achwas, nicht ich, wenigstens ein begabter Student, dem man vielleicht etwas mehr auf die Stunde bezahlt, denn wenn er als Möbelpacker jobbt, das immerhin bis zu einem erträglichen Ergebnisse hinbrächte.

Bei der Zeit zum Beispiel verbringt man mit Sicherheit mehr Zeit mit dem Zensieren von Leserkommentaren, als mit der Prüfung eigener Texte. (weiterlesen…)

Das originellste Impressum der Welt

Freitag, 30. Dezember 2011

Viele “hosten” ihre Netzseiten, um – oft Fragwürdiges – zu “posten” (so ein sprachlicher Abranz!), bekanntlich gerne in Ländern ohne Impressumspflicht, geben für den Fall nur einen – vielleicht sogar real vorhandenen – Winkeladvokaten in Istanbul oder Singapur an, um eifrig Texte klauen und verleumden, mitunter auch, um Sachen veröffentlichen zu können, die in Deutschland nicht zur absoluten Meinungsfreiheit passen.

Nun habe ich aber durch einen wundersam damit im Zusammenhange stehenden Zufall (ich befragte die Suchmaschine nach dem Eintrag “Staatsschutzkammer”, anlässlich dessen, dass der Bundespräsident höchstpersönlich einen armen Zittauer “Verunglimpfer”  - gemäß § 90 StgB – demnächst vor die Dresdener laden lässt, Konsequenz schlimmstenfalls 5 Jahre Kiste für den armen Tropf)  eine Seite aufgegabelt, die auch inhaltlich ganz lustig erscheint (der neueste Artikel lacht sich über die Simpel von der SZ einen Ast, die von also arglistig wie verhängnisvoll bewusst mit Marihuana gepanschten Cannabisprodukten schreiben!), aber in seinem deutschen Impressum für mich bislang wirklich den Vogel abschießt.

Denn dort ist unter anderem zu lesen:

“Diese Website steht unter der inhaltlichen Verantwortung von Elias Schwerdtfeger, zurzeit ohne Anschrift, da obdachloser Bettler.” (weiterlesen…)

Lidl: Abschiedsmark in Feingold

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Jetzt kümmert sich der Lidl nicht nur mehr qua Versorgung mit Nudeln und Distelöl aktiv um das Überleben des deutschen Volkes, sondern gar, indem er echte Goldmünzen für labbrichte, bekanntlich demnächst wertlose Euronen verkauft, mit dem Flaggschiff “Abschiedsmark” aus dem Jahre 2001.

Im Ernst.

Das selbstlose soziale Engagement dieses Unternehmens ist in der Tat beispielhaft.

Denn mit den eingenommenen Euronen wird man über Nacht auf dem Weltmarkt Lebensmittel kaufen, die man dann, ob des Gewinns aus dem Golde, den Leuten noch billiger anbieten kann.

Die vom Aldi sind da im direkten Vergleich schon ziemliche Penner.

Verkaufen Socken und Soßenpulver, aber nicht eine müde Abschiedsmark.

Ich warte jetzt darauf, bis die Norma Silberbrocken in veränderlichen Gewichtsanteilen in den Wühltischen hat. (weiterlesen…)

Banalbattel

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Es gibt Leute, die meinen, sie könnten sich auf ein Wort setzen wie auf einen Schemel oder ein Klosett.

Oft haben sie nur irgendwann einmal eine seltene, eine Sonderbedeutung, meist entweder aus einer Mundart oder einer älteren Sprachschicht, irgendwo aufgeschnappt, viel seltener sich selber ausgedacht, tragen dann diese Findung ständig im Munde, als Fetisch, fühlen sich darob wie ein zweiter Shakespeare.

Noch schlimmer wird es mit dieser Art der Infantilität, wenn sie sich in eine Redewendung oder ein Sprichwort verbissen haben.

Dann hört man zu jedem Thema Sentenzen wie “Alles hat zwei Seiten!”, hiemit Aussagen, die nur dadurch überhaupt welche sind, dass sie offenkundig nicht stimmen.

Weshalb sollte alles ausgerechnet zwei Seiten haben? Weshalb nicht wenigstens drei? Oder zehn hoch achtzig (auf so viele Atome Gehalts wurde mal von bestimmten Schlaumeiern das Weltall taxiert)? (weiterlesen…)

Unwahlen

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Solange ich keine Formation wählen kann, die angemessen für die Freiheit meines Vaterlandes eintritt, werde ich weiterhin nicht wählen gehen. (weiterlesen…)

Vom Sprechen und vom Schreiben

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Gestern schrieb ich in einem Rückkommentar an Leserin “Lesezeichen”:

“Und unsere Schriftsprache ist in der Tat oft unzulänglich.

Hört und sieht man einen Menschen zu seinen geäußerten Worten, so hat man, zumindest in der Regel, ein klareres Urteil.

Aber schon diese Aussage ist trügerisch, einzuschränken.

Ist man jenem oder jener gewogen oder weniger gewogen, versteht jener oder jene bestimmte Beimittel gut einzusetzen: schon trübt es die Sache sehr leicht.

Die Schriftsprache ist unbestechlicher.

Es steht für jeden da.” (weiterlesen…)

Netzerei

Mittwoch, 28. Dezember 2011

“Netzerei” gehört netzmäßig jetzt einfach mir. Inhalte härtester Art werden folgen.

Die erlöste Nation

Dienstag, 27. Dezember 2011

So langsam frage ich mich, ob man Leute, die einen als “Verschwörungstheoretiker” oder gar als “rechts” bezeichnen, nicht wegen Verleumdung, Beleidigung oder übler Nachrede erfolgreich verklagen können müsse.

Schließlich ist das Substantiv inzwischen zu einer Art Synonym für “gemeingefährlicher Irrer”, “gesellschaftszersetzender Paranoiker”, “jugendgefährdender Schmierfink”, “Perverser” usw. geworden, alswelche sprachliche Entwicklung ein ordentliches Gericht sicherlich berücksichtigen sollte (es sei denn natürlich, es wäre dem “Verschwörungstheoretiker” nachzuweisen, dass es keinerlei Verschwörungen gebe und auch je gegeben habe).

Was das Adjektiv anlangt, so ist es in weiten Kreisen zweifelsohne zum blanken Schimpfwort mutiert, wird, obschon in keiner Weise klar definiert, als Quasisynonym für “faschistisch”, “demokratiefeindlich”, “böse” usw. verwendet.

Um eines schonmal klarzustellen: Ich bin links, dass es kracht und betreibe Verschwörungen ausschließlich praktisch. (weiterlesen…)

“Verschwörungsjunkies”

Dienstag, 27. Dezember 2011

“Verschwörungsjunkies”: Diesen originellen Begriff las ich eben in einer Gazette, Leuten zugeordnet, die sich immer noch fragen, wie die Dinge auch um das Ende des Thüringer Terror-Trios eigentlich zugegangen seien. (weiterlesen…)

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