Beschneidungsdebatte: Vorhäute im Gesicht?

Meine Fresse.

Hier aber mal im Wortsinne.

Wäre die Medizin damals schon so weit gewesen, wie hier, immerhin in der Ärztezeitung 2005 beschrieben, so hätte man mir nach meinem Brandunfalle vor vierzig Jahren möglicherweise Weiterzuchtprodukte aus abgeschnittenen Babyvorhäuten dahinverpflanzt.

In diesem Forum äußert sich ein Teilnehmer dazu wie folgt:

“Vorhaut als Transplantationshaut., 30 Mar. 2010 11:14

Mediziner haben festgestellt, die Vorhaut ist eine qualitativ sehr gute Haut und besonders dehnbar. Eigentlich zu schade, um nach der Beschneidung als Klinikmüll ensorgt zu werden.
Was haltet ihr davon, Vorhäute als Transplantationshaut zur Verfügung zu stellen?

Nur einen Haken könnte die Sache haben. Wie wird wohl ein aus religiösen Gründen beschnittener Mann reagieren, wenn nach einem schweren Unfall mit notwendiger Hauttransplantation, ausgerechnet eine Vorhaut als Transplantationshaut verwendet wurde?”

Ein anderer dort:

“In den USA ist es gängige Praxis, daß werdende Mütter die Vorhaut ihres noch ungeborenen Babys vorab bereits an die Klinik in der das Kind geboren werden wird, verkaufen.”

Das ist ja nett. (Ob das mit den USA stimmt? Hier noch ein Link dazu. Die Rede ist auch von rein kosmetischen Zwecken.)

Wäre mir wirklich saupeinlich, wenn ich beschnitten wäre und man hätte mir Gewebe, das von anderer Leute Dödelchen ohne Betäubung abgerissen und runtergesäbelt, dann später ausgerechnet ins Gesicht gesetzt.

Als Goy oder Kuffar hätte es mir natürlich egal sein können. Wer Schweinfleisch frisst, dem macht es auch nichts aus, wenn ihm Vorhautnachzuchtzellen von zwar unfreiwilligen, aber immerhin religiös korrekt amputierten Säuglingen die Backe geheilt. (Im Falle, dass es US-Ware gewesen wäre, wohl wenigstens finanziell korrekt.)

Da hat Gott gut vorgesorgt, wenn er dem Neuzugebärenden seiner Güte gleich noch ein für ihn unnötiges Stückchen Haut mitgegeben, das sich von Mama schon vor der Niederkunft für gutes Geld veräußern lässt.

Gott hat seine Kindlein eben lieb.

Ich fühlte mich trotzdem etwas merkwürdig, wenn ich nichtmal so genau wüsste, ob ich jetzt insgesamt drei oder fünf Babyvorhäute, auf Gesicht und linken Handrücken verteilt, an mir nachsprießen hätte.

Irgendwo da draußen liefen heute beschnittene Männer herum, die mich unfreiwillig mit ihren Vorhäuten versorgt hätten.

Vielleicht wäre ich beim Rasieren noch vorsichtiger, als ich es aufgrund der schwierigen Topographie meines Untervorderkopfes ohnehin schon bin.

Die Vorstellung, mit meiner Wilkinson-Klinge nicht nur ein bisschen in mein altes Gesicht zu schneiden, sondern auch noch in unschuldige kleine Pimmelchen, könnte mir schon zusetzen.

Ob ich wohl ein bisschen religiöser geworden wäre, so behandelt, oder grade erst recht nicht?

Aber, in der Tat, was liegt schon an mir.

Ich will wahrlich nicht daran denken, wie ein Jude oder ein Moslem sich fühlen muss, wenn er Vorhäute von Goyim respektive Kuffar in seinem Antlitz herumträgt.

Am besten er weiß es nicht.

Oder verrät es wenigstens keinem.

—————————————————

Nachtrag

Auf transcyte.com, der Heimseite der von der Ärztezeitung erwähnten Vorhautverwertungsfirma, kann man nachlesen:

“…Prior to cell growth, this nylon mesh is coated with porcine dermal collagen and…”

Zu Deutsch etwa: …Vor dem Zellwachstum wird das Nylongewebe mit Hautkollagen vom Schwein beschichtet und…

Auf die Vorhäute kommt also auch noch Material von der Sau.

Das wusste ich vorher wirklich noch nicht.

Aber es wundert mich auch nicht.

Denn wenn man die Schweine nicht isst und die Vorhäute sowieso abschneidet, kann man sie ja auch gleich zusammen verarbeiten.

So etwas nennt man Ökonomie.

Ob wohl ein Imam oder ein Rebbe was dagegen hat?

Das Produkt von durch den Wolf gedrehten Babyvorhäuten auf Polyamid mit Schweinskollagen mir ins Gesicht gezüchtet. Wäre es das gewesen?

Naja. Bei mir hat es mit Eigenhaut einigermaßen hingehauen, und man musste nicht einmal meine Vorhaut dazu verwenden. Bauch und Arsch bzw. Oberschenkel sowie ein Streifen von hinterm Ohr waren meinen ewiggestrigen Chirurgen noch genug.

Ich weiß jetzt immerhin, weshalb ich nicht zum Quieken neige.

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5 Antworten zu “Beschneidungsdebatte: Vorhäute im Gesicht?”

  1. Dude sagt:

    Man könnte doch auch gleich noch die Säcke der ganzen enteiert genderisierten, die sich allzu oft fälschlichersweise noch immer Männer schimpfen, als Kehlsack ans Kinn tackern, dann hätten sie immerhin vom Optischen her noch etwas von nem Gockel…

    Es hätte wenigstens mal den Vorteil, dass die ganzen Kastrierten keine weiteren verzogenen, vom bösartigen Babylon-System kasteiten, Balgen in diese Welt stellten.

    Ps. Muss ich den mit der Gnade wirklich noch erklären? ;-)

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Als Handelsvertreter für Präputialien wirst Du als Dude wohl nicht mehr weit kommen. Du hättest etwas positiver formulieren sollen.

    Aber Du bringst der Gesamtbranche durch Deine innovativen Ideen durchaus frischen Wind.

    Hoden zu Kehlsäcken, da liegt ordentlich Zaster drin. (Es erinnert sogar ein bisschen an “Schwerter zu Pflugscharen”, ist also positiv konnotiert.)

    Vielleicht kann man die Kehlsäcke oben etwas einschneiden, damit sie auch als Klingelbeutel taugen.

    Dann werden die Dinger laufen wie die Hölle.

    Kriegst 5 Promille vom Gewinn.

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Wer einen ähnlich überzeugenden Vorschlag für die wirtschaftliche Verwertung von überflüssigen Genitalteilen macht, wie Dude, bekommt ebenfalls 5 Promille.

    Ich will ja keinen abzocken.

    Ob man wohl aus überzähligen Anussen Gehörgänge machen kann?

    Oder, einfach umgestülpt, Nasen?

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Alle

    Der ergänzende Nachtrag im Artikel entstand anhand weiterer Recherchen nach meinen bis hier erfolgten Kommentaren.

    Hier noch etwas zur WHO-gesteuerten Beschneidungspraxis in Afrika, auch die Frage thematisierend, ob dabei nicht der schwarze Mann ganz wesentlich als Rohstofflieferant herhalten muss:

    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/welt-aidskonferenz-operation-abraham-11834486.html

  5. haschmech sagt:

    Ob bei der Beschneidung von Mädchen vielleicht auch die wirtschaftlichen Aspekte eine dominierende Rolle spielen? Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, so wie Dude, aber manch eine prominente Person riskiert vielleicht nicht umsonst eine schöne dicke Lippe, wenn auch erst hinterher.

    (Als haschmech war das jetzt mein letzter Kommentar auf dieser Seite hier. Ich bin gerade dabei, mich wieder fort zu entwickeln. Schief gewickelt, so finde ich, war ich jetzt wirklich lange genug.)

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