Dem Nachwuchse (VII und vorläufig Ende)

Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob auch nur einer von Euch auch nur einen der Euch von mir gewidmeten Texte gelesen hat, einerseits meiner geringen Netzverbreitung wegen, andererseits, weil es derzeit vielleicht gar keinen von “Euch” gibt.

Das ist aber einerlei.

Dass ich nicht ganz dicht bin (der Schwabe sagt auch gerne: “ed ganz bacha”), habt Ihr wohl schon gemerkt. Sonst spräche ich einen derartigen Abhub der Gesellschaft wie Euch ja nicht immer wieder an.

Ich weiß aber, dass Ihr noch nicht einmal schon inkarniert sein müsst, um dass dies trotzdem seinen Sinn ergäbe. Denn, nicht nur, dass der eine oder andere andere außer Euch schon ein paar dem Nachwuchse, also Euch, gewidmete Zeilen gelesen haben möchte: Gesagt ist gesagt.

Ich wünsche mir, wünsche Euch, dass Ihr diesen fünfsilbigen Satz bis zum Grunde versteht und verinnerlicht.

Der Euch erzählt, dass Eure Worte unnütz seien, da sie ja keinen interessierten, will Euch in Wirklichkeit nur das Maul verbinden. Selbst dann, wenn er das selber nicht weiß.

Ohne ein wahrhaft überzeitliches Denken seid Ihr allerdings tatsächlich fehl am Platze. Ohne dies werdet Ihr so schnell von den Schafen gefressen sein wie das Heu der Frühjahrsmahd.

Noch ein Rat.

Lasst nicht auch nur einen Buchstaben, kein Wort durchrutschen. Achtet, ich sage es noch einmal, auf die Genauigkeit Eurer Begriffe. Der Klang des jeweiligen Satzes sei Euch dabei, dessen immer feiner fühlend, im Zweifel Richtschnur.

Ihr solltet auch, da wir im plutokratischen 21. Jahrhundert leben, unbedingt mindestens gut Englisch können. Damit Ihr davon nicht überwallt werdet alswie ein versteinertes Rind.

Und (zum zweihundertsiebenunddreißigtsen Male): Horcht hinein in die Dialekte! Werdet Schatzsucher! Fragt noch Euren Whisky, wie er wirklich heißt!

Horcht hin, was die Kindlein sagen, ja selbst die Weiber! (Der war jetzt ein bisschen altmodisch.)

Horcht auf die Schlosser, die Bäcker, die Handwerker alle!

Denn ein Großteil Eures Tuns ist Handwerk!

Vergesst das nie!

Und horcht natürlich auch der Abgefeimten. Der anerkannten Großkotze. Der Penner, Tabakhändler und Hosenverkäufer.

Schließlich horcht auf Euch selbst. Denn in Euch läuft die Welt zusammen. Und auseinander.

Ihr seid alles.

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4 Antworten zu “Dem Nachwuchse (VII und vorläufig Ende)”

  1. martin weinberger sagt:

    lieber freund, gerne will ich euch mitteilen, dass eure zeilen mein herz und auch meinen geist erfreuen. es gefällt mir ausserordentlich eure widmungen an den nachwuchs zu lesen und ich kann euch versichern ich nehme mir euren rat zu herzen. eure ratschläge und eure mahnungen. ihr schreibt nicht vergebens werter freund. ihr tut uns, den dichtern, gutes. seid bedankt und bestärkt. weiter so. bragi möge immer bei euch sein.

    mit liebem gruss
    martin

    de.spiritualwiki.org/Wiki/Archetypen

  2. Dude sagt:

    @Martin

    Mein gutgemeinter Rat an Dich.

    Achte unbedingt die Gross/kleinschreibung! Und auch auf gut gegliederte Darstellung Deines Geschrieben!

    Sie erhöhen das Ausdruckspotential und die Aussagekraft immens, was allzuoft leider unterschätzt wird heutzutage.

    Liebe Grüsse und erhebendes Schreiben

  3. Dude sagt:

    Fehler wie dieser hier – “Deines Geschrieben!” – sollten eigentlich, vor’m Abschicken, auch noch ausgemerzt werden so gut es geht, zumal das in in nicht korrekter Form – also “Deines Geschriebenen!” – ja durchaus den Inhalt der Aussage diesig einfärben könnte.

    Aber es ist spät geworden mal wieder… …allzu spät.

    ;-)

  4. martin weinberger sagt:

    ey dud,

    you are damn right. just the thing with capital letters aint my thing.

    weisst du. ist so ne art rapid prototyping. werde aber versuchen meine texte, nicht unbedingt meine beiträge so zu setzten.

    danke. ich werde das wayseermanifesto in meinen blog übernehmen.
    kenn es schon ne weile habs aber nicht gemacht. weiss ich warum nicht.

    auf gute zusammenarbeit
    und liebe grüsse an a l l e

    martin

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