Mit ‘Urheberrecht’ getaggte Artikel

Wir freien Autoren sind Nichtse

Donnerstag, 03. Oktober 2013

Ich habe mein Wort gegeben, nicht zu sagen, wo meiner zuletzt arg gespottet ward.

Das hat etwas Nützliches, weil eine wie auch immer geartete Nachlese damit einfach entfällt.

Ich darf aber sagen, worum es ging.

Es passte mir nicht, dass jemand ungefragt drei Texte von mir, klar rechtswidrig, übernahm.

Ich monierte das, und wurde dafür, für derlei selbstische Frechheit und Arroganz, immerhin recht facettenreich, kommentarweis mehrfach deutlich abgestraft.

Wie üblich, vom Grunde her nichts Neues.

Freie Autoren sind, wenn nicht offenkundig eine fette, aggressive Rechtsabteilung, eine jederzeit bereite Abmahnkanzlei hinter ihnen steht, nichts.

Beschweren sie sich darob, so werden sie dann auch noch auf eine so aberwitzige Art herabgesetzt, wie ich sie ein andermal genauer beschreiben werde. (Ich habe jetzt leider wenig Zeit, freue mich aber schon darauf.)

Wir sind Nichtse.

Beklaut, wenn widerständig, verleumdet, ausgelacht.

Dieses Nichts aber, das Magnus Wolf Göller heißt, wird sein Nichts deshalb noch um desto bräver wider jenes achtlose, nachgeschwatzte, hirnlose, skrupellose, dekadente Was setzen. Nach links, rechts, vorn, hinten, oben, unten. Um mal nur in der dritten Dimension zu bleiben, also nicht schon gleich wieder Hirne, die lieber Pfannkuchen wären als bloß pilzartig gebläht, zu überfordern.

Jetzt muss ich leider zu einem dringenden persönlichen Krisengespräch (nicht meinethalben oder meiner Familie halber).

Fortsetzung folgt.

 

Krieg den Künstlern?

Samstag, 21. April 2012

Unter dem vielsagenden Titel “Lieber frei als gerecht” äußert sich ein Michael Seemann zum Urheberrecht im Internet auf SPON.

“Manche glauben, dass ich gegen das Urheberrecht argumentiere, weil ich es den Künstlern nicht gönne. Nein, ich gönne den Künstlern alles Geld dieser Welt. Aber vor die Frage gestellt: Urheberrecht oder freies Internet, zögere ich nicht lang.

Wenn die Piratenpartei sich nicht traut, fordere ich es eben: Schafft das Urheberrecht ab!” – also elegant schließt der Mann sein Plädoyer.

Soso, er gönnt uns gar alles Geld der Welt. So viel wollen wir gar nicht. Arbeiter und Fabrikanten und anständige Polizisten, Lehrer zumal, sollen ruhig auch noch etwas davon abbekommen.

Isses nicht drollig, wie da einer, der uns unsere (potentiellen) Einkommensquellen ersatzlos streichen will – denn von greifbarem Ersatz berichtet er nichts – derart großzügig als unser Gönner auftritt?

Will wohl heißen, dass er niemandem verbieten will, uns ein paar Kreuzer in die Kappe zu werfen. Und wer gerade seine Hasen geschlachtet hat, der mag uns gerne mal einen halben Schrumpelkohl und zwei Mohrrüben in die Künstlerrestetonne hinterm Marienplatz schmeißen, ohne dass sich der brave Bürger dafür schämen müsste. Auch gebrauchte lange Unterhosen nimmt man in Herbst besonders gern. (weiterlesen…)

Piraten auf großer Bühne

Montag, 16. April 2012

Wahlrecht ab Zwölf, Einheitsschule, Auflösung der Klassenverbände, alles für alle, alle für keinen, Stimmrechtsverleih, flüssige Demokratie: so viel Fordern war nie.

Da werden die Grünen blass um die Nase, indem sie gewahren müssen, dass die Piraten ihnen ihre Hauptklientel der Träumer, Selbstgerechten, Infanten und Hedonisten streitig macht, mit dem denkbar einfachsten Mittel, nämlich jenem, einfach herumzukrakeelen, als pseudoanarchistische (wer für volle Meinungsfreiheit eintritt, büßt) Chaotentruppe aufzutreten, die ganz offen dazu steht, nichts vom Durchdenken von Konzepten zu halten, dafür umso mehr von Spaß und Radau, dabei selbstgerecht, die geistige Avantgarde des Netzzeitalters als Vertreter der spontanen Eselei, diffus liberal bis libertär, gleichzeitig Alles-ist-da-muss-nur-verteilt-werden-sozialistisch, hinreichend links und proletarisch in ihrem Gebaren, dass auch die Klientel der Linken betroffen, selbst jene vom erbärmlichen Rest der Restparteien.

Man sagt ganz einfach: “Mehr Unfug anrichten, als die alten ewiggestrigen Säcke, die noch nichtmal wissen, was ein Proxy-Server ist, können wir gar nicht. Egal, wie sehr wir uns anstrengen.”

Das kommt an beim Publiko, das eine Transposition der Realität derart herbeisehnt, dass es dafür alle Vernunft fahren lässt, an die Verkündiger jener nicht einmal mehr Mindestmaßstäbe der Urteilskraft anlegt, ein geradezu esoterisches Heilsuchen, über die Juxtaposition von tatsächlicher visionärer Kraft und Wirklichkeitsflucht stets beigemischt, gut an, jeder ein Piratomobil, mal hier, mal dort, mal irgendwie und irgendwo, jeder ein Teilchen der dissoziativ entropischen Schwärmkräfte, sozusagen immerhin mal etwer, Vieh als Hirtenversammlung. (weiterlesen…)

Nichts ist gut in Kulturplattstan

Dienstag, 10. April 2012

Vielleicht wäre es doch das Beste, das Urheberrecht einfach ganz abzuschaffen.

Das möchte dann zwar dazu führen, dass nur noch Tanzbären und Possenreißer von ihrer künstlerischen Arbeit leben können, aber eben auch dahin, dass Künstler nur noch unter ihresgleichen mitteilsam werden, es sei denn, man agiere im Sklavenaufstande gen Außen.

So, wie es jetzt aussieht, soll den Künstlern, gerade den “kleinen”, noch ihre letzte Hoffnung genommen werden. Wer wird denn das Geld verteilen? An mich etwa?

Und das Härteste am Gedanken an eine “Kultur-Flat” ist ja, dass hier irgendeiner festlegen soll, was Kultur wert sei, ja überhaupt, was Kultur sei, wenn er schon deren Wert festlegen und verteilen will.

Nichts ist gut in Kulturflatstan. (weiterlesen…)

Piraten für ein neues Urheberwas?

Dienstag, 10. April 2012

Unter dem Titel “101 Piraten für ein neues Urheberrecht” ist gestern eine Sammlung von 101 Einzelmeinungen als eine Art politisches Manifest erschienen. (Es waren zunächst 102, doch wurde Nr. 61 getilgt, da der Herr als holocaustrelativierverdächtig aufgefallen sein soll.)

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das ganze Konvolut durchzulesen. Es lohnt sich durchaus, zumindest für Leute, die einerseits an der Thematik interessiert sind und andererseits an den Sichtweisen der Piraten.

Zusammenfassend zunächst das Positive: Es werden viele gute Argumente vorgebracht, weshalb ein neues Urheberrecht vonnöten sei. Die weitaus meisten betonen, dass Künstler anständig bezahlt werden sollten, klingen dabei durchaus glaubwürdig, verbinden damit regelhaft auch scharfe Kritik an der bisherigen Vormachtstellung von Verwertegesellschaften.

Das Negative: Kein einziger von 101 Piraten stellt auch nur in Grundzügen ein konkretes Konzept für ein funktionables neues Urheberrecht vor.

Es wird sozusagen von allen ein Irgendwas gefordert, das modern und fair und klasse sein möge.

Man darf ohne weiteres vermuten, dass da kein Konzept erscheint, weil keiner eins hat. (weiterlesen…)

PIPA und SOPA: “Peddler” in der Pfeife geraucht, Digisuppe ausgelöffelt

Dienstag, 24. Januar 2012

Da ich über conspirare.net erst richtig auf die Thematik aufmerksam wurde und sich dort nach dem überaus empfehlenswerten Artikel des Betreibers bereits eine interessante Diskussion entwickelt hat und ich “double content” so weit als möglich vermeiden will, stelle ich hier, sozusagen als Anreißer, lediglich meinen letzten Kommentar dazu ein.

http://www.conspirare.net/w2/megaupload-sopa-pipa-jetzt-kommts-mit-us-riesenschritten/#comment-493

“24. January 2012 at 14:27

Nachdem ich (mich: Korrektur des Originalkommentars, fehlt dort) bezüglich PIPA und SOPA jetzt ein bisschen genauer kundig gemacht habe, ist mir klar, dass die mit der Verteidigung des klassischen Urheberrechtes nur begrenzt zu tun haben, sondern vielmehr tatsächlich ein Drohpotential und reales Machtmittel aufgebaut werden soll, das weit über Vergangenes und Heutiges hinausgeht.
Es riecht mächtig nach Zensurwaffe.
Schon die Drohung, über Google und die Server durchzugreifen, ist beispielsweise für alle sogenannten “whistleblower”, jene, die auf solche verlinken (“peddling”: reicht das?) potentiell fatal.
Fatal ist auch, meiner Ansicht nach, dass durch solcherlei Aktivitäten jene Bestätigung und Auftrieb erfahren, die meinen, man solle gleich alles freigeben: Ich fühle mich mit meiner Position zwischen Zensurmonstern und “Piraten” förmlich zerrieben.
Letztere nämlich schaffen ein Bewusstsein, das dem Klau beispielsweise von Deiner oder meiner Seite absolut Vorschub, moralische Rechtfertigung verleiht, diesen damit befördert, während all die Digihelden, wie oben schon erwähnt, sich gegenüber den Großen weiterhin, Maulhelden, die sie sind, verkriechen.
Was das Verhältnis zwischen Großen und Kleinen noch weiter, als dies die letzten Jahre im Netz schon geschah, zugunsten ersterer verschiebt.
Dass die Netzpiraten also in gewisser Weise – bewusst oder wohl meist unbewusst – als Handlanger der Konzerne und mittelbar auch der harten Zensur fungieren, hat ihnen wohl noch keiner gesagt. In dem Sinne ist es mir auch erst im Zuge dieser Diskussion klargeworden. Ich werde daher den Gedanken wohl noch einmal aufzäumen und, sobald dieser Kommentar freigeschaltet ist, von meiner Seite auf diese hier hinweisen und verlinken. (Alle Texte sind ja wohl von uns. Also haben wir nicht “gepeddlet”.)”

Aufgrund der Wichtigkeit des Themas heiße ich weitere Kommentare selbstverständlich auch hier willkommen, weise aber darauf hin, dass sich jeder, der hierzu auf dieser Seite einen einstellt, ausdrücklich damit einverstanden erklärt, diesen, wofern der Betreiber von conspirare.net dies wünscht, auch auf dessen Seite unverändert veröffentlicht zu sehen.

Urheberrecht: Der Künstler als Untermensch

Mittwoch, 21. September 2011

Auch aus aktuellem Anlass sehe ich mich gefordert, die Urheberrechtsproblematik noch einmal aufzunehmen.

Jeden, der sich dafür interessiert, bitte ich, vor allem diesen Beitrag ebenfalls anzuschauen, da ich hier zwar manches inhaltlich wiederholen muss, aber eben nicht alles, und zumal in anderer, (teils) weniger emotionaler, expressiver Form.

Dasselbe gilt für diesen Artikel.

Und natürlich den jüngsten, der offensichtlich immer noch nicht jedem hinreichend deutlich gemacht hat, worum, um was für eine Dimension es hier eigentlich geht.

Ich mache mir den Einstieg jetzt mal leicht und zitiere den geschätzten Dude aus dem Kommentarstrang zu “politik-news.net klaut Göllers Volltext”:

“Dude sagt:
21. September 2011 um 01:05 (Bearbeiten)

@Magnus

Grundsätzlich befürworte ich das Verbreiten guter, sachlich fundierter und korrekt formulierter Artikel, Leserkommentare, Forenbeiträge, u.ä. immer, jedoch nur unter unbedingter Beachtung der Grundregeln, welche der Respekt und der gesunde, ehrenhafte Menschenverstand eigentlich natürlicherweise jedem gebieten sollte.

Wenn also inhaltlich lohnenswertes und rhetorisch lesenswertes klar – mit Namen des Autors, und Direktlink zur Quelle, in voller Länge (oder mit entsprechender Kennzeichnung, so es sich lediglich um Auszüge handelt) – auf anderen Plattformen gecopypasted (sorry ;)) wird, ist dies meiner Meinung nach absolut zu unterstützen, weil es erstens Zeit und Energie spart, die z.Bsp. für produktiven Aktionismus verwendet werden könnte, und zweitens der Hülle und Fülle des verbreiteten, hirngewaschenen Meinungsgeschwurbels entgegenwirkt, auch wenn ich Deine im Artikel hier aufgeführten Punkte durchaus nachvollziehen kann und verstehe.

Ich gebe hier offizielll zu, ich tue dies hin und wieder auch ungefragt mit Deinen Artikeln – und auch manch anderem -, allerdings IMMER mit Nennung Deines (oder des jeweiligen) Namens, sowie Direktlink zum Artikel in Deinem Blog (oder der entsprechenden Quelle), genauso wie ich klar kennzeichne “[...]“, wenn ich nur Auszüge übernehme (Viele Leute sind zu faul all zu lange Artikel zu lesen, aber das weisst Du ja schon ;)).
Wenn ich dies zukünftig unterlassen soll, werde ich mich selbstverständlich daran halten.

Was da auf dem politik-news-diebesgesindel.nwo.com abläuft ist je länger, je lächerlicher und sollte (und wird auch!), so keine rasche Entschuldigung bei Dir eingeht, auch entsprechend vergolten werden (Mir schwirren dazu bereits einige kreative Ideen durch den Kopf ;)).”

Das hört sich zunächst ganz gut und vernünftig und verantwortlich an.

Aber auch nur zunächst (verzeih, lieber Dude, ich muss um der Sache willen deutlich werden).

Denn es lässt, selbst wenn meine – oder eines anderen – Texte korrekt wiedergegeben und verlinkt werden, wenn keine persönlichen oder kommerziellen Interessen damit einhergehen (wann ist das so?), wenn drumherum nicht nur lauter ekler Schund steht, keine Bilder drumherum oder gar hineinmontiert werden, die den Intentionen des Autors zuwiderlaufen, kurzum, wenn es gerade mal noch “bestmöglich” für diesen läuft, doch dessen vitale Interessen (auch dessen Motivation und Selbstwertgefühl, aber die sind ja eh egal) fundamental außer acht.

Denn wenn dieser, der oft – wie in meinem Falle – alles sowieso kostenlos ins Netz stellt (andernfalls gibt es trotzdem kein vernünftiges Argument), seine Arbeit noch nicht einmal dadurch honoriert bekommt, dass er über Benamung plus Verlinkung ein dem Leser interessant erscheinender Beitrag auch notwendig Zugriffe auf seine Seite zieht, er hiermit vielleicht wenigstens etwas Werbeeinnahmen erzielen kann, seine Reichweite steigern, damit seine Einstufung bei Läden wie alexa und google, vielleicht auch mal einen bezahlten Schreib- oder Lehrauftrag an Land ziehen, während umgekehrt der Dieb die jeweilige Seite aufwertet, also ebendies für sich bzw. diese erzielt: dann und damit hört jeder Spaß auf.

Selbst in jenem seltenen, geradezu hypothetischen “besten” Falle.

Und das Argument, es sei ja zeitaufwendig, korrekt zu zitieren oder den Textanfang zum Weiterlesen einzustellen, ist aus meiner Sicht nicht nur inakzeptabel, sondern geradezu empörend.

Da muss der arme, sonst so beschäftigte (mit was? Mit Geldverdienen? Mit irgendwelchen Aktionen für irgendwelche bedürftigen anderen bzw. anderes?) illegale Kopist, der Arme, doch tatsächlich vielleicht eine Minute (oder werden’s auch mal zwei?) seiner Hochheiligkeit mehr drangeben, für einen Text, den er für verbreitenswert hält.

Das kann man natürlich als Autor, der seinen Text in Zehntelssekunden verfasst, alles, was er lernen musste, um dies zu können, in Sekunden seines Lebens gesammelt hat, natürlich nicht erwarten.

Er muss ja auch von nichts leben. Und seine Kinder erst recht nicht. (weiterlesen…)