Mit ‘Traum’ getaggte Artikel

Die Traumtrunkfee

Dienstag, 20. Juli 2010

Heute Nacht trat im Traume eine Fee an mich heran, und da ich sie frug, was denn ausgerechnet bei mir plötzlich ihr Behuf sei, sprach sie: “Du hast dich schon oft darüber beklagt, dein jetziger Trunk schmecke dir nicht also gut, wie er einem Edlen schmecken sollte.”

“Ja”, sprach ich, “das mag wohl nicht selten also gewesen sein.”

“Welchen willst Du, außer Wasser, dass er Dir stets gewährt sei?”

“Frisches, gut gehopftes und eingebrautes Bier gegen den Durst und zur körperlichen Arbeit, sodann einen Silvaner vom Würzburger Stein, Weißburgunder, wenn er richtig frisch ist und die Säure stimmt, zumal auch kernigen Riesling, den Sauvignon Blanc aus Sancerre, feingliedrigen Grauburgunder, auch mal einen Chardonnay, wenn er nicht zu breit, zudem Spätburgunder aus dem Burgund, auch aus Franken, denn der mag ebenfalls taugen, sicherlich natürlich Bordeaux der großen Güter, Vintage Port, wenn er von Wacholder über Thymian und Schlehe alles bringt, Sauternes und Eiswein nicht zu vergessen, außerdem insonderheit die schweren Tempranillo-Roten aus dem Duero-Tal, mal einen Brunello, ich will auch gar die Portugieserrebe, allerdings nur in Einzelfällen, wenn am Steilhang gewachsen, nicht grundsätzlich verachten, schätze in kleinen Mengen hergestellten Lagensekt…

“Du hast nur eine Wahl; das bekommst Du dann immer: ansonsten wirst Du den Rest deines Lebens Saft trinken müssen.” (weiterlesen…)

Traumreise

Dienstag, 06. Oktober 2009

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber in der letzten Zeit reise ich in Träumen sehr viel.

So durfte ich an die Ostsee, nach Berlin, in die Alpen, sogar in Amerika war ich, ohne dass man mich nach Guantanamo ausgeflogen hätte.

In Berlin tat ich das, was ich dort immer mache, nämlich allerlei Sorten frische und getrocknete Chilis besorgen, durch Kreuzberg und den Prenzlauer Berg stromern und den besten Kalbfleischdöner am Kottbusser Tor verzehren.

So eine kostenlose Traumreise ist eine feine Sache.

Der Mann mit dem Frettchen

Dienstag, 02. Juni 2009

Heute Nacht habe ich nicht von einem verirrten jungen Mann geträumt sondern von einem mittleren Alters.

Das war ein sonderbarer Kauz.

Er behauptete immerzu, man habe ihm sein geliebtes Frettchen vergiftet, hatte es gar obduzieren lassen, und natürlich fand man nichts, außer dass das Frettchen von etwas schwächlicher Konstitution gewesen war.

Da er die Erklärung nicht gelten lassen wollte und ich ihn fragte, ob es nicht an der Zeit sei, Ruhe zu geben, rückte er damit heraus, man habe sein Frettchen überdies magisch angegriffen, um eigentlich ihn zu Fall zu bringen.

Ich fragte ihn so ruhig, wie ich’s vermochte, weshalb denn jemand so etwas tun sollte, und er entgegnete sofort: “Weil sie wissen, dass ich sie zu Fall bringen könnte!”

“Wer sind denn ‘sie’?”, versetzte ich. “Und wer sollte eine solche Macht ausüben können?”

Er lächelte. “Persönlich kenne ich sie noch nicht, aber ich weiß, wer sie sind. Sie sind die einzigen auf der Welt, die vor mir Angst haben müssen. Und sie können so etwas, wenn man nicht aufpasst, und ich habe nicht gut genug aufgepasst.”

Mir wurde schier ein wenig schwindelig, und ich entgegnete: “Nun gut, aber weshalb sollten so mächtige Leute ausgerechnet vor Ihnen Angst haben, gäbe es sie denn?” (weiterlesen…)

Hitlers Hollywood III

Montag, 01. Juni 2009

Heute Nacht träumte ich, ein unbedachter junger Mann sei für seine Dummheit ohne jede wirkliche Möglichkeit der Verteidigung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Er hatte sich den zweifelhaften Spaß erlaubt, in Quentin Tarantinos neuem Film “Inglourious Basterds” die Dialoge des Vorspanns so umzusynchronisieren, dass die edlen Mitglieder des jüdisch-amerikanischen Metzeltrupps als edle Palästinenser sprechen und die untermenschlichen deutschen Nazis zu untermenschlichen israelischen Juden werden.

Zum Glück für den jungen Mann war es nur ein Traum.

Ich freue mich auf den echten Film.

Gesang

Mittwoch, 29. April 2009

Heute Nacht im Traume sah ich das Geldvirus.

Es schimmerte rot-gelbgrün und hatte schwarze Tupfer auf seinem anmutig verschwurbelten Genom.

Es sagte nichts.

Allein die Eingebung der Traumschau sagte mir:  ”Schau, das ist es, schau!”

Doch selbst in Träumen kann Misstrauen aufkommen, und also geschah es.

“Was, dieses niedliche Ding soll uns d a s beschert haben?”, fragte sich mein Traumhirn.

“Ich sehe nichts Schleimiges, nichts Grindiges, keine Gicht, keine Blutflecken, keine Abschabungen, nicht einmal Pusteln oder auch nur eine Orangenhaut! Das soll das Geldvirus sein?” (weiterlesen…)