Mit ‘Syntax’ getaggte Artikel

Von den Meistern deutschen Satzbaus

Mittwoch, 10. Juli 2013

Ja, ich wiederhole mich, aber mit Absicht. Und nicht nur.

Friedrich Nietzsche und Heinrich von Kleist sind für mich die Meister der deutschen Syntax.

Ich weiß von unseren Ahnen keinen, der je so viel so klar, sinnig, vielschichtig und dabei geschmeidig in einen Satz zu bringen wusste wie diese beiden.

Manchmal ist es, wie als ob die Erde von einem Satze beben müsste.

Alles greift ineinander und ist am richtigen Ort. Nirgend ein Stocken, ein Bruch der Rede. Vollausgeführte Geisteskraft.

Eine Tonalität und Rhythmik, die mit Bach zu vergleichen; nirgend ein störendes Element, eine Silbe zuviel; es fließt und fließt und fließt und steht dann wie in Stein gemeißelt. (weiterlesen…)

Von der Angst vor Kleist

Montag, 04. Februar 2013

Dass fast alle Angst vor Friedrich Nietzsche haben, ist bekannt. Es ist auch klar, warum.

Vor Heinrich von Kleist aber, so habe ich im Laufe der Jahre herausgefunden, haben so ziemlich dieselben Leute Angst, die sich vor Nietzsche in die Hose machen.

Nun hat sich Kleist nie so revolutionär philosophisch geäußert, alswie Nietzsche zweifellos. Was also hat der, nur weil er sehr gute Theaterstücke und überragende Novellen schrieb, denn so Schlimmes getan?

Ich denke, ich weiß, was. Er hat mindestens zwei Kardinalsünden begangen. (weiterlesen…)