Mit ‘Sprachwissenschaft’ getaggte Artikel

Von den aufgegeilten Impotenten

Sonntag, 10. November 2013

Bei Ökonomen und verschiedenen anderen ruinösen Berufsgruppen (Ärzte, Advokaten usw.) gibt es den IAG: in Amerika gewesen.

Unter gemeinen Feldwaldundwiesenesoterikern (ja, der erste Buchstabe ist kein G) gibt es den IIG und den IKG: in Indien beim Guru oder im Kloster gewesen.

Die Ökonomen lernen dabei nichts, außer Volkswirtschaften zugrunde zu richten, die Esos lernen nichts, als noch andere Psychen zugrunde zu richten. Die weitaus meisten jedenfalls beider.

Was dem einen sein Harvard und sein Prof, das dem anderen sein Kloster und sein Guru.

Immerhin lernt man in einem anständigen Shaolin-Kloster wohl immer noch anständig Kung-Fu. Also was Brauchbares. 10 Jahre Reis und Gemüse und Bodenschrubben und sich demütigen, dann kann man wenigstens das, vorausgesetzt, man ist talentiert und trainiert hart.

Sprachwissenschaft wird aber weder hier noch dort gelehrt. Also das, was vonnöten wäre, wollte man mehr, als Völker ausrauben lernen oder ein paar Idioten die Fresse polieren zu können.

Der eine junge Mann lernt nur das Abschakalen, der andere etwas Selbstbeherrschung. Das ergänzt sich wie im Spiegel.

Ein rechter deutscher Mann braucht beides nicht.

Der nämlich wird lesen, denken, auch mal ins Wirtshaus gehen, seine eigenen Gedanken entwickeln.

Brauchte Nietzsche ein Kloster?

Alles, unterm Striche, Firlefanz.

Es ist ja schon bedauerlich, wenn eine Frau ins Kloster geht; tut ein Mann das, so ist er keiner mehr.

“Spirituelle Entwicklung”: Wer kam denn in den letzten hundert Jahren, freiwillig dahin gegangen, aus einem Kloster raus, länger dringeblieben, und hatte auch nur einen viertels Michael Kohlhaas drauf? Einer?

Mir reicht es mit dem esoterischen Gesülch. Und ich habe, ach, auch nicht eben wenig Magie studiert, allerdings überwiegend mit kühlem “Bemühn”.

Leute, die am Grunde schon Angst vor dem Weibe haben, DIE sollen Wegweisendes vom Leben wissen?

Lachhafte Käsper sind’s.

So, jetzt noch einen Schluck vom Roten. Darf ich, denn ich bin weder in einem Kloster noch in der Irrenanstalt.

Disziplin hat man sich selbst zu geben. Jedenfalls als Geist. Alles andere ist eine Lüge.

Man kann nämlich, um es noch dem Dümmsten klarzumachen, keinen zum Geiste zwingen.

Diese Schwachmatenanstalten aber verbreiten genau, dass man das nicht nur könne, nein, das reicht ihnen nicht, gar noch, dass man dazu gezwungen werden MÜSSE, denn sonst klappe es mit dem Geiste nicht.

Wo ist denn Geist entwickelt, wo der Welt geholfen, wenn einer mit Fug und Recht sagen kann, dass er unerwischt 20 Millionen Menschen um ihr Erspartes betriegen kann oder zwanzig lumpigen Straßenräubern, völlig in sich ruhend, wenn’s muss Buddha selbst, kurz mal die Fresse polieren?

Glaube setzt eben da Berge hin, wo keine sind. Man rate mal, von wem dieser Spruch stammt. Von mir ist er jedenfalls nicht. So viel als Hinweis.

Als MANN seine ganze Energie auf eine einzige minde – mit Verlaub – Scheiße zu fokussieren, um darin Meister zu werden. Das ist erbärmlich.

Und noch kurz zum Kung-Fu: Bruce Lee war meines Wissens nie längers in einem Kloster, und er hat sie doch alle weggeputzt. So much for your Bitchers.

Männerbündlerscheißendreck.

Braucht kein Mensch.

Ich sage es wieder und wieder und wieder.

 

 

 

 

 

 

Vom Scherbenzertreter

Mittwoch, 10. April 2013

Gestern musste ich herbe Kritik einstecken.

Seit gut einem Jahr ginge ich allzuviel mit dem Hackebeil herum, sehr häufig auf die armen Religionen dreinschlagend, allzumal meine Aphorismen dazu seien teils unterirdisch.

Kaum einmal schriebe ich Schönes, Erbauliches, Hinanführendes. Und wenn es einmal vorkomme, so gehe das in all den Zynismen und Sarkasmen drumherum unter, so dass man es kaum noch wahrnehme. Ich träte nur Scherben, derer es schon genug gebe, noch kleiner, alswelches eine eitle, unnütze, zumal wohlfeile Kunst.

Mein Einwand dahingehend, dass ich meine, damit eine notwendige Arbeit zu verrichten, da ich nicht sähe, dass sie so anderweitig hinreichend getan werde, half wenig. Auch Scherbenkleintreter gebe es genung.

Nun fühle ich mich immerhin dahingehend geehrt (man muss aus allem das Beste machen), dass man dem hauptbehuflichen Scherbenzertreter anscheinend doch zutraut, auch etwas anderes zu können. Sonst wäre ich ja wohl nicht dazu aufgefordert worden, es zu tun.

In der Tat aber enthält die Kritik Wahres; über religiöses und esoterisches Gedöns habe ich mich so häufig, so hart, auch redundant (ich bekenne mich in der Pädagogik durchaus schamlos zum Prinzip der Wiederholung, wobei allerdings auch hier ein Maß walten muss), hergemacht, dass ich diesen Bereich reduziert betreuen werde. (Ich hatte vor der scharfen Kritik selbst schon das Gefühl, dass es jetzt damit einmal lange. Insofern trug mein Kritiker, wie er es zu nennen pflegt, Lammkeulen nach Hammelburg.)

Auch ist klar, dass man, zumindest wenn man vorgeht wie ich, diese Dinge aufgreifend ständig persönliche Gefühle verletzt; für jeden mag in einem Text jener oder ein anderer Satz diese Wirkung tun; und wenn nicht in jenem Text, so in einem anderen. Also, dass fast nur noch dieser jeweilige Satz bzw. eine Teilausführung wahrgenommen wird, der Rest drumherum kaum. Man wendet sich ab. (weiterlesen…)

Von den Metzen (der Königin)

Sonntag, 17. Februar 2013

In einem der Heiligsten Bücher, das der Menschheit geschenkt ward, Grimms Wörterbuch der deutschen Sprache, heißt es, unter dem Eintrage “Metze”, nach verschiedenen Ableitungen, die daselbst nachzulesen, unter 5): metze, in unehrbare bedeutung übergetreten, die pfaffenköchin, zuhälterin eines pfaffen

Sodann wird die arme, brave, ursprünglich ehrbare Mechthild, deren Kosenamen, auch noch zur Zuhälterin des Landsknechts, späterhin, in neuerem Sprachgebrauche, ganz allgemein, zur Hure.

Und wie widerfuhr es erst der Dirne, die zunächst, vom Lateinischen her als kleine Dienerin ins Deutsche gedrungen, hernach, ein “unschuldiges” Mädchen, eine Jungfrau, war!

Sprache kann wirklich gemein sein. (weiterlesen…)

Blöde Schießprügler

Sonntag, 10. Februar 2013

Das Schönste, Erhebenste an der Sprachwissenschaft ist vielleicht, dass es darinnen nichts Unwichtiges gibt.

Wenn ich mir dagegen jene Quantenquantler angucke, wie sie herumquanteln, ohne auch nur zu wissen, was ein Quant denn sei, sind wir schiergar Kollegen.

Betonung auf schiergar.

Ein Laut ist nämlich ein Laut. Weiß jeder, der hören kann. (weiterlesen…)

Gelebte Sprachwissenschaft

Montag, 28. Januar 2013

Das erste Mal weckte mich Sohn am Esstisch.

Was auf Lateinisch irgendwas mit Straße oder Straßenbahn heiße, soll ich halbwach gefragt haben.

Etwas später scheuchte er mich nochmals im Bette auf.

“Papa, ich habe Kopfweh!”

“Ja ja. Lass mich weiterschreiben und bring mir ein Bier!” –  habe ich gebrabbelt.

Immerhin.

Latein, Schreiben und Bier: Ich weiß selbst längweis instinktiv, was wichtig ist.

 

 

Von Anglizismen und sprachlichen Registern

Samstag, 19. Januar 2013

Eben machte ich, was ich wohlweislich selten tue.

Ich empfahl meinem großen Filio, mal meinen letzten Artikel zur Finger- und Irisscannerei zu lesen: der könne ihn interessieren.

In Nullkommanix – wohl auch des Bohneneintopfs halber – war er durch.

“Und?”

“Naja, geht schon.”

“Wieso geht schon?”

“Du hast da selber ‘Win-Win-Situation’ und ‘easy going’ und so Zeugs verwendet, wo du das doch sonst so heftig ablehnst.”

“Ja, und zwar absichtlich. Es kommt immer darauf an, wann was wirklich in den Zusammenhang passt.”

“Jaja, ist schon gut.”

Indem er damit in Richtung seines Elektrokastens abrauschte, um sein Sozialentwicklungsspiel weiterzugamen, rief ich ihm noch nach: “Quod licet Jovi, non licet Bovi! Des Jupiters ist nicht des Ochsen!” – Er die Tür zu. (weiterlesen…)

Für Kalle und Einen

Mittwoch, 05. September 2012

Wie mir in meiner Antwort auf Leser Thomas zu “Hohlwort Gott” nächtens erst recht nochmal klarwurde, darf der Sprachwissenschaftler selbstverständlich, wie jeder, der seine Sache richtig machen will, auf keinem Gebiete nachlässig sein: am wenigsten aber auf jenem der Bedeutungslehre.

Phonetik, Metrik, Syntax, Grammatik, rhetorische Figuren, sonstnochwas, alles wichtig, unabdinglich, die Geheimnisse der Poesie, des stringenten Textaufbaus, Pausen, Interpunktion, angemessene Metaphern, Philosopheme, Hervorhebungen, was auch immer: Mit der Begrifflichkeit steht und fällt unser Tun.

Es spielt dabei keine Rolle, dass sich kaum einer für unsere Wissenschaft interessiert.

Denn uns obliegt dreierlei. (weiterlesen…)

Google wird semantisch

Freitag, 16. März 2012

Eben vernahm ich – das Thema wird hier wohl noch vertieft werden, je nachdem, was aufkommt bzw. sich noch eruieren lässt – , dass Google jetzt sukzessive eine “semantische Suche” in seine Maschine einbauen will.

Noch weiß ich nicht, ob ich darüber bald zum Milliardär werden werde, oder obsolet. (weiterlesen…)

Obsieg des Wortes

Sonntag, 04. März 2012

Die Sprachwissenschaft erlebt durch das Weltnetz einen erfreulichen, gewaltigen Aufschwung. Der Wettbewerb um Begriffe, an dem jetzt jeder teilhaben kann, setzt enorme Kräfte frei. Und gerade im Deutschen entfaltet sich die Urkraft der Wortbildung.

Ich halte dies, absolut ernsthaft gesagt, für eine der segensreichsten Wirkungen entlang der Treibriemen des Netzes.

Wer findet, wird gefunden. (weiterlesen…)

Netzsprachwissenschaft

Freitag, 02. September 2011

Die angewandte Sprachwissenschaft hat mit dem Weltnetz, genauer, den Suchmaschinen und Bots und Whatnots in demselben, ein Feld gefunden, von dem die Brüder Grimm wohl nicht einmal träumten, das ich mir, indem das Netz lange von mir nicht sehr intensiv beobachtet neben mir aufwuchs, auch zumindest nicht vorstellte, bis ich ernstlich an die Praxis ging, und sah, was geschah.

Wer es richtig macht, kann ganz alleine Begriffe setzen.

Man muss dazu nicht Coca Cola heißen oder CIA.

Es bedarf nur ein wenig angewandter Sprachwissenschaft. (weiterlesen…)

Aus dem Werkzeugkasten

Mittwoch, 11. Mai 2011

Dämonen vernichtet man durch Nennung ihrer Auftraggeber.

Verselbstmordung

Dienstag, 09. November 2010

“Erselbstmorden” und “Verselbstmorden” sind verbreitet in die deutsche Sprache eingedrungen. Einige haben etwas begriffen.

Sollte ich mich einst offiziell selbst um die Ecke gebracht haben, so weiß wenigstens mein Restich, dass ich’s garantiert nicht war.

Sprachwissenschaft

Montag, 18. Oktober 2010

Die Sprachwissenschaft ist die erste aller: Huren wie Häuptlinge wissen das.