Mit ‘Schwäbisch’ getaggte Artikel

Stottern, Schwäbeln, Hochdeutsch

Donnerstag, 18. Juli 2013

Kürzlich lernte ich einen wirklich merkwürdigen Kauzen kennen.

Sein Hochdeutsch (es war tatsächlich akzentfrei, obschon, wie ich nachher erfuhr, er Schwabe) war perfekt, dabei von einer derart eigentümlichen, schneidenden, schnarrenden Art, dass ich mich dessen wunderte. (Ich höre Hochdeutsch sehr genau.)

Mein Thekennachbar schließlich, als der andere ein paar Tage später wieder zugegen, am Stammtische schnarrte, erzählte mir, als ich ihn auf jenes merkwürdige Diktion ansprach, dass er den seit 25 Jahren kenne, der sei früher ein Stotterer gewesen. Das habe er sich erfolgreich abgewöhnt. Und jener sei so gebildet, von solch umfässlichem Wissen, mit einem derartigen Gedächtnis ausgestattet, dass es ihm wohl manches Mal selbst nicht gut täte. Meine Thekennachbarin zur Rechten sagte mir später noch, der sei ein Dichter.

Da ich nun nur des Schriftdeutschen mächtig, aber nicht des Hochdeutschen, man also, wenn ich Vorträge halte oder Geschäftsgespräche führe, wo dies angezeigt, oder in Norddeutschland mit Norddeutschen rede, immer meinen schwäbischen Akzent mühelos durchhört, egal, wie sehr ich mich anstrenge, kam ich auf dem Nachhauseweg auf die Idee, es jenem Manne versuchsweis einmal nachzutun, ob ich es tonal denn so besser zum Hochdeutschen brächte.

Und, siehe da, es gelang sofort, würde gewiss nicht ohne weitere Übung, über längere Passagen perfekt, aber wesentlich sauberer als sonst, da bin ich mir, obschon ich kein Tondokument davon habe, sicher.

Leider, nun, will ich mir einen derartigen Tonfall ganz bestimmt nicht angewöhnen.

Interessant aber, dass Stottern möglicherweise mittels genau jener Methode zu heilen ist, wie ich dahin könnte, meinen Akzent zu verbannen.

Es wird wohl auch keiner ernstlich behaupten, dass ein schwäbischer Akzent dem Sprechenden wie dem Hörenden quasi eins mit Gestottere; die Beobachtung, oder eher Erhörung, ist gleichwohl bemerkenswert.

Ich habe jedenfalls noch nie etwas von diesem auf den ersten Blick seltsamen Phänomen gehört.

Aber ich habe eine recht plausible Erklärung dafür. (weiterlesen…)

Was alle gerne könnten: Schwäbisch

Dienstag, 07. Mai 2013

Ich darf nicht anders, kann nicht anders, es ist schlicht meine Pflicht, einmal wieder geradezurücken, was in der Welt schief.

Heute geht es um die verachtete, verleumdete, allfällig unter großen, um desto hilfloseren Mühen Herabsetzungsversuchen ausgesetzte schwäbische Mundart.

Woher dieses Ressentiment, diese Wut, die manchmal sogar – in Berlin inzwischen endemisch – in offene Feindseligkeit mündet?

Man kennt die üblichen Argumente: Das Schwäbische sei unverständlich, in seiner revoltierenden Primitivät einzigartig, es beleidige gar das Ohr von Südhessen, Leipzigern, Oberpfälzern.

In Wirklichkeit ist es der Neid, der aus diesen Unflatwürfen ersichtlich.

Denn das Schwäbische ist die aristokratischste Mundart aller. (weiterlesen…)

Deutsch ist ein schwäbischer Dialekt

Mittwoch, 20. Februar 2013

Deutsch ist zweifelsfrei ein schwäbischer Dialekt. Man vergebe es den armen Nichtschwaben großmütig, dass sie sich dies nicht gerne eingestehen mögen.

Relativitätstheorie fird Schdabilidäd

Mittwoch, 15. Februar 2012

Das folgende Video sei allen Pädagogen und zumal dem wissenschaftlichen Nachwuchs wärmstens empfohlen:

9/11: Eine Szene aus Schwaben

Montag, 05. September 2011

Jedsd hanne zufällich oin droffa, der hod gmoind, er sei au en Verschweerongsglaibiger.

Hoggd er do so emma Schduegerder Kaffee, on wia mer noh ens Gschbräch kommed ons noh om 9/11 goht, secht der off oimol Sacha, die schwer zom jugendfrei ens Hochdaidsche zum Ibersedsa senn; zwoi oder drei Werder hanne sogar tadsächlich scho lang nemme gheerd ghet.

Selbscht dr Hahnabambel, dr Lällabebbel, dr Lohle ond dr guade alde Schdoffel sen vorkomma, onder älle denne Ohbachene, vo dene der vom Leder zoga hod; I hannen en saim Lodajäggle kaum kenna bremsa. (weiterlesen…)

A weng Schwäbisch

Dienstag, 16. März 2010

(Das Folgende ist bis auf ein korrigiertes “ä” statt “a” aus jenem Blog zu Herta Müller etc. von mir übenommen.)

Magnus Göller schrieb am 15.03.2010 um 22:54
I denk emmol, Fraile odder Frau Zachor, dass Sie Schwäbisch verschtanded on der Carl Gibson au.

Mir Schwoba senn jo a gmiadlichs Velgle, abber wenn oiner moint, dass’r ons bloß nonderdonga koh, nei enn der Scheißdreck, noh hodder sich discha.

I han bloß oimol gheerd, wia der Carl noh mid seiner Muader gschwädsd hod, I hädd suschd gar nia dengt, dass der faschd em selbä Dialeggd uffgwachsa wär wian I.

“I han der Schlissel derbei”, hod er gsagd, des wars oinzige Schwäbisch, ware je vonneremm gheerd han.

Des isch jedsd än Zuafall wia dasser’s Läbe monchamol brengd, abber vielleichd eba au ned, dia Buddhischda on andere glaubed doh jo garned dro.

Ond dia Gschichd isch wohr, s’war emma Dorf, des hod ghoißa Urphar, schee iberm Bach gläga, do hodder dordmols no mid seiner Frau, seiner Mueder on seim Kend glebd.

Iehne ond am Carl mues wohl koiner ibersedsa, wane doh gschriaba han: des war jedsd hald onser Geheimschbroch.

Mid freindliche Grias

MG