Mit ‘Schwabenstan’ getaggte Artikel

Konstantin in Stuttgart (II)

Mittwoch, 29. Mai 2013

Magnus war schon etwas früher erwacht und hatte das Frühstück besorgt, Brot, Butter und Käs nebst einem grob aufgeschnittenen Schinken, Flädlessupp sowie Feldsalat mit ordentlich Frühzwiebel und Radies, dazu einen wohlangemessenen Eierkuchen, aufgestellt.

Das mochte auch Konstantin gefallen, ein Gläschen Weißburgunder sollte nicht fehlen, da man beschloss, das Frühstück auch gleich zum Mittagsmahle zu machen, alswelches, wenn man so großer Taten lustig, alswie den Kern von Schwabenstan, genannt gemeinhin Stuttgart, aus seiner eingesumpften Trägheit in dionysisch erkennende Freude zu werfen.

Klar war, dass Magnus als Schwabe sehr vorbelastet war, Konstantin als Nichtschwabe des sonstigen Terrains aber nicht unbedingt sicherer, denn ersterer, also, dass man, wirklich den fast unabwendbaren Schalk im Nacken, noch einen spazierenden Nachmittag im Schlossgarten und hinten bei den brabbelnden Schachspielern verbracht, schließlich, sozusagen, um den sichersten Teil der unsicheren Teile Stuttgarts einführend und inspirativ zu betreten, zum “Vorglühen”, wie die geschätzte M. das nennte, des Eingeborenen Stammbeiz betrat.

Bislang saß nur die schmale romantische Dichterin, wie stets sinnend, schorletrinkend und rauchend, an ihrem Plätzchen, ein paar Übliche und Unübliche lümmelten recht gelangweilt herum. Theke, zwei Glas Bier.

“Na, hier hat man wenigstens seine Ruhe!”, stichelte Konstantin nach acht oder zehn Minuten, das ganze scheinbare Trauerspiel betrachtend. (weiterlesen…)