Mit ‘MSM’ getaggte Artikel

Erdogan “Opfer zionistischer Verschwörung”?

Donnerstag, 26. Dezember 2013

“Noch immer sitzen in der Türkei tausende Journalisten, Intellektuelle, Oppositionspolitiker in Haft – oft ohne Chance auf ein rechtsstaatliches Verfahren.” – So heute zu lesen auf SPON.

Das aber scheint auch jetzt, da in der Türkei ein undurchsichtiger Machtkampf innerhalb der islamischen neuen Elite tobt (die Gülen-Bewegung und Erdogan scheinen gegeneinander anzutreten), keinen sonderlich zu interessieren oder zu stören.

Erdogan sieht sich – also die Türkei – inzwischen zum wiederholten Male ausländischen verschwörerischen Mächten ausgesetzt, und wahrscheinlich glaubt er das nicht nur selber, sondern ist auch mehr als ein Körnchen Wahrheit daran. Denn ohne Duldung des Westens, jedenfalls der USA, wird der dort lebende Gülen, bestens vernetzt, seine Truppen kaum gegen den “Sultan” in Gang gesetzt haben. Duldung kann man hier natürlich recht wahrscheinlich mit Billigung, Unterstützung, ja gar einem im Auftrage Handeln als bedeutungsmäßig kaum abzugrenzen ansehen.

Wieso nun aber das?

Die Türkei hat unter Erdogan – viele sagen, der Boom der letzten Jahre sei rein schuldenfinanziert, beruhe auf einer Bau- und Immobilienblase – noch jüngst einen großen Teil der Drecksarbeit beim Angriff auf Syrien gemacht, ganz im Sinne der USA, Großbritanniens, Frankreichs, Saudi Arabiens und Qatars: Was hat der nun auf einmal Böses verbrochen?

Ich denke nicht, dass es wirklich um die wohl gewaltige Korruption und Vorteilsnahme der AKP-Kader geht, denn die wurde sicherlich nicht erst in letzter Zeit ruchbar.

Dass es nun aber wahrscheinlich gar nicht eigentlich um diese geht, hilft Erdogan auch nicht viel, sollte ein erheblicher Teil der Vorwürfe stimmen, die erhoben wurden. Er steht mächtig unter Druck, versucht mit großer Mühe, hart durchzugreifen.

Rätselhaft ist mir auch, wie mehrere hundert Spezialisten so geheim selbst gegen Ministersöhne und andere Untouchables ermittelt haben sollen, ohne dass Erdogan rechtzeitig Wind davon bekam und einschreiten konnte.

“So wie das für Zionismus, Antisemitismus und Faschismus gilt, ist es unerlässlich, Islamophobie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu betrachten.” – So Erdogan bei einer UN-Konferenz zur Förderung des Dialogs zwischen Religionen und Völkern im Februar in Wien. Die Empörung war groß.

Und schon im November 2012 hatte er Israel als terroristischen Staat bezeichnet, der in Gaza ethnische Säuberungen durchführe.

So etwas sagt man nunmal selbst als Sultan lieber nicht. Beachtlich durchaus die Chuzpe, vorauszusetzen, dass der Zionismus als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werde, den Faschismus (damit in der international üblichen Diktion auch und gerade den Nationalsozialismus einbegreifend) zum Vergleiche heranziehend, und noch den Antisemitismus, dann die Islamophobie, nebenan zu stellen.

Ja, empört, entsetzt waren sie alle. Aber sie wussten nicht recht, was sie sagen sollten. Man konnte Erdogan ja nicht gleich in die Klapse einliefern oder zum Schauprozess in den Haag.

Nein, Herr Erdogan, Sie waren einige Zeit nützlich, aber so etwas tut man nicht. Da hilft es gar nichts, dass Ihre Aussage in sich logisch reichlich inkonsistent ist. Erstens will man das den Leuten in diesem Falle lieber gar nicht vor Augen führen, und zweitens werden die Zionisten, von deren Gnade der Herr Ministerpräsident in erheblichem Maße überhaupt erst auf dem Posten, den er bekleidet, eine derartige Insubordination schon aus Prinzip nicht durchgehen lassen, denn da könnte ja bald jeder kommen.

Insofern also Erdogan auch einflussreiche jüdische Kreise hinter seinen aktuellen Problemen – wie auch schon jenen mit dem Gezi-Park – vermutet, mag er damit durchaus recht haben.

Das aber wird kein MSM-Medium des Westens so leicht ins Spiel bringen, denn AIPAC bezeichnet sich zwar selbst als die einflussreichste politische Lobby der Vereinigten Staaten, aber nicht jeder Hinz und Kunz darf das auch sagen, zumal nicht zu besonderen Gelegenheiten.

Ja, ich fürchte, Herr Erdogan, da stehen Sie vor “der Weltöffentlichkeit”, “der Weltgemeinschaft” auf verlorenem Posten.

Bei uns in Deutschland z. B., bei der ganzen Springer-Presse, gibt es gar keinen Job bzw. eine vertragsbedingte Kündigung für Leute, die nicht für Israel und damit natürlich auch die zionistische Ideologie eintreten. Da haben Sie schonmal keinerlei Sympathien oder Verständnis zu erwarten.

Man hat sogar das Thema Iran/Embargobruch/Geldwäsche in Verbindung mit Vorteilsnahme ins Spiel gebracht. Die US-Geheimdienste und der Mossad werden wissen, was gelaufen ist. Fragt sich nur noch, was sie liefern. Wenn die wollen, kommt was sie wollen noch am selben Tag auf Reuters, dpa usw.

Vielleicht soll es ja nur ein heftiger Nasenstüber sein, und man lässt Sie weiterregieren, wofern Sie sich in den wichtigen Sachen richtig, geläutert, benehmen.

Man gönnt Ihnen und Ihren Leuten dann weiterhin großzügigste Formen des Bakschisch, das ist doch kein besonderes Problem.

Ja. Oder es geht eben wirklich ums Ganze für Sie. Dann haben Sie meines Erachtens, soweit ich das von Außen beurteilen kann, schlechte Karten.

 

 

Newsweek bald endgültig im Papierkorb

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Gerade las ich, dass “Newsweek” nur bis zur Jahreswende noch eine Druckausgabe bringen wird, danach lediglich im Netz präsent sein will.

Innerhalb nur eines Jahrzehnts sei die Auflage von 4 auf 1,5 Millionen geschrumpft, entsprechend liefen Verluste auf.

Über eine Million verkaufte Exemplare sollten, sollte man meinen, immer noch reichen, um so einen dünnen Wischlappen, eine Art amerikanischen Spiegel, gewinnbringend raushauen zu können.

Egal: Ich finde jedenfalls, dass die Meldung ermutigend ist. (weiterlesen…)

Schafsmedien

Sonntag, 07. Juni 2009

In meinem vorletzten Artikel “Gaunerwahl” habe ich anlässlich der undemokratischen Europawahl den Begriff  ”Schafsmedien” eingeführt.

Ich verwies dabei bewusst beispielhaft auf die Bildzeitung u n d die Frankfurter Allgemeine, um nicht missverstanden zu werden.

In der angelsächsischen Welt nennt man solche Medien “Mainstream Media” oder auch abgekürzt “MSM”.

Nun hatte ich diesen eingeführten Begriff schon lange einmal ins Deutsche übertragen wollen, doch die wörtliche Übersetzung “Hauptströmungsmedien” oder auch kürzer “Hauptstrommedien” erschien mir mir irgendwie ungelenk; erstere mag sich zwar einbürgern, wer weiß, aber ich habe damit noch ein anderes, grundsätzliches Problem.

Denn die Bezeichnung ist absolut irreführend.

Bevor nämlich der Begriff MSM aufkam, wurden die gemeinten Medien als “Media of the Establishment” bezeichnet, also wesentlich treffender als diejenigen, die praktisch bedingungslos den Vorgaben und Aufträgen der Reichen und Mächtigen folgen.

Denn “Hauptströmungsmedien” oder “MSM” suggeriert ja fälschlich, jene verträten das, was in entscheidenden gesellschaftlichen Fragen die jeweilige reale Hauptströmung sei, welches aber in sehr vielen Fällen trotz all ihrer unredlichen Bemühungen gar nicht zutrifft.

Als ein ganz banales Beispiel wäre da einmal das Thema Zuwanderung zu nennen, welches die Bevölkerungsmehrheit erheblich kritischer sieht als die “MSM”.

Auch dass Kinder so schnell wie möglich von ihren Müttern getrennt und in Horte verbracht werden sollten, wird nur von wenigen Bürgern mit Begeisterung aufgenommen. (weiterlesen…)