Mit ‘Mohammed-Karikaturen’ getaggte Artikel

Michael Hanfeld (FAZ): Wider Selbstzensur wegen Islam

Samstag, 15. September 2012

Michael Hanfeld, der Medienkritiker der FAZ, hat im Zusammenhang mit den jüngsten Ausschreitungen, Morden, Botschaftserstürmungen wegen eines Mohammed-Films die Sache unter dem Titel “Respekt” in seiner typischen besonnenen Art behandelt. Allerdings nicht wirklich konsequent, wie unten gezeigt werden wird.

Er schreibt gegen Ende seiner kurzen Analyse:

‘Mit „Innocence of Muslims“ verhält es sich wie mit den Mohammed-Karikaturen – die gezielte Skandalisierung entzündet erst den Flächenbrand.’

Und schließt also:

‘Er trifft unbarmherzig kritische Geister in islamischen Ländern und in aller Welt – den Schriftsteller Salman Rushdie oder dänische Zeichner.

Und darin liegt der wahre Skandal. Ein Gebot der Klugheit ist es natürlich, auf sinnlose Provokation zu verzichten, von der Aufstachelung zum Hass nicht zu reden. Wer dem aber allein mit dem Gebot des „Respekts“ begegnet, redet aus Angst vor der Auseinandersetzung der Selbstzensur das Wort.’

Wobei ich ihm in einem wesentlichen Punkte entschieden widersprechen, seine Position schon rein logisch hinterfragen muss. (weiterlesen…)

Kotau II

Mittwoch, 03. März 2010

Nach einigen auf meine Kommentare folgenden Beiträgen stellte ich heute bei freitag.de zur Mohammed-Karikaturen-Debatte noch den folgenden ein (Erklärung dazu siehe Artikel “Kotau”):

Magnus Göller schrieb am 02.03.2010 um 23:17
Bemerkenswert an dieser Diskussion hier ist, dass mit Ausnahme meiner Wenigkeit bislang kein Diskutant explizit Stellung dazu bezogen hat, ob die Mohammed-Karikaturen, unabhängig von deren ästhetischer oder persönlich-moralischer Beurteilung, an sich statthaft waren und damit im Sinne der Meinungsfreiheit zu verteidigen seien oder eben nicht; damit wurde zur Kernfrage, zur Krux, zum Eigentlichen der Sache, mit unterschiedlichen Akzenten zwar, einfach nichts Verbindliches gesagt.
Man ist so ein bisschen für, aber auch ein bisschen gegen zuviel Meinungsfreiheit, hält sich alle Hintertüren offen, erzählt allgemein von Respekt und interkulturellem Dialog, aber legt sich lieber mal in keiner Weise fest.
Das verwundert nicht: Zwar hat man wohl berechtigtermaßen keine große Angst, dass demnächst Millionen beleidigter Göllers Fahnen und Botschaften anzünden und mit Äxten auftauchen, aber angesichts einer Religion, die man als Linker außer bezüglich der Aspekte Rassismus und Nationalismus (die der Koran meines Wissens tatsächlich nicht vorgibt) in fast allen Aspekten traditionell als “faschistoid” oder glattweg faschistisch begreifen müsste, allein schon ob ihres totalitären Absolutheitsanspruches und der Stellung der Frau, scheint einem doch etwas mulmig zu werden, was man aber doch wieder nicht wirklich zugeben darf im Sinne dessen, dass eine klare Grenzlinie zu ziehen wäre, und da man natürlich auch nicht unangenehm auffallen will.
Also verliert man sich im Üngefähren, “irgendwie Linken”, filibustert und setzt darauf, dass man eigentlich gar nicht wirklich etwas mit dem Thema zu tun habe, fordert von der eigenen Gesellschaft Toleranz und nochmals Einfühlungsvermögen, während der Gegenseite keinerlei klare Signale gesetzt werden, wo denn deren Begehr nach Vorherrschaft in Kultur und Recht bei uns tatsächlich ende.
Das nenne ich Dialektik der Verdunkelung.

Kotau

Dienstag, 02. März 2010

Ich habe heute anlässlich des Artikels “Die dänische Entschuldigung” von Lars Eriksen, am 1.3.10 erschienen auf “freitag.de” die folgenden Kommentare dort eingestellt, welche ich meinen Bloglesern nicht vorenthalten möchte.

(Hintergrund bildet die Entschuldigung der dänischen Zeitung “Politiken” bei acht Moslemorganisationen für den Nachdruck von Mohammed-Karikaturen des dänischen Zeichners Kurt Westergaard, der kürzlich knapp dem Mordanschlag eines moslemischen Fanatikers entging. Das Zitat am Anfang des zweiten Nachtrags bildete den Schluss des von Holger Hutt ins Deutsche übersetzten Artikels Eriksens. http://www.freitag.de/kultur/1008-jyllands-posten-politiken-berlingske-tidende-karikaturenstreit-daenemark-mohammed)

[ 2 ]
Magnus Göller schrieb am 01.03.2010 um 23:33
Während die Hetz-, Schimpf- und Schandkanonaden gegen uns Westler, alle “Ungläubigen”, in unzähligen Madrassen gelehrt und in Tausenden Moscheen gepredigt, geflissentlich überhört bzw. als Folklore abgetan werden, “entschuldigt” sich nun eine dänische Zeitung für den Abdruck von Karikaturen, die viele Moslems als untragbar ansehen, im Gefolge von Morddrohungen, Warenboykott gegen ein ganzes Land, eines Mordanschlags.
Das ist, von der Politik komplett im Stich gelassen, also einerseits verständlich wie andererseits schändlich.
In Afghanistan sollen junge Deutsche bluten, um Tausende Kilometer fern der Heimat vorgeblich Frauenrechte etc. zu schützen, während es in Wirklichkeit nur um geostrategische Interessen geht, und zuhause stellt sich kein (un-)verantwortlicher Politiker gerade hin und erklärt, dass man bei uns eben nicht nur über den hier sehr viel mehr verehrten Jesus Christus und den Papst sowie das Christentum allgemein, sondern eben auch über Mohammed und den Islam Scherze machen bzw. diese auch scharf und satirisch angreifen dürfe.
Sicherlich darf man das in Saudi-Arabien und anderen moslemischen Ländern nicht (weiterlesen…)