Mit ‘Konfuzius’ getaggte Artikel

Vom Erstehen der Menschheit

Montag, 25. März 2013

Ich habe mich hier schon öfter in dieser Richtung geäußert, tue es jetzt aber erst recht nochmal.

Wenn ich das Wort “spirituell” nur höre, muss ich aufpassen, dass sich mir nicht gleich der Hirnmagen umdreht. Fast immer ist der Begriff (wie auch das Nomen “Spiritualität” dazu) hohl, allermeist dazu und dadurch noch ein Totschlagwort.

Der nicht andächtig lauschet, erschrocken zurücktritt, andächtig, sobald es erschallt, diskreditiert sich ins Profane, beweise automatisch, dass er ein Ohngeist, wenn nicht gar ein Böser sei.

Das Wort steht für die Esopolitische Korrektheit, die verbale Sense der Alternativen und Guten.

Kaum noch einer wagt es dawider, den Kopf aus der Ackerfurche zu heben. Allzuschnell ist man jenen reputationsmäßig los, ein Untermensch. (weiterlesen…)

“Osho”: Noch ein schlechter Lehrer (II)

Sonntag, 10. März 2013

Ein guter Lehrer setzt sich nie absolut. Ein guter Lehrer lernt an und gemeinsam mit seinen Schülern.

Sie sind ihm nicht nur Beiwerk, Vieh, zahlende Kundschaft, Knetmasse. Sie sind ihm Gefährten.

Ein guter Lehrer fördert das eigene Denken des Schülers, lädt ihn ein zum Widerspruch. Er will keine tumben Replikanten, Tonbänder auf zwei Beinen.

Weder Lehren noch Lernen bestehen immerzu nur aus Freud’ und Vergnügen. Manches muss hart erarbeitet werden, lange geschliffen und poliert, bis dass Klarheit in der Sonne funkelt.

Ein Lehrer, der zwar alles Wesentliche eines Gegenstandes erfasst hat, darob nicht mehr bereit, dahingehend selber immer weiter zu lernen, wie dieser jeweilig erfassbar darzustellen, taugt nichts.

Nietzsche meinte, bei ihm als Lehrer für Altgriechisch in Basel seien noch die Faulsten fleißig gewesen. Er habe nie eine Strafe verhängen müssen.

Bei Konfuzius zeigt sich, dass er jedem einzelnen Schüler gemäß lehrte. “D e n Weg, d e n giebt es nicht!” Gerade beim Lehren! Zum Teufel mit allen Systematikern, mit allen methodengläubigen Lehrern! (weiterlesen…)

“Osho”: Noch ein schlechter Lehrer

Sonntag, 10. März 2013

Ein anständiger Weiser, also einer, der überhaupt einer ist, wird keinen Personenkult um sich wünschen noch dulden.

Nietzsche, der einer war, prägte nicht umsonst den mir bislang besten und griffigsten Leitsatz dazu: “Du suchst Anhänger? Suche N u l l e n !”

Auch Konfuzius verachtete jede Schmeichelei und Schleimschleckerei. Schüler hatten sich ernsthaft mit eigenen Gedanken einzubringen.

Jener Baghwan, heute Osho, aber, nur als Beispiel, da ich mich vor ein paar Tagen etwas mit ihm befasste, genoss die Verehrung seiner Heiligkeit, spornte sie an, sahe, wenn es nicht pure Eitelkeit war, die ihn dazu trieb, einen Sinn darin.

Damit fällt er aus dem Kreise der Weisen für mich klariter heraus. (weiterlesen…)

Von der Glaubsucht

Montag, 10. Dezember 2012

Die Glaubsucht ist neben und mit der Todessucht vermählt die schlimmste Krankheit eines Großteils aller Hochbegabten.

Einem Primitivling, einem Fellachen im Nildelta, macht die Glaubsucht wenig.

Man hat sie ihm beigebracht, er wird seine Söhne deshalb beschneiden lassen, am Nil vielleicht sogar noch seine Töchter, aber psychisch macht es ihm, vergleichsweise, fast nichts.

Er glaubte ohnehin an jeden Scheißendreck, der ihm vorgesetzt. (weiterlesen…)

Es chinest

Dienstag, 20. November 2012

Bei mir chinest es im Kopfe herum, ich denke schon, ich bekomme eine Antiokzidenz.

Wenn es jetzt noch richtig losjapanert, fange ich mir noch ‘nen Ostvogel ein.

Das I-Ging und das Tao-Te-King habe ich ja damals recht mühelos verkraftet (wobei ich mich mit beiden nicht eingängig beschäftiget), und der Buddhismus ist mir ziemlich egal; aber seit mir Konfuzius und die 36 Strategeme in die Hände gefallen sind, chinest es und chinest es.

Dazu habe ich mir, einer alten Schwäche für das Genre folgend, auch wieder mal einige Kung-Fu-Filme angeguckt, die alten, Streifen, in denen die Clanoma von vielleicht siebzig Jahren eine Kampfmeisterin ist, dass sie nur mit ihrem gebogenen Knotenholzprickel in der Hand 5 KSK-Soldaten wahrscheinlich in zwei Minuten von der Platte putzt.

Da chinest’s einem noch im Schlaf.

Ling, Hang, Feng, Kung, Pang, Song, Li und Lu.

Irgendwann sehnt man sich dann schon danach, dass mal einer Raskolnikow hieße.

Ja, und wenn man dann an so einen Britlummel wie diesen James Bond denkt, wie den schon der bessere Lehrbub hernähme, kann man schon feng-shuimäßig ins Grübeln und Chinesen kommen.

Ja, und die Japse, die haben magische Schwerter.

Sozusagen magische.

Dabei ist der Trick bloß der, dass der beste Schmied s e h r lange schmiedet.

Wie ein Wieland.

Übrigens tragen in den traditionellen chinesischen Filmen die Männer oft Röcke und Kleider, die Frauen aber Hosen bzw. Hosenanzüge. Maulfaul sind sie trotz ihrer formalen Untergebenheit auch nicht immer. Die Frisuren sind kunstvoll, so dass man, wenn sie einem aus zwanzig Metern einen tödlichen Pfeil ins Herze wirft, immerhin nicht ästhetisch beleidigt stirbt.

Die Männer sind natürlich trotzdem nicht von Pappe. (weiterlesen…)

Vom Werte der Philosophie (III)

Montag, 10. September 2012

Die Philosophie vermag uns dahin zu führen, dass wir uns selbst zuhorchen lernen.

Das heißt, wir lesen das selbst Gesagte, und wundern uns noch darüber, lauschen der seltsamen eigenen Worte.

Wir lachen der Weisheit, gewahren des Schönen, das uns da die Gedanken geführt, geführt haben muss!

Und wir wissen doch, dass wir selbst es waren, die sich bis über die gesetzten Grenzen hinaus dorthin!

Ich verstehe inzwischen auch Konfuzius und Nietzsche immer besser.

Sie haben dies erfahren.

Allein: Ihren Gleichmut habe ich noch nicht erlangt. (weiterlesen…)

Aufrechte Diplomatie?

Sonntag, 13. Mai 2012

Über die Frage, ab wann Diplomatie zu einer Maske der Feigheit werde, hätte ich mich gerne mal mit Konfuzius unterhalten. Sie treibt mich nämlich schon lange um, und ich hätte gerne die Meinung des weisen Chinesen dazu gehört (ansonsten natürlich Cervantes und Nietzsche gefragt).

Wie viel Wahrheit (hier im Sinne der eigenen Sichtweise bezüglich einer Sache gemeint) darf man “abmildern”, weglassen, gar unterschlagen, “nur” um des Brückenschlages willen?

Ab welchem Punkte korrumpiert man sich, wird man letztlich gar zum Verräter, indem man Konfliktives zu entschärfen trachtet? (weiterlesen…)

Selbst Konfuzius

Freitag, 01. Juli 2011

Auf der Suche nach Gewissheiten straucheln selbst noch die Größten. Konfuzius bildet ein warnendes Beispiel.

Konfuzius wird sauer

Donnerstag, 16. Juni 2011

Ja, selbst ein Konfuzius konnte sich aus gutem Grunde aufregen.

Weshalb, das sehen und hören Sie hier:

Neues Alte vom Meister Kung

Samstag, 24. Juli 2010

“Der Meister lehrte vier Gegenstände: die Kunst, den Wandel, die Gewissenhaftigkeit, die Treue.”

Die Kunst umfasst selbstverständlich nicht nur den deutschen Begriff im heutigen Sinne, sondern alles von der genauen Handwerklichkeit über die Wissenschaft bis hin zum eigentlich Schöpferischen.

Der Wandel ist als das Lebensprinzip des Fließenden, stets Veränderlichen, sicherlich im Sinne des I-Ging, des Buches der Wandlungen, zu verstehen, das alles Vorhandene prozessual begreift und darlegt.

Die Gewissenhaftigkeit deute ich einerseits als das Gebot des Anstandes und des Maßes, aber auch der Redlichkeit im Sinne Nietzsches, der Vernunft und Vernünftigkeit, der Gerechtigkeit, der Sorgfalt, der Achtsamkeit, des Respekts, der Fürsorge, des wahrhaftigen Lehrens selbst.

Die Treue ist wiederum der Wahrheit verpflichtet, aber auch der Tapferkeit; sie beinhaltet auch das Opfer, den schwersten Weg, das eigentlich Überdauernde selbst in widrigster See; sie ist der eigentlich ewige, unumstößliche Wert.

Weistum ohne Dämonen und gegen Besessene

Montag, 19. Juli 2010

“Der Meister sprach niemals über Zauberkräfte und widernatürliche Dämonen.”

Das las ich gestern unter der Überschrift “Schweigendes Vorübergehen” über Konfuzius.

Der treffliche Richard Wilhelm schreibt dazu: “Dieses Vermeiden des Wunderbaren und Seltsamen entspringt bei Kung nicht einem kalten Skeptizismus. Aber diese Dinge lagen außer seinem Weg, der ein Weg der reinen Menschlichkeit war, die durch das hypnotische Hinstarren auf die Erscheinungen des Dämonischen nur verwirrt werden kann.”

Von Giordano Bruno ist mir das Zitat im Gedächtnis haften geblieben (ich hoffe, es ist korrekt), der Mensch solle “mäßig sein im Aberglauben”. (weiterlesen…)

Patrix

Montag, 23. November 2009

Es gibt ein paar Menschen, die aus dem, was anlässlich des Idiotenfilms (wieso ich diesen so benenne, ein andermal) “die Matrix” genannt wird, deutlich ausgebrochen sind.

Als vorsichtiger Geist sehe ich mich selbst da mal nur für Dreiviertel des Weges bisher gut: aber immerhin.

Um das (vermeintliche) restliche Viertel zurückzulegen, verordne ich mir, soweit ich dazu komme, jetzt wiederholenden autodidaktischen Lateinunterricht, nebst anderem; Schärfung der sprachlichen Erkenntnisfähigkeit ist der Trumpf der Trümpfe.

Die Agenten “Smith” dieser Welt werden nicht durch metakarateske Akrobatik gepaart mit esoterischen Konzentrationsgrotesken erledigt.

Gegen solche hilft schlicht schnöde Logik: Griechisch “Logos” bedeutet Wort, Sinn, Zahl, Lehre, Kunde.

Den gefühligeren unter meinen Lesern, die solches ernstnehmen mögen und jetzt nicht gähnend weiterblättern, füge ich gerne hinzu, dass jeweils ein Schuss Intuition nicht schaden mag.

Wer dafür indes gen Osten blickt, dem bekenne ich freimütig, dass Konfuzius mir, obschon nur unzureichend studiert, dazu mehr gibt als Reinkarnationslehren oder gar die abrahamitische “Matrix”.

Ansonsten empfehle ich außer Cervantes noch immer die Gebrüder Grimm und Friedrich Nietzsche.

Konservatismus Chinesisch

Sonntag, 30. August 2009

Konfuzius sah in China bereits vor 2500 Jahren die Dinge als im Niedergang und verwahrlost gegenüber dem Alten Reich, von dem er noch vage Kunde hatte.

Dort sei die Gesellschaft noch der Göttlichen Ordnung nahe gefügt gewesen. Kein gieriges, ausschweifendes, halbgebildetes Lumpenpack habe in jener Zeit die Geschicke des Staates gelenkt und dadurch den gesamten Volkskörper sittlich verroht und krank gemacht. (weiterlesen…)

Christusgeist?

Samstag, 29. August 2009

Ich führte gestern ein Gespräch, in dem mich mein Widerpart beredt ins Christentum hineinziehen beziehungsweise zum unbewussten Christen umtaufen wollte. Er meinte, ich sei doch mit ihm einig, dass Liebe das universelle Gesetz sei. Ja. Daraufhin meinte er, das sei genau der Christusgeist, um den es gehe, der ganze Bockmist im Alten Testament und genug im Neuen sei obsolet oder verfälscht, der wahre Chistusgeist…

Ich erwiderte, dass ich kürzlich in den Schriften Konfuzius’ herumgelesen habe und dort, 500 Jahre vor Christus, bereits alles Vernünftige habe finden können, ohne noch dreißig Völkermorde, diverse Sohnesopfer usw. erstmal vom göttlichen Geist abziehen zu müssen. Weshalb dann, bitteschön, dieser eine Allgott, diese Eins der Liebe, ausgerechnet Christusgeist geheißen werden solle? (weiterlesen…)