Mit ‘Kleist’ getaggte Artikel

Vom offenen Geheimbunde

Sonntag, 10. November 2013

Was auch immer Ihr schreibt: Es sei am Grunde ein Gesang.

Kafka zum Beispiele fiel das sehr schwer. So schwer, dass er seine Werke nicht einmal veröffentlicht sehen wollte.

Auch Heinrich von Kleist fiel, viel zu früh.

Schiller wurde schändlich verscharrt, wahrscheinlich, nachdem man ihn umgebracht hatte.

Ihr habt Buchstaben. Am Grunde Runen.

Jeder zähle.

Horcht Eurer eigenen Worte.

Jeder Satz klinge in Euch.

Jeder, der dies versteht, ist mein “Bruder”.

Im offenen Geheimbunde.

In jenem, der keiner Verschwörung bedarf.

Er ist nämlich nur gegenüber jenen geheim, die nicht hören, nicht wissen wollen.

 

Von den Meistern deutschen Satzbaus

Mittwoch, 10. Juli 2013

Ja, ich wiederhole mich, aber mit Absicht. Und nicht nur.

Friedrich Nietzsche und Heinrich von Kleist sind für mich die Meister der deutschen Syntax.

Ich weiß von unseren Ahnen keinen, der je so viel so klar, sinnig, vielschichtig und dabei geschmeidig in einen Satz zu bringen wusste wie diese beiden.

Manchmal ist es, wie als ob die Erde von einem Satze beben müsste.

Alles greift ineinander und ist am richtigen Ort. Nirgend ein Stocken, ein Bruch der Rede. Vollausgeführte Geisteskraft.

Eine Tonalität und Rhythmik, die mit Bach zu vergleichen; nirgend ein störendes Element, eine Silbe zuviel; es fließt und fließt und fließt und steht dann wie in Stein gemeißelt. (weiterlesen…)

Von der Angst vor Kleist

Montag, 04. Februar 2013

Dass fast alle Angst vor Friedrich Nietzsche haben, ist bekannt. Es ist auch klar, warum.

Vor Heinrich von Kleist aber, so habe ich im Laufe der Jahre herausgefunden, haben so ziemlich dieselben Leute Angst, die sich vor Nietzsche in die Hose machen.

Nun hat sich Kleist nie so revolutionär philosophisch geäußert, alswie Nietzsche zweifellos. Was also hat der, nur weil er sehr gute Theaterstücke und überragende Novellen schrieb, denn so Schlimmes getan?

Ich denke, ich weiß, was. Er hat mindestens zwei Kardinalsünden begangen. (weiterlesen…)

Dem Nachwuchse (VI)

Donnerstag, 24. Mai 2012

Manche von Euch, ich kann das verstehen, wären lieber schon tot.

Denn der Tod verheißt eine, wenn auch ungewisse, Art der Freiheit.

Und er weiß seinen Lockruf dadurch erklingen zu lassen, indem er flötet: “Erst wenn Du tot bist, wird man dein Werk achten! Du weißt doch, dass man vor Deinem Tode nur Eckensteher lobt und anerkennt!”

Ja, gar süß weiß der hinterlistigste aller Gevatter zu schalmeien; aber er betreibt dies Gewerk nicht allein.

Denn er hat um desto mehr Schützenhilfe, je mehr lebende Kräfte und Mächte wider Euer Werk stehen. Er greift Euch mit derartiger Gewalt an, weil er Angst davor hat, dass Ihr ihn überwinden möchtet.

Ebenso wie die, deren Ableben nur einen Teil der Menschheit für einen kurzen Moment berühren wird. Deren Neid und Hass ist in der Tat gefährlich.

Denn sie können es nicht ertragen, dass Ihr keine Jachten und Luxusvillen braucht, um lediglich vorübergehend als wichtig zu gelten. Dass Euch ein Wurstbrot und ein Bier reicht, um alle Weite der Welt ohne Hunger nach Nahrung oder gar dem Unwichtigsten in Euch und außerhalb Euer aufzuspannen. (weiterlesen…)

Satire in Fesseln?

Samstag, 19. November 2011

Satire darf alles.

Jedenfalls theoretisch.

Sprachverhunzung, die nicht kritischen, erhellenden, belustigenden Zwecken dient, ist allerdings trotz dieses Missstandes scharf zu kritisieren.

Sie dient nämlich allein der Erniedrigung, Verwirrung, Unterdrückung.

Ich weiß, dass viele es schon gar nicht mehr hören können, sich fragen, weshalb ich stur und immer wieder auf dies Thema zurückkomme.

Die lade ich jetzt gerne aus, weiterzulesen. (weiterlesen…)

Heinrich von Kleist

Mittwoch, 27. Juli 2011

Den menschlichen Geist abzutun, dafür wäre auch Kleist zu tilgen.

Aphorismen X

Montag, 06. April 2009

“Von Jesus Christus wird gesagt, er habe etwas gesagt. Heinrich von Kleist hat etwas gesagt.”