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“Truther”: Gemeinsam daneben ist auch vorbei

Dienstag, 22. Oktober 2013

Mir ist eben aufgefallen, indem Leser Dude zu https://unzensiert.zeitgeist-online.de/2011/07/06/truther-mit-dem-begriff-lauft-es-nicht/comment-page-1/#comment-239586 einen Link einstellte, einen “Trutherlink” - https://www.youtube.com/watch?v=xVZRgKZefCk - auf eine stimmlich angenehme Jasinna, die ihr Konterfei aber auch eher diabolisch anlegt, dass ich jetzt schon lange keine dieser blöden Guy-Fawkes-Masken mehr auf der Gasse gesehen habe. (Wie soll man da zu seinen Kindern sagen: “Guck mal, die sehen zwar wie die übelsten Mafiosi aus, aber in Wirklichkeit sind es die Guten!” – ?)

Entweder haben ein paar Leute was dazugelernt, oder die sind halt einfach mal wieder genauso durch wie andere Moden. (Letzteres hat wohl mehr Gewicht.)

Von “Anonymous” habe ich auch nicht mehr viel mitbekommen, was natürlich daran liegen kann, dass ich so viel arbeite und schlafe.

Piraten? Gab es nach Captain Morgan noch Piraten?

Idioten gibt es aber mit Sicherheit noch. Um das zu wissen, muss ich nichtmal auf die Gass’.

Immerhin sehe ich selber auch ohne Augenklappe und rotes Kalottentuch, ohne Lippenpiercing und Banditenmaske wenigstens ein bisschen so aus, wie als ob ich ein paar weniger glorreiche Tage überlebt hätte. Am Kindererschrecken liegt mir trotzdem nichts. Nicht einmal dann, wenn das gerade mal wieder “in” ist.

Man geht jetzt wohl wieder in den angesagtesten Club und tut dort so lange so, oder redet es sich wenigstens ein, dass man sich gerade nicht langweilt, bis dass die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

Was, andererseits, an Fasching, meinetwegen auch an Allerheiligen, bei Kindern ein lässlicher Spaß, kann ich im Sinne ernsthafter gesellschaftspolitischer Arbeit bei Erwachsenen immer noch nicht nachvollziehen.

Meinen die etwa, dass ein Kissinger und ein Brzezinski sich vor ein paar derartigen, im Grunde infantilen Kapriolanten ob deren Äußerem ein Bonbon ins Hemd drücken?

Die Energie verpufft mit dem Spaße an der Provokation.

Der Verdacht liegt nahe, dass man derlei Gestalten und Aufzüge zeitweise gar noch fördert. So ist der Protest Party, eine Party, bis die eben auch, mit mehr oder weniger Kater abgefeiert.

Ich will damit weder die Bemühungen jener Jasinna, noch wohl auch mancher Anonymous-Leute, noch gar einiger Piraten der ersten Stunde insgesamt abtun; trotzdem verbindet die drei Beispiele ein irrseliges Konzept.

Ich neige, wie jeder weiß, der mich kennt, keineswegs nur zu intellektualistischer Miesepeterei, bin für einen derben Spaß und für dionysische Abende alleweil ohne weiteres zu haben.

Ich störe mich auch nicht an Grufties und ähnlichen Gestalten. Alles aber an seinem Orte.

Ich sah auch schon aus, wie ein Schornsteinfeger. Nichtmal so selten. Mancher Ofen und manches Ofenrohr war schon zu reinigen.

Deshalb fiele es mir aber nicht ein, ernstlich eine Partei der Rußverschmierten oder der Satanas-Zombies aufzumachen. So etwas macht man auf der Theaterbühne, in der Satire, mal zum befreienden Lachen. 

So etwas bindet man allenfalls in ein Konzept, in Konzepte gut dosiert ein, wenn man etwas erreichen will, warum nicht: Man macht es aber nicht zum tragenden Konzept.