Mit ‘Hitzgesicht’ getaggte Artikel

Hartholtz vor der Dunkelbütt

Sonntag, 19. Mai 2013

Gestern gab es in Freiberg einen Zwischenfall, den viele Südschwitzer mit gemischten Gefühlen betrachten. Manche lachen sich einen Ast, andere warnen.

Jeder in Südschwitz weiß, wo in Freiberg der Verfassungsschutz seinen kleinen Ableger betreibt, nämlich in einem zweistöckigen Haus im Regierungsviertel, das selbst einem Fremden auffallen muss alswie ein Kakerlak im Kartoffelkuchen. Nicht nur die vergitterten, von außen undurchsichtigen Fenster, sondern auch die massive Stahltür sind absolut landesuntypisch.

Mächtig genervt waren die Bewohner bzw. Insassen schon davon, dass Benno und Heike, die seit einiger Zeit Stadtführungen für Touristen anbieten, das Domizil der Schlapphüte nicht nur in ihre Tour eingebaut haben, sondern dort auch – nicht selten unter Gelächter, manchmal gar Gejohle der Teilnehmer, auch nicht selten schaulustiger Einheimischer – ein kleines Rezitativ vortragen, die besondere Verbundenheit der Südschwitzer mit dieser Spielart Abgesandter aus Norddoof zu verdeutlichen:

Dieses Haus, dieses Haus, sieht schon von außen dunkel aus

Keiner weiß genau, was all darinnen

Nur der Wodka-Ede, nunmehro abgezogen

Als er war noch mehr als sonst von Sinnen

Hat

Schnapses satt

Wohl darob nicht gelogen

Bevor ihn einer mit der Schubkarre

Ede trug nie keine Knarre

Nächtens vor dieser rostroten Panzertüre abgekippt

Indem jener mal wieder zuviel genippt.

So war der Ede schwer frustriert

Dass da in jener Kate

Nur Kaffee, Tee und Mate

Nie Bier ward serviert. (Der Chef sei ein arger Blaukreuzler, so Ede.)

Er lallte noch was

Von seinem Hass

Auf nichtmal Kwass.

Und etwas von Rechnersinken

Deren und andrer dülpichter Codes

Er immerzu nots

Vor sich tät sehen blinken.

Ja, liebe Gäste

Schmieriger Weste

Was sie gewahren dort

Ist des Verfuselungssschatzes traurige Hütt’

Allwo man trielt in der Dunkelbütt’

Ein verwunschener Ort.

Hinterher, man empfiehlt dann einen kleinen Umtrunk bei Olli, Durst ist hier ja immer gewiss, fragen die Leute, ob es den Wodka-Ede denn wirklich gab, wes ihnen alle Alteingesessenen bestätigen, wohl noch die eine oder andere Geschichte von ihm zum besten geben.

Das stößt, wie gesagt, logischerweise bei allen, die am Tropf von Norddoof hängen, auf wenig Wohlwollen; zumindest muss von denen jeder so tun, als ob; jetzt aber folgte eine weitere Eskalationsstufe. (weiterlesen…)