Rafael Seligmann schreibt in seinem Spiegel-Essay unter den Titel “Das Fremde bei uns” den Untertitel “Religionen müssen intolerant sein” (!!!)
Der Beitrag, welcher anhand des Skandals um den Hessischen Kulturpreis (siehe auch Artikel “Lustiges Hessenhampeln”, “Durchgegrifffen, abgegriffen” und “Bravo, Herr Kermani”) das problematische Verhältnis zwischen Judentum, Christentum und Islam insgesamt sehr ausgewogen und lesenswert abhandelt, weist seine obige These für die drei abrahamitischen Religionen sauber nach und wirft de facto sämtliches Freimaurertoleranzgeschwafel seit Lessings Nathan glatt über Bord, allerdings ohne die Vierte Kolonne des Abrahamitismus konkret und explizit zu entlarven.
Nun wissen Heiden, Hindus, Buddhisten, Agnostiker, Atheisten usw. seit dem Auftauchen Mohammeds, dass auch der dritte abrahamitische Religionsversuch sich in die dreitausendjährige Tradition der Intoleranz einreiht und werden darin keine bahnbrechende Erkenntnis des Herrn Seligmann sehen.
Dass jedoch ALLE Religionen intolerant sein müssten, wird mancher als eine der üblichen Dreistigkeiten empfinden.
Herr Seligmann erwähnt namlich keine einzige andere Religion als DIE DREI, um dann nur diese betrachtet habend seinen Schluss für alle Weltanschauungen zu universalisieren.
Ich unterselle nun dem Herrn erstmal keine böse Absicht oder auch Trickserei, noch viel weniger, dass der hoch gebildete Schriftsteller etwa noch nie von nichtabrahamitischen Religionen gehört haben könnte.
Dann aber mangelt es an der Fähigkeit oder dem Willen zum logischen Denken doch erheblich. (weiterlesen…)