Mit ‘Grönemeyer’ getaggte Artikel

Schmerz als Zeiger

Samstag, 05. Dezember 2009

Vor einigen Wochen, als ich unfallbedingt Anlass wie Muße dazu hatte, schrieb ich hier über die Grönemeyersche Liedsequenz zum Leben “Es ist okay, es tut gleichmäßig weh”.

Ich meinte damals, dass es glücklicherweise nicht gleichmäßig wehtäte.

Jetzt will ich die Aussage ein wenig berichtigen.

Seit “es” (ich zerstauchte mir die rechte Seite, Arm bis in die Schulter ziemlich übel) glücklicherweise gar nicht mehr über viele Tage fast gleichmäßig grausam weh tut, arbeite ich stetig daran, dass es, wenn auch nicht mehr auf jenem Niveau, fast gleichmäßig weh tut.

Das heißt, ich belaste den ganzen maroden Bereich (leichtere Weinkorken schaffe ich schon wieder ohne Hebelzieher mit der maladen Seite) immer genau so weit, bis es wieder gerade so vertretbarermaßen weh tut.

Ganz einfach, um nicht in den besten Jahren schon zu einem halbseitigen Schrumpelmännchen zu werden.

Manchmal muss es wohl so lange möglichst gleichmäßig weh tun, bis dass der Schmerz nicht mehr mitkommt.

Grönemeyers Lyrik

Dienstag, 29. September 2009

“Es ist ok, es tut gleichmäßig weh” – also singt Herbert Grönemeyer vom Leben.

Ich mag ihn durchaus: aber das ist natürlich ausgemachter Blödsinn.

Es tut nämlich – glücklicherweise – durchaus nicht gleichmäßig weh, sondern manchmal saumäßig und manchmal nicht (mit fünf guten Flaschen Wein und einer noch besseren Frau im Bett z. B.) und alles dazwischen auch.

Der Barde wollte uns aber trotzdem etwas sagen: Das Leben ist schmerzgetrieben, ebensosehr wie triebgetrieben und, bei wenigen, auch noch verstandgetrieben.

Liebe gehört natürlich auch dazu: Deshalb kann einer, der so schlecht singen kann, gut singen.

Ungeniert – Unzensiert

Sonntag, 29. März 2009

Reden wir mal kurz über das Motto dieser Seite.

Ob sie ungeniert ist, mögen Sie beurteilen.

Unzensiert ist sie jedenfalls in der Hinsicht, dass ich bisher keinen Literaturpreis für sie  gewonnen habe und man sie noch  ungehindert aufrufen kann.

Inwieweit ich sie jedoch  selbst zensiere, davon will ich Ihnen jetzt der Redlichkeit halber einen kleinen Einblick geben.

Ich schreibe prinzipiell nicht kritisch über gefährdete Minderheiten wie Männer, Christen, Moslems, Kinder usw., wenn ich nicht unbedingt muss.  Der Krieg in Afghanistan ist auch mir fast heilig. Der Euro erweist sich als eine derartige Missgeburt für Griechen, Iren, Deutsche und den Rest, dass ich nur nachtrete, wenn ich ob meiner Chronistenpflicht nicht anders kann (weiterlesen…)