Also sprach Zarathustra – Friedrich Nietzsche. Diesen Spruch habe ich jetzt erst – ich hoffe wenigstens zur Hälfte – angesichts der Finanzkrise begriffen.
“Think positive” – denke gut, war die Basis des gesamten Pyramidenspiels, welches uns jetzt im Ergebnis in den wirtschaftlichen Niedergang reißt. Der Teufel höchstselbst hat den Optimismus erfunden, die darob gestrauchelten, gefallenen Seelen umso leichter abzuholen. Der Optimist ist der Steigbügelhalter jeder noch so perversen Macht, der Opportunist, der Illusionist, der willige Mitläufer. Die kleine Seele, die vor dem Abgrunde treibend noch die kleinste Klippe freudig herankommen sieht.
“Ich denke grundsätzlich erst einmal positiv” – sagte mir eine Mutter dreier Kinder, als ich sie auf die Finanzkrise und mögliche Folgen derer ansprach. Wahrscheinlich denkt solch ein Hühnchen noch positiv, wenn der Hunger bereits als Dauergast ins Haus gezogen ist. Oder, dann, auf einmal, fühlt sich Hühnchen von allen Seiten verraten, wenn kein positives Denken mehr gegen leere Mägen hilft. Dies sind die Puppen. Solchen Leuten dreht man Kredite an bis zur Restsubstanz. Die Optimisten bilden das Anzuchtbeet für die Geldbetrüger. Deshalb wird deren Denken uns als vorbildlich in Werbung und Medien dargebracht. Optimisten sind Mist. Die meisten Psychotherapeuten sind also auch Mist. (weiterlesen…)