Mit ‘Bundestag’ getaggte Artikel

Innenminister Friedrich lallt, dass es knallt

Dienstag, 19. November 2013

Man sehe sich in diesem Bericht zur Debatte zur NSA-Affäre im Bundestag mal die unter dieser Unterüberschrift folgende Passage an.

“Friedrich: Es gibt keinen kontrollfreien Raum”

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/spaehaffaere-im-bundestag-gysi-fordert-nobelpreis-fuer-snowden-12670160.html

Ich hätte diesen Textteil gerne ganz zitiert, traue aber der Rechtsabteilung der FAZ nicht. Der Perlentaucher kann ein Lied davon singen, wie die draufsind. Auf eine Abmahnung von denen kann ich gerne verzichten.

Zur Sache. Einen Satz kann ich mir, wörtlich übernommen, sicherlich leisten:

‘Es gebe allerdings keinen kontrollfreien Raum der Nachrichtendienste, auch wenn es anders erscheine, weil „das Schweigen unserer amerikanischen Freunde leider zu Verschwörungstheorien“ darüber führe.’

Oh weia. DER Mann ist Innenminister.

So einen dummdreisten US-Lakaien bezahlen wir, auf dass er unsere innere Sicherheit betreue.

Und: Erst wenn ein Anfangsverdacht begründet werden könne, seien unsere Ermittlungsbehörden dran.

Damit impliziert er erstens, dass es bislang keinen begründeten Anfangsverdacht gäbe, zweitens wird klar, dass er nichts, aber auch gar nichts in Richtung Aufklärung unternommen, vielmehr allenfalls jede Bewegung in diese Richtung unterbunden hat.

Klar, er will ja “Verschwörungstheorien” nicht noch Vorschub leisten. Wo kämen wir denn da hin.

Er bezweifelt auch, ob die Spähaffäre überhaupt ein politisches Thema sei. Um dann, ob der öffentlichen Diskussion, die vielen Wege der Selbstreinigungskräfte von Demokratien zu preisen.

Der Mann ist nicht ganz bei Trost. Oder seine Redenschreiber und Berater. Nein, ganz sicher beide.

Eine derartig wirre Argumentation lässt man keinem Achtklässler durchgehen.

Diesen Mann lediglich als ein Sicherheitsrisiko zu bezeichnen, wäre euphemistisch.

Der weiß nicht einmal im Ansatz, was er rausschwätzt.

Auf den muss man noch aufpassen, wenn man ihm nur einen Reisstrohbesen in die Hand gibt.

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Nachtrag

“Es gibt keinen kontrollfreien Raum.”

Aus diesem berufenen Munde ein echtes, sicherlich ungewolltes Bonmot.

 

Die lange Leistungsschutznacht

Donnerstag, 29. November 2012

Das neue Gesetz zum Leistungsschutz soll, ja, ich schrieb es schon, heute Abend debattiert werden, heute Abend, wenn man kurz nach halb drei noch zum Abend rechnet.

Im Ernst (sollte nicht an mehreren Orten 1. April sein): Die Debatte ist auf 2.35 bis 3.15 Uhr angesetzt.

Die Zukunft des deutschsprachigen Netzes soll also nach dem achten Pils, dem sechsten Prosecco, dem elften Kognak zerreichstagt werden.

Aparte Idee.

Ob es irgendwo ein Klo gibt, wo man auch mal in aller Ruhe einen Joint rauchen kann, bei so einer Nachtschicht?

Es ist eigentlich Wochenende (für Abgeordnete des Deutschen Bundestages gehört der Freitag normalerweise zum Wochenende), und man muss (naja, wohl nur die wenigsten – werden mehr als dreißig von sechshundert Hanseln da sein?) dann doch noch von halberder Dreie bis viertelder Viere so tun, wie als ob man was jobbte: das kann einen schon killen.

Man weiß zwar, wie üblich, kaum, worum es genau geht, so dass nicht allzuviel von einem erwartet wird, aber man hat, da irgendwie zuständig geworden und deshalb zu dieser Scheißzeit inhäusig, am Rande mitbekommen, dass es mit diesem blöden Gesetz noch einen ziemlichen Ärger geben könnte, dass sich schon wieder eine ganze Menge Leute, die ebensowenig wissen können, wie man selber, wie es sich in der Praxis auswirken werde, darüber aufregen.

Was regen sich die Leute über ungelegte Eier auf? (weiterlesen…)