Nachdem die Erste Kifferkrise in aller südschwitzerischen Vernunft gütlich beigelegt worden, ging zunächst alles seinen Gang; unsere Schule – äh, Zenzis Schule – in Buschhausen hatte gar eine Belobigung aus Norddoof eingeheimst für “Außerordentliche Leistungen in der Pflege der deutschen Klassik an weiterführenden Schulen”, was uns zwar erstaunte, da die Werke der Freimäurer Goethe und Lessing bei uns nicht einseitig lobessatt besprochen werden, so dass wir fast geneigt waren, zunächst, eine Hinterlist befürchten zu müssen, womöglich dahingehend, dass man uns eine klimaunverträgliche Studienrätin anverspenden wolle, oder sonst eine Unbill wider uns setzen, was sich bisher aber zum guten Glücke nicht unter irgendwelchen Vorwänden ablehnen zu müssen als nötig erzeigte.
Doch dann rief Olli an.
“Magnus, der Busch brennt.”
Dieser Ausdruck entspricht hier dem, was man auf gemeinen Raumschiffen Alarmstufe Rot nennt.
“Der OK?”, fragte ich. (Das ist der Oberkommissar aus Norddoof, sozusagen der Statthalter hier, neben dem Obersten Hartholtz.)
“Nein. Dreimal darfst du raten.”
“Was denn jetzt? Wir lassen den Verfassungsschutz in Ruhe, der BND macht seit langem praktisch keinen Ärger, das BKA hat eh keinen Bock auf uns, was brennt denn jetzt schon wieder an?”
“Magnus, nicht am Telefon. Wann kannst du da sein?”
Mir wurde klar, dass der Busch wirklich brannte.
“Wenn ich den Nachmittagsunterricht absage, in etwa zwei Stunden.”
“Also.”
Knapp zwei Stunden später war ich in Ollis Villa bei Freiberg, er servierte erzstarken Mokka.
“Nun, was gibt es?”, frug ich, mir dazu eine drehend.
“Der MAD dreht durch. Und der Hartholtz ist deswegen kurz davor.”
“Wie, was wollen diese Nachtwächter denn auf einmal?”
“Irgendein Schwachkopf in Norddoof meint mitbekommen haben zu wollen, dass Hartholtzens Landser schon im Dienste Bier tränken und überdies allzugute Kunden vom Kanten-Kurt und seinen Leuten. Man scheint ernsthaft anzusetzen, unsere Schutztruppe nicht nur schon tagsüber in den Staub von Südschwitz zertrocknen zu wollen, sondern ihnen auch noch, zum Endhieb, den Mittagspausen- wie den Feierabendjoint nicht nur mieszumachen, nein, bei Androhung unehrenhafter Entlassung ernsthaft zu verbieten. Diese Wahnsinnigen.”
Das war natürlich harte, unerwartete Mär. (weiterlesen…)