Die ganzen esoterischen und magischen Theorien, von denen ich gehört habe, las, mit denen ich in Berührung kam, haben einen Haken.
Ich meine jetzt nicht die notorische Geltungssucht der jeweiligen “spirituellen” Führer, die Geheimhalterei und Lügerei nach außen, das ganze nutzlose Brimborium, das eingespannt, krude Initatiationspraktiken und derlei Fragwürdiges mehr.
Nein, es geht darum, dass jeder Mensch jederzeit ganz anders “funktionieren” kann, als von jedweder Lehre vorgegeben. Und zwar so gut, dass der jeweilige “Meister” lieber gar nicht mehr antritt.
Und zwar egal, ob dieser Meister nur ein Schamane im zentralafrikanischen Busch, oder ob er der Chief von Skull & Bones, mit Cochise-Schädel in der Hand.
Lernen ist nunmal mehr wert, als Beten und Salbadern.
Selbst zu sich selbst ist stärker, als irgendwelche Exerzitien.
Ja, ich hatte auch Meister, als Steinmetz wie als Sprachwissenschaftler.
Das waren aber keine Magiefritzen. Die konnten ihre Sachen.
Es gibt andererseits – für mich – zweifellos geistige Energiefelder, die sich unserer genauen Betrachtung und Beschreibung bisher entziehen.
Damit aber auch der Kontrolle durch irgendwelche Möchtegerns, und mögen sie noch so lange daran geübt haben, ganze halbbeinige Phalanxen ihrer Jünger dafür aufstellen.
Man betrachte nur die literarische Mindheit der Werke, die von derlei Leuten vorgelegt werden.
Was sehen wir da, typischerweise?
Erstens eine Überladung der Texte mit irgendwelchen jeweiligen Begriffen, die nie recht definiert, dabei über alles erhaben, unantastbar.
Sodann schlechten Stil. Insonderheit in dem Sinne, dass nicht nur der Redundanz zuviel, sondern dass auch, neben dem unübersehbar Schwülstigen, das Weglassen von Wesentlichem, jedenfalls im Kontexte Wesentlichem, eklatant auffällt.
Hatte ich zum Beispiel einen indischen Guru vor der Flinte. Einen sehr untypisch existentialistisch-pessimistischen (U.G.Krishnamurti).
Groß aufgesprochen. Manche gute Beobachtung. Er wollte nichtmal einen Kult um sich.
Aber.
Nirgend die Kunst.
Also wieder ein Loser. Letztlich noch ein Schwätzer.
Ich meine inzwischen, dass die Frage nach dem Kunstbegriff eine Art Lackmustest für jede Religion, Philosophie, esoterische Versammlung undsoweiter ist.
Da hört der ganze Spaß mit dem ganzen Döns und Gelaber nämlich sehr schnelle auf.
Da heißt es, Farbe zu bekennen.
Da gilt es, zu zeigen, wes Geistes Kind man ist.
Da entlarvt sich bald der lediglich geschwollene Busen, die westliche Postmoderne gibt östlichen diwanesken Metaästhetiken nicht über lange ohngeistig die Hand.
Es waren keine Pfaffen, die die grandiosen gotischen Döme bauten, sondern das waren Steinmetze. Die offenkundig mehr vom Goldenen Schnitt und anderen wesentlichen Prinzipien verstanden, als die verquasten Bibellabersäcke, die die Aufträge vergaben.
Auch Bachs Musik ist nicht christlich. Kein Japaner wird wegen Bach Christ.
Ansonsten: Zwar EIN Gott, aber dazu jede Menge Erzengel, die Muttergottes, Dschinn, Teufel, jede Menge irgendwie irrelevantes und hinwiederum doch sehr wichtiges Begleitgesindel. Hochwichtiges. Pfui Deibel.
Ja, sähe ich diesen ganzen Unfug nicht schon lange, so wäre mir vielleicht zum Speiben.
Kein Wunder, wenn man sich das betrachtet, dass viele Vernunftbegabte in einen Rationalismus sich flüchten, der nicht wesentlich besser.
Jetzt gibt es plötzlich gar nichts mehr, außer dem schon Erklärbaren.
Wieder eine Kirche, eine Krieche.
Vielleicht sind die bestimmenden Außerirdischen wirklich reptiloid.
Das passte.