Mit ‘Aleister Crowley’ getaggte Artikel

An Open Letter to Jake Stratton-Kent

Montag, 14. Oktober 2013

Hi Jake!

We went through rough times then. Things were unclear here and there. Both sides misunderstood a lot of what was going on and happened. My wife, who later gave birth to our children, Andrea, is now with the gods, if there be such.

Then, at the selfsame time as I am experiencing some of the worst slander I have seen in my life, I find that YOU give Secret Societies what they deserve. Sheer contempt.

You are the man to stand for this. You have always been a stander. Our quarrels then have never befouled this my estimation of You.

I have though held up my disestimation of Secret Societies ever, not only since we then met.

Now, as I said to a good Swiss friend and colleague yesterday, it is much more important that You have taken up the feud.

I have never been a member of a Secret Society; thus they may call me a nitwit on the subject, they may ignore my word on that whatever I might say.

That they won’t be able to do to You.

People (of course most of my little readership as well) will not easily see what it means when YOU jump ship.

I certainly do.

The word is out.

And: You are twenty years older, just as I am. But the tough skinny Englishman stood his ground. I can’t speak for my lost wife, Andrea, but I’m quite sure that she would underwrite what I’m now saying.

The little sarcasm that was in my first post on this, as to the point that You have finally have come to this fundamental understanding I beg You to take lightly; what is at stake now counts.

For the first time in twenty years I have thought about taking up the subject of magick again; not that I had nothing at all to do with it over these years; some dumb asshole popped up now and then; I still know defense, of course, but besides that I mostly let things be.

There was one German (You know whom I’m talking about, Fraternitas Saturni and so forth) who seemed to be of Your caliber; but then, You may have a laugh on that, when Andrea and I discussed hypothetically who would win out in the end, him and You going against each other, we both said that Jake would make it, just for being the tougher one, even living for years in the last of pits before giving up if need be.

Enough laudatio. Let’s get down to business.

To me, Secret Societies have been the intellectual pest of the world since I’ve realized their power and importance. They cannot but cultivate the bad in man.

Here stands the scarfaced German widower; the artist that is till now not even (I know why, fuck’em!) recognized as one.

I’ll keep going working on this.

My word on that.

Greetings and my best wishes,

Magnus 

 

 

Jake Stratton-Kent gegen Geheimgesellschaften

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Gerade stieß ich durch eine Suchmaschinenschleife, die mich über Aleister Crowley weiterführte, mal wieder auf Jake Stratton-Kent, einen der härtesten von drei Glocken westlicher Magie.

Und, siehe da: Inzwischen wendet sich selbst ein Jake (!!!) generell gegen (die Bildung von) Geheimgesellschaften.

(Ich weiß nicht, wie er mich damals ausgelacht oder auch nur milde belächelt hätte, hätte ich ihm prophezeit, er werde wohl auch noch zu so viel Gnosis hinansteigen, irgendwann, bei seiner Intelligenz womöglich noch in dieser Inkarnation. Vielleicht habe ich das sogar mal getan, aber daran erinnere ich mich jedenfalls nicht genau.)

http://aaronleitch.wordpress.com/2013/07/27/jake-stratton-kent-vs-magickal-lodges-pt-1/

Wer mit dem ganzen Crowleyanischen Kram, Thelema, Golden Dawn, Ritualmagie usw. nichts am Hut hat, mag sich trotzdem dafür interessieren, was dieser zähe, alte, mit allen Wassern gewaschene Knochen heute dazu sagt.

Ein Auszug:

“The whole Secret Society model is not only unhelpful, but actively counter-productive. It is the principle reason why so much energy is expended fighting tiny little wars between factions (between witch groups, between rival Golden Dawns, between thelemic groups etc etc). Energy that could be better spent elsewhere – like incorporating the real advances in recovering our tradition made possible by *non-secretive* sources like academia.”

“Das ganze Geheimgesellschaftsmodell ist nicht nur nicht hilfreich, sondern aktiv kontraproduktiv. Es ist der prinzipielle Grund, weshalb so viel Energie beim Ausfechten winzig kleiner Kriege zwischen Fraktionen verbraucht wird (zwischen Hexengruppen, zwischen rivalisierenden Golden Dawns, zwischen thelemitischen Gruppen etc. etc.). Energie, die besser anderweitig verwendet wäre – wie auf die Inkorporation der wirklichen Fortschritte bei der Rückgewinnung unserer Tradition, die durch ‘nicht-verschwiegene’ Quellen wie akademische möglich gemacht.”

Man kann die Hexen usw. weglassen, und die Kriege fallen zwischen großen Geheimgesellschaften bisweilen auch etwas größer aus als zwischen den Anhängern neocrowleyanischer Splittergruppen und Winzorden.

Ja, lieber Jake, für eine gute, einfache Einsicht ist es eben nie zu spät.

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Comments in English are welcome

 

Von der Bibel, dem Koran und Crowleys Liber AL

Dienstag, 18. September 2012

Leser Dude hat mich (mein Dank dafür!) ebengerade, indem er meinte, Leser haschmech, ein echter Bibelkenner, solle nicht, meiner Empfehlung folgend, dazu auch noch Crowleys Schriften lesen, wunderbar gereizt und damit inspiriert.

Lest jeden Heiligen Mist, bis dass er Euch bis zur Hölle zum Halse heraushängt!

Persönlich ist für mich klar, dass mir Crowley besser gefallen hat, als dieses Krampfbuch namens Bibel, oh je, vom Koran jetzt noch gar nicht zu reden.

Das mag daran gelegen haben, dass ich Englisch problemlos im Original lesen kann.

Auch daran, dass ich ihn, auch zumal anhand seiner vergnüglichen und interessanten Autobiographie, ansonsten als einen ziemlich undoofen Autoren, der tatsächlich gelebt haben dürfte, kennenlernen konnte, nicht nur als irgendeinen abgedrehten Propheten aus einem kühlbachlosen, permanent überhitzten Sandland zwischen Nil und Euphrat. (Er war natürlich selber ein Schwindler, ziemlich abgedreht, meinte, nachvollziehbarerweise, kurz vor der Dreigöttersenke, in Kairo, Anleihe nehmen zu müssen, um seinen Heiligen Pott anerkannt vollpissen zu können. Insofern war er ein epigonaler Feig, ein eitler Nilschlammschlecker.) (weiterlesen…)

Philosophie: Crowleys Kognak

Samstag, 21. Juli 2012

Wahrscheinlich gefällt mir die Philosophie auch deshalb besser als die Religion, weil sie üblicherweise den höheren Ehrenkodex hat.

Denn wer als Philosoph wider die Vertreter einer anderen Schule auch nur zu so etwas Ähnlichem wie einem Heiligen Kriege aufruft, disqualifiziert sich damit schon, bevor die Nacht hereinzubrechen sich verwagt.

So etwas macht man als Philosoph einfach nicht: Denn man liebt ja die Weisheit als sein Schwert.

Geistige Auseinandersetzung, das Ringen um genauere Gedanken entscheidlich den Handgreiflichkeiten des Pöbels anheimstellen: das wollen wir nicht.

Es mag uns ja kaum einer verstehen: Dann fördern wir es aber erst recht nicht, dass ausgerechnet die Dümmsten sich dazu berufen sehen, zu unserem selbsternannten Gesinde zu werden.

Ja, da sagte der Nazarener was, leider wieder nur halb: Unser Reich ist nicht NUR von dieser Welt!

Denn wir reden oft mehr mit Toten, als mit den Lebichten.

Ganz einfach deshalb, weil Erstere uns nicht selten mehr zu sagen haben, als Letztere.

Sowohl für und über diese Welt wie für und über andere Welten. (weiterlesen…)

Aus dem Leben des Tiers 666

Dienstag, 26. Oktober 2010

Aleister Crowley, der Böse, 33-Gradmaurer des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus, mag eine Menge Unfug angestellt haben in seinem bewegten Leben.

Feigheit und Faulheit aber sind ihm kaum zuzurechnen; und dass es ihm Humors ermangelte, das kann wohl auch keiner ernstlich behaupten.

Seine arkanen “Class-A”-Schriften (so bezeichnete er sein “The book of the law” und andere merkwürdig undurchsichtige Texte) mögen für den kabbalistischen Tiftler interessant sein; auch wohl für den poetologisch Interessierten.

Wer sich indes auf vergnügliche Weise von einer der grellsten und schillerndsten Figuren des 20. Jahrhunderts unterhalten und inspirieren lassen will, dem empfehle ich seine Autobiographie “Confessions” noch einmal wärmstens.

Aleister Crowleys bester Satz

Freitag, 25. Juni 2010

In jenem merkwürdig-skurrilen Buch des Bergsteigers, Philosophen, Dichters, Magiers Aleister Crowley namens “Liber Al” steht ein zweifelsfrei hilfreicher Satz: “Refuse not thy wife if she will”. (weiterlesen…)

666: Das Tier

Mittwoch, 10. Juni 2009

Aleister Crowley, der verrufene Poet, Bergsteiger, Magier, Spion, Heroinsüchtige – manche nennen ihn überdies einen “Satanisten” – schrieb einmal: “Spende nie an eine Organisation, die in einem größeren Haus wohnt als du selbst.”

Der Mann war nicht nur ziemlich krass – er hielt sich für das Tier (666) der Johannes-Offenbarung (Apokalypse) oder machte sich selbst daraus noch einen Spaß, wer weiß – , er sagte eben auch eine ganze Menge sehr Intelligentes.

Seine neue Religion des Wassermann-Zeitalters, die das Christentum ablösen sollte, blieb bis heute in den Kinderschuhen stecken, seine Offenbarungen unter dem “Thelema”-Siegel, die er in Kairo diktiert bekommen haben will, interessieren nur wenige.

Festzuhalten ist jedoch, dass seine “Class A”-Texte, die er für direkt geoffenbart erklärte, einen poetischen Duktus aufweisen, der keinen Vergleich scheuen muss. (weiterlesen…)