Wie wird man ein Meister? (II)

20. November 2013

Ich brauche noch etwas Schlaf, wenigstens Ruhen, rede also jetzt nur kurz zu dir.

Wenn du es schaffst, wirst du einen Kristall aus deinen Händen wachsen lassen können, wie einst der Kalle Wirsch der Augsburger Puppenkiste.

Kaum einer noch wird das verstehen.

Du wirst das, sehr wahrscheinlich, nicht beliebig wiederholen können.

Du wirst lernen, dass du manchmal aus der tiefsten Niedergeschlagenheit heraus das Beste schaffst, manchmal aus der freiesten Fröhlichkeit, manchmal aus dem fast schon gelangweilten Gleichmute.

Du erkennst dich immer wieder anders.

Es gibt keine idealen Schaffensbedingungen.

Auch das flüstern dir nur Toren und Verführer ein.

Du schaffst. Wie es eben kommt.

Und: Überwerfe dich nicht mit echten Freunden, weil sie dich gerade nicht verstehen.

Das wird sehr wahrscheinlich vorkommen.

Die Gierigen aber, die weise von dir. Gehe ihnen aus dem Wege. Binde mit ihnen nur an, wenn dies unabdingbar notwendig.

Nimm deine Kunst mit in deine Träume.

Sei dir nicht gram, wenn dir eine gehegte scheinbar großartige Idee plötzlich schal erscheint.

Sie mag nur nicht ausgegoren sein. Dann kehrt sie später wieder. Oder sie war von der Anlage her verkehrt. Was du brauchst, ist Zeit. Deine Zeit. Traue dir selbst.

Sei besonders wachsam, wenn plötzlich doch das Geld kommt.

Das bist du nicht gewohnt. Kippe darob nicht.

Mit dem Geld kommen die Weiber. Kippe dererhalber erst recht nicht.

Sei immer nahbar, aber nicht leichtfertig.

Schließt du dich ab? Bist du jedermanns Freund?

Du bist du.

Martere dich nicht, wenn gerade kein Kristall aus deinen Händen wachsen will. Du bist nicht der eine Gott. Wenn du an einen glaubst, lasse es dem, das immer zu können.

Sei gnädig, aber nicht zu gnädig, wider jene, die dich nicht verstehen, wider die Verleumder.

Sei ein Meister.

 

Wie wird man ein Meister?

20. November 2013

Mein Gott! Welchen Hoffnungen gibt sich ein junger Künstler hin!

Soll man sie ihm, je begabter, um desto eindringlicher, austreiben?

Darf man das?

Ich kam – zum Glück? – noch nicht in die Verlegenheit, einen jungen Künstler zu betreuen, dem ich etwas zu sagen gewusst, der mich ernstgenommen, bei mir Rats gesucht hätte, allzumal im Sinne dessen, dass er meines Metiers.

Ich stelle mir den Fall aber jetzt mal vor.

Der Kerl ist 24, sehr begabt, es mangelt ihm nicht an Ideen, sein Deutsch zeigt schon beachtliche Züge, er werkelt und macht und tut, das eine oder andere Stück lässt schon Klasse aufblitzen.

Er ist überzeugt davon, dass er es schaffen wird.

Nun ergibt sich das Grundproblem. Das doppelte.

Was willst du schaffen?

Willst du gut schreiben, willst du Erfolg, oder willst du gar beides?

“Klar will ich beides!”

Darf man ihm jetzt sagen, soll man ihm jetzt sagen, dass er im unteren Mittelmaße viel mehr Aussicht auf Erfolg habe, denn wenn er den Weg zum Parnass ernsthaft angehen wolle?

Soll man ihm sagen, dass er schleunigst ein braves Mitglied einer Freimaurerloge werden müsse, um in den nächsten zehn Jahren mit einiger Wahrscheinlichkeit “etwas zu gelten”?

Er ist, wenigstens biologisch, schon ein Mann.

Nein: Um desto mehr er taugt, umso weniger darf man ihn schonen.

Es ist ihm klarzumachen, dass es mit der Kunst vielleicht nie etwas wird. Und zwar nicht nur im Sinne des Könnens, sondern allzumal in jenem des Erfolges, selbst und gerade noch dann, wenn es mit dem Können etwas geworden.

Handelt man anders, so lügt man. Es sei denn, man wüsste es nicht besser. Dann aber wird man besser gar nicht gefragt.

“Ab wann ist man ein Meister?”

“Ein Meister bist du dann, wenn du dein gelungenes Werk allein einzuschätzen vermagst. Wenn es für dich keine Rolle mehr spielt, wie sehr es von anderen geachtet. Wenn du der anderen Urteile zwar noch mit Interesse betrachtest, sie dich aber nicht mehr beirren können.”

“Und wie wird man ein Meister?”

“Du übst dich in deiner Kunst selbst, unermüdlich, und du übst dich in jener zweiten Kunst, jener des Urteils über deine Kunst. Des eigenen, gnadenlosen, unerbittlichen, unabhängigen Urteils.”

Du wirst es erleben, dass deine besten Versuche und Frühwerke am meisten gescholten werden, Zweit- und Drittklassiges hingegen gelobt wird.

Das geschieht in seltenen Fällen, um dir die Sinne zu verwirren: meist liegt es am mangelnden Urteilsvermögen der anderen.

Es gibt aber auch kluge Kritik. Deine Wahl guter Kritiker ist fast schon eine dritte Kunst. Manche entschlugen sich dieser weitestgehend, und fuhren nicht schlecht damit.

Und: Achte alle anderen Künste. Bist du Dichter, so rede mit Malern, mit Musikern, mit Schauspielern, mit Bildhauern, mit Sängern allzumal. Da schotte dich nicht ab. Schotte dich lieber noch von anderen lebenden Dichtern ab, denn von jenen.

Es gilt jeder Buchstabe, jeder Laut. Nichts nur ist zu gering, dass es nicht beachtet gehörte.

Schaue dir deine Werke immer wieder an. Drehe dich nicht einfach weg. Erspare dir keine Peinlichkeit des Erkennens deiner Fehlerhaftigkeit.

Ergebe dich dem Trunke ebensowenig wie den Weibern.

Gut ist es auch, wenn du ein Handwerk lernst.

Das schärft die Sinne. Das Praktische wird zum Leben gebracht.

Wandle Hoffen in Wollen und Schaffen.

Hoffen hilft dir nicht.

Und, klar: Studiere die Werke der großen Meister deiner Zunft. Immer wieder.

Aber: Schaue auch da genau hin. Gar manches glänzt nur in der anderen Augen und Ohren, oft bloß, weil man das der Masse so beigebracht.

Und: Wage etwas. Nicht immer, aber immer wieder. Versuche dich auch einmal an einer Sache, die du dir noch gar nicht zu können zutraust. Wenn es schiefgeht, halb schiefgeht, was nicht unwahrscheinlich, so betrachte es als Gehversuch. Meister fallen nicht vom Himmel.

Irgendwann siehst du ein Sandkorn oder einen Tabakkrümel, und es erwächst dir daraus eine neue Idee, womöglich eine große, weit tragende.

Lerne, Ideen lange in dir zu bergen.

Wende dich nicht einfach vom Hässlichen, vom Bösen ab. Um Großes schaffen zu können, musst du auch das erfassen, genau kennen.

Man wird dir erzählen, das sollest du nicht. Du sollest nur das Schöne sehen. Die dir das erzählen, sind Toren oder Verführer.

Und: Setze auch dein Bauchhirn in Gang. Fühle.

Mehr weiß ich dir einstweilen nicht zu sagen.

Morgen fällt mir vielleicht noch etwas ein, das ich in der Eile vergaß.

 

 

Konstantin in Leiptsch schon engagiert

19. November 2013

Nachdem Konstantin so gut geschlafen hatte wie seit Wochen nicht mehr, einem kleinen kräftigenden Spaziergange durch Leipzig, begab er sich zu einem Isswasundsovielduwillstfrühstück.

Das tat, trotz des ausgezeichneten Gänsebratens am Abend zuvor, noch einmal not.

“Wirklich merkwürdig”, dachte er bei sich, “dass ich nach so einem Abendessen anderntags nochmal einen Hunger habe alswie ein Wolf. Die Hamburger und der Speichel haben mir wirklich hart zugesetzt.”

Also folgete Schinken- auf Käsbrötchen, nicht Ei noch Butter noch Senf noch sonst ein Vorhandenes ward geschont, bis dass der Ranzen endlich wieder wirklich feist spannete.

Nun besahe Konstantin Leipzig sich bei Tage. Auch eine Stadt, der schwere Wunden geschlagen worden waren, die aber ganz fidel schien, zumal die Sächsinnen.

Gegen Viere, nach einem ersten Biere, einfach auf dem Bänkchen in die Luft genossen, beschloss Konstantin, die Zeit nicht länger verstreichen zu lassen, endlich seinen letztabendlichen Zechgenoss, den Berthold, anzurufen.

Dessen wohl um achtzehnjährige Tochter war am Apparat. Leicht schnippisch frug sie nach Konstantins Berechtigung, ihren Herrn Papa fernmündlich anzugehen.

Konstantin, nicht faul, entgegnete, dass der Berthold gestern Abend sehr wohl noch einen rechnungsfähigen Eindruck gemacht habe, indem er diesen Anruf geladen, die junge Dame möchte ihre Torwächterfunktion deshalb als richtig angesetzt aber gleichwohl zügig beendet begreifen, ihren Alten, wo möglich, in Bälde beiziehen.

Daraufhin spurte Elli Rüb. Der Papa kam.

“Rüb, guten Tag.”

“Hallo Berthold, hier ist der Konstantin. Wie geht’s? Ich plauderte, einladungsgemäß, gerne mal mit dir über dein Theater, was sonst so in Leipzig.”

“Ach, der Konstantin. Lass’ mich mal überlegen. Ich habe heute noch einiges an der Backe. Aber heute Abend um acht, da könnten wir uns im Kreuzkeller treffen, da gibt’s prima rustikales Essen, und der Wein stimmt auch. Findest du das?”

“Na klar. Es wird ja wohl selbst in Leipzig keine drei Kreuzkeller geben.”

“So ist es. Also bis dann.”

“Bis dann.”

Konstantin war etwas überpünktlich, kam also schon viertel vor acht, der Keller war ein echter Keller, bürgerliches Publikum. Er bat darum, erst bestellen zu dürfen, wenn sein Genoss käme.

Berthold traf auch zum Zeitpunkte ein, man gab sich die Hand, lachte erstmal, bestellte auf des ersteren Empfehlung hin zunächst den weißen Hauswein.

“Was esse ich hier denn am besten?”, frug Konstantin, indem der Wein gekommen.

Na, wenn du’s fleischig willst, mal kalt, dann die Wurst- und Schinkenplatte. Ansonsten die Käseplatte. Auch nicht zu verachten. Warm empföhle ich den Rinderbraten in Starkbier-Pfeffersauce. Da hat noch keiner gemeckert, der einen Arsch in der Hose hatte.”

“Was nimmst du?”

“Ich nehme die Käseplatte. Fleisch gab’s schon zu Mittag.”

“Ja, dem schließe ich mich an.”

Nach ein wenig Geplauder und einigen vertilgten Happen und indem der zweite Schoppen gerufen worden war, sagte Rüb ohne Umschweife: “Wenn du Lust hast, machst du bei mir am Theater was.”

“Was könnte ich denn da können?”, frug Konstantin, etwas zweiflig. “Ich habe keinerlei Ausbildung in der Richtung.”

Rüb lachte schallend und stieß erstmal mit Konstantin an.

“Trinken wir erstmal einen Schluck auf den guten Käse, das schöne Lokal, den beginnenden Abend, die schönen Frauen, und, nicht zuletzt, auf uns!”

Konstantin freute sich, denn der Berthold war wirklich ein jovialer Kerl, witzig und gebildet allzumal, der in keiner Weise einen schrägen Eindruck machte.

“Ja, und?”

“Hast du schonmal was von ‘Open Stage’ und ‘Slam Poetry’ gehört?”

“Ja, klar, das bin ich schon länger, als es die engsächsischen Begriffe dafür gibt.”

“Na also, dann blickst du da doch durch.”

“Und?”

“Mann, du Flachtüte, ich brauche einen, der diese Veranstaltungen ansagt und moderiert, der die Leute nicht zum Schlafen bringt, selber einen Plan hat, im Zweifel spontan eingrätscht, der es sichtbar selber kann, die Sache richtig abzieht. Du kannst das.”

Noch ein Schluck Weins.

“Ok, ich probier’s.”

Die weiteren Vorverhandlungen zwischen Konstantin und Berthold verliefen ziemlich unkompliziert, denn man war sich schnell einig, dass man die Sache einfach ausprobieren müsse und nähere finanzielle Konditionen unter Ehrenmännern jetzt nicht auszukaspern seien, man besser noch ordentlich einen trinken gehe und dabei lieber der zu bedenkenden Umstände und Sachen halber rede und entwickele.

Mittelschwer beladen und fröhlich alswie ein freier Dachs kam Konstantin gegen halb zwei ins Quartier, und er fühlte sich wahrlich gut zu Leipzig.

 

 

 

Die Kabale frisst ihre Kinder

19. November 2013

Schaut man sich einen Innenminister Friedrich an, einen Professor Wolffsohn, den Axel B. C. Krauss hier erst kürzlich beispielhaft zerlegte – http://ef-magazin.de/2013/11/05/4630-historiker-wolffsohn-mehrheit-der-deutschen-und-osama-bin-laden-brueder-im-geiste - , einen grünen Bilderberger Özdemir, einen Toleranzjäger-Innenminister Ralf Jäger, weitere solche Gestalten von der unzusammenhängenden Rede, so frisst die Kabale wenigstens schon heftig am Hirne vieler ihrer Kinder.

Deppenstan sei nunmal angesagt: So der Tenor deren Einlassungen.

Alles wird verramscht und vergoldmansachst, und derlei Gestalten “erklären” uns das stets und unisono als “alternativlos”.

Sie mögen materiell an der Macht sein, aber über die Macht des Geistes verfügen sie nicht.

Sie sind noch nicht einmal sichtlich besoffen, wenn sie ihre Absonderlichkeiten von sich geben.

Da wirkt eine andere Droge.

Eine, die sich offenkundig nicht abbaut.

Diese Leute fühlen sich berufen. Berufen zum Großen Werke.

Einen wie mich, wenn sie ihn überhaupt je wahrnehmen, halten die bestenfalls für einen – vielleicht ein wenig störenden – Verirrten.

Für einen, der sich sinnlos gegen die Zeit stemmt.

Ja: Am Grunde meinen die gar, die Zeit gehöre ihnen.

Sie merken dabei nicht, wie sie immer gravierendere Fehler machen. Dass sie für Denkenkönnende bereits Witzfiguren sind, die nur leider noch an den Hebeln der Macht mit herumspielen dürfen. Mehr dürfen sie nämlich nicht. Sie sind dritte Reihe.

Dass die Kabale schwächelt, zeigt sich daran, dass sie auf derlei Leute offenkundig nicht mehr verzichten kann.

Sie sind zwar nur dritte Reihe, bilden aber gerade deshalb doch in erheblichem Maße das Gesicht der Kabale.

Damit sind sie für diese keineswegs irrelevant. Sie sollen die Botschaften hinaustragen.

Jeder “spin” eine Spinnerei. Indem Ihre Aufgabe darin bestünde, zu verdunkeln, beleuchten sie die Szene nur noch immer um desto greller.

Es wird jeden Tag klarer, dass sie nur Sprechpuppen sind. (Wolffsohn vielleicht ausgenommen.) Dass sie keinerlei eigene Substanz haben. Und dabei wäre es doch ihre Aufgabe, die Leute zu beeindrucken.

Da stellt sich dann die Frage nach der zweiten Reihe. Die scheint kein besseres Personal mehr zu finden. Also schimmelt auch die schon.

Das kann der ersten Reihe nicht verborgen geblieben sein. Selbst die weiß aber anscheinend schon nicht mehr, was tun. Da schimmeln auch schon wenigstens die Zehen.

Man weiß schon gar nicht mehr, welcher, wie viel Terror, Mord und Krieg sich wo verlohnen möchte. Man rudert, bombt, psychiatrisiert, sperrt weg, entführt, foltert, verleumdet, killt eben so gut, wie es einem gerade einfällt.

Keine überzeugende Vorstellung mehr, das.

Man hält sich Afterphilosophen, verleiht Literaturnobelpreise an Abtrittsschriftstellerinnen, preist Kunst von geistig Dreijährigen, schickt aufgekratzte Homos und kinderlose Femos, was man sonst noch aufzutreiben weiß, Veganer, Klimoten, noch den letzten Gangsta-Rapper, auf die Piste.

Nur: Das kackt alles ab.

Man verliert die kulturelle Hegemonie.

Auf die man alles noch viel mehr aufgebaut hat, denn auf das Geld.

Das hat man nämlich schnelle nicht mehr, wenn man die kulturelle Hegemonie nicht zu halten weiß.

In der ersten Reihe weiß man das.

Denen geht der Arsch auf Grundeis. Langsam, aber sicher.

In deren Haut will ich nicht stecken.

Innenminister Friedrich lallt, dass es knallt

19. November 2013

Man sehe sich in diesem Bericht zur Debatte zur NSA-Affäre im Bundestag mal die unter dieser Unterüberschrift folgende Passage an.

“Friedrich: Es gibt keinen kontrollfreien Raum”

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/spaehaffaere-im-bundestag-gysi-fordert-nobelpreis-fuer-snowden-12670160.html

Ich hätte diesen Textteil gerne ganz zitiert, traue aber der Rechtsabteilung der FAZ nicht. Der Perlentaucher kann ein Lied davon singen, wie die draufsind. Auf eine Abmahnung von denen kann ich gerne verzichten.

Zur Sache. Einen Satz kann ich mir, wörtlich übernommen, sicherlich leisten:

‘Es gebe allerdings keinen kontrollfreien Raum der Nachrichtendienste, auch wenn es anders erscheine, weil „das Schweigen unserer amerikanischen Freunde leider zu Verschwörungstheorien“ darüber führe.’

Oh weia. DER Mann ist Innenminister.

So einen dummdreisten US-Lakaien bezahlen wir, auf dass er unsere innere Sicherheit betreue.

Und: Erst wenn ein Anfangsverdacht begründet werden könne, seien unsere Ermittlungsbehörden dran.

Damit impliziert er erstens, dass es bislang keinen begründeten Anfangsverdacht gäbe, zweitens wird klar, dass er nichts, aber auch gar nichts in Richtung Aufklärung unternommen, vielmehr allenfalls jede Bewegung in diese Richtung unterbunden hat.

Klar, er will ja “Verschwörungstheorien” nicht noch Vorschub leisten. Wo kämen wir denn da hin.

Er bezweifelt auch, ob die Spähaffäre überhaupt ein politisches Thema sei. Um dann, ob der öffentlichen Diskussion, die vielen Wege der Selbstreinigungskräfte von Demokratien zu preisen.

Der Mann ist nicht ganz bei Trost. Oder seine Redenschreiber und Berater. Nein, ganz sicher beide.

Eine derartig wirre Argumentation lässt man keinem Achtklässler durchgehen.

Diesen Mann lediglich als ein Sicherheitsrisiko zu bezeichnen, wäre euphemistisch.

Der weiß nicht einmal im Ansatz, was er rausschwätzt.

Auf den muss man noch aufpassen, wenn man ihm nur einen Reisstrohbesen in die Hand gibt.

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Nachtrag

“Es gibt keinen kontrollfreien Raum.”

Aus diesem berufenen Munde ein echtes, sicherlich ungewolltes Bonmot.

 

Konstantin schlägt in Leipzig auf

19. November 2013

Nachdem Konstantin sich beim Bierchen, bei seinem Zigarettchen und seinem Liedchen erholt hatte, das Gefühl ihn durchströmete, wieder ganz der Alte zu sein, stromerte er, es war erst kurz vor Mittag, noch ein wenig durch Hamburg, aß eine Kleinigkeit, packte sein Gezeugs in der Pension, machte sich, indem er seinen Scheck eingelöst, zum Hauptbahnhof, besahe die Tafel, löste einen Fahrschein gen Leipzig, denn allda, insgesamt bei den Sachsen, hatte er noch wenig zu tun gehabt.

Im Zuge schrieb er Maike noch einen Brief.

Wer weiß, vielleicht verziehe sie ihm irgendwann.

Er war da ja auch nur reingerutscht, hatte es nie böse gemeint.

Immerhin, gutes Zehrgeld war aus dem Zerzeugshaus des Speichels am Ende herausgesprungen.

Und etwas sinnfällige Zersetzung war auch gelungen. Mal sehen, was der nächste Titel brächte. Zum ersten Male, es war ein Freitag, war Konstantin gespannt aufs kommende Heft.

Nach einem kleinen Schläfchen gar glücklich in Leipzig angekommen, ersuchte er sich ein einfaches Quartier, nicht zu weit von der Innenstadt, denn er gedachte heute Nacht vielleicht mal wieder richtig einen draufzumachen. Gut trinken und gut frei durchatmen.

Und, zumal, erst einmal gescheit essen. Hamburg hatte ihn ausgezehrt.

Und, siehe da, eine Gastwirtschaft fand sich, die traditionellen deutschen Gänsebraten mit hausgemachten Klößen und Blaukraut erbot. Das las er gerne. Vornab die Gemüsesuppe, zum Abgang Vanilleeis mit Brombeerrumtopf, sowie einen Courvoisier und unterwegs zunächst einen Weißen von der Unstrut, hernach einen Roten vom Kaiserstuhle. Kurzum: Er fühlte sich wieder wie ein ganzer Mann.

Die vergleichsweise unprätentiöse Art der Leipzigerinnen war ihm schon aufgefallen. Auch das eine Erholung gegenüber Hamburg. Auch wenn nicht weit von Hamburg und nicht gar so unhamburgerisch noch die Gitte durch seine Sinne spukte…

“Nein, bis dass du in Leiptsch Zoten anzettelst, wirst du dich zunächst zwei oder drei Tage erholen. Hamburg war hart. Das will erst verdaut sein.”

So schlurfte er nach seinem Mahle noch einige Stunden durch die Stadt, bis dass ihn der Nachdurst noch in ein Gasthaus führte, allwo des Weines zwar nicht billig, aber bestens.

Dorten, es war nunmehr schon nach Mitternacht, ging es gesittetermaßen hoch her. Nicht wenig lose Weiber warfen Konstantin ermunternde Blicke zu.

So ergab es sich schließlich auch an seinem Tische, dass er des Woher und des Wohins gefragt.

Konstantin, doch sehr gelöst ob des Verlaufs des Tages, gab ein paar Sprüche zum besten, zeigte sich von seiner erquicklichsten Seite.

Berthold, der Interessanteste und offensichtlich Trinkfesteste an der Tafel, gab ihm schließlich, indem er seine Gattin entführte, noch seine Karte, Konstantin möchte sich bei ihm melden, wofern er Interesse an einer pässlichen Tätigkeit oder auch nur einem also vergnüglichen Samstagabende habe.

Konstantin bedankte sich artig, man verabschiedete sich, und Konstantin war nun doch nach Bette und Schlummer.

Auf dem Heimwege besahe er sich aber noch die Karte: “Berthold Rüb – Centraltheater Leipzig – Intendant”.

“Mein lieber Schwan”, dachte sich Konstantin, “die Einladung werde ich sicher nicht verstreichen lassen.”

Und also ging er fröhlich zu Bette.

 

 

Konstantin entspeichelt sich

18. November 2013

Konstantin fuhr zwar scheinbar noch zum Speichel, in Wirklichkeit aber kroch er.

Eine gute Miene zu dem dort dargebotenen Spiele zu machen, jetzt schon seit Wochen, das machte ihn kirre.

Er sahe und hörte, wie das ganze Buchstabengeschmeiß von Reuters und den anderen Schwindelagenturen hereinkam, wie in einer Billigstwurstfabrik nur gröbst weiterverarbeitet der Kundschaft unter großem Getöse in die Schlünder gestopft ward.

Er schämte sich, auch noch ein Rädchen in diesem Lugsgetriebe zu sein, dass ihm noch nicht ein rechter, gescheiter Possen eingefallen, geschweige denn gelungen.

Er fühlte sich auf die übelstdenkbare Weise erhamburgert. Das Geschnatter der Tippsen und noch schlimmer der Redakteurinnen, die hießen jedenfalls so, an gefühlter Selbstwichtigkeit und Anmaßung nicht einmal von Pavianen zu übertreffen, raubte ihm den letzten Nerv.

Noch schlimmer die Redakteure. Allesamt entweder schwul oder hinterschleimerte, arglistige Bündler und fiese Eckensteher. Dante hätte, so dachte er bei sich, hier zum Thema Höllen noch etwas lernen können.

Redlichkeit und Anstand waren hier zwei völlig unbekannte Fremdwörter. Eine einzige korrupte Propagandamaschine. Eine Poporogandamaschine.

Dazu die stechenden Blicke Maikes. Er fühlte sich hundeelend.

Das mit dem Channeling schmank er sich ab. Es musste irgendeine vernünftige Eskalation her, wenigstens ein Rausschmiss hochkant.

So beschloss er kurzerhand, zum Chefredakteur zu gehen, sich dort unfugshalber einfach auf seine guten alten Instinkte zu verlassen, egal, wie dann der Ausgang.

Schließlich wurde er vorgelassen. Dr. Worpswede wirkte recht gelassen, ein leichtes zynisches Lächeln spielte um seine Lefzen.

“Nun, Herr Eulenspiegel, was verschafft mir die Ehre?”, frug der Schabrack.

“Sie sollten mich zum Ressortchef machen”, versetzte Konstantin ohne Umschweife.

Worpswede guckte erst etwas überrascht, begann dann unvermittelt zu gackern alswie ein altes, räudiges Perlhuhn.

“Was, häha, was sollte ich? Sind Sie nicht ganz bei Trost?”

“Naja, ich sage es mal ganz direkt. Nur so haben Sie noch ein Chance, Ihren Arsch zu retten, mit Verlaub, Chef”, setzte Konstantin ungerührt nach.

“Sie haben wohl nicht nur ein Rad ab, Eulenspiegel, verlassen Sie sofort mein Büro, holen Sie sich Ihre Papiere”, konterte der andere scheinbar gelassen, “und zwar schnell, sonst rufe ich den Sicherheitsdienst.”

“Gut”, meinte Konstantin wirklich gelassen, “jeder hat Chancen im Leben, mancher verpasst sie. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Herr Doktor. Gute Wünsche werden Sie noch brauchen. Gehaben Sie sich wohl.” Und wand sich zur Tür.

Justament, indem sich Konstantins Hand um die Klinke schließen wollte, erscholl es von hinten: “Halt! Bleiben Sie noch einen Moment!”

Konstantin drehte sich wie als ob sehr verwundert um und meinte, gerunzelter Stirn: “Was sollte ich Ihnen noch, ich denke, ich bin entlassen? Wozu sollte ich mich Ihnen noch mitteilen?”

Worpswede kochte. Aber er nahm sich zusammen. “Setzen Sie sich. Setzen Sie sich.”

Konstantin zögerte einen Moment, setzte sich dann aber, schlug das rechte Bein über das linke, ansonsten ganz entspannt.

“Reden Sie!”

Konstantin lächelte. “Wozu? Ich bin doch entlassen.”

“REDEN Sie!!!”, donnerte der Doktor.

“Also gut. Dann aber Abfindung. Papier her, Unterschrift, oder ich gehe”, sagte Konstantin also kühle wie leise.

“Und dass auch das klar ist: Ich werde keine Namen nennen.”

“Wer steckt dahinter?”, külchte Worpswede.

“Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Ihnen lediglich informativ helfen werde, aber keine Namen nennen. Dabei bleibt es. Wo ist die Abfindungsvereinbarung?”

Jetzt wurde der Doktor wieder Profi. Es war ernst.

“Wie viel wollen Sie?”

Konstantin hätte gern richtig hingelangt, besann sich aber eines Besseren.

“Zwanzigtausend. Das ist zwar fast geschenkt, aber ich will raus aus diesem Puff. Ohne weiteren Schaden zu nehmen. Ich komme in einer Viertelstunde wieder. Wenn der Wisch auf dem Tisch liegt, packe ich aus. Ansonsten wünsche ich Ihnen noch viel Glück.”

Stand auf und verließ Worpswedes Büro.

Eine Viertelstunde später lag der Wisch auf dem Tisch, der Doktor hatte seine Krawatte etwas gelockert und offensichtlich einen guten doppelten Kognak eingegeust.

“Also, jetzt, Klartext!”, bellte er, indem Konstantin den Abfindungsvertrag einsteckte.

“Es läuft eine Verschwörung gegen Sie”, meinte er trocken.

“Man kolportiert, Sie seien verrückt, ja besessen.”

“Was?”

“Die Leute erzählen sich, und viele glauben das, Sie ließen sich sowohl Hefttitel- als auch Themenauswahl channeln. Sie glaubten an eine diskarnierte Wesenheit namens Karb, von der Sie sich bedingungslos diktieren ließen. Daher die rückläufigen Verkäufe, bei Abos wie am Kiosk. Der Chef sei nicht mehr ganz hiesig, keine publizistische Vernunft mehr dringe an sein Ohr.”

“Wie viele sind es?”

“Ich weiß nicht genau, man spricht ja nicht so offen darüber. Ich habe auch keine Ahnung, woher das Gerücht rührt. Aber es geht herum, das ist sicher.”

Worpswede sann eine Weile.

“Und wenn Sie bleiben, mir gegen das Gesindel helfen, wie wäre das, Herr Eulenspiegel?”

“Tut mir leid, Herr Doktor”, sagte Konstantin nach einer kurzen Pause ungerührt, “da müssen Sie schon selber durch. Wer sich Irre züchtet, der hat dann halt irgendwann auch welche.”

Kopfschüttelnd stand er auf, machte sich zur Türe, ehe der andere noch etwas anzusetzen wusste, rüber an seinen Platz, packte schnelle sein Bündel, auf zur Pforte, raus an die frische Luft.

Er holte sich am Imbiss ein Jeverchen, setzte sich auf die Bank an der Außenalster, da alles begonnen hatte, nahm einen tiefen Zug, drehte sich eine, pfiff erstmal ein Liedchen.

https://unzensiert.zeitgeist-online.de/2013/08/07/konstantin-eulenspiegels-bisherige-fahrnisse/

 

Vom Gesindel

17. November 2013

Dem Gesindel ist allerlei anzumerken, aber nichts ab.

Von Magnus Carlsen und dessen und meinem Spiele

17. November 2013

Der andere, der im Schach wahrhaft große Magnus, spielt ähnlich wie ich auf meinem Gebiete.

Ich es auch in meinem Mindschach je versuchte zu pflegen.

Positionell unerbittlich.

 

Dem Nachwuchse (Nullnummer)

17. November 2013

Ich bitte Euch, Euch wenige, hinzuhorchen.

Lasst Euch nicht ins Heinrich-von-Kleist-Loch treiben.

Also, dass Ihr, genau wissend um Euer statthaftes Werk, drumherum die Minden Feste feiern sehend, verzweifelt, gar bis in den Freitod geht.

Wenn es ganz gar zu arg, dann zieht Euch eine Weile zurück. Aber nicht zu lange.

Denkt derweil daran, dass alles gute Geschaffene auch gut da ist. Selbst wenn Ihr es gar selbst nicht mehr seht.

Passt Euch nicht an. Verflacht Euch nicht. Das wäre der Anfang vom echten Ende.

Fragt Euch vielmehr, noch genauer, wo Ihr noch genauer, zum rechten Zeitpunkt und am rechten Orte, noch viel genauer und schärfer werden könnt. Oder auch mal gerade etwas wolkig, wenn es die Situation erfordert. Werdet hart.

Werdet dabei Wasser, wenn brutale Schläge kommen, werdet Luft, wenn man Euch den Atem zu nehmen trachtet.

Werdet Erde, wenn es der Ruhe bedarf, wenn es erstmal nichts zu sagen gibt.

Werdet Feuer und Äther, wenn es am Punkte gilt.

Werdet einfach alles.

Alles ist in Euch, also könnt Ihr es auch werden.

Holt Rats. Ja. Achtet dabei aber alsowohl auf die Begrenztheit, die Eigenabsichten der Ratgeber. Wägt.

Eure Sprache sei ganz Eure Sprache. Korrigiert, verbessert sie, wo Ihr einseht, dass sie falsch lag. Lasst sie Euch aber von niemandem einfach madig machen.

Wo gegen Eure Inhalte nicht Wesentliches mehr vorzubringen, werden sie genau da ansetzen.

Ihr hättet Euch ja ungenau ausgedrückt.

In diesem Anwurfe, wenn unberechtigt, wirken mindestens gleich drei Strategeme.

Denkt mal darüber nach, welche.

 

 

 

Heute nicht von Deppenstan: Wiederum von Aphorismen

17. November 2013

Nein, heute bin ich zu gut gelaunt, um den Freimaurern und anderen Geheimbünden gebührlich eine einzuschenken. Die dürfen warten. Selbst die Psychiater und deren Drogen und Einrichtungen.

Ja: Es geht wieder um das Thema Aphorismen.

Dass es diese merkwürdigen Textzipfel, Textpfitzel überhaupt gibt, ist schon den wenigsten bekannt oder gar relevant.

Weshalb will man von diesen kleinen Textteufelchen so wenig wissen?

Nähern wir uns mal der Sache.

Dass keiner genau weiß, was ein Aphorismus ist, daran liegt es sicher nicht. Das ist selbsterklärend.

Dass es keine guten Aphorismen gäbe, daran kann es auch nicht liegen.

Es kann auch nicht daran liegen, dass Leute, die ständig Romane von Olsen oder Mankell lesen, oder wenigstens Grisham, keine Zeit dafür hätten, Aphorismen zu lesen.

Und auch Leute, die lieber Schiller und Dostoijewski lesen: Selbst die hätten genug Zeit dafür.

Manchem mag es zu öd erscheinen; aber eben nur manchem.

Der Punkt ist, dass Aphorismen, gute Aphorismen, echte Aphorismen, stets etwas Subversives an sich haben.

Da ist mehr Frage, denn da Lösung wäre.

Aphorismen kann man nicht einfach lesen, alswie einen Taugenichts oder Narziss und Goldmund.

Mit eifrigem Behagen und Magenstreicheln.

Es gehört schon mehr dazu, sich daran zu erbauen.

Man muss sich sich selbst stellen.

Das war noch nie allzusehr in Mode.

Man kann Moliere (ja, der arme accent grave fehlt, mir grade zu stressig, den auch noch einzubringen) weglachen, selbst Shakespeare: Einen guten Aphorismus lacht man nicht einfach weg.

Entweder man lässt das Hirnkastl ran, oder man lässt es lieber.

Genau deshalb liebe ich die Aphorismen Lichtenbergs: und Nietzsches allzumal.

In einem ganz tiefen Sinne sind gute Aphorismen den chinesischen und meinen Strategemen verwandt.

Muss ich das auch noch erklären? Rhetorische Frage. Nein.

Es gibt Wettbewerbe in Schlagzahldichtung (“Slam Poetry”), in Lustspiel (“Comedy”), in jedem schon von der Namensgebung her – nur hier nicht – angelsächsisch besatztem Quatsch.

Wie ich’s hier wohl schon einmal beschrub: Mir ward schon teutschlichst gemacht, dass man leichter Jauche verkaufe – die ja immerhin als Dünger was wert – denn Aphorismen.

Das war an einem meiner jüngst vergangenen Geburtstage, und der Hauptprotagonist solcher Prosa war ein echter Marketender heutiger Sorte, also einer, der wirklich was vom Verkaufen in wie dieser Gesellschaft versteht.

Na, dann lachen wir einfach.

Das ist am besten getan.

Strich.

Alsowenig, wie wir noch der echten neuen Novellen gewahren (auch diese zeigen eine tiefe Verwandtschaft, man merke meiner Worte: und habe ich selbst noch keine eine vorgelegt), gewahren wir noch öfter der entsprechenden Aphorismen.

Es liegt also nicht nur an den mangelnden Empfängern. Auch die Sender sind zuwenig unter Strom.

Ja, dumm, dass Aphorismen sich nicht planen lassen.

Sie lassen sich nicht einmal suchen.

Genau eben in ihrer Unaufgelöstheit reicht noch nicht einmal unbedingt ein Geistesblitz.

Der, wenn kömmt, will dann auch noch in den angesagten Zweifel oder Dreifel oder Wasweißichwasfel gebracht werden.

Dann wird’s, manchmal, ein großer Aphorismus.

Meist aber ist es ein lange gehegter Gedanke, der sich also verdichtet.

Und doch unabgeschlossen.

Das ist zuviel für die Masse.

 

 

Von der geplanten Vernichtung der weißen Rasse in Europa (II)

14. November 2013

Ich will den Erstartikel – dessen Kenntnis ich hier voraussetze – nun noch ein wenig ergänzen.

Ich gehe davon aus, dass man den weißen Mann in Europa deshalb ausschalten will, deshalb Angst vor ihm hat, weil man ihm in einigermaßen homogenen Gesellschaften zutraut, einen anderen Weg finden zu können als jenen des derzeitigen Kapitalismus.

Und zwar ohne Massenelend, ohne Enteignungen, ohne gigantische Schuldenberge, ohne Straflager, Polizeistaat und Totalüberwachung, ohne systematische Kindervergiftung (Ritalin), massenweise Drogensüchtige.

Dann könnten nämlich auch Japaner und Chinesen und andere sich die Augen reiben und sagen: “Potzblitz, schon wieder eine gute, nein, eine epochale Erfindung aus Europa!”

Und, auf ihre Kulturen und Bedürfnisse angepasst, unser Modell nachahmen.

Das wäre dann nicht die totale Toleranz, sondern die absolute Katastrophe für jene, die derzeit im Kapitalismus (auch über ihre internationalsozialistischen Hilfstruppen, die Dümmsten von den Blöden) die Fäden ziehen.

Der ganze Blutgeldkreislauf bräche zusammen.

Geld aus Geld und Geld aus Krieg und Elend und Zerstörung liefe nicht mehr.

Den Menschen auf dem ganzen Planeten ginge es sehr schnell sehr viel besser.

Die Einsparungen bei Militär und Pharma und Versicherungen und Banken und Verwaltungen, die verbessere Gesundheit insgesamt, setzten bislang kaum vorstellbare kreative, innovative, produktive Kräfte frei, so schnell, dass kein Vernünftiger auch nur im Traume daran dächte, zum alten System zurückkehren zu wollen.

Das wäre endgültig am Ende.

Deshalb, meine ich, setzt man in Europa so radikal gegen den weißen Mann an.

Ich weiß nicht, inwieweit man das in Asien schon begriffen hat.

Es haben ja selbst hier noch nicht sehr viele grundsätzlich begriffen.

Aber es werden täglich mehr.

Und: Nur weil die meisten, die es bereits begriffen haben, sich nicht trauen, das zu sagen, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.

Und da sind sehr wohl auch “einfache” Leute dabei, also Handwerker und Bauern und kleine Angestellte.

Viele von ihnen begreifen noch eher intuitiv, noch etwas verschwommen.

Kaum aber erklärt man es einem, der offen und aufnahmefähig, so trifft man auf einen bereiteten Boden.

Ein ganz wesentlicher Trick der antiweißen Totaltoleranzrassisten besteht darin, den Leuten, die deren Gehirnwäsche nicht oder nicht ganz unterlegen sind, zu suggerieren, sie seien eine winzige Minderheit.

So traut sich kaum einer, etwas zu sagen, jeder schweigt lieber, hat die gewünschte Angst.

Außer der persönlichen Begegnung ist unsere größte Chance daher zweifellos das Weltnetz.

Jeder, der den Mund aufmacht, zählt.

Es zählt gar schon der, der sich nur besser informiert.

Denn sein Denken wird sich ändern.

Und damit wird er, selbst unwillkürlich, auch anders reden und handeln.

Er ist also schon ein Stück weit weniger Sklave.

 

Von der geplanten Vernichtung der weißen Rasse in Europa

14. November 2013

Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass das antiweiße, antichristliche, antiabendländische Monster, das sich heute EU nennt, mindestens schon nach dem Zweiten Weltkrieg in Planung war.

Vieles spricht dafür, dass man im Hintergrunde schon viel länger daran werkelte.

Die sich dort gegen jederlei Rassismus aussprechen, sind in Wahrheit selbst Rassisten der übelsten Sorte.

Egal, ob ihre publizistischen Protagonisten Broder oder Augstein heißen, der eine den anderen eine antisemitische Dreckschleuder heißt: Sie sind sich darin einig, dass die weiße Rasse in Europa auf die Müllkippe gehört, egal mit welchen Mitteln.

Verfassungsbruch, Vertragsbruch, Enteignung, Hetzpropaganda, Gefängnis oder Psychiatrie für Andersdenkende, Verdrehung aller Begriffe, zuvörderst jenes der Toleranz in die totalitäre Intoleranz.

Ich werde mir hier nicht die Mühe machen zu belegen, dass dies genau so geplant und gewollt. Der Beispiele von entsprechenden Aussagen sind Legion.

Wer dies auch nur anspricht, ist ein “Antieuropäer” (auch dieser Begriff also auf dem Kopfe), “paranoid” (blickt also durch), ein “Verschwörungstheoretiker” (also ein Realist), mindestens, wenn er nicht gleich als Rassist gebrandmarkt wird (wieder auf dem Kopfe) oder gar als Nazi, also ein Völkerlustmörder.

Der Islam, als Religion des Friedens und der Toleranz (!), wird gezielt eingesetzt, Kritik daran oder gar Ablehnung mundtot gemacht, jedenfalls soweit dies bislang geht (man plant, sie ganz zu verbieten), gesellschaftlich ausgegrenzt, ebenso Kritik am Judentum bzw. dem Staate Israel, während das Christentum jeden Tag in unvergleichlicher Weise beliebig verhöhnt werden darf. Vom Heidentume ganz zu schweigen. Das ist eh alles Nazi.

Das ist aber nur ein Vorgeschmack auf jene Supertoleranz, die, wie schon gesagt, bereits in Planung.

Man schleift traditionelle Feiertage, fordert neue, für die Zugewanderten, wegen der Toleranz.

Vielerorts wird auch schon die Scharia, noch in milder Form, toleriert oder deren Toleranz gefordert: wegen der Toleranz.

Karikaturen dürfen nicht mehr gezeigt werden (gegen das Christentum und den Papst, alle anderen wohl), wenn sie den Islam oder das Judentum betreffen. Friedliche Demonstrationen werden verboten, während man gewaltsame Übergriffe auf Wahlkampfstände oder Veranstaltungen Andersdenkender kaum oder gar nicht verfolgt, im Stillen gar über verschlungene Pfade fördert. Alles nachweisbar, keine Luftbuchung oder Erfindung von mir.

Durch das Bekanntwerden der elektronischen Totalüberwachung (die braucht’s auch wegen der Toleranz) hat man viele Leute bereits so weit in Angst gesetzt, dass sie sich nicht einmal mehr trauen, oder wenigstens Furcht dabei empfinden, im Netz Seiten zu öffnen, die im Sinne der Toleranten irgendwie intolerant sein könnten. Man wird ja mit jedem Klick registriert.

“Wollt ihr die totale Toleranz?”

Nein, wir werden nicht einmal rhetorisch gefragt, ob wir jener Leute totale Toleranz wollen.

Deren totale Toleranz ist nämlich, ebenso wie “mehr Europa” (also weniger), alternativlos.

Wozu also noch fragen?

Nun sollte man sich aber selbst einmal fragen: Warum machen die das?

Nun, viele haben schon erkannt, dass es um Entwurzelung und Masseneinwanderung zur bedingungslosen Lohndrückerei und zwecks eines Kapitalismus’ von Gnaden von Goldman Sachs et al. geht. Darum, alles so zu zersplittern, zu entdemokratisieren (wegen der Toleranz, hehe), dass es leichter ausbeutbar, beherrschbar wird, dass Zwangsmittel, wo die Beherrschbarkeit dann doch nicht mehr so ganz gegeben, notwendig eingesetzt werden können, ohne weiteres im vorhinein als Teil des Plans angelegt. Die Leute sollen am Ende noch darum betteln, einen halbwegs funktionierenden Polizeistaat zu haben, auf Knien.

Der radikale antiweiße Rassismus beruht dabei offenkundig darauf (man sehe sich mal die Sprüche eines Coudenhove-Kalergi an), dass man Angst vorm weißen Mann hat.

Genauer: Man traut es einigermaßen homogenen weißen Völkern zu, sich gegen den Plan erfolgreich zur Wehr setzen zu können. Wirtschaftlich, kulturell und sozial erfolgreich.

Deshalb ist die weiße Rasse in Europa zu vernichten.

Das ist keine “rechte” Verschwörungstheorie. Jede Menge eindeutige Aussagen dazu liegen vor.

Aber, immerhin: So grausig-großartig wie der Plan auch sein mag, indem selbstverständlich gleichzeitig nationale Ressentiments zwischen den europäischen (Rest-)Völkern gnadenlos geschürt werden, die natürlich nur durch ein Supereuropa abzubauen, ist er doch begrenzt klug.

Dort nämlich, wo noch ein klares weißes Mehrheitsvolk sein Erbe und seine Souveränität zu wahren versteht, werden die Dinge besser laufen als in den Supertoleranzstaaten bzw. in der Toltaltoleranz-EU.

Man wird dort genau sehen, wie die Totaltoleranz-EU sich mittels Kulturbereicherern zutode toleriert, indem sie, was jetzt schon der Fall, bereits an Schulen die totale Toleranz lehrt, die Abschaffung jeder echten nationalen und europäischen Identität. Zumal weißen Identität.

Irgendwann wird man so viele Straflager betreiben müssen, so viel Geld für Militär und Polizei brauchen, wirtschaftlich so unproduktiv werden, dass auch (rest-)weißes Massenelend eintritt.

Wenn man es dann nicht schafft, einen Dritten Weltkrieg herbeizuführen, kann man seinen ganzen Plan über Nacht scheitern sehen.

Nicht jeder weiße Mann nämlich wird auf den weißen Mann schießen, nur weil man ihm eine Uniform angezogen hat.

Und wenn man nur noch Moslems und Afrikaner in die Uniformen steckt, wird die Sache umso offensichtlicher und funktioniert auch nicht mehr lange.

Die Totaltoleranzirren werden an ihr Ende kommen.

Desfalls wird es viele von ihnen nicht nur ihre Macht und ihr Vermögen, sondern auch noch den Hals kosten.

Das scheinen die aber irgendwie noch erfolgreich zu verdrängen.

Nunja: Es sind eben Irre, zu allem entschlossene wahnsinnige antiweiße Rassisten.

Verstand ist von denen nicht zu erwarten.

Jetzt, da die Sache in den Banlieus und den Suburbs und den Vororten schon spitz auf Knopf steht, machen sie erst recht weiter, immer noch gnadenloser von ihrer totalen Hybris besoffen. (Wer weiß, was die sich sonst noch in den Tee tun.)

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Nachtrag

Ich schreibe dies jetzt so deutlich, weil ich damit rechne, das bald nicht mehr zu dürfen oder zu können. Viele Ansichten stehen in der EU bereits unter Strafe. Diese Leute schrecken auch vor Mord nicht zurück. Wer eine andere Meinung hat, ist für die ein Terrorist. Natürlich keiner von den guten, die man selber bezahlt und ausbildet und nach Libyen oder Syrien schickt, sondern einer von denen, die bis aufs Letzte zu bekämpfen und gegebenenfalls zu eliminieren sind.

Sollte Ihnen also jemals Kunde von meinem Selbstmord zugetragen werden, so war ich es sicher nicht. Und wenn ich in der Klapse lande und dort zum Volldeppen hinabmedikamentiert werde, so bestimmt nicht, weil ich plötzlich einen erweiterten Dachschaden erlitten hätte. Und wenn ich einen Unfall erleiden sollte, dann ist die Wahrscheinlichkeit zumindest hoch, dass es keiner war. Glauben Sie denen kein Wort.

Wer ganze Völker und Rassen zum Behufe seiner Pläne verheizt, für den ist ein Mann gar nichts.

Geben Sie diesen Text weiter.

Am besten Sie drucken ihn auch aus.

Ich bitte Sie darum.

————————————————————————————————————–

Nachtrag II

Ich gebe diesen Text, unverändert (ohne Hervorhebungen, Binnenmontage von Fremdtext oder Bildern oder sonstigen Elementen, Anfang und Ende klar abgesetzt von jedweder Eigenmeinung oder Kommentaren davor oder danach sowie unter Angabe des Namens Magnus Wolf Göller, Ersterscheinungsdatum und dieses Blogs als Quelle) zur beliebigen unentgeltlichen Vervielfältigung und Veröffentlichung frei.

 

 

 

 

Vom 64. Strategeme (ohne Erklärung)

14. November 2013

Grade als ich das 64. Strategem in groben Zügen ausformuliert hatte, mich darob nach einem langen Arbeitstage beflügelt fühlte, widerfuhr mir unerwartete vorsätzliche Unbill.

Zufall?

Na klar.

Was sonst.

Aphorismen, Lehrertum, Schönes

14. November 2013

Heute habe ich versucht, einem jungen Manne, der das Wort Aphorismus noch nicht einmal kannte, in den letzten zehn Unterrichtsminuten, indem ich zufällig darauf kam, zu erklären, was Aphorismen ausmache, was das für schräge Dinger seien.

Das ist, da man es ja selber nicht so genau weiß, ein schwierig’ Ding.

Nach einigen Fuchteleien und Hinweisen half mir, was wunder, tatsächlich Georg Christoph Lichtenberg, naja, nicht gerade aus der Patsche, aber doch zum noch Erreichbaren.

Die Abgrenzung zum Sprichworte, zur kurzen Satire, zum knappen Traktat oder Essay, zu einer beurteilenden Betrachtung war, so gut als in dieser Zeit und überhaupt möglich, wohl vollbracht und verstanden.

In solchen Augenblicken erfahre ich wiederum, indem es einfach so aus mir herausbricht, weshalb ich nicht nur gerne schreibe, sondern auch den Lehrerberuf wohl nicht umsonst ergriffen habe.

Deibel aber auch.

Vielleicht muss ich doch noch Bildungsminister werden.

Sadisten, Schwindel, Lernfähigkeit

14. November 2013

Wenn er einen gerade nur ein bisschen demütigen, schikanieren, misshandeln darf, kann es geradezu interessant und gar belustigend sein, auf einen Sadisten zu stoßen.

Oh wie er enttäuscht ist, wenn man sich ungerührt umdreht, ohne auch nur ein Widerwort, seine Bosheit keine Wirkung zeigt!

“Was habe ich falsch gemacht? Wieso hat der sich nicht einmal geärgert? ICH bin doch ICH!”

Also wird der Sadist sich danach selber quälen, sich fragen, wieso seine gewohnte Macht nicht im gewünschten Sinne zog.

Er wird gar wütend werden. Vielleicht gar die angreifen, an die er sich bisher nie heranwagte, besser gar nicht heranwagen sollte.

Leider wird er möglicherweise als Kompensation aber auch die noch mehr quälen, die ihm unterworfen. Dann aber wiederum vielleicht so unmäßig, dass es ihm selbst unversehens übel ergeht.

Ich glaube übrigens nicht an die Mär, dass alle Sadisten selber einst Opfer gewesen seien oder noch seien und darüber so wurden, wie sie sind.

Es gibt wohl Menschen, denen es einfach Spaß macht, zu quälen. Es ist ihr entarteter Wille zur Macht.

Ich mag dazu auch erst recht keine Geschichten von vergangenen Leben hören. Man kann sich zu allem und jedem ein feile Ausrede erfinden.

Keiner muss bösartig werden. Kein “kosmisches” oder sonstiges Gesetz sieht das vor.

Dass, wer immerzu gequält, endlich in seiner Wut über jedes Maß ausschlagen kann, ist ein anderes. Aber auch da ist es nur ein Kann, kein Muss.

Ich glaube auch keinem Elter, der behauptet, nie unmäßig gegenüber seinen Kindern gewesen zu sein. Vielleicht gab es mal einen, aber glauben tue ich es erstmal keinem.

In der Erziehung stets das richtige Maß zwischen Milde und Strenge halten zu können: das wäre des Übermenschen. Wer weiß auch nur um die jeweilige Härte seiner Worte?

Ich weiß, weshalb ich mich als einen liberalen Konservativen sehe oder, umgekehrt, einen konservativen Liberalen. Irgendwo dazwischen liegt das, was ich zu sein versuche.

Meine Kinder dürfen so gut wie alles. Wenn aber der Klodeckel zum dritten Male vollgeseicht ist und die Apfelbutzen im Bette liegen, ist auch bei mir irgendwann der Zacken ab. Ich bin nämlich weder als Putzsklave auf die Welt gekommen, noch dass ich Fliegen und Schimmel schätzte.

Zurück zu den Sadisten. Das sind Menschen, für die Gegenseitigkeit letztlich keine Rolle spielt.

Manche von ihnen, ja, das meine ich in der Tat, müssen wohl erst auf den Falschen stoßen, um sich vielleicht zu besinnen.

Als typisches Beispiel meine ich einen Zweimeterbüffel einer Motorradgang, der schon zig Leute verprügelt hat, dann aber dummerweise auf einen kleinen Jet Li stößt, der ihm, nach zehn Bitten, keinen Händel anzufangen, endlich dermaßen ein paar einschenkt, einschenken muss, dass das Untier doch wieder zu Verstand kommt, sich bedankt, dass ihm nicht alle Knochen gebrochen wurden. Und ab da nicht nur deshalb nicht mehr auf viel Kleinere losgeht, weil er ihnen doch nicht gewachsen sein könnte.

Der Mensch ist lernfähig.

Potentiell selbst ein eingefleischter Sadist.

Ob ein Henry Kissinger noch lernfähig ist, weiß ich nicht.

Er hatte noch keinen Privatunterricht bei mir.

 

 

Schach-WM: Ganz großes Kino für mich heute! Grandios!

13. November 2013

Die heutige Partie zwischen Anand und Carlsen war für mich so faszinierend, dass ich kaum noch vom Rechner wegkam.

Ob sie wirklich so gut war, wie ich das empfand, Berufenere als ich doch gravierende Fehler sahen oder noch finden werden? Bisher hörte ich wenigstens nichts in der Richtung.

Um das klarzustellen: Ich habe lediglich Bezirksliganiveau.

Nun aber, ich will einfach auch meinen Senf dazu geben, knapp das Faszinosum: wie Carlsen sich um eines Bauerns willen derart einschnüren lässt, dass sein Damenturm in hundert Jahren nicht ans Licht kommen wird, während ein Anand auf der offenen d-Linie seine Türme verdoppeln kann, ersterer sich dann rauskämpft, wie als ob er die Stoa erfunden hätte, Anand hernach unter solchen Druck setzt, dass ich dessen Stündlein schon zu schlagen wähnte, der schließlich so virtuos verteidigt und immer wieder Gegendrohungen setzt, dass doch wieder ein Remis herauskommt: für mich ganz großes Kino.

Da kann man schachsüchtig werden.

Grandios!

Wie heißt die Büchs’ fürs abgelegte Handy?

12. November 2013

Leser Dude kommentierte gerade auf meinen Artikel “Schmerzphonzombies” u.a.:

“Ich bin übrigens kurz davor bei mir zuhause ein radikales Handyverbot zu erlassen. Wer rein will, kann das Ding im Briefkasten deponieren.”

Und brachte auch diesen wichtigen Link noch dazu:

http://ultimativefreiheitonline.wordpress.com/2013/07/19/das-betreten-meiner-wohnung-mit-einem-aktiven-mobilfunktelefon-ist-ab-heute-untersagt/

Ich kann mir das leider so nicht einfach leisten, weil ich auch zuhause unterrichte, zumal Jugendliche.

Aber mir kam daraufhin eine spontane Idee, die ich jetzt zu entwickeln trachte, wie ich gesundheitlich wie sozial doch ein wirtschaftlich vertretbares Signal setzen könne.

Nicht unbedingt im Briefkasten auf der Gass’, auch nicht in einer Stahlkiste im Treppenhaus, auch nicht auf dem Scheißhaus, aber doch einige Meter vom Unterrichtsraum wie den Hirnen meiner Kinder (die Strahlung nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab) könnte ich eine Handykiste installieren, von woher man, wenn’s gar nicht anders geht, die Quälteile noch klingeln hören könnte, um sie notfalls dort abzunehmen und vor der Loserbox zu betreuen.

Allein, mir fehlt noch ein hübsches Behältnis, worein die Leute ihr Schmerzphon gerne tun, das vielleicht gar noch ganz lustig finden, und einen netten, vielleicht gar einen sexy Namen sollte es auch haben. (Sonst behalten die ihre Handys und ich habe keine Kundschaft mehr.)

Womöglich sollte das Teil sogar (damit der Witz ankommt, und wegen der Diskriminierung und so) drei Bettchen haben, eines für Männlein, eines für Weiblein und eines für Zwitter.

Ja, welche Größe, welche Farbe, außen wie innen, welches Material, das fragt sich auch noch.

Wenn ich es das “Handybettchen” oder das “Mobikörblein” nenne, lachen wahrscheinlich nicht alle. “Temporäre Schmerzphonverwahranstalt” ist hinwiederum nicht nur zu lang, sondern auch noch gleichzeitig zu konkret und hart.

Wie wär’s mit “Handyparkplatz”?

Oder: “Handystall”?

Oder: “Lümmeling”?

Naja. Wird mir schon noch was einfallen.

Wozu bin ich Philolog?

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Handykirche? – “Da darf es einfach mal beten!” – ? Äh.

Handybunker? Handyschatzkistchen? Handyasyl? Handyhaftanstalt? Handymoppel?

Nein, ich denke, das reißt es alles noch nicht.

Der Name muss ein magischer sein.

Nebeltruhe von Avalon kann ich den Verwahrkasten natürlich auch nicht nennen.

Elektrofix? Elektrotrix? Strahlnix?

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Einfach Fridolin? Fipps? Heimdall? Borgberger?

Schlummerland? Villa Elektra? Handysan? Abstahan?

Oh weh!

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Händihus? Holophonatora? Peilhalla?

Es wird schon noch.

Huginshag?

Ok. Versteht keiner. Viel erklären sollte nicht sein.

Oder?

Wozu den Namen erklären?

Umso eher denkt mal einer drüber nach.

So könnten gleich zwei pädagogische Ziele erreicht werden.

 

 

 

 

 

Schach-WM: Carlsen schwächelt, Anand wird trotzdem kritisiert

12. November 2013

Gegen den großen Magnus bin ich natürlich nur ein ganz kleiner Magnus.

Jedenfalls im Schach.

Der große ist Norweger und erst 22 und heißt Carlsen und will gerade Weltmeister werden.

Alle sind sich bislang einig, dass er, obschon zunächst von den meisten gegen den Titelverteidiger Anand als Favorit eingeschätzt (Carlsen ist Weltranglistenerster, Anand sechster), bei zweimal Weiß und einmal Schwarz bislang in der ersten Partie ohne rechten Biss gespielt hat, so dass sich früh ein Remis durch Zugwiederholung ergab, in der zweiten mit Schwarz (wiederum ein – nicht ganz so frühes – Remis durch Zugwiederholung) sehr beachtlich, heute, wiederum mit Weiß, aber (wie er selbst zugab) schon knapp an einer Niederlage vorbeischrammte.

Klariter schließe ich mich jenen Kritikern an, die die Beschränkung des Kampfes auf nur zwölf Partien bedauern. Die 24 fordern, oder aber ein bestimmte Anzahl an Gewinnpartien. Oder auch das schon gespielte Regularium, dass Weltmeister ist, wer zuerst 12 Punkte hat.

Recht offensichtlich führt die geringe Anzahl an Partien zu großer Vorsicht auf beiden Seiten, weil schon der erste Verlust einer Begegnung einen großen psychischen Druck erzeugen kann. Das schadet der Attraktivität des Wettkampfes und damit auch der Popularität des Spieles insgesamt. Viel leichter kann so schon ein Patzer entscheidend über die Vergabe der Krone des königlichen Spieles entscheiden. Schade.

Nun gut. Irgendwann wird etwas passieren – müssen.

Ich gönnte es meinem Namensvetter, einem so jungen Kerl, natürlich gerne, wenn er obsiegte.

Mit Absicht aber hat er heute bestimmt nicht so gespielt, wie er es tatsächlich (obschon die Fachwelt auch Anand, als dieser besser stand, einen Läuferzug als zu zaghaft ankreidet) wollte und sollte.

Egal. Es macht mir trotzdem wieder wirklich Spaß, die Partien nachzuspielen.

WM: Das kribbelt.

Die dritte und bislang spannendste Partie von heute fand ich übrigens hier sehr schön kommentiert:

http://www.sportal.de/schach-live-ticker/viswanathan-anand-magnus-carlsen-2013-11-12.html?affiliate=spox

 

 

 

 

Vom Aphorismus als Therapeutikum

12. November 2013

So mancher Aphorismus hat schon etwas mit der Heilung geistiger Spukphämonene zu tun. (Siehe den letzten: “Von Linguisten und Quantofanten”)

Manches Seltsame mag schon über Jahre in einem rätteln, um einen herumrätteln, bis dass es endlich an jenem Schopfe gepackt, den der Aphorismus bekanntlich meist selber nicht hat.

Nicht selten fühlt man sich nach diesem merkwürdigen Akt trotzdem irgendwie besser.

Und sei es in eine noch so amorphe Form gegossen: Das Numinose schwindet.

Es mag zwar nicht besiegt sein, aber das Rätteln lässt immerhin nach.

Zudem findet sich von da aus, wo man immer noch nicht weiß, wes man ist, auch immer wieder ein Ausgangspunkt für ein schönes Gleichnis oder eine Satire.

Das tut der Seele, von der ja auch nicht bekannt ist, was sie sei, ob überhaupt einer eine habe, dann doppelt gut.

Die wirkliche Dreieinfaltigkeit erreicht man, wenn man daraus schließlich einen großen Roman abzuleiten weiß.

Das “Un” vom Unfug ist ja auch nur wegen des Fugs da. Ohne Fug bedürfte es schließlich keines Uns. Oder haben Sie schonmal ein “Un” gesehen?

Allerdings habe ich, um auf die Quantofanten und Quarkomaten zurückzukommen, ohne weiteres schon Unquanten und (Gottlob auch den!) Unquark gesehen und gehört und geschmeckt.

Ein Unquant (manche sagen auch, aber das ist sehr süddeutsch-umgangssprachlich, “Unsquant” dazu) ist zum Beispiel ein anständiger Eineinhalbkilo-Fäustel oder eine große Kettensäge von der Firma Stihl. Da kommen keine Fragen mehr auf. Hier im Schwäbischen heißen ja auch Füße Quanten, zumal wenn sie groß sind und entsprechend stinken.

Unquark ist noch einfacher definiert: Das ist alles, was kein Quark ist, also genießbar.

Auf die Frage, was genau ein Ungott sei, will ich hier nun aber nicht mehr eingehen. Man verletzt ja der Leute religiöse Gefühle nicht ohne Not.

 

 

Von Linguisten und von Quantofanten

12. November 2013

“Nullmorphem” endet mit einem Nullmorphem, also einem Zeichen ohne Ausdruck.

Der Begriff aus der Sprachwissenschaft erinnert daran, dass nicht nur die Quantofanten ein Etwas behaupten können, das sich selbst ganz wesentlich niemals ist.

Nehmen Sie sich deshalb nicht gleich den String.

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