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Doch noch ein Fundstück zum Beschluss

Dienstag, 31. Dezember 2013

‘Seine Ausfälle gegenüber allem, was spirituell ist, kommen vielleicht aus einer tiefen Sehnsucht nach genau diesem. Wer Nietzsche so bewundert, wie er, kann eigentlich nicht “unspirituell” sein… Naja, letztendlich ist alles Geist…’

Diese Beurteilung meines Wirkens – von vor gut zwei Jahren – fand ich eben zufällig hier:

http://positivesfuehlen.org/reorientierung/

Ein Zeichen?

Immerhin gibt’s davor auch etwas freundlichere Erwähnung. Dank an dieser Stelle dafür.

Aber zurück zum Zitat.

Ausfälle gegenüber allem, was spirituell ist. Das mir. Ich hatte wohl noch nicht genug von Crowley, den Runen, Zahlenmystik und verschiedenen anderen meiner zu wenig spirituellen Steckenpferde erzählt. Oder nahm man alles als Tarnung wahr?

Ohja, diese tiefe Sehnsucht. Nach so einem schönen Lammcarré mit grünen Bohnen und kleinen, ganzgebräunten Schwenkkartoffeln. Dazu ein kräftiger Sancerre. Ja, wenn ich daran nur denke, an mein Lagerfeuer an meinem Kap an der Ostsee, rote Bouteille rechts, allein mit Sand und Fels und Feuer und dem Meeresblick unter vollem Monde: dann will ich gleich wieder hin.

Oder wieder im Traume über Japan fliegen, den Amur, in den wundersamsten Seen und Flüssen baden, das Überspültsein am Gestade spüren, wirklich, wieder, nach einem Strandläufertage, ob in den Dünen von Ameland Gewölk und Gischt der Nordsee, Salzluft, rote Bouteille rechts.

Der Sehnsüchte nach Spirituellem weiß ich von mir in der Tat nicht wenige.

Manchmal sehne ich mich sogar darnach, selbst etwas Spirituelles zu schreiben.

Dann traue ich mich aber wieder nicht, oder es missrät gar jämmerlich.

Von der Liebe, inalsoweit die spirituell sein kann, verstehe ich auch nicht viel; ich habe lediglich mal zwei Buben beigerammelt.

Insofern ist fast schon bedauerlich, dass letztendlich, naja, alles Geist ist.

Also spirituell. Somit selbst ich.

Fast fühle ich ein wenig Betroffenheit.

Nein: DAS ist so nicht gerecht! (Ich bin Waage.)

Und das muss ich hier jetzt auch deutlich sagen. (Aszendent Löwe.)

Und wenn es zum Ausfall wird. (Pluto-Uranus-Konjunktion im ersten Haus.)

Wenn ich soherum eben doch schon spirituell bin, wie könnte ich da noch so viel Sehnsucht danach haben, so oft als möglich so etwas Ähnliches wie spirituell zu sein?

Außerdem war Nietzsche überhaupt nicht spirituell. Er hielt es lieber mit dem Denken. Er war eben, weil Denken prinzipiell nicht spirituell sein kann, kein Spiritueller.

Dafür verehre ich ihn ja so sehr. (Crowley war auch nicht dumm; aber an Nietzsche gemessen doch ein Egomane und Scharlatan.)

Ich verehre auch Konfuzius. Der war auch sehr unspirituell. So sprach er weder über Gott noch über Magie. (Dazu gibt es ein kleines Video von mir.)

Ebenfalls als angenehm wenig spirituell schätze ich Heinrich von Kleist, der knallharte Novellen, syntaktisch unvergleichlich, mit einem Tempo, dass dawider nicht nur manche Heilige Schrift schwer lahmt, zu erzählen wusste, in einem derart unspirituellen Deutsch, dass beim Vorlesen noch das Papier vom Klange britzelt.

Jaja. Meine Unspiris.

Fast mein liebster, ärgster Unspiri, es ward hier schon mehrfach erwähnt (wie Kleist und Konfzius auch), ist Miguel de Cervantes Saavedra.

Der hat ganz einfach eine Geschichte von zween Idioten erzählt, einem, der sich für spiri hielt, es aber nur in seiner Einbildung war (oder auch wirklich doch?), und einem, dessen Spiritualität sich, ähnlich wie meine, auf hinreichend Käs und Wein und gut Nachtquartier zuerst richtete.

Kein Wunder daher, dass er in der Welt der Spiribewunderungsliteratur keinen allzu bedeutenden Platz errungen; die Tiefgründigkeit des Unspirituellen wird von den Spiris eben oft nicht leicht erfasst und gar verstanden.

Dabei wimmelt es im Quijote nur so vor – imaginierten – verfluchten Zauberern und magischen Ebennichtzufällen, und fehlt es auch sonst nicht an mancher Ingredienz, die dem Spiri wohl gefallen möchte.

Allein: Die Geschichte ist zu witzig. Das mag der Spiri nun gar nicht, dass man noch nicht einmal höchstes Spiri nicht humorlos aufbilden möchte. Ein non sequitur. Ein Sakrileg.

Wo war ich?

Ja, genau. Bei der Ungerechtigkeit.

Es ist wahrlich unbillig, echte Spiris, nur weil alles Geist sei, mit mir in einen Topf zu werfen.

Das werde ich auch 2014 nicht unwidersprochen hinnehmen.

Silvestergruß 2013

Dienstag, 31. Dezember 2013

Wichtig ist, dass Sie sich für das neue Jahr nichts Besonderes vornehmen. Das hält eh nur vom Elfe bis läut’. Freude ob des eigenen und anderer Daseins. Ganz einfach. Das wünsche ich Ihnen heute Abend. Machen Sie ordentlich einen drauf.

Die Ballade vom bramarbassierenden Buhl

Montag, 30. Dezember 2013

Zur Zier beim Bier wie ihr stand mir dies Plaisir.

Gedacht, vollbracht, ganz ungeschlacht’ gelacht.

Methoden roden bis zum Boden auf den Soden.

Itzo spitz, knitz, ritz, pfitz, blitz, spritz.

Und rund im Mund entschwund dem Schlund ein Pfund bunt.

In Nebelschwaden unter Arkaden die Maden laden zum Baden in Fladen.

Ja, putzig, trutzig, auch schmutzig, rankt, dankt, beplankt ohn Verdruss das Muss vor dem Kuss.

Sinn bin in; ohn Rast und Last; nie sie, fast auf den Bast, so spie, ackernd, mastgackernd, schrie.

So kam der Dam’, nicht lahm noch zahm, der Sam’, dem, wie aus Lehm, genehm, entsprang, lang statt bang, schneller, heller, greller Gesang.

Und der Bogen, ungelogen, ward, zack, rack, flickflack, behend, bis zum End’ vom Gesend’ im Geländ’, nicht karg, arg, stark, angezogen, und schwupp, flupp, jahupp, von wannen nach dannen wir flogen.

Dem theoretischen Weibe

Sonntag, 29. Dezember 2013

Wenn ich mich recht erinnere, habe ich in meinem Leben nur ein kleines echtes Liebesgedicht, einen Vierzeiler auf Spanisch, den ich nach bald 25 Jahren auch schon vergessen habe, verfasst.

Schon merktümlich. Verliebt war ich in jüngeren Jahren öfter, ich schrieb auch schon manchmal manches, aber doch keine Liebesgedichte.

Was hielt mich zurück? War mir das Genre als solches schon zu schlüpfrig, zu peinlich? Traute ich mich nicht, oder wollte ich doch lieber nicht in einen Zerrspiegel meiner selbst wie auch der Angebeteten schauen?

Lust, einen inneren Antrieb, verspürte ich bisweilen schon, allein, damit zur übermächtigen Wirrnis wenigstens etwas gesagt sei; dann aber hatte ich wohl zu viel Furcht vor dem Schwulst, von dem mir ahnete, dass er fast unabdingar entstehen werde, unterfinge ich mich der Aufgabe auch noch so ensthaft.

Ja, solch eine unfeiwillige Satire meines verwirrten Geisteszustandes selbst abzufassen, das Ergebnis dann mannhaft tragen zu müssen, das schreckte mich wohl wirksam ab.

Ich kam allerdings noch nicht auf die Idee, ein rein theoretisches Liebesgedicht zu schreiben. Trotzdem klar aufs Weib bezogen, nicht etwa einen rauschenden Tannenwald im Herbststurme.

Wie aber nun sieht das theoretische Weib aus? Welche Eigenschaften an ihm sind besonders zu loben und zu preisen? Betriebe man hier nicht, nolens volens, wiederum eine Art der Vergöttlichung, alswelche, bei näherem Hinsehen, noch weiter außerhalb nicht nur jeder vernünftigen, sondern gar eigentlich erträglichen Rede?

Und letztlich wäre ein Liebesgedicht an das theoretische Weib ja noch ein viel unbilligerer feuchter Traum, denn eins, dass sich an eine echte Dulcinea wendete.

Ein viel ärgeres Trugbild, eine einzige, ideale Projektion.

Wo man das zu vermeiden trachtete, da wären nun dem theoretischen Weibe nun schon ein paar Fehler anzudichten, welche entweder unvermeidlich, oder eben zur Glaubwürdigkeitsmachung des Bildes unerlässlich.

Es nervt also, zum Beispiele, schon manchmal, dass das theoretisch-beinahe-ideale Weib ab und an oder auch länger etwas nachtragend, launisch, aber das verblasst natürlich alles vor dem, was es ansonsten all vor lauter Liebe schaffet und verströmet.

Man könnte glatt einen Wettbewerb daraus machen: auf die Kuglifizierung des Kubus.

Ich gebe nun eine Lockzeile dazu:

Selbst wo sie war so bar

Im Triebe ihrer Hiebe fließender Liebe

Frau Allgeist

Indes meist

War lang sie nicht schon wahr

 

2014 wie in den kommenden Yottajahren

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Jetzt mal ein positiver Minimalausblick aufs Jahr 2014.

Für die Rosstäuscher im Netz könnte ein hartes Jahr anbrechen.

Ich meine erstmal nicht Facebook, Apple, Google, die NSA & Cie.

Es sind die bezahlten U-Boot-Schreiberlinge in den Foren, es sind zumal diejenigen “alternativen” Netzseiten, die sich einem zunehmend erwachsenen Publikum gegenübersehen, das noch und grade erst recht dem geschenkten Gaul ins Maul schaut.

Zwar wird für die Cyberarmeen, die mit Texten und Videos arbeiten, mit Kommentaren und mit Anschwärzung, immer mehr Geld ausgegeben, man schläft nicht, verfeinert die Zersetzungs- und Desinformationsmethoden, die Desavouierung von Seiten und Autoren, aber sieht es doch nicht danach aus, wie als ob diese in diesem Bereich allzugroße Fortschritte machten. Im Gegenteil.

Wo man selbst Seiten betreibt, eine interaktive Kommunikation bieten will, meist sinnigerweise muss, also Kommentare zulassen, da entlarvt man sich in der Regel, jedenfalls indem ein gewisser Erfolg eintritt, durch vorgenommene Zensur, sobald wirklich kritische Fragen kommen.

Und wenn man nun schon groß ist unter den Kleinen, dann spricht sich das jetzt schon sehr schnell herum. Mal sehen, wer sich 2014 den Titel verdienen wird, die “alternative ZEIT” zu sein, als jene Publikation, die am dummdreistesten zensiert.

Zensur in “alternativen” Medien kommt natürlich auch aus genuin weltanschaulichen Gründen massenhaft vor. Das sind dann aber spezialreligiöse und esoterische und gewissermaßen Sektenseiten, eher keine größeren Plattformen.

Eine ganze Menge Entlarvung könnte da stattfinden, ohne GPS-Schmerzphonortung, ohne Kontonummer nebst Fingerabdruck, einfach auf dem Wege der eingeforderten Redlichkeit. Der jüngsten aller Tugenden, wie sie Nietzsches Zarathustra ausweist.

Ein bestellter Text ist eben, wenn er nicht in dem Sinne bestellt, dass ein Dostoijewski seine Spielsucht nur durch Ablieferung von Fortsetzungen seiner Erzählung bei der Zeitung überlebensfähig halten kann, sehr schnell als nur ein solcher zu erkennen. Zumindest dann eine Textfolge.

Wie viele professionelle Trolle wird man wohl weltweit beschäftigen?

Keine Ahnung.

Aber von den wirklich guten hat man, je nach Qualitätsmaßstab, allerhöchstens ein paar tausend.

Der Rest kann meist nicht viel mehr, als jene, die einfach über die normalen Programme, also praktisch von selbst, funktionieren.

Das Problem für einen Spitzentroll bzw. dessen Auftraggeber ist, dass er ja auch irgendwann Ergebnisse liefern muss, Aufträge vielleicht erst nach Vorprüfung annimmt, lieber ablehnt, wenn er weiß, dass er hier, selbst bei viel harter Arbeit, gar plötzlich hart auf die Nase fallen oder auch nur an den Rand der Geschehnisse abgedrängt werden könnte, seine Reputation allzu fahrlässig aufs Spiel setzen.

Es ist nämlich durchaus so, dass geübte Mitforisten, auch unter dem Schirme eines geübten Administratoren, aus einem Troll der Extraklasse am Ende noch einen relativen Hanswurst machen, dabei aber, ohne dass der dies vordem merkt, seine Volten und Einsprüche zur besten Würze der Debatte mit Plaisir beiziehend.

Wen braucht man, was braucht man, als Troll der Extraklasse?

Im Grunde braucht man einen, den es fast nicht gibt. Er sollte ja bestenfalls eine scheinbare Sie sein und ein hervorragender Philologe, der sich bei Bedarf immer so als ein bisschen doof hinzustellen weiß, auf sprachlicher wie auf inhaltlicher Ebene, dass das noch der Gewitzteste nicht merkt. Cervantes konnte sowas. Er hatte allerdings nicht nur studiert, sondern auch gegen die Türken fechtend einen Arm verloren und danach schon als junger Mann in Kriegsgefangenschaft in Algier unter täglicher Lebensgefahr gelernt. Egal. Meines Wissens ist er so oder so nicht im Angebot.

Es werden jedenfalls auch 2014 nicht Bits und Bytes entscheiden.

Das gilt sowieso, mindestens, auch für die kommenden Yottajahre.

 

 

Vom Schottischen Weihnachtswhisky

Montag, 23. Dezember 2013

Ach, nachdem mein eher offiziöser Weihnachtsgruß doch etwas politik- und deibelsdurchholzt war, erzähle ich jetzt noch vom Schottischen Weihnachtswhisky.

Der ist nach englischem Recht ein klein bisschen illegal, aber das interessiert den Schotten an Weihnachten erst recht nicht.

Im September oder Oktober, manchmal mag es auch schon der August sein, spreußen jene Pilze im Geländ’, alswelche man vorsorglich in die Flasche bringt. Manche zählen sie ab, wegen der Magie.

Am Heiligabendmorgen, so ließ ich mir’s beibringen, nehme man dann einen davon, einen Doppelten, nach einem guten Frühstück, und damit werde schon aus dem Tage ein farbig-gefühlvolles Fest.

Nein, ich werde der Schotten speziellen Weihnachtstrunk hier nicht anpreisen; denn er mag manchem zu stark ausfallen.

Ich sahe selbst schon einen Schotten, der ihn schon vor Weihnachten gerade noch so vertrug.

Spitzkegelige Kahlköpfe heißen die Wohl- oder auch Übeltäter zu Deutsch, Psilocybe semilanceata nennet sie, erinnere ich’s recht, der Botaniker, der Lateiner.

Das wird dem Schotten nun aber schon seit Jahrtausenden egal sein, schon seit weit vor der Erfindung des Whiskys, jenes Lebens- und Sterbenswassers, das die Aufnahme des Pilzwirkstoffes aber alleweil nicht nur genehmer, sondern gleich auch noch zügiger und dabei nationalgetränkt alkoholunterstützt macht.

Mit 75 lasse ich mich vielleicht mal auf so ein Weihnachten einladen. Dann kommt es, wenn ich den Schotten trauen kann, dass sie mich vor den Engländern insoweit schützen, dass die mich nicht an immer noch vorhandene wilde Amerikaner ausliefern, nicht mehr sonderlich darauf an, ob ich an Heiligabend etwas zu viel sinnigen Unfugs rede.

Der Schotte redete von ganz besonderen Zuständen, die zumindest der Schotte da bekäme. Man hörte Musik und erkennte sogar der Frauen genauer. Prächtig, was er erzählte.

Vielleicht warte ich auch lieber bis achtzig, so dass mich die Sause entweder gar nicht mehr aus der Bahn hauen kann oder gleich ganz glücklich aus derselben haut. Na, ich denke nochmal darüber nach.

Ja, und wenn ich neunzehn gewesen, wie damals unter den ganzen Amerikanern, den netten, wie in den argen Slums, hier aber weihnachtlich in Schottland, Straßenstreichergefahren absent, wie hätte ich weiland einen schottischen Weihnachtswhisky, auch bei selbstverständlich anständiger Vorwarnung, unhöflicherweise zu verweisen gewusst?

Ohja. Die Abenteuerlust. Der Jungmännerstolz. Ich vertrage alles. Jetzt gilt es erst recht. Bin ich ein Unterschotte? Selbstbeherrschung ist alles, Magnus. Nein, das darfst du dir nicht entgehen lassen. Zumal wirst du jetzt nicht kneifen. Außerdem: Ein einmaliges Angebot, das kriegst du so leicht nicht wieder. Einen doppelten Whisky verträgst du auf jeden Fall, und bei der anderen Droge soll es keine lethale Überdosis geben. Jedenfalls nicht so leicht. Also. Nicht in die Hose gemacht. Weshalb erst dann ein Abenteuer, wenn du dich vorsichtig alt und dumm gelebt hast?

Inalsoweit der Theoreme bezüglich fachmännisch bereiteten und ebenso eingenommenen Schottischen Weihnachtswhiswkys. Ich weiß, dass ich semi-arkanes Wissen verraten habe, aber eben nur semi-arkanes.

Von daher dürfte die zu erwartende Höchststrafe dafür darin bestehen, dass ich mich noch nicht einmal zum Neunzigsten zu einem echten Schottischen Weihnachtswhisky eingeladen werden sehen möchte.

 

Redsamen Abend, frohe Nacht!

Montag, 23. Dezember 2013

Ich packe jetzt einfach alles in einen Topf und grüße mindestens bis Neujahr niemanden mehr und wünsche auch keinem mehr irgendwas, es sei denn, mich sollte bis dahin einer übers Maß dazu reizen.

Was nicht heißen will, dass ich nicht sonsten zwischenzeitlich vielleicht noch ein paar Worte verlieren werde.

Also: Alles Gute allen, frohe Feierlichkeiten allen, außer natürlich den Bösen. Den wenigen.

Wieder eine Runde weiter im Benefiz.

Da wir jetzt eine Mitte-Linksregierung haben (so nennt man das, glaube ich), die nur auf linke Opposition stößt, wissen wir auch schon, wohin die Reise nächstes Jahr geht.

Deutschland wird so politisch korrekt werden, wie noch nie. Man wird es wenigstens versuchen.

Den Linken hat man schon bevor die Mama von den sieben Geißlein Verteidigungsministerin ward, wo vor allem, im Krieg, sagt sie, der Mensch zählt, klargemacht, dass sie künftighin Angriffskriegen zustimmen müssen, wenn es je mal was werden soll mit dem Mitregieren. (Ich glaube, es war auch ein hübsches Blondchen, das das am besten gesagt, nur etwas jünger und von der SPD. Vielleicht glaube auch ich vor Weihnachten nur etwas zu viel.)

Soweit ich weiß, haben wir sogar einen Innenminster. Wenigstens heißt er wieder so. Er arbeitet natürlich für dieselben Leute, die Amis, wie sein Vorgänger, dieser perfekte Pleitier.

“Steinmeier legt sofort los und watscht Russland ab”: Diese Schlagzeile vom 17. 12. fand ich eben bezüglich des neuen alten Außenministers in einer jener merkwürdsamen Zeitungen, der Welt, wo man mit dem Arbeitsvertrag unterschreibt, dass man in Deutschland exklusiv für Israel und die USA tätig wird.

Heiden aber auch. Jetzt hat der deutsche Außenminister gleich mal Russland abgewatscht. Denen wird davon bestimmt schwer die Backe wehtun, da hinten im finsterkalten Osten.

Souveränitätsbestrebungen werden von dieser Regierung jedenfalls nicht so schnell zu befürchten sein. Mit allem, was man dem Ami aus dem Arsch gekrochen hat, Russland anstinken. In der Mitte Europas nichts Neues.

Ach ja, einen Goldsachsen haben wir jetzt auch im Arbeitsministerium, der passt auf, dass die Nahles keinen Scheiß macht.

Gabriel wirkt sehr robust, fast zu robust. Wenn er jetzt noch unter der Mammi das Frustfressen anfängt, der erste wäre er wohl nicht, dann platzt er wohl schon irgendwann vor dem geplanten Zeitpunkt.

War da noch jemand im Kabinett? Den Schäuble gibt es bestimmt noch, das ischt klar.

Ja, je mehr von Freiheit reden, um desto sklavischer man handelt, um desto mehr Freiheit und Selbstbestimmung man dem Volke nimmt. Der Bundespräsident ist darin das unbestrittene Vorbild: wie sich das gehört.

Ja, diese Bagage haben wir sozusagen auch zu Weihnachten bekommen. Juckt mich aber auch nicht sonderlich. Sonst hätten wir halt andere Stiefellecker präsentiert.

Die Franzosen ertragen ihren Hollande schließlich auch, und die Engländer ihren Cameron; wenn ich an diese halbseidenen Hundsfötter denke, schäme ich mich immerhin schon nicht mehr so sehr für die Merkel. Die wäre womöglich sogar eher in der Lage, eine weniger korrupte Regierung zu führen, wofern das erlaubt wäre, als jene anderen humplichten Hochmauerer von der verlogenen Gestalt. (Macht Euch keine Sorgen um mich, wenn unsere Germania aus Templin hier ein Viertelslob von mir einheimst, allzumal ein fraglos vergiftetes.)

Wie komme ich eigentlich auf die Politik und die beteiligten Schwachmaten unser, wo ich doch so eine Art erbaulichen Weihnachtsgruß zu entrichten mich eigentlich an den Schreibtisch gemacht?

Ein Wahn? Ein Glaube gar?

Nein, so geht das nicht. Wir brauchen Schmuck und Lametta und Kerzenlicht und Geschenke und einen Braten und den Baum und besten Weins genung und Kinderlachen und Lieder und fröhliche Gäste.

Die nur zu sich selbst manchmal ein bisschen von lachender Bosheit, denen sei auch noch ein Zigarettchen und ein Konjäckchen dazu gegönnt, ein zweiter, später Festtagsspaziergang durch heimische Flur.

Engel habe ich dieses Jahr indes wohl mit einigem Grunde nicht im Angebot. Ihr habt sie mir nämlich alle geklaut oder entliehen. Kommt also mit denen zurecht, die Ihr habt.

Da ich nur 24 Engelsreiche mit Namen kenne, gehen mir manchmal sogar die Engel aus. Dafür bitte ich um Nachsicht.

Als mein Geschenk von meinen Engelsnehmern an mich.

Wer nun zu Weihnachten auch noch einen Teufel braucht, damit’s richtig prickelt, dem kann ich kaum kostenlos dienen, denn wo es Göttern zu widersprechen gilt, da verlange selbst ich einen Obolus.

An Weihnachten sitzt Mephistopheles aber ohnehin nur gekauert unter der Falltür unter der Festtafel, hofft eines Augenblicks, da Grämliches, ihm an die Luke verhelfend, in Glas und Rede schwappe.

Mag sein, ich necke ihn sogar ein bisschen, dieses Jahr, da er wieder darin lahmte, der Klumpfuß, mir das Jahr so zu verderben, wie es ihm wohl gefallen hätte.

Ach, und wer will, der sage auch jenem Jesus Christus, den ich nicht kenne, von welchem mir zwar schon die um ihn gerankten Legenden verdächtig, einen lieben Gruß von mir, denn schließlich kann ich weder ausschließen, dass er lebte, noch gar, dass er im Großen und Ganzen ein Lieber war.

Redsamen Abend, frohe Nacht.

2013: Das Jahr der inneren Befreiung (II)

Montag, 23. Dezember 2013

Ich behaupte, es ist einfach spürbar.

2013: Das Jahr der inneren Befreiung

Sonntag, 22. Dezember 2013

Wir hatten es hier teils schon im Forum: Der Brzezinski-Plan-NWO-Kabale geht die Luft aus.

Als man Libyen schrottete, da konnte man sich wohl das letzte Mal ganz groß fühlen. Was man damit gewonnen hat, sieht man jetzt von Mali über den Niger bis nach Zentralafrika.

Man wollte auch noch Syrien schrotten. Man hat auch viele Tote erzeugt, viel kaputt gemacht, aber nicht obsiegt. Lieber einen berechenbaren, alle Volksgruppen und Konfessionen schützenden Alleinherrscher, als tausende dschihadistische Banditen und Söldner und Schmuggler und jede Sorte Geschmeiß aus aller Welt: Das ist den Syrern wohl klargeworden.

Und hinter den Kulissen hat Russland nicht nur eine schwere Warnung bezüglich Syriens ausgesprochen, sondern ist auch davon auszugehen, dass es gemeinsam mit China klargemacht hat, dass der Iran nicht zu überfallen sei. Die fünfte US-Flotte liegt in Bahrain selbsteingekesselt schnell am Grunde des Persischen Golfs.

In Deutschland sind im Laufe dieses Jahres viele, die noch irgendwie, propagandagesteuert, an so etwas wie eine Souveränität der BRD Glaubenden, wo nicht völlig blind und taub, aufgewacht, stellten fest, dass sie nach wie vor nur in einem besatzten Vasallenstaate, bei Bedarf auch UN-Feindstaate, als US-quasi-Kolonie, leben dürfen.

Selbst viele Linke finden das, um einen modernen Ausdruck zu verwenden, suboptimal.

Westeuropa ist nicht mehr lange im EU-Gefängnis zu halten. Die Völker wollen sich wieder selber gehören. Man braucht kein Kommissariatsmonster, um zu wissen, dass man Europäer ist und entsprechend zu handeln.

Die geradezu wahnhaften Pläne zur repressiven, gewaltsamen Durchsetzung von “Toleranz”, Toleranz der EU-Lesart, höchstrangig geplant, sind als letzte, schon delirante Zuckungen des Wahnssystems zu begreifen.

Auch den doch historischen Witz, dass etwa 30 Billionen Dollar, also der zumindest theoretische etwaige Gegenwert aller Schulden der Staaten weltweit, auf “offshore”-Konten herumschwirren sollen, haben schon manche verstanden.

Die FED wird, wenn ich’s richtig weiß, morgen hundert. Die hundert schafft sie wohl noch.

“Es sei enorm viel erreicht worden”: Soll unsere neue Verteidigungsministerin, höre ich grade im Radio, in und zu Afghanistan gesagt haben, weswegen man natürlich nicht komplett abziehe, alles wieder aufzugeben.

Wer glaubt so einen Schiet noch? Wer?

Der sich die Lüge selber erfunden?

Selbst immer mehr zumal junge Frauen wachen auf, merken, dass der heutige Feminismus Frauen das Frausein raubt.

So fahren immer mehr der Haupt- und Subagenden immer klarer vor die Wand, und immer noch mehr Beteuerungen, man habe nur Übergangsprobleme, machen das nicht besser.

Man hat sogar, und da fühlte man sich lange traumhaft sicher, das Thema Rassismus vergeigt. Man hat antiweißen Rassismus so dreist so weit gefördert, dass das immer mehr Menschen auffiel. Da ist der Korken auch schon aus der Flasche. Dumm gelogen, dumm gelaufen.

Man hat auch längst gewusst, wie weitreichend elektronisch überwacht wird, dann, ertappt, so saudumm den Ahnungslosen, den Volldeppen gespielt, dass auch das nicht jedem verborgen blieb, allzumal, wenn er angesichts der “Enthüllungen” eines Snowden gar nichts substantiell Neues erfuhr, als Laie, wie ich, nur gehört habend, was vermeintliche Kenner schon lange erzählten.

Noch so ein saudummer Schwindel.

Auch bei der Legalisierung der willkürlichen Knabenverstümmelung am Geschlechtsteil hat man sich nicht mit Ruhm bekleckert. Einfach mal schnell ein im Grunde unhaltbares und auch noch völlig unklares Gesetz durchgebimst. Ein Schandblatt.

Ach. Atmen wir mal ein bisschen durch.

Da wir gerade in Deutschland zwischengeparkt haben: Unsere Sprache entwickelt sich vielerorts wieder sehr schöpferisch und freigeistig; dies setzt Kräfte frei; Wissen wird nicht nur zum Witz.

Von allen Ländern, die ganz vorn standen und stehen in der Kabale – ich lasse jetzt Israel als Spezialfall außen vor – , sind die, die immer überganzvorn standen, die USA und Großbritannien, jetzt innerlich verrotteter, als die meisten anderen, die viel weniger Beute machten.

Die Industrien dieser Länder sind, rechnet man die Finanzindustrie sinnigerweise nicht als eine Industrie, bis auf wenige Bereiche entweder kaum noch vorhanden oder im weiteren Abstiege begriffen, die Infrastruktur vergammelt immer weiter.

So spricht sich nun schon auch in Britannien und in den schönen USA herum, dass man als Vorkämpfer und Speerspitze der NWO am Ende gar nicht so gut wegkommt, wie einem das versprochen, mancherorts wird auch schon der ganze Braten gerochen.

Ich meine: 2013 war das Jahr der inneren Befreiung.

 

 

 

 

Vom Ding als Nomen an sich

Dienstag, 17. Dezember 2013

Vor ein paar Tagen sahe ich einen Text durch, eine Hausaufgabe eines Oberstufenschülers, in der doch ein paar merkwürdig eindeutige Hauptwörter kleingeschrieben waren; richtig an den Kopf schlug mir aber, dass das dritte oder vierte Mal ausgerechnet auch noch das Wort “Ding” von der Herabsetzung in den Kleinstand betroffen war, woraufhin mir spontan einfiel, lachend, dass ja wohl “Ding” das größtzuschreibende Wort aller großzuschreibenden Wörter sein müsse.

Auch mein Schützling begriff und lachte mit.

“Ding” ist sozusagen das Nomen an sich.

Vielleicht verdient auch “Sache” ebenso großgeschrieben zu werden wie Ding.

Aber bestimmt nicht größer.

Wacht jeden Tag ein Linker auf… (II)

Montag, 16. Dezember 2013

Wacht wirklich jeden Tag auch nur ein Linker auf?

Na, der eine oder andere vielleicht schon. Aber meist fürchtet man sich so sehr vor den geistigen Folgen des Aufwachens, dass man doch lieber noch etwas im Halbdämmer verbleibt.

Die Rechten haben ihre anderen Arten Ängste.

Sie könnten einen falschen Satz tun. Vor der Öffentlichkeit, ihrem Umfeld, dem Staatsanwalt.

Ja, mein lieber Linker, wenn Du aufwachst, kann das sehr schnell den Verlust eines erheblichen Teiles Deines Bekanntenkreises nach sich ziehen. Durchaus auch Schlimmeres. Bedenke, dass Du es bisher, ganz anders als die Rechten, nicht gewohnt warst, ein bisschen oder mehr als ein bisschen sonderbehandelt, um nicht zu sagen, verfolgt, zu sein.

Ich weiß sehr wohl, weshalb Du lieber schlafen willst oder im Halbdämmer verbleiben; Du arbeitest genau dem Monster zu, das Du zu bekämpfen Dir einbildest; und zwar schon lange; und sich das einzugestehen, das ist wahrlich kein Leichtes.

Die Rechten haben Dir nun schon auch einiges voraus.

Viele von denen sind aber auch schon wieder verkauft oder auf dem Leime.

Dann trau Dich doch mal was, Linker!

Einfach mal Vollkante die Solidarität reingedrückt, Alter!

Voll die Befreiung, diesmal auch für Männer, Alter!

Nicht den Affen von den Pfaffen, Alter!

Du gehörst doch eigentlich zur menschlichen Elite. Du hast verstanden, dass die übelsten aller Arschgeigen nicht die anständigen Leute nach Belieben abzocken dürfen. Oder meinst Du, die Rechten hätten das besser verstanden, als Du? Nein? Was liegst Du dann da noch herum, alswie ein Opiumist?

Aktion! Das Wort schonmal gehört? Agitprop! Los, hurtig, aufstehen, diesmal geht es nicht nur um die Proletarier aller Länder!

Na gut. So willst Du nicht. Zu anstrengend. Nein, zu wenig gewöhnt. Und die andern? Du hast die Hosen voll. Einen rechten Linksschiss davor, einfach mal alleine hinzustehen.

Ja, Deine Sozialisation, ich weiß.

Fange vielleicht einfach erstmal damit an, Dir vorzustellen, Du wärest kein Sklave mehr.

Realismus im Hause Göller

Mittwoch, 11. Dezember 2013

“Papa, warum ziehst du dir einen Pullover an?”

“Wieso wohl? Etwa, damit ich gut aussehe?”

“Papa, du siehst eh nie gut aus.”

“Eben. Dann kannst du dir ja denken, weshalb ich mir einen Pullover anziehe.”

Blogs: Von Bedenklichem und Erfreulichem

Dienstag, 03. Dezember 2013

Was ich fast noch weniger verstehe, na gut, ich verstehe es aus gewissen Beweggründen her schon, als dass man als Blogautor in Leserkommentare mittendreinkommentiert, ist, dass man einen Kommentarstrang plötzlich einfach schließt.

Bei einer MSM-Zeitung (einem Schafsmedium) mag ich das ja noch viel leichter nachvollziehen; man will die Sache von der Backe haben; möglicherweise kamen schon ein paar Kommentare, die man lieber nicht gesehen hätte, sich aber auch nicht verwagte zu zensieren. Da ist das die einfache Lösung.

Ich habe in bald fünf Jahren keinen einzigen Kommentarstrang zugemacht. Bin ich blöd?

Mag sein. Ich habe aber immer wieder erlebt – es gibt bekanntlich Suchmaschinen und auch andere Wege, die einen erst später auf einen Artikel bzw. die Kommentare dazu führen können – , dass erst alleweil Monate später Gewichtiges hereinkam. Mich hat das dann immer gefreut, auch manchmal dahingehend inspiriert, mich eines fast schon vergessenen Themas erneut anzunehmen.

Ich bin nicht “cool”. Wollte ich nie sein. Allenfalls manchmal gelassen, da jetzt doch schon nicht mehr ein glatter Jüngling.

Wieso die Türe schließen?

Waltet da Faulheit? Ein “Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?” Arroganz? Ist einer vielleicht ganz einfach nicht mehr dem gewachsen, was er mal schrieb? Feigheit?

Gut. Jeder macht es, wie er das will. Es gibt zum Glück keine Vorschriften dazu. Wäre ja noch schlimmer.

Ich sehe es aber so: Entweder lässt man Kommentare zu, oder man lässt es.

Es mag ja mal einen Artikel geben, zu dem man gar keine Kommentare veröffentlichen will. Ist mir zwar noch nicht vorgekommen: das jedoch kann ich fallweise nachvollziehen.

Ich denke, wo wir nicht von den Schafsmedien sprechen, dass eine Art Erhabenheit verbreitet werden soll, meist jedenfalls, wenn einer sagt: “So Kinderchen, hierzu gibt es jetzt nichts mehr zu sagen.”

Eines offenen Geistes, der sich der Welt stellt, Ausnahmen mag es geben, meines Erachtens eigentlich unwürdig.

Keiner zwingt den Autor, nochmal zu antworten. Viele Autoren sind eh nicht sonderlich interaktiv. Daran ist nichts zu bemängeln. Ich halte es zwar anders, verstehe aber durchaus, wenn jemand sein Sach’ einfach so stehen lässt, andere reden, selbst nichts mehr dazu sagt.

Ich “habe” nicht viele regelmäßige Kommentatoren, bekomme oft wenig, nicht selten gar keinen Kommentar herein.

Dafür aber sind die, die reinkommen, oft Weckrufe. Wenigstens Hinweise von Gewicht.

Und manchmal sind verdammt gute Texte dabei. Da hat wirklich jemand was gedacht. Das sind mit die schönsten Momente.

Genug gemeckert. Es bewegt sich einiges.

Als ich anfing, war es noch kaum üblich, dass Blogautoren sich mit ihren Kommentatoren regelrecht unterhielten. Wirklich austauschten. Nicht im Sinne eins “Chats”. Ernsthaft. Genau. Überlegt.

Das hat sich geändert. Eine überaus positive Entwicklung.

Man schreibt wieder.

Und man versucht, richtig zu schreiben.

Eine durchaus bedeutende kulturelle Entwicklung.

 

Fuck’em! (II)

Dienstag, 03. Dezember 2013

Ich habe den recht fragwürdigen Kollegen, der zwar sehr engagiert, zumindest aber auf die Dauer dem zuwenigst angestrebten Niveau dieser Seite ob seiner begrenzten Sprachwahl wohl eher nicht förderlich, Autor des ersten Teiles, jetzt kurzerhand weggeschickt, unter dem Vorwande, der zwar nicht besonders originell, aber dafür zog, ich müsse zunächst sein Poem genauer studieren, bevor ich entscheiden könne, wann er wiederum zum bestmöglichen Einsatze zu bringen sei.

Der Herr tat so, wie als ob er verstanden, dass ich noch some fuckin’ work da mir ernstlich vorgenommen, verließ mich in sein Reich, wo er seines Hauptlexems noch besser und rhythmischer vorzutragen sich bestimmt noch ausgiebig befleißigen wird.

Nein, nicht dass der Kollege faul wäre.

Auf seine wichtigste Aufgabe konzentriert er sich mit hoher Konsequenz, Ausdauer und bemerkenswerter Kraft.

Darüber wusste ich ihm ja auch ehrlich Mut zuzusprechen, indem ich ihn eigentlich in Wirklichkeit so schnell als möglich verwies.

Fast schon ein Strategem.

Nein, klar, so reicht es noch nicht dafür.

Auf jeden Fall, das muss man dem Kollegen lassen, war er gut drauf, als er seine Tirade absonderte.

Immerhin.

Fuck’em!

Dienstag, 03. Dezember 2013

‘E fuckin’ fuck ‘ey fucked up ‘ere in ‘eir fuckin’ show fucked!

Fuck’em! Fuck’em! Ga’dammit fuck’em!

‘Ey ain’t fuckin’ able’a fuckin’ see ‘eir own fuckin’ shit!

Fuck’em.

Fuck’em!

Werden, was man ist, und dabei noch mehr

Sonntag, 01. Dezember 2013

Außer der Geburt eines Kindes und einer gewissen dieser immer noch üblicherweise vorausgehenden ebenfalls möglicherweise höchstschönen Sache ist das Erlebnis des Wiedererstarkens erwähnenswert erhebend.

Man wird wieder, was man ist.

Und damit noch mehr.

Gar keine Leser

Sonntag, 01. Dezember 2013

Gar keine Leser zu haben, außer mir, das habe ich in der Tat noch nicht geschafft. Aber ich arbeite daran.

Ein Traum von bunten neuen Novellen

Donnerstag, 28. November 2013

Vorgestern Nacht, es fiel mir die Sequenz erst wieder ein, als ich gestern einem Abiaspiranten etwas von Novellen zu erzählen anhob, träumte ich davon, dass jemand mir, feixend, ob meiner Lästereien dahingehend, es könne heutzutage wohl keiner mehr ein hochklassiges Werk dieser Textsorte vorlegen, jedenfalls wisse ich nichts davon, dass derlei in den letzten Jahrzehnten vorgekommen, mit trockenem Grinsen ein dickes Buch in die Hand gab, gar bunt geheftet, jede der vielen Farben vorgeblich für ein jüngeres derartiges Schrifttum stehend.

Wie es in Träumen nunmal oft so ist, vermag ich das Davor und das Danach nicht mehr zusammenzubringen, weiß ich nur noch, dass ich den Wälzer, also überrascht wie zwar skeptisch, gleichwohl ob der Ernsthaftigkeit des Aushändigenden auf berechtigte Beschämtheit rechnend, entgegennahm.

Es mussten wohl fünfzehn bis an die zwanzig Novellen von verschiedenen Autoren sein.

Leider fand ich dann im weiteren Verlaufe des Traumes keine Muße, auch nur eines dieser Werke wenigstens anzulesen.

Ich kann also nicht sagen, ob der mich eben doch lediglich narrte.

Das muss ich nun leider stark vermuten.

Meine hilflosen Wünsche dürften diese Szene in Gang gesetzt haben.

Immerhin gefiel mir das mit den Farben nicht schlecht.

Jedem Nachfolger von Boccaccio, Cervantes, Kleist, Storm eine eigene Lichtbrechung.

Zwar nicht superoriginell oder irgend neu, aber das tröstet mich doch etwas über die Ungenauigkeit meiner schlaftätigen Arbeit hinweg.

Es war eine reine psychische Projektion.

Ziemlich sicher.

Gut.

Wer mir so ein Buch bringt, dem gebe ich großzügig einen aus.

Es muss dann nichtmal bunt sein.

Nur lesbar.

Wieder eine Kirche, eine Krieche

Sonntag, 24. November 2013

Die ganzen esoterischen und magischen Theorien, von denen ich gehört habe, las, mit denen ich in Berührung kam, haben einen Haken.

Ich meine jetzt nicht die notorische Geltungssucht der jeweiligen “spirituellen” Führer, die Geheimhalterei und Lügerei nach außen, das ganze nutzlose Brimborium, das eingespannt, krude Initatiationspraktiken und derlei Fragwürdiges mehr.

Nein, es geht darum, dass jeder Mensch jederzeit ganz anders “funktionieren” kann, als von jedweder Lehre vorgegeben. Und zwar so gut, dass der jeweilige “Meister” lieber gar nicht mehr antritt.

Und zwar egal, ob dieser Meister nur ein Schamane im zentralafrikanischen Busch, oder ob er der Chief von Skull & Bones, mit Cochise-Schädel in der Hand.

Lernen ist nunmal mehr wert, als Beten und Salbadern.

Selbst zu sich selbst ist stärker, als irgendwelche Exerzitien.

Ja, ich hatte auch Meister, als Steinmetz wie als Sprachwissenschaftler.

Das waren aber keine Magiefritzen. Die konnten ihre Sachen.

Es gibt andererseits – für mich – zweifellos geistige Energiefelder, die sich unserer genauen Betrachtung und Beschreibung bisher entziehen.

Damit aber auch der Kontrolle durch irgendwelche Möchtegerns, und mögen sie noch so lange daran geübt haben, ganze halbbeinige Phalanxen ihrer Jünger dafür aufstellen.

Man betrachte nur die literarische Mindheit der Werke, die von derlei Leuten vorgelegt werden.

Was sehen wir da, typischerweise?

Erstens eine Überladung der Texte mit irgendwelchen jeweiligen Begriffen, die nie recht definiert, dabei über alles erhaben, unantastbar.

Sodann schlechten Stil. Insonderheit in dem Sinne, dass nicht nur der Redundanz zuviel, sondern dass auch, neben dem unübersehbar Schwülstigen, das Weglassen von Wesentlichem, jedenfalls im Kontexte Wesentlichem, eklatant auffällt.

Hatte ich zum Beispiel einen indischen Guru vor der Flinte. Einen sehr untypisch existentialistisch-pessimistischen (U.G.Krishnamurti).

Groß aufgesprochen. Manche gute Beobachtung. Er wollte nichtmal einen Kult um sich.

Aber.

Nirgend die Kunst.

Also wieder ein Loser. Letztlich noch ein Schwätzer.

Ich meine inzwischen, dass die Frage nach dem Kunstbegriff eine Art Lackmustest für jede Religion, Philosophie, esoterische Versammlung undsoweiter ist.

Da hört der ganze Spaß mit dem ganzen Döns und Gelaber nämlich sehr schnelle auf.

Da heißt es, Farbe zu bekennen.

Da gilt es, zu zeigen, wes Geistes Kind man ist.

Da entlarvt sich bald der lediglich geschwollene Busen, die westliche Postmoderne gibt östlichen diwanesken Metaästhetiken nicht über lange ohngeistig die Hand.

Es waren keine Pfaffen, die die grandiosen gotischen Döme bauten, sondern das waren Steinmetze. Die offenkundig mehr vom Goldenen Schnitt und anderen wesentlichen Prinzipien verstanden, als die verquasten Bibellabersäcke, die die Aufträge vergaben.

Auch Bachs Musik ist nicht christlich. Kein Japaner wird wegen Bach Christ.

Ansonsten: Zwar EIN Gott, aber dazu jede Menge Erzengel, die Muttergottes, Dschinn, Teufel, jede Menge irgendwie irrelevantes und hinwiederum doch sehr wichtiges Begleitgesindel. Hochwichtiges. Pfui Deibel.

Ja, sähe ich diesen ganzen Unfug nicht schon lange, so wäre mir vielleicht zum Speiben.

Kein Wunder, wenn man sich das betrachtet, dass viele Vernunftbegabte in einen Rationalismus sich flüchten, der nicht wesentlich besser.

Jetzt gibt es plötzlich gar nichts mehr, außer dem schon Erklärbaren.

Wieder eine Kirche, eine Krieche.

Vielleicht sind die bestimmenden Außerirdischen wirklich reptiloid.

Das passte.

 

 

 

 

 

Schach-WM: Von Magnus Carlsens bemerkenswerter Rede danach

Sonntag, 24. November 2013

Der neue Schachweltmeister Magnus Carlsen hat auf der Schlusspressekonferenz in Chennai in Indien einiges Bemerkenswerte gesagt.

In den ersten drei Partien sei er sehr nervös gewesen, habe immer gedacht, er müsse, da es um die Krone gehe, etwas Besonderes machen.

Dann habe er sich besonnen und sich gesagt, er solle doch einfach nur machen, was er sonst auch immer mache.

Ab dann sei es gelaufen.

Eine durchaus übertragbare Weisheit.

Sich ob der Bedeutung, der Größe der Aufgabe nicht beirren lassen, einfach ungerührt alles abrufen, was man gelernt, man kann.

Carlsen sagte auch noch, dahingehend befragt, dass, wenn es irgendwo eine Art von kleinem Psychokrieg gegeben habe, er zumindest nichts davon mitgekriegt habe (ich weiß nicht mehr, ob dabei ein kleines Lächeln um seinen Mund spielte, aber das ist auch egal).

Und, auch lustig, zumal hoch interessant, er wurde noch gefragt, was er denn jetzt nach der Pressekonferenz zu tun gedenke.

Gleich zweimal gefragt, sagte er, nein, das wisse er nicht, das werde man dann schon sehen.

Wenn wir mal davon ausgehen, dass Carlsen nicht geschwindelt hat – es sah keineswegs so aus, denn er zögerte jeweils kurz so, wie einer, der nachdenkt –  , so hatte er sich tatsächlich nicht einmal an dem Tage, da sein Sieg schon mittels eines Remis’ mit Weiß sicher war, auch nur einen Gedanken darüber gemacht, was er nach der Pressekonferenz am Abend tun wolle.

Er hatte also kein bisschen Siegsfeier im Kopfe, irgendeine Ausschweifung, einen kleinen Empfang, irgendwas.

Und damit keine unnötige Ablenkung.

So wird man Weltmeister.

Dieser junge Mann weiß vielleicht noch gar nicht, oder auch doch, wie geistig abgeklärt er mit 22 bereits ist.

Ich denke, dass das nur teilweise mit seinen Erfahrungen als Schachgroßmeister zu tun hat.

Ich weiß dabei, wie oben angedeutet, nicht, inwieweit da gesunder Instinkt, kaum reflektiert, zum Ausdruck kommt, oder doch schon Weisheit.

Ich tippe, zumindest zu erheblichen Teilen, auf letztere.

Der ist, möglicherweise, wie ein Emmanuel Lasker (der selbst in hohem Alter, als er klamm war, die Weltschachelite nochmal das Fürchten lehrte), noch zu ganz anderen Dingen fähig, als “nur” Schachspielen.

Halten wir es nochmal fest: Bei selbst der bislang schwierigsten Aufgabe seines Lebens einfach machen, was man kann, und nicht an das Danach denken.

Das könnte von Konfuzius stammen.

Ja, lieber Herr Carlsen, das kannte ich zwar vom Prinzip her schon, aber Sie haben mir es nochmal veranschaulicht deutlich gemacht.

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Mir fällt da noch ein, dass die Haltung Magnus Carlsens völlig quer zu dem steht, was in esoterischen Zirkeln Gang und Gäbe. Fast ein Dogma.

Dort wird in der Regel gelehrt, es sei förderlich, sich den Zustand nach dem Erringen eines Erfolges schon im vorhinein zu imaginieren. Das stärke das Kraftfeld, das Selbstvertrauen, die Energie.

Ich habe mich dagegen immer gewehrt. Klar, ich habe mir auch schonmal ein kühles Blondes oder noch Erhebenderes nach einer guten Leistung vorgestellt. Aber doch immer sehr damit gehaushaltet.

Carlsen ist nicht nur Weltmeister geworden, weil er so gut im Schach ist, sondern weil er sich, er gab es ja zu, endlich unter Kontrolle bekam. Im besten Sinne.

Kein Möchten, kein Herbeiimaginieren, sondern einfach machen.

Sollen andere in die Klöster und die Logen und die Betzirkel und andere “magische” Schulen.

Um, wie Nietzsche es formulierte, dann lediglich gelernt zu haben, im Glauben Berge dort hinzusetzen, wo keine sind.

 

 

Schach-WM: Magnus Carlsen Maximus Magnorum

Freitag, 22. November 2013

Die letzte Partie der Schachweltmeisterschaft 2013 war ein langer packender Kampf: bis schließlich nur noch die beiden Könige auf dem Brett standen.

Besonders bemerkenswert dabei, dass Magnus Carlsen, als er im Springerendspiel ganz leicht ein Remis sichern konnte, mehrfach gar, womit das Turnier ob seiner vorherigen Siege zu seinen Gunsten beendet gewesen wäre, trotzdem weiter auf Sieg spielte, dabei riskierend, denn Anand ließ sich schließlich mit seinem Gegenangriff auf dem Königsflügel auch nicht lumpen, die Partie doch noch zu verlieren und damit dem amtierenden Weltmeister nochmal eine Chance auf Titelverteidigung zu geben.

Loben will ich an dieser Stelle auch noch einmal den Kommentator Bernd Schroller von sportal.de, der die Partien live kommentierte, das Menschliche dabei nicht zu kurz kommen ließ.

Ich habe den knappen Modus mit nur 12 angesetzten Partien auch schon kritisiert; Schroller schreibt heute während der Schlusspartie dazu:

“Ich finde, der Verlauf dieses Turniers hat gezeigt, dass eine Ansetzung über nur zwölf Partien eigentlich zu kurz ist. Nach den zwei Niederlagen in den Runden fünf und sechs stand Anand unter einem riesigen Druck, er musste in der Folge ein großes Risiko eingehen. Die Chancen auf ein Comeback bei solch kleiner Rundenzahl sind aber von vornherein gering.”

Erwähnenswert ist auch noch, dass der junge neue Weltmeister laut eigenen Angaben erst sehr spät gegen Rechner spielte. Er habe lange einfach mit seinen Büchern gearbeitet.

Herausgekommen ist dabei ein überaus besonnener, erstaunlich reifer Positionsspieler, der seinen Gegner lieber durch Ansammlung winziger Vorteile langsam erwürgt, denn wie beispielsweise der unvergessliche Michail Tal regelmäßig das Brett in Brand zu stecken und den Widersacher in vornab kaum beurteilbare Verwicklungen zu stürzen, um ihn dann spektakulär niederzustrecken.

Carlsen könnte das menschliche Weltschach für lange Zeit dominieren.

Vielleicht tritt er ja wirklich mal gegen den besten Rechner an.

Ich fände das großartig.

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