Archiv für die Kategorie ‘Satire’

Karl der Echte

Sonntag, 26. Juli 2009

Ich bin der Schwarze Baron

Groß und rank und schlank

Treffe stets den Ton

Eine von Bismarck ist meine Frau

Kenne den Kissinger auch genau

Meine Vorfahren waren im Widerstand

Waren dem Adolf nicht grün

Seht her und schaut mein Licht

Wie sich’s am Reichstag bricht

Bin auch so kühn

Der neue große Karl von Franken

Bin auch ich der Kirche treu

CFR heißt sie, ist neu

Volk, du darfst mir danken

Ich bin der Held der Wirtschaft

Treibe die Banken übers Feld

Damit sie nehmen das Geld

Hab mit den Armen Erbarmen

Denn der Mensch solang er strebt

Er fällt, irrt und schaft

Selbst die tumben Linken

Also die, welche ungewaschen

Kein Geld in den Taschen

Überall stinken

Die dumme Masse

Findet mich klasse

Drum Kanzler ich kann

Weiß noch nicht wann

Ist auch egal

Ich kriege den Posten

Auf eure Kosten

Ganz legal

Ich bin von Washington eingeplant

Gleich ob ihr schreit oder greint oder trant

Bin schwarz wie drüben Obama

Auch Deutschland braucht sein Drama

Und, alswelches nicht schlecht

Gar mein Geburtsort ist echt!

“Tod…!” (dem Friedensnobelpreis?)

Montag, 20. Juli 2009

In der heutigen Ausgabe des SPIEGEL wird die Teheraner Rechtsanwältin und Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi, 62, zu den Ereignissen in ihrer Heimat befragt.

Zur jüngsten regierungskritischen Freitagspredigt und deren Bedeutung für die “Reformbewegung” äußert sie sich eingangs wie folgt: “Es war ein geradezu historisches Ereignis, und zwar nicht nur für Iran, sondern für die ganze islamische Welt, weil so viele Menschen aus der Protestbewegung an diesem Freitagsgebet teilgenommen haben. Auch die Parolen waren wichtig. Die Versammelten riefen erstmals ‘Tod China!’ und ‘Tod Russland!’, sie verdammten damit die beiden wichtigsten Länder, die Teherans Führung unterstützen, zum Beispiel in den Vereinten Nationen. Die Bevölkerung hat durchschaut, wer auf der Seite dieses Regimes seit Jahrzehnten steht – zwei Länder, die selbst massiv die Menschenrechte verletzen.”

Eine atemberaubende Aussage.

Man darf mir wohl glauben, dass ich noch nie etwas für islamistische Eiferer übrig hatte, auch nicht für ihre Parolen “Tod Israel!” oder “Tod den USA!”, wo und von welchem gesteuerten oder spontanen Mob auch immer skandiert.

Auch die Menschenrechtsverletzungen durch Israel und die USA rechtfertigten solches für mich nicht!

Aber “Tod China!” und “Tod Russland!” soll ich jetzt etwa gut finden? Geht’s noch? (weiterlesen…)

Verfassungsschutz wählen?

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ich wurde gefragt, ob ich die NPD wählen wolle.

Ich verneinte und nannte auf weitere Nachfrage höflich Gründe.

Danach dachte ich aber noch einmal nach, wie das so meine bedenkliche Art ist, und kam auf einen Gesichtspunkt, der mir zwar schon lange im Hirn herumgeistert, denn ich indes zuvor in dieser Trennschärfe nicht erfasst hatte.

Da bekanntlich ein großer Teil (nur in Köln und Berlin weiß man wer und den genauen Prozentsatz) der führenden NPD-Leute für den Verfassungsschutz tätig ist, jedenfalls mehr Führungspersonal als in jeder anderen zugelassenen Partei, wählte ich doch mit der NPD den Verfassungsschutz gewissermaßen selbst, drückte also am besten meine verfassungsmäßig-demokratische Gesinnung aus und hülfe damit der guten Sache mit dem größten Nachdruck.

Der Gedanke, in meiner Verfassungstreue so weit zu gehen, bereitete mir natürlich Bauchschmerzen; indes wäre es mir doch eindeutig durch keine andere Partei möglich, mehr Verfassungschutz zu wählen und demokratisch zu befördern als durch diese.

Mir wurde ein wenig schwindlig bei dem Gedanken, das gebe ich unumwunden zu. (weiterlesen…)

Makramee II

Montag, 13. Juli 2009

Ich habe den Makramee-Kurs jetzt hingeschmissen.

Eine der Teilnehmerinnen (ich war der einzige Teilnehmer und deshalb keineswegs der Hahn im Korb, sondern eher der Depp der eifrigen Runde) fragte mich, weshalb ich denn immer so sauertöpfisch dreinschaute, und überhaupt wirkte ich ein bisschen crazy und sei eine echte Spaßbremse.

Das gab mir den Rest. Seit Wochen hatte ich mir das Geschnatter dieser Schranzen angehört, zwei Abende die Woche, versucht, gute Miene zu einem Spiel zu machen, in dem ich mich wie in einem Horrorfilm von lauter Knoten knüpfenden Claudia Roths mit Kinderwunsch eingekreist sah, und jetzt das.

“Crazy” und “Spaßbremse” hätte ich mir ja noch so reingetan und hinterher einen Fernet extra reingegossen, aber, verdammt nochmal, woher kennt so eine Abtörntante den Begriff “sauertöpfisch”? (weiterlesen…)

Makramee

Sonntag, 12. Juli 2009

Ich habe mich jetzt für einen Makramee-Kurs bei der Volkshochschule angemeldet. Mein Coach meinte, das sei genau das Richtige für mich, denn da lerne man in kontemplativer Handarbeit Ruhe und Demut.

Nun lernte ich Ruhe, Kontemplation und dabei absolute Konzentration schon vor bald zwanzig Jahren als Steinmetz; einmal von fünfzigtausend Hieben falsch draufgehauen, und das Stück ist futsch.

Nur das mit der Demut habe ich dort wohl nicht hinreichend gelernt. Die überkam uns, wenn wir das Straßburger Münster und die feineren Arbeiten dort betrachteten; aber unser grundsätzliches Lebensgefühl war das nicht.

Denn mittels Demut bewegt und hebt man nicht Lasten, die andere noch nicht einmal einzuschätzen vermögen.

Also lerne ich jetzt die fehlende Demut, die, laut meinem Therapeuten, der sich, wie gesagt “Coach” nennt, damit ich mich nicht krank fühlen möge, sondern eher als Sportler im Training, im Knüpfen kleiner Knoten von mir zu erwerben sei, um die Großartigkeit und Gnade der Schöpfung, dass ich dies dürfe, zumal auch tätige Müßigkeit, in ihrer Heilkraft zu erkennen, indem sie entstehen und zwischen meinen Fingern das Band zwischen mir und dem Göttlichen verwirklichten.

Ich bin gespannt, wie lange ich das aushalten werde. (weiterlesen…)

Sprachmord II

Samstag, 11. Juli 2009

Zweites Hissen:

Ein Mann, dessen Einfalt darin bestanden haben mag, dass er als NPD-Funktionär nicht für den sogenannten Verfassungsschutz tätig war (oder etwa doch? – das wäre genial, denn dann hätte der Steuerzahler nicht nur ungefragt dafür bezahlt, dass “Volksverhetzung” begangen und verurteilt wurde, sondern auch noch die darauffolgende Geldstrafe…), trug tatsächlich ein T-Hemd mit der Aufschrift “die Fahnen hoch” und wurde dafür zu 1750 Euro Geldstrafe verurteilt, bestätigt vom sogenannten Verfassungsgericht.

Die Kommentierung des Aberwitzes wie der Chuzpe der Begründung der Aufrechterhaltung, der H o c h h a l t u n g dieses Schandurteils hebe ich mir für den nächsten Samstag auf, für “Sprachmord III”.

Heute will ich einfach einmal ganz unschuldig fragen, was selbst der fanatischste und paranoideste Hornochse an “die Fahnen hoch” oder “die Fahne hoch” als hetzerisch, gar volksverhetzerisch ansehen kann.

Denn, liebe Richter, sind Fahnen  h o c h  bereits generell verboten?

Dann lassen Sie sie alle einholen, Dekret,  r u n t e r ,  ALLE,  sofort, in ganz Deutschland wie auch in Afghanistan!

Sonst, wenn Sie das nicht anordnen, werden “die Fahnen  h o c h oben” bleiben, da wo sie hängen, weil Sie sie dort hinauf-, hochziehen lassen!

Eine Fahne, liebe Richter, ist ein Gegenstand, der rein eigentlich dafür erdacht und hergestellt wird, dass man ihn ” h o c h ” halte, ihn hisse,  n a c h  o b e n bringe, sonst ist er nutzlos!

Im Keller schimmelnd, den Motten zum Fraße im Schrank, eingerollt zwischen die Beine geklemmt,  in den Allerwertesten gesteckt oder mit dem Stoffe voraus im Schlamm versenkt, erfüllt eine Fahne ihren allgemeinmenschlich üblichen Daseinszweck nicht!

Dann ist sie des Feuers statt der Luft!

Also:

“V e r f a s s u n g s w i d r i g”  sei, eine  F a h n e  hochhalten, also ihrer  e i n z i g   l o g i s c h e n  Bestimmung zuführen zu wollen?

W I E   B I T T E  ?

Sind Sie noch zu retten?

Brauchen Sie wirklich elementare Nachhilfe in allgemeiner Bedeutungslehre?

Ernstgemeinte sozialpsychologische Betreuung?

Hilfe im Zustande des Irrstarrsinns?

G8-Gipfel: Die Sonne nicht gefragt

Donnerstag, 09. Juli 2009

Die Rechenkünstler vom Weltklimarat (IPCC) haben festgelegt, dass die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts gegenüber der vorindustriellen Zeit maximal zwei Grad betragen dürfe und gleich dazu durchkalkuliert, wie sehr der Kohlendioxidausstoß durch den Menschen begrenzt werden müsse, um diese kritische Marke nicht zu überschreiten.

Als Unterüberschrift eines Artikels der ersten Seite der FAZ gewahrte ich denn heute auch bezüglich der Klimahelden des G8-Gipfels im italienischen L’Aquila: “Industrie- und Schwellenländer setzen der Erderwärmung eine verbindliche Obergrenze.” (!!!)

Ich habe nur deshalb nicht platsch rausgelacht, weil ich das Silentium-Gebot in einem Bibliothekslesesaal altmodisch ernstnehme.

Nicht erwähnt wurde im folgenden leider, wie unsere fürsorglichen Staatenlenker Terra in zähen nächtlichen Verhandlungen bis zum entgasten Sekt früh um Fünfe zum Einlenken bewegten, alle ihr auferlegten Verpflichtungen verbindlich zu erfüllen, indem sie unter anderem keine Vulkanausbrüche dulden, Pflanzen das Mehrwachstum durch erhöhte Kohlendioxidkonzentration per sonstigem Nährstoffentzug verunmöglichen werde, damit diese nicht von noch mehr klimakillenden Wiederkäuern gefressen werden können, sowie verschiedene weitere schwierige Punkte des Kontraktes. (weiterlesen…)

Ohohoh You’re in The Army Now!

Samstag, 04. Juli 2009

Das blödsinnige Lied mit dem obenstehenden Refrain lief gerade auf meinem Heimatsender Bayern 3.

“Stand up and fight!”, heißt es da.

Na gut, dann wollen wir uns doch mal US-amerikanisch inspirieren lassen.

Gegen wen wollen wir kämpfen? Oder besser, sollen wir kämpfen, denn als Soldaten werden wir ja nicht gefragt, gegen wen wir kämpfen wollen.

Da ich keinen Sold bekomme und mein General sich noch nie gemeldet hat, vermute ich mir jetzt notgezwungen zusammen, gegen wen ich kämpfen soll.

Ich denke mal, dass ich gegen alle die aufstehen und kämpfen sollte, die aus ihrer faschistischen Grundhaltung heraus etwas gegen Banken und Spekulanten haben, also wider alle die Freiheitsfeinde dieser Art zum Kriege aufgerufen sei.

Natürlich auch gegen all jene gefährlichen Wirrköpfe, die sich nicht gerne von uns foltern lassen oder sich darüber aufregen, wenn sie bei der Hochzeit des Cousins ihre gesamte Verwandtschaft zum Guten der Menschheit pyrotechnisch mit Mann und Maus aus ihrer atmungsmäßigen Klimakillerei befreit sehen. (weiterlesen…)

Rund 14685 Jahre Huren

Donnerstag, 18. Juni 2009

Wenn die 134 Milliarden Dollar schweren US-Staatsanleihepapiere, welche der italienische Zoll am 3. Juni an der Schweizer Grenze konfisziert hat, echt sein sollten, ist Silvio Berlusconi ein Hans im Glück.

Zwei Japaner (die vielleicht Nordkoreaner sein sollen…), die mit den Papieren im Köfferchen festgenommen wurden, seien bereits wieder auf freiem Fuße (!!!) und, wen wundert’s, seither spurlos verschwunden, schreibt die FAZ heute. Sage und schreibe EIN Staatsanwalt soll in der Sache ermitteln, über die in den Schafsmedien erst dann berichtet wurde, als in den Blogs die Hölle losgebrochen war.

Zwei Wochen nach der Beschlagnahme weiß man angeblich noch immer nicht, ob die Papiere echt sind und wem sie gehören.

Wilde Verschwörungstheorien schießen ins Kraut.

Da kann ich nur noch lachen. Wer würde sich denn wegen läppischer 134 Milliarden Dollar heutzutage noch die Mühe machen, eine Verschwörung anzuzetteln, allenfalls ein Hein Blöd in der Kinderstunde. (weiterlesen…)

Volksgesundheit

Freitag, 29. Mai 2009

Auf Zigattenschachteln sollen demnächst schockiernde Bilder aus dem Tumorhorrorkabinett aufgedruckt werden, um noch wirksamer abschrecken zu können.

Die Bundesärztekammer findet das klasse, weil negative Emotionen hilfreich seien.

Die müssen ja wirklich wissen, was gesund ist.

Die Idee ist natürlich super, aber wie immer mangelt es unseren Lebensvergällern deutlich an Konsquenz.

Auf jedes Auto müsste man nämlich ein gut erkennbares, sterbendes Eisbärenbaby auflackieren, wegen der Klimakillerei.

An den Zapfsäulen deutscher Tankstellen sollten metergroße Plakate vorgeschrieben werden, die Überschwemmungsopfer aus Asien und Dürreopfer aus Afrika zeigen. (weiterlesen…)

Bilderbergers Kidnapped on The Spot?

Samstag, 16. Mai 2009

The UFO that scared all Bilderbergers in their refuge near Athens last night (see last article), seems to have turned up again and shifted to a higher gear.

Henry Kissinger, Ben Bernanke and Tim Geithner are missing, and the CIA has found no traces of them left.

This morning, their suites were wholly empty, even the furniture missing, not even fingerprints of them to be found.

“It looks like they never had been here or anywhere”, trembling Sgt-Major McRushmore told CNN. (weiterlesen…)

UFO-Landung auf Bilderberger-Hotel!

Samstag, 16. Mai 2009

Laut verschiedenen zuverlässigen Quellen landete heute Nacht auf dem Bilderberger-Hotel nahe Athen ein UFO.

Da es wohl unangemeldet erschien und zu allem Überfluss auch noch ein riesiges floureszierendes Transparent mit der Aufschrift “DEMOCRACY NOW!” hinter sich herzog, welches merkwürdigerweise von jedem Beobachter in seiner Muttersprache gelesen werden konnte, eröffneten CIA-Spezialeinheiten sofort das Feuer mit schweren Waffen, wobei auch Uranmunition eingesetzt worden sein soll.

Durch das Transparent flogen die Projektile ohne jeden Schaden hindurch, um den Angreifern in weitem Bogen zurückkehrend als Wolframkugeln auf die Füße zu fallen, so dass das Geschrei und Gewimmer der Elitetruppen bis zum Strand hinunter zu hören war. (weiterlesen…)

Bilderberger in Therapie

Samstag, 16. Mai 2009

Zur Zeit findet nahe der griechischen Hauptstadt Athen das jährliche, vor der Öffentlichkeit so gut als möglich geheimgehaltene, “Bilderberger”-Treffen statt.

Diese Bilderberger sind lauter weltmächtige Leute aus Hochfinanz, Politik, Wirtschaft und Medien, die sich große Sorgen um uns einfache Bürger machen.

Sie sind nur leider ziemlich paranoide Versager.

Denn sie sind sonst so gut wie alle öffentliche Personen, die sich rund um die Uhr um unser Wohl kümmern und das nicht müde werden auch zu sagen, nur leider können sie anscheinend irgendwie die ganzen Kriege, die sie selber angefangen haben, genausowenig beenden, wie die Finanzkrise, für die dasselbe gilt.

Normalerweise müsste man das Fünfsternehotel einfach unter Kuratel stellen, um diesen armen Megalomanen zu helfen und pro Insasse drei Psychologen hineinschicken, allerdings nicht ohne zur unmittelbaren Gefahrenabwehr 5-8 Elitebrigaden aller Waffengattungen hinzuzuziehen, damit eventuelle Einsatzkommandos, die für die Geistesgestörten arbeiten, die Bemühungen der Ärzte nicht überfallartig empfindlich zu stören vermögen. (weiterlesen…)

Durchgegriffen, abgegriffen

Freitag, 15. Mai 2009

Der hessiche Ministerpräsident hat das für die Verleihung des “Hessischen Kulturpreises” zuständige Kuratorium (siehe voriger Artikel “Lustiges Hessenhampeln”) wegen “mangelnder Intoleranz gegenüber der Intoleranz” suspendiert und sich selbst als alleinige Imterims-Entscheidungsinstanz eingesetzt.

Darüber hinaus sei ihm auch klar geworden, dass er den Preis aus Gründen der Humanität, Solidarität sowie der Nichtdiskriminierung jetzt nur noch an sich selbst verleihen könne, erklärte er gegenüber Medienvertretern.

Er habe zudem den Leiter seiner Staatskanzlei, den geschätzten Herrn Hans von Handlang gefragt, ob er ihm die die Ehre der formellen Überreichung gewähren wolle, und jener treffliche Mann habe ohne zu Zögern zugesagt, ließ er wissen.

Die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger wolle er allerdings selbst halten, denn dies sei nun einmal die vornehmste Pflicht des Kuratoriumsvorsitzenden.

Lustiges Hessenhampeln

Donnerstag, 14. Mai 2009

Ich möchte alle Leser, die sich für das folgende Thema en Detail interessieren, nicht mit einer Reihe von Zitaten aus der FAZ heutigen Datums behelligen und verweise dazu auf den Artikel “Ein deutsches Trauerspiel” von Lorenz Jäger auf “faz.net”.

Ich fasse daher die postmoderne Komödie inhaltlich kurz zusammen und rezensiere sie nebenher.

Das Kuratorium, welches über die Verleihung des jährlichen “Hessischen Kulturpreises” entscheidet, kam auf die besonders originelle Idee, dafür einen Katholiken, einen Lutheraner, einen Juden und einen Moslem zu erwählen.

Alle wurden über ihre Mitpreisträger im vorhinein in Kenntnis gesetzt (!), damit auch ja keiner beleidigt sein könne.

Alles erschien geritzt, doch dann erregte sich der Moslem über die Kommentare des Juden zum Gaza-Krieg und erklärte, mit dem zusammen werde er den Preis nicht annehmen.

Unangenehm zwar, aber natürlich fand man einen Ersatzmoslem, gegen den zunächst keiner der anderen Einwände hatte.

Alles schien nun glücklich ausgekungelt. (weiterlesen…)

Traum und Offenbarung

Sonntag, 10. Mai 2009

Neulich träumte ich von einer Sitzung, genauer Liegung, bei einem berühmten Reinkarnationstherapeuten, den ich konsultierte, da mir der Wein nicht mehr schmecken wollte.

Ich war sozusagen auf einer bedenklichen Art von Goethe-Jammer-Trip (“nur noch der Würzburger will mir schmecken…”) und wusste mir, da ich sonst nichts Krankes an mir finden konnte, einfach nicht anders zu helfen.

Der Rückführungsspezialist war auch, wie bei seinen Stundensätzen (die ich mir im Traume locker leisten konnte) kaum anders zu erwarten, zunächst sehr freundlich und zuvorkommend.

Dann aber gab er mir die volle Kante. (weiterlesen…)

Wünschen und Dichter (III)

Samstag, 18. April 2009

Es gibt eine Ausnahme von den Ausnahmen.

Joanne K. Rowling wurde durch ihr Werk reich, sogar bevor sie alt wurde, obwohl sie eine herausragende Schriftstellerin ist.

Dies sollte die Dichter hoffen lassen, dass sie durch Schreiben trotz des meist aussichtslosen Wünschens, auch nur soviel zu verdienen wie ein kleine Filialbankschl… eines Tages nicht zwangsläufig im Armenhaus landen müssen.

Möglich erscheint natürlich, dass eine Frau, die so viel von Magie versteht wie Rowling, das Universum einfach übertölpelt haben könnte.

Das Universum war vielleicht so verhext von der narbigen Sieg-Rune auf Harry Potters Stirn, dass es gar nicht merkte, wie ihm geschah (weiterlesen…)

Wünschen II

Freitag, 17. April 2009

Gestern Abend habe ich mir gewünscht, heute Morgen ohne Kater aufzuwachen.

Stellen Sie sich vor, ab jetzt glaube ich an die Kraft des Wünschens, denn es hat wundersamerweise auf Anhieb geklappt.

Und dies obwohl ich, um das Universum einmal ernsthaft und gründlich auf seine Großzügigkeit hin zu testen, deutlich mehr als die übliche halbe Flasche 2005er Chateau Margaux in mich eingoss, und dies vom billigsten Aldi-Stengelheimer, damit im Erfolgsfalle keinerlei Zweifel aufkämen.

Nun frage ich mich, was man überhaupt gegen die eigene Gesundheit ausrichten kann, wenn man sich gesund wünscht (weiterlesen…)

Wünschen statt Beten

Donnerstag, 16. April 2009

Offenkundig habe ich bis vor kurzem übersehen, welche Dimension die “Wunschbewegung” angenommen hat. Bis ich einen “Beseelten” traf, den ich schon länger kenne, aber nicht mehr so oft sehe.

Er stieß mich nicht nur darauf, wie viele Leute heute wünschen statt wie früher üblich zu beten, sondern auf mehr.

Die Tatsache, dass in meinem Leben nicht alles glatt gelaufen ist, kann nur daraus zu erklären sein – er sagte es nicht, ich folgere so – , dass ich bisher ein zu schlechter Wünscher war.

Da fühle ich mich natürlich gleich nicht so gut, oder, wie man heute sagt, suboptimal.

Jetzt aber kann ich mit dem Wünschen ja so richtig anfangen, dies zu tilgen und alles zu bekommen.

Keine Sorge, ich wünsche nicht, Bundeskanzlerin zu werden oder einen bestimmten Weinkeller in meinen Besitz, ich wünsche mir nur, die Gunst eines Supermodels zu erwerben.

Dummerweise sagt mir mein Verstand, dass dieser hehre Wunsch auch anderen Zeitgenossen eignet, ich mit diesen beim Wünschen also genauso in zwangsläufige Konkurrenz trete wie bei anderen banalen Wünschen, die sich auf knappe Güter beziehen (weiterlesen…)

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