Archiv für die Kategorie ‘Philosophie’

Sind wir alle Quanten?

Mittwoch, 26. September 2012

Leser Dude hat mich dankenswerterweise mit dem Wort “Quantencomputer” gefüttert.

Nun, es ist nicht neu, vielleicht hat das Tavistock Institute sogar schon einen Prototyp davon, der zwar nicht in schweizerischer Präzision, aber doch wenigstens ab und an, ein schwarzmagisch brauchbares Wort ausspuckt, Dude hat mir eben, auf eine Nichtmalrüge hin, versichert, er werde das Teil, zumindest hier, künftighin “Quantenrechner” nennen (ich sprach, angesichts einer so hoch zu rechnenden Sache davon, dass man so eine Silbe spare, der deutschen Sprache damit auch nicht unbedingt einen Tort antäte: siehe Kommentarstrang zu “Libertäre – alles nur Träumer?“).

Dude nimmt nun den Quantencomputer bzw. Quantenrechner als eine sinnige Bezeichnung für alles Geschaffene an, also Sie, mich, Ihre Kaffeetasse ebensowohl wie sich selbst.

Ein Rechner ist ein Teil, das rechnen kann, soviel habe ich schon in meiner Kindheit vermeint zu begreifen.

Was ein Quant so genau sei, habe ich noch nicht begriffen (siehe auch dazu meine mit einem Hauch des Spottes wie der Selbstbedauerlichkeit geschriebenen Erwägungen zur mir nicht zugänglichen Definition eines Quants über den obigen Link).

Ich überlege jetzt schon zehn Minuten hin und her (eine lange Quantenzeit also!), wie ich das in mein Weltbild bringe, eigentlich nicht das zu sein, von dem ich immer dachte, dass ich das ganz diskret und ungefähr sein könne, sondern nur ein Quant im Großen Quantenrechner. (weiterlesen…)

Vom Dissidenten

Sonntag, 23. September 2012

Zeit, mal wieder ein bisschen Politsemantik zu treiben. Nicht, dass ich noch aus der Übung komme.

Wie wäre einer, der gegen die Angriffskriege, die alle Blockflötenparteien (mit teilweisen Ausnahmen, fast nur der Linkspartei) befürworten, den EU-Superstaat, unsere Euro-Enteignung, die Knabenbeschneidung ablehnt, den 9/11-Mist nicht glaubt, für echte Meinungs-, Kunst- und Satirefreiheit steht, von der Unfreiheit der Nation redet, die Rheinwiesen und die Feindstaatenklausel im Munde führt, sich, es gäbe noch viel mehr Beispiele, der verordneten allgemeinen Linientreue öffentlich nicht unterwirft, früher genannt worden, wurden entsprechende Leute, als es noch stramm gegen den Ostblock ging, genannt, wird so einer, der analog in China agiert, heute manchmal, aber inzwischen selten, noch genannt?

Man nannte solche Leute früher Dissidenten.

Das war ein Lobeswort: Als Tapfere, die der Freiheit halber schwere persönliche und berufliche Nachteile, wenn nicht harte Verfolgung, manchmal bis zur Lagerhaft oder dem Tode, bereit, in Kauf zu nehmen, warden sie gepriesen. (weiterlesen…)

Hundsbrunzer

Donnerstag, 20. September 2012

Als Philosoph muss man jederzeit damit rechnen, dass man von einem verspottet, verleundet wird, dessen vermeintlicher Heilstein ein Hundsbrunzer, während er noch nicht einmal weiß, was das ist.

Manchmal schwingt sich ein Kleingeist dieser Art zu erstaunlichen Leistungen auf.

Nicht begreifen könnend, wollend, auch nur, wozu Hundsbrunzer gesetzt werden, nämlich nicht primär für Hunde, hebt er, ohne selbst Hund zu sein, sein merkantilistisches Bein, aber nicht dort, wo er nur Hunden nachbrunzte, sondern an Orten, wo er wirkt, wie als ob Froschlaich in der Takla Makan im Sandsturme Schwimmübungen machte: wird aber trotzdem weithin gehört.

Man soll solche nicht allzuernst nehmen, ihr idiotisches Gebaren aber immer wieder als Warnung begreifen.

Man vergesse nie Nietzsches Spruch, die Dummheit sei unergründlich klug. (weiterlesen…)

Libertäre – alles nur Träumer?

Donnerstag, 20. September 2012

Unter dem Titel “Libertäre: Ring frei!” rief ich kürzlich dazu auf, oder, besser, bat ich darum, dass doch jemand, der sich mit der Materie auskennt, hier mal einen Gastbeitrag bringen möge.

Die Bitte wurde erhört.

Im folgenden also ein erster Artikel zum Thema.

(Zustimmende, ergänzende, kritische Kommentare bitte wie üblich unten in den Kommentarstrang einstellen. Wer einen weiteren, längeren eigenen Gastbeitrag – gerne auch mit teilweise oder völlig konträrer Meinung – dazu liefern will, kann diesen entweder, als solchen gekennzeichnet, dort vorschlagen oder mir per E-Brief zukommen lassen. Letzterenfalls bitte entweder unten darauf hinweisen oder kurz anrufen. Die sonstigen Konditionen findet, wer Lust hat, oben über den Link.)

Libertäre – alles nur Träumer?

Von Thomas Stahl

Als libertärer Mensch hat man’s nicht leicht.
Viele Diskussionen beginnen nach kurzer Vorstellung des eigenen Weltbildes mit der Aussage, dass das ja alles viel zu idealistisch wäre, als dass so ein System jemals tatsächlich umgesetzt werden könnte. Meist folgt dann noch die obligatorische Frage und die fast immer gleiche Antwort darauf: „Wie alt bist du? – Ach ja, als ich so jung war, hatte ich auch noch solche Träume“. Meine Gegenfrage neuerdings lautet: „Achso! In welchem Alter hast du resigniert? Dieses Alter muss ich mir vormerken.“ Das regt nicht selten zum Nachdenken an.

Die meisten Menschen haben sich an unser jetziges System so stark gewöhnt und angepasst – oder sind von diesem System selbst existenziell abhängig – , dass ein so anders klingendes Weltbild kaum vorstellbar scheint. Dabei ist es so einfach und klar…

Ein Schnelldurchlauf durch die Ökonomie:

Der libertäre Grundgedanke ist, dass der Mensch frei geboren wird und dass kein anderer das Recht an seinem Körper hat außer ihm selbst.

Der Mensch bestimmt über sich selbst.

Als eine direkte Folge davon hat ein Mensch, der sich selbst besitzt, auch das Recht an seiner eigenen Arbeitskraft. Stellt ein Mensch aus einem Stück Holz einen Nutzgegenstand her, gehört dieser Gegenstand zweifelsfrei ihm. Daraus ergibt sich das Eigentumsrecht: Ich habe durch meine eigene Leistung etwas geschaffen und damit gehört das Ergebnis meiner Leistung mir.
Wenn nun ein anderer Mensch meinen hergestellten Gegenstand sieht und ihn gerne haben möchte, dann habe ich die freie Wahl ihm den Gegenstand zu verschenken, zu leihen, zu tauschen, zu verkaufen oder ihm meinen Gegenstand zu verweigern. Damit sind wir beim Markt. (weiterlesen…)

Von Crowleys schrecklichen Schriften (II)

Mittwoch, 19. September 2012

Ich habe mich hier ja nun schon dahingehend selbstangeklagt, mich vor Jahren sehr intensiv mit Crowleys schrecklichen Schriften befasst, manche seiner höchstrangigen Anhänger bzw. Interpretatoren getroffen zu haben, so dass von der Seite her nichts mehr anbrennen kann.

Jetzt, im Rückblicke, da die Sache wieder ein stückweit in meinen Fokus gerückt, fällt mir (wie teils schon angesprochen) umso mehr auf, dass seine “Class-A-Texte” (die er als “herunterkanalt” behauptete), mit denen er eine neue Religion, jene des Wassermannzeitalters, quasi als deren Prophet, auf die Erde gebracht zu haben behauptete, von seinen Jüngern praktisch nur anhand von Methoden durchleuchtet bzw. nachverdunkelt wurden, die man im weitesten Sinne als kabbalistisch bezeichnen kann.

Also Gematria, Numerologie (bzw. Zahlenmystik), astrologische Bezüge, “Baum des Lebens”, hebräisches Alphabet, eine englische, der Zahl 11 folgende alphabetäre Zahlenzuordnung ward behauptet (gar nicht schlecht begründet: ALWH…), man veranstaltete Kongresse dazu in der Oxforder Town Hall (schöne Holztäfelung), es gab die typischen Geheimbundsgroßmeisterbeharkungen, mancher aß Psilocybe dazu oder rauchte auch nur Hasch, dem “Höheren” so noch näher zu kommen (oder auch nur eine Tante flachzulegen), kurzum, es war ein buntes bis esoterisch durchgedrehtes Treiben, ein Potpourri des dabei üblichen voll ausgebrochenen bis gemäßigten Wahnsinns und der diesbezüglichen Spekulation. (weiterlesen…)

Von Crowleys schrecklichen Schriften

Mittwoch, 19. September 2012

Es ist schon irgendwie reichlich zwerch, und es scheint sich nicht groß etwas geändert zu haben, seit ich mich über 15 Jahre lang kaum noch mit Crowleys Schriften befasst habe.

Leser Dude schrieb:

“Von Crowley’s satanistischen Schriften, und der entsprechenden fahlen Ideologie, rate ich eindringlich ab.”

Wie kommt, fragte ich mich wieder einmal, denn dies Schema “bloß nicht lesen!” ist im Zusammenhang altbekannt, gar noch ein Freigeist wie der (ich bezeichne ihn ob seiner vielen Beiträge hier mal so) darauf, von einer Lektüre “eindringlich” abzuraten?

Normalerweise rät man von einer Lektüre ab, wenn man ein schlechtes Buch z.B. der Uni halber lesen (wenigstens querlesen) musste, diese sinnlose Qual und Zeitverschwendung einem anderen ersparen will.

Ein solcher Fall liegt hier aber offenkundig nicht vor. Und es war ja kein katholischer Priester, der hier so deutlich vom Lesen abriet. (weiterlesen…)

Von der Bibel, dem Koran und Crowleys Liber AL

Dienstag, 18. September 2012

Leser Dude hat mich (mein Dank dafür!) ebengerade, indem er meinte, Leser haschmech, ein echter Bibelkenner, solle nicht, meiner Empfehlung folgend, dazu auch noch Crowleys Schriften lesen, wunderbar gereizt und damit inspiriert.

Lest jeden Heiligen Mist, bis dass er Euch bis zur Hölle zum Halse heraushängt!

Persönlich ist für mich klar, dass mir Crowley besser gefallen hat, als dieses Krampfbuch namens Bibel, oh je, vom Koran jetzt noch gar nicht zu reden.

Das mag daran gelegen haben, dass ich Englisch problemlos im Original lesen kann.

Auch daran, dass ich ihn, auch zumal anhand seiner vergnüglichen und interessanten Autobiographie, ansonsten als einen ziemlich undoofen Autoren, der tatsächlich gelebt haben dürfte, kennenlernen konnte, nicht nur als irgendeinen abgedrehten Propheten aus einem kühlbachlosen, permanent überhitzten Sandland zwischen Nil und Euphrat. (Er war natürlich selber ein Schwindler, ziemlich abgedreht, meinte, nachvollziehbarerweise, kurz vor der Dreigöttersenke, in Kairo, Anleihe nehmen zu müssen, um seinen Heiligen Pott anerkannt vollpissen zu können. Insofern war er ein epigonaler Feig, ein eitler Nilschlammschlecker.) (weiterlesen…)

Der neuen, alten Philologie

Dienstag, 18. September 2012

Wen oder was fürchtet der Teufel, auch wenn er sich gerade mal wieder “Gott” nennt, am meisten?

Es ist eigentlich längst bekannt. Der seine Namen kennt, hat ihn gebannt.

Leider haben die wenigsten Sprachwissenschaftler diesen, im erweiterten Sinne, Mithauptbehuf ihrer Tätigkeit begriffen, gar verinnerlicht.

Jeder gute Philolog, Nietzsche hat es uns beispielhaft vorgemacht, muss ein Lügenjäger sein. Götzendämmerung. Sonst ist er drittklassig. Wahrheiten findet nur der Lügenjäger. (weiterlesen…)

Westerwelle “versteht” Moslems, verrät die Freiheit

Freitag, 14. September 2012

“Ich verstehe die Empörung, die viele gläubige Muslime angesichts des bekannt gewordenen anti-islamischen Filmmaterials empfinden. Aber: Diese Empörung kann keine Rechtfertigung für Gewalt sein.”

Also, wie ich eben las, unser Außenminister Westerwelle zum botschaftsstürmenden und mordenden Moslemmob.

Ich habe keine Sekunde dieses inkriminierten Videos gesehen, es ist mir auch im Grunde egal alswie Ziegenschiet; und es wäre mir auch reichlich gleich, “beleidigte” man den mir gemessen an Mohammed wesentlich näherstehenden Odin (an den ich trotzdem ebenfalls nicht glaube, was ein Glück; und wenn, so wäre es mir trotzdem schweinswurscht) zum hunderttausendsten Male.

Wieso Verständis?

Was soll das? (weiterlesen…)

Vom Werte der Philosophie (III)

Montag, 10. September 2012

Die Philosophie vermag uns dahin zu führen, dass wir uns selbst zuhorchen lernen.

Das heißt, wir lesen das selbst Gesagte, und wundern uns noch darüber, lauschen der seltsamen eigenen Worte.

Wir lachen der Weisheit, gewahren des Schönen, das uns da die Gedanken geführt, geführt haben muss!

Und wir wissen doch, dass wir selbst es waren, die sich bis über die gesetzten Grenzen hinaus dorthin!

Ich verstehe inzwischen auch Konfuzius und Nietzsche immer besser.

Sie haben dies erfahren.

Allein: Ihren Gleichmut habe ich noch nicht erlangt. (weiterlesen…)

G. C. Lichtenberg: Horcht, Ihr Aphoristiker!

Sonntag, 09. September 2012

Ich verstehe Georg Christoph Lichtenberg immer besser.

Er ist einer derer meiner Lehrer, die mir, was ich schon von Kindesbeinen an vermutete, bestätigten, dass sich immer noch ein nicht hinreichend betreuter lustiger oder auch tragikomischer Blödsinn findet, wofern man nur Augen und Ohren aufmacht.

Man kann auch das üben.

Jeder Aphoristiker ist gehalten, es zu üben.

Allzuleicht schleicht sich ein erlesener Unfug einfach an einem vorbei.

Nietzsche war natürlich noch besser als Lichtenberg.

Es geht aber nicht an, dass ich immerzu nur den alten Fritz lobe. Das hätte er bestimmt nicht gewollt.

Manchmal blicke auch ich in die Trübsal.

Spaziert aber irgendsoein tripelsandriger dummer Spruch oder Flachkopf an mir vorbei, so geht es mir oft schlagartig wieder besser. (weiterlesen…)

Libertäre: Ring frei!

Sonntag, 09. September 2012

Anschließend an meinen kurzen Beitrag des Titels “Europa als Produkt der Enteignung” brachte Leser Thomas die libertäre Lösung ins Spiel, mit speziellem Verweis auf die Partei der Vernunft.

Der libertäre US-Politiker Ron Paul und dessen Agenda, sicherlich vielen ein Begriff, war hier schon verschiedentlich Thema (die Suchfunktion oben rechts führt zu den Artikeln).

Die prominenteste deutschsprachige Netzseite, auf der regelmäßig libertäre Positionen vertreten werden, dürfte “eigentümlich frei” sein, betrieben von dem quirligen Verleger Lichtschlag. (Der nicht nur betreibt und verlegt, sondern auch selbst eine spitze Feder zu führen weiß.)

Wer nun, Anhänger der PDV oder auch nicht, meint, die libertären Ansätze gut verstanden zu haben und konzis darlegen zu können, am besten mit Bezug zur aktuellen politischen Entwicklung und konkreten ersten aus seiner Sicht zu unternehmenden Schritten, dem böte ich hier qua Gastbeitrag dafür gerne eine Plattform.

Es sollte sich dabei um einen eigens geschriebenen Beitrag handeln: Will heißen, dass er hier erstveröffentlicht wird, wobei selbstverständlich alle Nachveröffentlichungsrechte beim Autor verbleiben.

Ich selbst kann zu diesem spannenden Thema leider nicht hinreichend qualifiziert schreiben, da ich mich mit der “Österreichischen Schule” (von Hayek, van Mises usw.) bislang nicht wirklich eingehend beschäftigt habe.

Ich werde aber sicherlich engagiert mitdiskutieren.

Der Beitrag sollte, wenn jemand Lust dazu hat, sich hier entsprechend zu engagieren, natürlich keine reine Werbeveranstaltung für die PDV sein, wobei Verweise auf einzelne Programmpunkte, Videos etc. selbstverständlich möglich sind: er sollte vielmehr vom Grundsätzlichen her erklärend zum Konkreten hin aufbauen.

Ich lasse mich aber auch gerne überraschen.

Wer also ein gutes Gedicht oder Gleichnis oder eine zackige Satire auf Lager hat, welche Textsorte zur Sache auch immer, möchte seinen Text einreichen.

Los, Ihr Libertären! (weiterlesen…)

Vom Werte der Philosophie (II)

Sonntag, 09. September 2012

Im ersten Teile nahm der Gegensatz zwischen uns Philosophen und den Geldwechslern noch einen erheblichen Raum ein. Den brauchen wir jetzt nicht mehr.

Die Philosophie fängt dort an, wo die Religion verstandesgemäß aufhört.

Will heißen, dass wem es des Glaubens genug das eigenständige Denken anfängt.

In jeder Richtung.

Da ergibt sich, naturgemäß, nicht nur Vergnügen.

Es ertönen kaum Schalmeienklänge hin zum nächsten Bankette.

Man redet mehr mit dem Wasser und den Steinen, manchmal, als mit Menschen. (weiterlesen…)

Vom Werte der Philosophie

Sonntag, 09. September 2012

Irgendwo mit Konfuzius, der Stoa, Cervantes, Kleist, Nietzsche und mir selbst liegt die für mich richtige Philosophie.

Es geht bei der Philosophie, siehe Konfuzius über Jahre seines Lebens, siehe Kleists frühes Ende von eigener Hand, siehe Nietzsches Krankheit, Cervantes’ hartes Schicksal, siehe die weitgehend verblichene Stoa, nicht darum, ob sie gerade besonders gangbar sei.

Wer die Weisheit wirklich liebt, fragt nicht zuvörderst darnach, wohin ihn diese Liebe führen möge.

Unsere Aufgabe ist es, soweit wir das vermögen, nicht nur für uns, sondern für alle Menschen zu leben.

Wer das nicht sehen will, möchte mit der Philosophie erst gar nicht anfangen, stattdessen einen anständigen Beruf erlernen.

Wir sind, nicht wie Jesus vorgeblich sagte, weshalb er so, wie überliefert, nicht dazuzählt, nicht nicht von dieser Welt.

Wir sind eben genau von dieser Welt.

Wer nicht von dieser Welt ist, kann uns nicht einmal gestohlen werden.

Ja, in trüben Stunden werfen wir unsere Sinne auch einmal in die Hinterwelten.

Da aber ist weder unsere Heimat, noch dass unser Trachten dorthin strebte. (weiterlesen…)

Für Kalle und Einen

Mittwoch, 05. September 2012

Wie mir in meiner Antwort auf Leser Thomas zu “Hohlwort Gott” nächtens erst recht nochmal klarwurde, darf der Sprachwissenschaftler selbstverständlich, wie jeder, der seine Sache richtig machen will, auf keinem Gebiete nachlässig sein: am wenigsten aber auf jenem der Bedeutungslehre.

Phonetik, Metrik, Syntax, Grammatik, rhetorische Figuren, sonstnochwas, alles wichtig, unabdinglich, die Geheimnisse der Poesie, des stringenten Textaufbaus, Pausen, Interpunktion, angemessene Metaphern, Philosopheme, Hervorhebungen, was auch immer: Mit der Begrifflichkeit steht und fällt unser Tun.

Es spielt dabei keine Rolle, dass sich kaum einer für unsere Wissenschaft interessiert.

Denn uns obliegt dreierlei. (weiterlesen…)

Revision

Montag, 03. September 2012

Ich weiß jetzt, warum mal ein Chinese sagte, dass im Nichtstun alles getan sei.

Der schaffte im Nichtstun womöglich die Hälfte dessen, was ich dabei mache.

Jeder dachte, er tue nichts, und damit merkte keiner, was er dabei schuf.

Scheinbar ein kluger Mann. Er machte sich zum Kasper, um Ruhe für seinen Ernst zu haben.

Konfuzius war weitaus fähiger. Denn er bedurfte eines solchen Firlefanzes nicht.

Meister Kung versteckte sich nicht.

Er verbarg höchstens mal jenes Wort, das ihn direkt den Hals gekostet hätte.

Das darf selbst der Größte tun. (weiterlesen…)

Von Odin, Bruno und uns Gottlosen

Sonntag, 02. September 2012

Ich mag Odin zwar lieber als andere sogenannte Götter.

Nicht nur, dass er anscheinend noch nicht einmal was gegen Germanen hatte: es ist wenigstens für Dichter ein sehr gewichtiger ihm zugeschriebener Spruch überliefert.

Dass er nicht, wie fast der ganze Rest (Buddha ausgenommen) zur Versklavung oder Vernichtung jener aufruft, die nicht an ihn glauben, macht ihn mir zusätzlich sympathisch.

Damit steht er als Gott schon mehr als ziemlich gut da.

Ich sehe ihn trotzdem nicht als Gott.

Man hat sich ihn entweder als Gott erdacht, oder aber er war ein Raumfahrer, der es mal ausnahmsweise gut mit der Menschheit meinte.

Deshalb gibt es keinen Grund, an ihn zu glauben.

Konfuzius kannte ihn wohl nicht. Er hätte ihn nur botmäßig zum Mahle geladen. Bei mir darf Odin auch jederzeit speisen, wenn er Zeit dazu hat.

Die ganze bekannte Historie des Menschen ist geistig die der Emanzipation von Göttern. (weiterlesen…)

Die Pädagogik der Praeternachpostmoderne

Sonntag, 26. August 2012

In der Praeternachpostmoderne ist der Port, indem Aperitif, Salatsilvaner, Suppenriesling, Fischsauvignon, der Kalbspastetenfrühburger, sowie der noch zu Gans und Käse, vor dem und zum Parfait, schon fast schon zuende getrunkene Petrus gleichermaßen noch nachklingen, zur noch nicht ausgestorbenen Filterlosen, neben dem Armagnac, in trauter Harmonie, dem Mokka heimelig, immer schon anwesend.

Das Leben hat endlich zu fließen begonnen.

Alles Feste dienet nur noch dem besseren Fließen. (weiterlesen…)

Der Patient Englisch

Sonntag, 26. August 2012

Manchmal fange sogar ich an, Englisch zu reden, wenn ich mal wieder denke, dass es einen oder etwas nicht gibt.

Das ist nur konsequent, denn Englisch redet man eigentlich nur, um seiner Verwirrung ob der Dinge einen sprachlich kongenialen Ausdruck zu geben.

Die Syntax dieser Sprache ist ja normalerweise schon ein Grund zum Mitleiden; aber, nicht genug, wer noch den Wortschatz etwas genauer studiert, merkt unschwer, dass hier nicht selten der semantische Grenzwert deutlich überschritten wird.

Man kann jederzeit Sachen sagen, die man nicht gesagt hat und solche, die man nicht sagen wollte.

Beim Sprachspiele und nach vier Pints und drei Gin-Tonics macht das ja durchaus Spaß; insgesamt aber trägt sich hier ein eher bedenklicher, allzuvielen Kommunikanden in allzuvielen Situationen allzuschwerer Schuh.

Den ziehe ich mir, ja, ab und an mal an, wenn ich wert darauf lege, dass ich mich, egal wie verstanden oder nicht verstanden, als voll nicht verantwortlich bezeichnen kann.

Und das so, dass keiner eine Chance dagegen hat.

Wer will mir denn nachweisen, wenn ich es geschickt anfange, ob ich die zweite oder siebte Wortbedeutung angesetzt, nicht einfach das Homonym bemüht, in seiner vierten Bedeutung, Du Schlaumeier!?

Man kann auf Englisch natürlich auch vernünftige Sachen verfassen. Wenn man es wirklich will und sehr bewusst anfängt, kann man unzweideutige Sätze formulieren. Das ist zwar, sobald der Sachverhalt etwas komplexer wird, mit der, am Deutschen gemessen, erwähnten syntaktischen Behinderung verbunden, alswelche zu manchem Kunstgriffe zwingen mag, aber nicht gänzlich vereiteln kann, dass ein richtiger, in aller sinnigen Weise abgeglichener Gedanke doch auf einem gewissen holographischen Abbildungsniveau vom Kundigen dargelegt zu sein womöglich eine Zeigweise fände.

Einer der besten Witze in meinem privaten Schatzkästlein ist darum auch die einfache, so oft gestellte Frage: “Können Sie Englisch?”

Ich weiß nicht, wie oft ich mich je über fünf Silben so oft nicht beinahe zutode gelacht hätte, wie über jene.

Das Härteste ist dann, wenn einer einfach “Na klar!” sagt. (weiterlesen…)

Der Göller plant ins Kloster

Samstag, 25. August 2012

Demnächst gehe ich in ein Kloster.

Naja, oder vielleicht auch nicht.

Denn wenn es das Geld für die Reisekosten und einen zeitweisen vertrauenswürdigen Ersatzpapa nicht hat, kann es kaum klappen.

Ich will ja auch nicht nur zum Schmarotzen da hin.

Schwaben gelten zwar als sparsam, aber dass sie bloß schmarotzten, das sagt man ihnen gemeinhin denn doch nicht nach: vom Breisgau bis hinan nach Usedom.

Ich will dort nur ein gutes gegenseitiges Geschäft machen. (weiterlesen…)

Astrospielchen

Freitag, 24. August 2012

Ich halte schon einige mathematische Grundannahmen für zwar in bestimmten Rähmen nützliche, gleichwohl noch recht beschränkende Behelfe.

In der Magie geht es noch wilder zu.

Man lügt einfach raus, dass es kracht.

Fast alle Profis sind Scharlatane.

Ein Mathematiker, der nicht wenigstens ein normales Integral zügig berechnen kann, ist schnell raus.

Bei den Esos zählt fast nichts.

Ich erinnere an die Wünschbewegung und den Fall Bärbel Mohr.

Alles könne man sich, nur richtig wünschend, herbeiwünschen. (weiterlesen…)

Dem Nachwuchse XXIV

Dienstag, 21. August 2012

24. Oder 1. Die Odalsrune.

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