Archiv für die Kategorie ‘Computersucht’

Vom Rechnerhass

Samstag, 20. April 2013

Leser Armin hat auf seiner Seite schon wieder einen Artikel eingestellt (den Vorgänger will ich, wie bei ihm angekündigt, auch noch angemessen würdigen), der Bemerkenswertes enthält, dessen ich jetzt zunächst eine längere Passage zitiere:

“Nein, eigentlich bin ich kein Fan von Computern, kein Fan von Mobiltelephonen, ganz einfach kein Fan von digitalen Furzen.

Nein, noch schlimmer, ich hasse sie.

Das, umso schlimmer, da ja mein Brötchenberuf immer wieder mal mit ihnen zu tun hat, da ich sie aufs innigste seit innig lang scheinenden Jahren kenne, erforsche, brauche, nutze, kaufe, entsorge, ja mich gar in sie hineinfühlen zu können meine, eine merkwürdig effektive Intuition ihnen gegenüber entwickelt habe, oft fast seherisch weiss, wo es ihnen wehtut, wann sie ihren Geist aufgeben, mit ihnen meinte reden zu können.

Aber, ich hasse sie. Wobei Hass hier nicht böse gemeint ist, sondern eher verzweifelt. Denn ich hasse meine Abhängigkeit von ihnen, die gesellschaftlichen neuen Normen, die sie heraufbeschwören, die globale Abhängigkeit der Massen im Sinne von Arbeit, Unterhaltung und Kommunikation, im Sinne von verlorenen Freunden, die jetzt Facebook Freunde heissen und womöglich mal echte waren beziehungsweise hätten sein können.

Ich hasse die Domination der Computer. Computer dominieren die Wirtschaft, Bildschirme dominieren das Leben bis das unser alle Augen viereckig werden…”

http://www.conspirare.net/w2/der-mann-des-weissen-der-ins-schwarze-schritt-oder-warum-ich-steve-mochte-und-computer-hasse/

…im Sinne von verlorenen Freunden, die jetzt Facebook Freunde heissen und womöglich mal echte waren beziehungsweise hätten sein können.  (!!!) (weiterlesen…)

Rechner und Weiber

Mittwoch, 13. März 2013

Grade ergab sich ein kleines Späßle.

Sohn hat einen neuen Prozessor bekommen, sehnsüchtigst begehret, auf dass sein Rechner auch bei Spielen der 33sten Spaßgeneration in 666facher Schärfe läufig.

Kam er, erklärte mir, sein Elektrokastenmentor habe ihm bedeutet, da müsse man vor Einbau irgendeine Paste draufstreichen, am besten mittels einer Kreditkarte(!).

Ich entgegnete, dass er das mit jenem ausmachen solle, ich verstehe, wie er doch wisse, so ziemlich von allem etwas, außer von Computern. “Ach so, ja, vielleicht noch vom Weiber aufreißen; davon verstehe ich in der Tat auch nicht allzuviel.”

Er lachte nicht, bloß ich. (weiterlesen…)

Von den Elektrokastensklaven

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der selbstbestimmte Mensch ist heute der, der nur in notwendigen Fällen ein Mobiltelefon mitnimmt, ein Schmerzphon gar nur wenn geschäftlich zwingend.

Nietzsche meinte einmal, dass wer mehr als vier Stunden am Tag arbeiten müsse (er redete nicht vom Schaffen-Wollen) ein Sklave sei.

Wenn ich in Gedanken durch die Stadt gehe, will ich partout nicht von irgendjemandem ob irgendeiner Petitesse oder Laune oder Terminverschiebung angebrümmelt werden, und schon gar nicht, wenn ich im Wirtshaus sitze oder im Park schachspiele.

Ich will auch keine mich auf dem Laufenden haltende App, kein Signal irgendeiner SMS, keinen gedanklichen Beiständer. (weiterlesen…)

Ohne Schmerzphon

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Ich bitte alle Leser zu entschuldigen, dass es in den letzten Tagen wiederholt zu technischen Problemen kam und diese Seite daher zeitweise nicht erreichbar war.

Das finde ich zwar als wohl der letzte witzig, setze aber gerade deshalb einen drauf. (weiterlesen…)

Vom Buddhawäscher zum Trilliardär

Dienstag, 31. Juli 2012

Als ich vorhin mal wieder ob der übertriebenen Computerdaddelei meines älteren Sohnes etwas ungehalten war, fragte ich ihn, ob er denn sein Hirn etwa schon bei lebendigem Leibe selber kompostieren wolle.

Der Spruch war ihm natürlich ziemlich egal.

Eine Stunde später aber geschah ein Unvorhergesehenes.

Auf dem Rückwege vom notwendigen Einkaufe kamen wir nämlich an einem vielleicht fünfzigjährigen, sehr gepflegten Manne, etwas indisch aussehend, vorbei, der doch tatsächlich mitten auf der Gasse im Gerberviertel sorgsam, mit Schwamm und Eimer, seine 30 bis 60 Zentimeter hohen Buddhastatuen wusch, also andächtig wie gründlich, und die Sache ergab auch Sinn, denn die noch nicht gewaschenen Buddhas waren in der Tat teils etwas weißlich-trübe anverfleckt (Der Stein oder Guss war von einem mattdunkelblau-gräulichem Tone), sahen nach der ihnen angediehenen Ganzkörperpflege schon wieder viel besser aus.

Meine Niederlage von vorhin noch nicht gänzlich verwunden habend, sprach ich, fast gleichzeitig, meinen Sohn allda keck darauf an, ob er nicht vielleicht Buddhawäscher werden wolle, den leicht überrascht aber weiterhin freundlich reagierenden Meister, ob er denn wohl noch einen Stift, äh, einen Lehrling einstellen wolle, der das bei ihm lernen könnte. (weiterlesen…)

Weltnetzboykott

Freitag, 17. Februar 2012

Es mag die Zeit herangekommen sein, da das Weltnetz mindestens teilweise zu boykottieren ist.

Sicherlich nicht von Daimler oder Sony: aber von all jenen, die wirklich etwas zu sagen haben.

Ich weiß, diese Botschaft klingt zunächst alswie diejenige eines Traumtänzers. Na und.

Zeit ist’s, dass nicht mehr Algorithmen unsere Kultur bestimmen. Sondern wieder die Schaffenden. (weiterlesen…)

Facebook-Leichen: Ich liege im Keller.

Montag, 03. Oktober 2011

Nachdem es mir bislang mittels eines vertretbaren Aufwandes nicht gelang, dort auszutreten, erkläre ich mich hiermit immerhin schon einmal als Facebook-Leiche.

Von den Technoten

Donnerstag, 25. August 2011

Es scheint wieder in Mode zu kommen, die Unmachbarkeit der Dinge zu proklamieren, die Halt- und Ziellosigkeit, das Hinweggestrudeltwerden des Einzelnen in den Stromschnellen der Zeitläufte, alswelche, kaum noch fass-, erfassbar, unbegreiflich, unseren Begriffen und unserem Verstande entrückt.

Es sind alles Ausreden.

Beziehungsweise Selbstbeschreibungen oder Beschreibungen einzelner Gruppen, keineswegs aber aller. (weiterlesen…)

Wortgötter: Google gegen Göller

Samstag, 02. Oktober 2010

In einer deutlich ablehnenden Leserzuschrift zu “FAZ-Kulturchef: Alle Gesellschaften geisteskrank” fand ich folgende Aussage von einem “Ergebnissucher”:

‘Was soll das mir und GOOGLE unbekannte Wort “verfinassiert” bedeuten?’

Immerhin hat der Leser sich dabei ganz klein und Google ganz groß geschrieben. (weiterlesen…)

Völlig vergoogelt

Sonntag, 26. September 2010

Ich habe mir heute kostenlos Google Horch, Google Sprech, Google Riech, Google Guck und Google Schreib auf meinem Googler installiert: tut toll!

Aphorismus für rechnersüchtigen Nachwuchs

Freitag, 16. Juli 2010

Daddelt und dackelt am Deppendödel herum, bis ihr zu dollackticht dusseligen Döbeln derdümpelt seid!

Richtig am Rechner

Mittwoch, 30. Juni 2010

Diese Seite ist ja nun nicht von klassischer Ratgeberei á la “Wie koche ich ein Borschtsch, dass der härteste Russe schwach wird?”.

Aber was Computerei anlangt, zwar ohne Garantie, Haftung und Gewähr, empfehle ich, zumal wenn Sie kreativ arbeiten, diesen einfach mal fünf Minuten auszuschalten.

Ganz aus, garaus.

Hernach kommt die neue Idee wie als ob ein Delphin fröhlich aus dem Wasser spränge.

Ich weiß nicht, woran es liegt.

Außerdem hat sich bei mir seit vielen Monaten ab dem Dämmerlicht eine Kerze neben der Tastatur bewährt; vielleicht spinne ich ja nicht allein (wäre mir auch egal, wenn’s hülfe), und das Kombinationslicht aus modernem Bildschirm und klassischem Docht ist auch für andere sehr gut und ausdauernd verträglich.

Rabää!

Donnerstag, 15. April 2010

Der dümmste Anglizismus, der das deutsche Medienwesen, zumal in Netzforen, in letzter Zeit erreicht hat, ist “thread”.

Den Roten Faden, den Gesprächsfaden, den Gedankenstrang, man sagte auch einfach schon Thema, Gegenstand, die Frage, die Sache dazu, schreibt natürlich dann auch noch mancher Netizen-Großkasper in gewisser Weise besonders trefflich hin, nämlich als “threat”, mithin Drohung oder Bedrohung.

Aber “thread” ist halt “cool”, das finden die “downloadenden” “user” der “community” “chilled”, da “stalken” sie dann so richtig los, “posten”, was das “Display” hergibt, “scrollen” sich einen runter, auf dass das “feedback” komme, stets hoffend, dass der “Webmaster” es mal ganz easy takete…

Aber es gibt andere, einer davon heißt Göller.

P.S.: Ich wette eine Flasche Sternburg-Pilsener, dass die meisten dieser “Poster” das Wort “thread” auch noch nicht einmal richtig auszusprechen vermögen, denn das englische “r” nach anfänglichem “th” fällt vielen Deutschen besonders schwer.