Bei den Christen und vielen anderen, die kruden Religionen anhängen, ist der Freitod eine schwere Sünde, eine Todsünde gar (lach).
So kenne ich das auch von den üblichen Reinkarnationsgläubigen, die zwar eher den Begriff der Sünde meiden werden, aber etwa von einem Frevel sprechen, gegen sich selbst wie die kosmische Ordnung, den man dann bitter zu bezahlen, für den man bitter zu büßen haben werde.
Nun, ich will gerecht sein: Ich kann nicht beweisen, dass sie alle irren.
Eins zum Bedenk gebe ich dazu aber doch. Und wenn es nur an verklebte Ohren dringen sollte.
Meint Ihr etwa, ein Heinrich von Kleist, der der Menschheit mehr gegeben, als zuwenigst fast alle von Euch, hätte, da er sich in seiner Verzweiflung schon jung das Leben nahm, an Euch gemessen, ob dieser seiner Tat, keine Kinder als Waisen hinterlassend, dem Kosmos oder sonstwem noch etwas abzuzahlen?
Die meisten von Euch können noch 25 Inkarnationen buhlen, schleimen, mit den Füßen scharren, Gebete absondern, meditieren, sonstwas für welchen Krumpf versuchen, und Ihr werdet der Menschheit nicht ein Viertel von dem geschenkt haben, was er ihr schenkte.
Und selbst wenn sein Handeln “sündig”, “frevelhaft”, was auch immer gewesen wäre: Wer seid Ihr, darüber zu richten?
Für mich jedenfalls ist jeder Eurer täglichen Kniefälle vor unbewiesenen Lehrsätzen und Autoritäten, Euren sklerotischen Göttern, weitaus verderblicher!
Über SO EINEN maßt IHR Euch an, Euch zu erheben?
Für ein etwas Nichttun?
Ja, DAS passt zu Euch, zu Euch kniefälligen Heuchlern.
Tugend ist bei Euch eben vor allem Unterlassung.
Unterlassung, Unterlassung, nochmal Unterlassung.
Euer Glaube setzt sich letztlich aus zwei Teilen zusammen: Feigheit und Bosheit.
Die Bosheit, meist unwissentlich, die braucht Ihr zur Kompensation Eurer Feigheit.
Irgendwas an Euch muss ja irgendwie, im Wortsinne auf Teufel komm raus, erhaben sein.
Also frönt Ihr Euren Lügen, Eurer Unterwerfung.
Der Islam ist wenigstens so ehrlich, dass er diese offen fordert.
Viel mehr Gutes ist aber auch über den nicht zu sagen.
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Tags: Heinrich von Kleist
Wie ich sehe, halten Sie nicht viel vom Glauben. Das sei Ihnen auch unbenommen. Auch ich kann meine Meinung nicht beweisen. Auch wenn wahnsinnig viele Indizien dafür sprechen, dass die vielen Berichte von z.B. Nahtoterfahrungen nicht erdacht sind. Einen schlagenden Beweis, der jeden Skeptiker überzeugt, WIRD es nie geben.
Aufgrund meiner bisherigen Erfahrung und vieler Berichte kann ich mir doch ein vages Bild vom Jenseits machen. Und das funktioniert nach festen Gesetzmäßigkeiten. Das oberste Gesetz ist dabei die Liebe. (Ich weiß, Sie halten mich jetzt auch für bescheuert, da dieser Begriff in der heutigen Zeit so stark umgedeutet ist in Richtung Sex). Aber wenn man mal das einzige Gebot Jesu, das er seinen Nachfolgern verkündete, betrachtet: “Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst”, (also nicht die 1000 Dogmen der meisten Kirchen) erklärt sich auch, warum der Freitod ein Frevel ist. Wer sich selbst tötet, dem fehlt es zumeist an der Liebe zu sich selbst. Die Verdienste an der Menschheit des Suicidenten seien ihm dabei unbenommen. Auch wenn es eine große Sünde ist, so heißt das nicht, dass er deswegen ewig unter Höllenqualen leiden wird. Aber er schadet sich trotzdem für meist lange Zeiten selbst. Wie bei einem heißen Ofen – wer daran fasst, wird sich verbrennen. Das ist schmerzhaft. Es ist aber keine Strafe sondern nur eine logische Folge. Aber auch diese Verletzung wird wieder heilen.
Ich stimme Ihnen zu, dass in vielen Kirchen viel Feigheit, Dummheit und vielleicht auch Bosheit herrscht. Das hat aber nichts mit der eigentlichen Religion zu tun. Jesus lehrte Liebe – nicht Kreuzkriege.
Wahre Religion bedeutet v.a. in unserer heutigen Zeit viel mehr selbständiges Denken als Sie glauben. Es ist kein einfaches nachfaseln irgendwelcher Formeln. Sondern ein intensives Nachdenken, was wirklich wahr ist. Das ist deutlich anstrengender, als alles abzulehnen, was nicht Andere (Wissenschaftler) schon bewiesen haben.
Ich weiß, dass ich Sie sicherlich nicht umstimmen kann. Allerdings würde ich Sie bitten, mit Ihren Äußerungen und den generellen Verurteilungen aller Religionen vorsichtiger zu sein.
Es gibt viele Fakten, die man nicht kennen kann, wenn man eine gewisse Richtung komplett ablehnt.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias
@ matti12
Ich gestehe gleich ein, indem ich meinen Text eben nochmal las, dass dieser hart zuspitzt. Man mag ihn harsch nennen, meinetwegen brutal. Wo allerdings er unrichtig im Sinne der Beobachtung sei, das bleibt mir verborgen.
Ich habe in keiner Weise den Freitod propagiert. Ich habe lediglich infrage gestellt, in der Tat sehr deutlich, wie die Wahl eines solchen, wo nicht dadurch verurteilte Nachkommen in schlimme Unbill gesetzt, von Menschen als Sünde (egal ob wider alle oder den Heiligen Geist oder sich selber oder alles zusammen) bezeichnet werden kann, sozusagen unter sie setzt, von Menschen, die ansonsten der Menschheit, verglichen mit dem, der den Freitod wählte, hier am Beispiele Kleists, doch eher wenig gegeben haben, oft feig und tumb die Spur ihres kleinen heuchlerischen Lebens ziehen, die Heuchelei oft ganz wesentlich durch ihre Religion hinter- und unterlegt.
Ich empfinde es als HYBRIS, einem erwachsenen Menschen, der bei Verstand, sein Recht auf die Verfügung über sein Leben abzusprechen, egal, ob dies juristisch, moralisch, pseudoreligiös oder religiös begründet.
Ein Mensch, der so verzweifelt, oder so von Schmerzen geplagt, dass er lieber den Tod will, wird obendrein noch verleumdet als einer, der der Schöpfung nicht genüge getan, als ein Egoist, ein schlimmes Beispiel für alle, ein Versager, ein Tunichtgut, ein – ja! sagen wir es geradeheraus – Untermensch.
Sie, lieber Matthias, haben das so nicht getan, da will ich Sie klar in Schutz nehmen; viele aber, wenn nicht die meisten, tun das.
Mal andersherum, vielleicht haben Sie das noch nie bedacht: Jeder Mensch hat – wo nicht völlig unter Drogen oder im Koma o.ä. – wenigstens die eine Wahl, die eine Entscheidung für sich selbst, nämlich, ob er hier bleiben will.
Dies ist, nicht nur von der negativen Seite her betrachtet, eine Form fundamentaler Macht. Die meines Erachtens jedem Menschen zusteht.
Kleist hat sich, wohlgemerkt, nicht vor einen Zug gestellt (gut, Züge gab es damals noch nicht, so hätte er eine Kutsche wählen können, sich unter deren Räder zu werfen), er richtete seine todkranke Freundin auf deren Verlangen hin in einem Wald bei Berlin, dann sich selbst, hinterließ einen Abschiedsbrief, in dem er niemandem irgendeine Nachbosheit angedeihen ließ.
Mir ist allerdings vollauf klar, dass aus einer christlichen Sicht ein Freitod schwerlich nicht schlechtzuheißen ist. Starb nun aber Jesus Christus letztlich nicht auch einen Freitod? (Wenn wir die gängige Überlieferung dazu gelten lassen.)
Mir geht es nicht im mindesten darum, den Freitod zu verherrlichen; er ist allemal eine traurige Sache; wenigstens für die Umstehenden; mir geht es darum, dass diese mit härteste und konsequenteste aller positiven Entscheidungen eben nicht noch von Leuten madig gemacht wird, die sich meist eher dadurch auszeichnen, an jede Sorte Obskurantismus zu glauben, die zwischen Ganges, dem Roten und dem levantinischen Mittelmeer in die Welt gesetzt wurde.
Sollte es eine Seelenwanderung geben, so wird man das Erlebnis, die Folgen der Entscheidung zum Freitode schon selber mitbekommen. So oder so. Wer hätte darüber zu richten?
Schändlich gelebt oder nicht. DAS ist – wenigstens vergleichsweise – das, was zählt.
LG
Magnus
Lieber Magnus,
Ich gebe Ihnen Recht, es steht Keinem Menschen zu, über Andere zu richten. Auch ich möchte weder über einen Herrn Kleist (über den ich zugegebener Maßen nicht allzu viel weiß) noch über andere Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen, richten – zumal ich in meiner Jugend selbst schon mal in einer ähnlichen Situation war. Ich kann Menschen wie Robin Williams durchaus verstehen. Auch weiß ich, dass die meistens Religionsanhänger keine Zurückhaltung üben.
Doch nach dem, was ich weiß, gibt es kein Superrecht auf Freitod. Denn kein Mensch kann sich selbst das Leben geben und hat auch nicht das Recht, es sich zu nehmen. Gegen Schmerzen gibt es Medikamente (auch Tumorschmerzen). Jeder gute Mediziner weiß, dass in solchen Fällen das Suchtrisiko zu vernachlässigen ist.
Aber nochmals: Niemand hat das Recht, denjenigen als Feigling zu beschimpfen, wenn ihm nur die Kraft zum weiteren Kampf mit den Umständen gefehlt hat.
Jesus hingegen hat mit Sicherheit seinen Tod nicht gewünscht sondern war gehorsam bis zum Äußersten. Seinen Tod hatten die Menschen seiner Zeit gefordert. Seinen Auftrag genau zu erklären, sehe ich mich jetzt aber nicht in der Lage, ohne zu platte Floskeln zu verwenden, die dem Sachverhalt nicht im Ansatz gerecht werden – ich bitte um Verzeihung.
Jeder, der sich das Leben nimmt, wird die Folgen tragen müssen – ob nun aus Unwissenheit oder aus Trotz. Dennoch gibt es auch für diese Menschen(seelen) noch Hoffnung. Also ist jedes Richten unangepasst – auch von Seiten der offiziellen Kirchen, die schon lange nicht mehr viel mit ihrem Ursprung zu tun haben.
Ich weiß, dass ich in dieser Beziehung vielleicht etwas zu selbstsicher scheine, aber wenn man die unzähligen Berichte von Nahtoderfahrungen auswertet, liegt die Chance, dass nach diesem Leben alles vorbei ist etwa bei Null.
Natürlich ist jeder Mensch selbst verantwortlich für sein Leben und muss die Folgen tragen – ob positiv oder negativ. Denn am Ende zählt nur – wieviel habe ich geliebt. Kein Gott wird darüber richten. Das wird jeder selbst tun – ohne sich heraus reden zu können. Und Keiner wird is Sphären hinenkommen, für die er nicht reif ist. Die Reinheit unddas Licht könnte er niemals ertragen.
Ich weiß, jetzt müssen sie mich ganz für einen Spinner halten. Aber wenn man sich lang genug damit beschäftigt, wird man unweigerlich zu ähnlichen Schlüssen kommen.
LG
Matthias
@ matti12
Lieber Matthias,
ich nehme mir jetzt das Du (welches Du selbstverständlich verweisen kannst) und sage gleich und also klar wie unmissverständlich, dass ich Dich keineswegs für einen Spinner halte.
Vielmehr redest du ruhig, gemessen, bringst Deine Sichtweise durchsichtig ein.
Kommen wir, erstmal, gleich zum Kern:
“Doch nach dem, was ich weiß, gibt es kein Superrecht auf Freitod. Denn kein Mensch kann sich selbst das Leben geben und hat auch nicht das Recht, es sich zu nehmen. Gegen Schmerzen gibt es Medikamente (auch Tumorschmerzen). Jeder gute Mediziner weiß, dass in solchen Fällen das Suchtrisiko zu vernachlässigen ist.”
Du gehst davon aus, dass der Mensch sein Leben gegeben bekommen habe und daher nicht das Recht, es sich selbst zu nehmen. Das ist ein Standpunkt, der zu respektieren ist, allzumal, wenn er von den Erklärungen begleitet, die Du anfügtest.
Zwei Einwände dennoch.
Mit Schmerzen kenne ich mich – leider – von Kind an ein bisschen aus, auch mit deren krassesten Varianten. Ich weiß nicht, ob ich auf Morphium so lange verdämmern will, bis ich nicht einmal mehr weiß, wie ich heiße, oder ob ich, wäre es anders nicht mehr zu ertragen, lieber noch im Wachzustande die Reißleine zöge.
Zweitens: Wurde mir mein Leben tatsächlich von irgendjemandem, einem Gotte, der Natur, dem Kosmos gegeben, so darf ich es wohl mit einigem Fug als ein Geschenk betrachten, als etwas, das in meine Verantwortung übergegangen: Sonst wäre es mir ja nicht wirklich gegeben, sondern nur eine Art Lehen, ein Pachtvertrag.
Auf die Sonderstellung Jesu Christi, welche Du im Zusammenhange anführst, werde ich vielleicht später noch eingehen.
Ich freue mich einstweilen auf weitere Einwände und Ergänzungen. Sehr schön, ich danke Dir, dass Du das Thema hier ernsthaft aufgreifst.
@ matti12
Ich gehe inzwischen auch davon aus, dass da mindestens eine zeitlang noch etwas ist. Mancher mag dann aber auch nach und nach verlöschen oder im Rest aufgehen, was dasselbe ist. Andere mögen in verschiedenen Räumen warten, sich transdimensional über gesetzte Gedanken selbst eine reale physische Form wiedererlangen, anderen genügt es direkt in Gott, als dem Nichts, welches das All, und noch mehr ist möglich.
Ich meine schlichtweg, dass es unvernünftig ist, an eine der Varianten exklusiv zu glauben. Ich denke, dass der menschliche Geist durch derlei Glauben eingeschränkt wird. Das Urteilsvermögen getrübt.
Ich habe endlose Diskussionen mit klassisch Reinkarnationsgläubigen hinter mir, und deren Theorien (es sind durchaus Leute dabei, die sich als Christen sehen) waren stets inkonsistent. Ich will das hier jetzt nicht näher erläutern.
Der Abrahamitismus nun ist insgesamt, von seinen mildesten, verfeinertsten Ausläufern einmal abgesehen, ein so krudes, menschenverachtendes Konstrukt, dass ich von jener Seite her schon gar nicht sehe, was ich mir zu Moralitäten, speziell noch zu Tod oder Leben, von dessen Vertretern vorgeigen lassen sollte.
Ein guter Teil von denen verschneidet schon seine männlichen Kinder am Geschlechtsorgan.
DIE wollen dann über den Freitod ein Urteil fällen?
Haltlose Irre?
Lieber Magnus,
Ich weiß, wenn ich nicht schon als Kind Berichte zu lesen bekommen hätte, die mein Interesse für das “Drüben” erst geweckt haben, die mit der Kirchenmeinung teilweise überhaupt nicht übereinstimmen, wohl aber mit der Bibel – vorzugsweise mit dem Neuen Testament – Über das Alte werde ich mich jetzt nicht äußern, dazu verstehe ich es selbst nicht genug. Denn die Bibel enthält mehrere Ebenen der Bedeutung. Am wortwörtlichen Sinn muss man irre werden. Häufig werden Bilder geraucht, die wir aber heute nicht mehr verstehen. Ein einfaches Beispiel: “… eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als …” Die Bezeichnung “Kamel” stand früher einmal für die Schiffstaue (die ja so dick sind, dass sie garantiert nicht durch eine gängige Nadel gehen) und zum Anderen hieß ein kleiner Nebeneingang durch die Stadtmauer von Jerusalem “Nadelöhr”. Da passte auch kein Kamel (in unserem Sinne) durch.
Aber zurück. Wenn man nicht alle Berichte gleich in das Reich der Lüge oder Fantasie verweist, sondern versucht, den wahren Kern heraus zu finden, kann sich langsam ein deutlicheres Bild vom Jenseits herausbilden. Aber um keinen Täuschungen (wie bei Vielen ) zu erliegen, ist es wichtig, nüchtern und kritisch zu analysieren. Ich verwerfe die Wissenschaft keinesfalls. Besonders der Bereich der Quantenphysik hat es mir angetan. Aber gerade die muss zugeben, dass die Wissenschaft nur einen Bruchteil herausfinden konnte, und dass das geläufige materialistische Weltbild zu kurz greift.
Die Hauptfrage ist ja: gibt es eine Lebensform des Menschen vor der Geburt und nach dem Tode, und wie sieht die aus.
Rein Wissenschaftlich lässt sich das nicht beweisen, was in der Natur der Sache liegt.
Doch wenn man von den Berichten mal die Spinner und Esoteriker raus nimmt, bleiben einige Berichte übrig, die doch einen Einblick geben. Eine Möglichkeit der Unterscheidung ist, zu fragen – Wie ist die Gesinnung des Berichtenden? Möchte er Aufmerksamkeit? Sucht er Geld oder Anerkennung? Dann ist die Chance auf Wahrheit recht gering. Am überzeugendsten sind diejenigen, die ohne Eigendünkel berichten und die gar nicht versuchen, krampfhaft etwas zu beweisen.
In sehr seltenen Fällen wird einem Menschen ein Stück von der himmlischen Welt gezeigt. Und noch viel seltener bekommt man solche Berichte in die Hand. Denn diese Menschen suchen nicht Anerkennung sondern die innere Stille. Ich habe das außerordentliche Glück, Aufzeichnungen über einen solchen Menschen bekommen zu haben, die aber vermutlich für einen anderen Menschen nicht so wertvoll wären, wenn er keinen Sinn dafür hat. Wer sucht, der wird finden und auch geleitet werden. Dabei ist die himmlische Führung stets darauf bedacht, den Schützling zu selbständigem Denken und Handeln zu “erziehen”. Versklaven möchte nur die dunkle Seite, die aber genau so real ist.
Alles genau auszuführen würde zu weit gehen, deshalb möchte ich nur meinen derzeitigen Erkenntnisstand andeuten, der sich natürlich noch erweitern und in mancher Richtung verändern kann.
Aber was für mich unumstößlich fest steht, ist, dass das, was einen Menschen ausmacht – der Charakter, oder man kann auch sagen, die Seele – bereits lange vor der Geburt existiert und sich bewusst entschieden hat, den Weg über diese Erde zu gehen. Meist hat sie sich auch die Umstände ausgesucht, unter denen sie geboren wird. Diese Erdenzeit ist für alle Menschen eine Lernzeit. Uns war auch vorher klar, dass wir während dieser Zeit alle Erinnerungen einbüßen. Doch wir Alle haben uns bewußt dafür entschieden. Unser Körper ermöglicht es uns, diese Erfahrung in der Welt zu machen. Das Gehirn dient als Kontaktstelle zwischen Seele und Körper und hat v.a. Steuerfunktionen für den Körper. Die eigentliche Geistesleistung findet aber nicht im Gehirn statt. Das zeigen Kernspinnuntersuchungen, die zeigen, dass Menschen, die besonders kreativ sind, besonders wenige Stoffwechselaktivitäten des Gehirns bei eigentlichen kognitiven Höchstleistungen aufweisen.
Der Tod ist dabei “nur” die endgültige Trennung von Körper und Seele. Diese existiert danach in der materiefreien Ebene weiter. Der Körper wird von der Seele gesteuert, formt diese aber auch. Wer seinen Körper schädigt, schädigt ein Stück auch seine Seele. Andererseits kann die Seele aber den Körper auch gesund erhalten, obwohl die äußeren Umstände ihn unweigerlich krank machen müssten. (Siehe Berichte aus den Zeiten, als die Pest gewütet hat, aber einige Nonnen trotzdem gesund geblieben sind, obwohl andere Menschen, die die Kranken versorgten ebenfalls erkrankt sind.) Doch je nach der gelebten Liebe wird diese Umgebung und die dortigen Menschen hell und freundlich oder dunkel und unangenehm sein. Sie wird aber nicht verdammt sondern findet sich in einer Ebene, die seinem Charakter entspricht. Wenn sie mehr liebt (nicht sexuell) wird es auch um sie herum lichter. Eine höhere Ebene würde sie aber gar nicht vertragen – Das Licht wäre zu unerträglich durchdringend.
Der Freitod beraubt den Menschen der weiteren Entwicklungsmöglichkeiten und fügt meist den Mitmenschen unnötig Schmerzen zu. Aber den größten Schaden trägt die Seele selbst – aber nicht wie manche Kirchenvosteher behaupten, dass sie ewig in der Hölle (d.h. Ferne vom Schöpfer) schmort.
Ein erneuter Lebenswandel als Mensch über diese Erde ist wohl möglich aber sehr selten. Also keine Wiedergeburt als Tiger oder Küchenschabe.
In vielen Religionen stecken wohl wertvolle Kerne der Wahrheit. Aber keine kann Anspruch auf die vollkommene Wahrheit erheben.
Auch ich maße mir NICHT an, Die Wahrheit zu kennen. Ich taste mich vorsichtig heran und kann inzwischen schemenhaft gewisse Strukturen und Gesetze erkennen. Aber das Ganze wird kein Mensch je erfassen können, genauso wenig wie ein Eimer das Meer fassen kann, aber gefüllt sein mit dem Wasser des Lebens kann er doch. Das hilft mir zwar im Moment auch nicht, schnell eine neue Arbeitsstelle zu finden, aber das Wissen hindert zumindest mich daran, aufzugeben und an einen Freitod überhaupt zu denken.
Etwas ist aber unumstößlich: die Zeit auf der Erde ist nur kurz, hat aber für den Einzelnen einen sehr großen Wert, denn das Wesen eines jeden Menschen ist Ewig.
Wenn man sich die Lebensenergie mancher Menschen anschaut und dann den Physikalischen Grundsatz bedenkt: Energie kann nur umgewandelt – nicht vernichtet werden; Wo ist die Energie nach dem Tod dann hin?
Einen Grundsatz kennen nicht nur viele Religionen: Geist steht über Materie.
Mit welcher Kraft hat eine Frau Nina Kulagina Gegenstände bewegt?
Wie konnte ein Mirin Dajo sich von einem Florett unzählige Male (auch vor Wissenschaftlern und einem Röntgengerät) durchstechen lassen, ohne dass ein Tropfen Blut floss und ohne zu sterben?
Auch ein Uri Geller, der aber seine Begabung durch Kommerz und Geltungssucht versklavt hat.
Und dieser Geist kann nicht einfach vergehen.
Generell erfordert die wirkliche Religion aber viel mehr Energie, Denkarbeit und innerer Kampf als das von Außen erscheinen mag. Natürlich gibt es Millionen von Schäfchen, die nur alle paar Wochen mal sonntags in die Kirche gehen, Ja und Amen sagen, und sonst nicht ansatzweise die Lebensleistung z.B. eines Herrn Kleist bringen.
Zum Thema Juden und Beschneidung: Das kann ich nur innerhalb der Religion erklären, was ich aber eigentlich nicht möchte, da es besonders auf das Alte Testament gründet – siehe oben. Die Beschneidung wurde in einer viel milderen Form als heute praktiziert als Zeichen der Zugehörigkeit gegeben, ist aber seit Jesus obsolet, da er das Gesetz, das Abraham gegeben wurde erfüllt hat und den neuen Bund Gottes mit den Menschen gebracht hat. Er predigte die Beschneidung des Herzens nicht des Körpers. Leider nehmen v.a. die orthodoxen Juden Jesus und seine Botschaft nicht an, und beschneiden ihre Kinder immer noch am Leib in viel schlimmerer Form. Damals war es nur ein Stück der überstehenden Vorhaut. Nicht die Freilegung der Eichel – aber das nur am Rande.
Wie gesagt, dieses Thema kann man nur innerhalb der Religion erklären, für einen Außenstehenden wird es ein Rätsel bleiben.
Von dem Beschneidungswahn in den USA zum Zwecke der Pharmaindustrie will ich jetzt mal überhaupt nicht anfangen. Das ist auch Frevel.
So, das war mal ein kleiner Einblick in meine Innenwelt.
Ich freue mich, dass Du bei einer anderen Meinung nicht gleich mit der Propagandakeule zurück schlägst.
Ich wollte Dir lediglich aufzeigen, dass es außer religiöser Dogmen und Vorurteile noch andere Gründe gibt, den Freitod nicht als eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen.
Ich hatte übrigens früher auch mal Krankenpflege gelernt. Leider gibt es erst seit etwas über 20 Jahren gute Schmerztherapien, die bei guter Anwendung nicht die Sinne benebeln. Die hohe Kunst (die leider nicht alle Schmerztherapeuten beherrschen) ist, Schmerz und Schmerzmittel in der Balance zu halten, was sicherlich häufig nicht leicht ist. Aber bei modernen TTS tritt eine Sedierung erst bei einer Überdosierung auf. Natürlich kommt es auch auf die Art des Schmerzes an. TTS (Schmerzpflaster) arbeiten meist mit Analgetika, die eine teilweise tausendfache Potenz von Morphium haben, aber nur eine gering sedierende Wirkung. Aber solange Schmerzreiz und Analgetikum in der Balance sind, wirkt auch eine hohe Dosis nicht benebelnd. (Mit Denen kann man sich auch nicht umbringen, wenn man sich ´ne ganze Packung draufklebt – sehr zum Leidwesen einiger Suicidenten ;-)
Eine andere “unerklärliche” Art von Hilfe ist einem Bekannten aus meiner Stuttgarter Zeit widerfahren. Er ist in einer Freikirche ehrenamtlich tätig. An einem Abend sollte er Gitarre spielen. Doch wegen starker Herzrhythmusstörungen und Brustschmerzen seit längerer Zeit (mit EKG nachgewiesen) traute er sich nicht zu gehen. Seine Frau ging aber. Die Gemeinde betete für ihn. Und nachweislich zu diesem Zeitpunkt war das beklemmende Gefühl weg und das nächste EKG war wieder ganz normal. Dieser Freund ist einer der freundlichsten, ehrlichsten und intelligentesten Menschen, die ich kenne. Er wäre der allerletzte, der mir so etwas erzählen würde, um sich zu produzieren.
So – jetzt wirklich Schluss für heute.
LG,
Matthias
PS: Könntest Du bei weiteren Fragen mich vielleicht direkt per Mail kontaktieren? Und diese Kommentare auch entfernen, da sie doch sehr persönlich geworden sind.
Danke!
PPS: erster Satz – da fehlt noch ein “würde ich wohl auch ganz anders darüber denken”
Doof, wenn man in den Text ständig noch etwas einfügt ;-)
@ matti12
Die Kommentare kann ich leider nicht entfernen; das wäre ganz gegen die hiesigen Prinzipien (Auch hingen meine dann völlig in der Luft, so dass ich sie ebenfalls tilgen müsste.)
Es kennt Dich keiner hier. Also ist jede Sorge unbegründet.
Nagut, nur dass ich diesen Nickname auch anderweitig nutze.
Gruß,
Matthias
@ Matti12
Wenn Du mal wieder in Stuttgart bist, melde Dich. Dann rühren wir die Trommel ein wenig weiter. Denkende Christen haben oft eine ganze Menge im Cajón.
Oh schade, ich war vor 2 1/2 Wochen erst in Stuttgart (aber nur 3 Tage), und Ja – Cajon spiele ich (neben Klavier, Keyboard, Orgel, etwas Querflöte) auch ;-)
Am liebsten mit Siedestick und Fußmaschine
Gruß,
Matthias
@ Matti12
Mit dem Kauf eines Cajons habe ich eine ganze Weile geliebäugelt, dann auch bessere gehört, doch scheppern mir die Dinger für mich selbst etwas zu arg, also, dass ich mich doch wieder einer traditionellen afrikanischen Trommel hingebe.
Zur Zeit experimentiere ich mit freiem Spiel, dergestalt, dass ich an ein Bild, ein Erlebnis, eine Geschichte, einen Dialog denke, oder das Meer, dazu ohne durchgängigen Rhythmus (naja, wenig) in die Trommel gebe.
Das Glück will es, dass ich meine, genau für jetzt für mich das richtige Instrument gefunden zu haben. Jeder einzelne Finger findet seinen Raum.
Es gelang mir, denke ich, an der Ostsee, mich von musikalischen Stereotypen so weit zu lösen, dass ich neue Ufer sehe, wiewohl das Neue sicherlich noch viel zu üben und zu erweitern ist. Ich weiß teilweise nicht einmal, wie sich das für andere anhören mag; teils ist mir das aber auch egal.
Einmal habe ich es keck ausprobiert, derlei Klänge in die Stadt zu tragen, an unseren Hans-im-Glück-Brunnen, und niemand verwies mich, meckerte oder pfiff.
Derweil – schau, es wird auch ein bisschen persönlich, und hier weiß man wirklich, wer – weiß ich noch nicht, welche Rolle, wenn ich darf, ich als nächstes irgendwo im Theater spielen will, offene Bühne, 10-12 Minuten, Soloprogramm. Die Trommel mitnehmen, dem ganzen Publiko damit gleich eingangs heimzuleuchten? Dialekt? Wenn ja, wie viel? Anglesische Einsprengsel? Außer- oder Unterirdische oder beide?
Ja, so ein Cajon ist schon ein merkwürdsamer Schepperkasten. Man kann draufsitzen und eine ganze Menge damit machen, wenn man dazu singt und nebst den Handschlägen noch die Fußtrommel dazu rührt.
Vielleicht genau richtig im Kontrast zu klaren, hellen, kurzen Hiebtönen.
Das Cajon (Schlagwerk – Zebrano) hatte ich vor etwa 5 Jahren bei dem Bekannten, der damals noch in Stuttgart wohnte gesehen, ausprobiert und gleich beim nächsten “Brunch and Pray” (das war in der Gemeinde ein Gottesdienst mit Bandbegleitung, recht kurzer Predigt und anschließend einem guten Essen (bring and share)) genutzt. (Obwohl ich nur zu Besuch war – also nix mit Proben ;-)
Da es meistens an einem Schlagzeug(er) fehlte, fand ich diese Version ideal.
So kaufte ich mir vom “Orgelgeld”ein paar Monate später auch eins (Schlagwerk – 2in1 Makasar – hat einen wärmeren Klang und schnarrt nicht so weil statt Gitarrensaiten ein Snare-Teppich anliegt). Dazu einen Sidestick (als HiHat-Ersatz), ein Bassreflexrohr (senkt den Bass um ca. eine Quinte ab) und seit einem Jahr dann noch das Fußpedal.
Ich bin sicherlich kein Profi und auch nicht sehr kreativ, aber so kann ich den normalen Schlagzeug-Part übernehmen und mit der linken Hand am Mischpult noch nachregeln. In letzter Zeit komm´ ich aber seltener zum Cajon-Spiel, da ich meist die Kombi Keyboard und Mischpult habe.
Aber im Moment ist das eh Nebensache, jetzt heißt´s erst mal schnell einen neuen Job als Optiker finden, von den 400 Euro weniger Arbeitslosengeld als Lohn kann man eine Familie nur schlecht mehrere Monate über Wasser halten, wenn´s vorher schon knapp war ;-)
Gruß,
Matthias
Ein sehr interessanter Diskurs. Magnus ist halt der kämpfende Atheist-Materialist an sich. Jeder Knacki weiss dass ein Fluchtversuch bestraft wird. So einfach gibt es keine Flucht vom Prison Planet. Heinrich v. Kleist und jeder andere lebende und verstorbene Mensch: Kosmische Verbrecher! (Verletzung des Elften Gebots: “Du sollst dich nicht erwischen lassen!”) Waren es die Maya oder die Inka die eine Göttin speziell für “Selbstmörder” hatten? Das war schön als ich das erfuhr. Aber bitte, liebe Mitgefangenen, vergesst nicht was Jim Morrison sang: “No One get’s out here alive….”
@Hanfschnitt
Ja, die Diskussion hier hat’s in sich.
Ps. http://www.youtube.com/watch?v=b_MjWtJN5T4 ;)
@ Dude
Das Video ist für mich nicht aufrufbar.
@Dude
Desgleichen für mich. Wahrscheinlich Deutschland-Sperre. Aber Johnny Cash is eh klar…:-)
Trifft es auch:
https://www.youtube.com/watch?v=O5rVmXyZP5s
@Dude
thx for Johnny, hatte ihn gar nicht mehr auf dem Sxchirm
“I won’t back down”
https://www.youtube.com/watch?v=N8i5NLyXZdc&list=PL4BBC2544E1942DD7&index=14
@Magnus
Johnny Cash – The Wall
Gibt sich auch für euch im grossen Kanton ne Version…