Noch der primitivste Animismus ist von mehr menschlichem Verstand und auch noch Liebe durchströmt, als alle sogenannten Weltreligionen. Das ist evident. Warum das so ist, daran rätsele man mal. Ich werde es nicht so leicht entdecken. Dies ist ein Strategem.
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Tags: Aphorismen, Strategeme
Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 03. April 2014 um 18:32 erstellt und ist in der Kategorie Aphorismen abgelegt. Antworten zu diesem Artikel können durch den RSS 2.0-Feed verfolgt werden. Es besteht die Möglichkeit auf diesen Artikel zu antworten oder einen Trackback von der eigenen Seite zu senden.
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Was das ganze Abrahamitengesindel betrifft, vollste Zustimmung, doch was den balinesischen Hinduismus angeht, der in diversen Aspekten dem Animismus gleicht, wär’ ich da nicht so sicher…
Nichtsdestotrotz rate ich weiterhin von jedweden menschengemachten und institutionalisierten, hierarchisch aufgebauten Glaubenssystem ab – und sei’s der elende Materialismus.
Und ‘warum?’ fragst Du?
Das ist leicht.
Der Animismus gründet in der Natürlichkeit des Lebens im Gegensatz zu den weltlichen Konstrukten.
@ Dude
Na also, Du hast das Warum schon raus.
Ohne diesen Deinen Verdienst schmälern zu wollen: Die Antwort war nicht besonders schwer.
Die Abrahamiten werden sie trotzdem nicht begreifen wollen.
Die balinesischen Hindus?
Die mögen in der Tat in der Nähe eines Animismus sein. Immerhin. Ich weiß es nicht, da ich sie nicht kenne.
Bezeichnend allerdings, dass die primitivste (und gewissermaßen defensivste) Religion noch die relativ vernünftigste ist.
Das Wort Religion:
Re – zurück
lig – von “lech”, bedeutet Licht
Ion – bedeutet “Gehendes” oder “Wanderndes”
Es geht dabei also ums Wiederhellwerden. Ums Wiederhellwerden aber nach was?
Das was die Menschen schon seit Urzeiten fasziniert und bestimmt die Menschen in der Urzeit noch viel mehr als jene heute, ist eine totale Sonnenfinsternis.
Um dieses Naturphänomen (sogar bei und besonders bei der Kreuzigung von Jesus, ist eine totale Sonnenfinsternis von immenser Bedeutung) wurden die Weltreligionen gesponnen, es wurden Götter- und Heldensagen darum in ausschweifender Phantasie zusammengedichtet, wie z.B. die EDDA. Der Chaos-Drache (die Finsternis) wird darin vom Retter, der das Licht repräsentiert (Jesus sagt z.B. er wäre das Licht der Welt; Wotans Hammer ist es auf seine Weise) besiegt.
“Es werde Licht!”, steht in der Bibel, “Und es ward (wieder) Licht”. Genau dieselben Worte “Es werde Licht!”, stehen aber auch in der Schöpfungsgeschichte der Mayas. Und nachdem der EINÄUGIGE Odin, der germanischen Göttersage getötet worden ist, wird es auch hier wieder Licht und es gibt einen neuen Himmel und eine neue Erde.
In der Offenbarung des Johannes geht es hauptsächlich um nichts anderes, als daß es nach dem dunkel werden – durch eine totale Sonnenfinsternis – wieder Licht wird. Oder wie Nietzsche es ausdrückt, es geht um nichts anderes, als um den “Ring der ewigen Wiederkunft”, es geht um den Herrn der Ringe. Es sind mehrere Ringe, denn eine totale Sonnenfinsternis tritt immer mal wieder auf.
Und die Menschen stellen sich vor, daß so auch alles einmal seinen Anfang genommen hat. Daß nämlich aus dem Chaos (der Finsternis) Ordnung, Gott wurde, denn Gott bedeutet übersetzt Platzierer. Durch das Licht kam alles an seinen Platz, das Licht bedeutet Leben.
Wenn der Papst sich auf einen Thron aus Stein setzt, auf dem ein Kreuz verkehrt herum angebracht ist, dann wird damit nicht ausgesagt, daß der Papst der Teufel ist. Nein, vielmehr repräsentiert er in seinem weißen glänzenden Kleid, so wie es auch Jesus getragen haben soll, das Licht, während der steinerne Thron mit dem falsch herum angebrachten Kreuz, die Dunkelheit darstellt. Oder anders gesagt, da treffen Sonne und Mond aufeinander, so wie es auch bei einer totalen Sonnenfinsternis der Fall ist.
So wie die Sonne am Firmament in der Hierarchie die Erste ist, so stellt der Papst in der weltlichen Hierarchie auch den Höchsten dar. Und wenn ein Papst stirbt, dann ist das so, als wenn mal für kurze Zeit totale Sonnenfinsternis herrscht. Der neue Papst ist dann das neue Licht der Welt. Diese Regelung wurde mit der Kreuzigung von Jesus eingeführt, wobei die ganze Sache aber schon viel älter ist und als erstes wohl von den alten Ägyptern so gehandhabt wurde.
Horus (das Licht) geht – Osiris (die Dunkelheit) bricht herein – schließlich kommt El bzw. Amun-Ra, als der Sohn auf die Welt, mit dem es wieder Licht wird usw usw. usw., bis in unsere heutige Zeit geht das so. Was bedeutet, die Menschen haben bis heute nichts mehr dazugelernt. Immer noch ist das Volk in Knechtschaft, während es den Fürsten wohl ergeht.
Es heißt in einer Prophezeiung, der jetzige Papst wäre der letzte. Doch wer den Film “Event Horizon” kennt, der weiß auch, falls das mit der Vorhersage über den Petrus Romanus stimmt, daß damit das Volk nicht aus seiner Knechtschaft erlöst werden wird….
Die vertrottelte Wissensschaft, namentlich Prof. Lemaitre, machte aus einer totalen Sonnenfinsternis ein “kosmisches Ei” und ließ es explodieren, was die Urknalltheorie ergab. Auf diesem Schwachsinn baut die ganze moderne Wissenschaft und die Evolutionstheorie auf. Einfältiger geht es wahrlich nimmer. Und die meisten Menschen in ihrer Gutgläubigekeit nahmen es als die Wahrheit an, so wie sie auch das, was in der Bibel steht, als die Wahrheit annehmen und das bis heute.
Unsere Welt liegt wirklich in Finsternis, man könnte meinen, wir befänden uns noch immer im tiefsten Mittelalter. Daß es Handies und Internet gibt, hat die Welt jedenfalls kaum vorangebracht. Sie ist nur noch etwas dümmer geworden.
Ich schreibe nicht mehr “Es werde Licht!”, denn der Schein trügt.
… und sie belügen uns doch!
WIE LANGE NOCH SOLL DAS SO WEITERGEHEN ?
Etwa bis in alle Ewigkeit?
@ Jochen
Ich will Deine Interpretation nicht grundsätzlich bestreiten.
Sprachwissenschaftlich stehst du aber meines Erachtens doch auf sehr wackeligen Füßen.
Und, ja: Mir kommt auch diese Lichtsucht wieder seltsam vorgetragen.
Das ist alles irgendwie nachvollziehbar, mir aber zu wenig.
Mir reicht oft ein Kerzelein und ein Glaserl Wein, und alles ist an seinem Platz. Am Meer oder in den Bergen, wenn ich gerade nicht schreibe, lasse ich gerne auch noch das Kerzelein weg, und die Welt ist schöner, als sie sich das je gedacht.
@ Magnus
Auch die Sprachwissenschaft ist ein Teil davon, was uns vorgegeben wird und als das Maß aller Dinge von uns einfach geschluckt werden soll.
“Als Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“).” Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Religion
“Begriffsursprung:
… Erst etwa 350 Jahre später bezog der christliche Kirchenvater Lactantius religio auf das lateinische Verb lateinisch religare „anbinden, zurückbinden, festhalten, an etwas festmachen“. Religion wäre nach dieser Darstellung die Rückbindung an einen von Gläubigen an- bzw. wahrgenommenen göttlichen Urgrund.” Quelle: http://www.wortbedeutung.info/Religion
Ist Latein die Ursprache der Welt?
Jedenfalls der letzte Satz oben des Zitats bezüglich des “göttlich wahrgenommenen Urgrundes” läßt doch die Frage aufkommen, was dieser Urgrund ist, der von menschlicher Seite wahrgenommen werden konnte und dem man dann so etwas wie Göttlichkeit zuschrieb.
Um noch mal auf die Mayas zurückzukommen. Die legten einfach ein Datum fest, das so wie es aussieht, mit einem besonderen Ereignis verknüpft wurde, und ab da begann dann bei ihnen ihre Schöpfungsgeschichte. Und in dieser Schöpfungsgeschichte, Popol Vuh genannt, ist dann ausgesagt, daß auch vor dem festgelegten Schöpfungsdatum, die Welt, wenn auch ohne Menschen, schon bestanden hat. Was zumindest bei mir den Schluß aufkommen läßt, daß die Maya höchst fasziniert waren, von dem Naturphänomen einer totalen Sonnenfinsternis. Und für mich ist mit dem einäugigen Odin der Germanen auch genau eine totale Sonnenfinsternis gemeint, wobei dem Odin dann einfach menschliche Züge beigemessen worden sind.
Was mich persönlich angeht lieber Magnus, ich bin genau so genügsam wie du, eher noch mehr. Und wenn dir auch die Lichtsucht der Menschen, wie du es nennst, seltsam vorgetragen erscheint, so ist doch alles was das Leben der Menschen betrifft, auf die eine oder andere Weise mit dem Licht der Sonne verbunden und sie bzw. das von ihr kommende Licht wird von vielen als göttlich angebetet. So wie auch Jesus sagt, er wäre das Licht der Welt, und ferner paßt damit zusammen, daß er aussagt, er könne in der Nacht nicht wirken.
Nun, was meinen in mir wohnenden Geist ausmacht, der meine Persönlichkeit prägt, der aber ist sehr wohl in der Lage, auch in der Nacht zu wirken, weshalb ich mir den Christus aus dem Kopf geschlagen habe. Die Anbetung des Lichts ist nicht mein Fall. Weder das Licht alleine ist für sich etwas, noch die Finsternis ist es, denn beides gehört zusammen.
Übrigens ist Popol Vuh, wobei Vuh tatsächlich wie Buch ausgesprochen wird und Popol für Volk steht, althochdeutsch. Du als Sprachwissenschaftler, müßtest das doch sehr interessant finden.
“Das ist alles irgendwie nachvollziehbar, mir aber zu wenig.”
Präzisiere das mehr, dann kann ich dir auch konkretere Antworten geben. Ich schreibe hier ja kein Buch oder eine wissenschaftliche Ausarbeitung, sondern nur Kommentare und das in sehr spontaner Weise.
“…und die Welt ist schöner, als sie sich das je gedacht.”
Wenn du die Welt für so schön erachtest, warum hast du dann in so vielen Artikeln von den Unschönheiten der Welt berichtet und sie angeprangert?
Aus deinen Worten lese ich heraus, daß du aufgegeben hast. Du verkriechst dich in deine kleine heile (gedachte) Welt und läßt das Böse einfach wieder das Böse sein, gegen das man nichts machen kann. Dein Blog war immer ein Anziehungspunkt für mich, wo ich dachte mit Leuten zusammenzukommen, die anders sind und mit denen man sich wirklich über auch wichtige Sachen auseinandersetzen könnte. Ich traf aber doch nur auf Personen, die sich schon eine eigene starre Meinung gebildet haben und die höchstens davon ausgingen, andere von ihrer starren Meinung abzubringen.
Wenn ich in der Erstarrung des Denkens gefangen wäre, dann wäre ich jetzt immer noch Christ. Doch ich beschäftige mich gerne mit vielen Themenbereichen, nach Anraten von dir auch mit Runen und der Germanischen Götterwelt. Doch auch das sind Bereiche, die nicht das Gelbe vom Ei sind, weil sie letztendlich alle wieder auf dasselbe ausgerichtet sind, nämlich auf das Licht der Welt, auf die Erneuerung, das Leben wie es jetzt ist, zu erhalten, obwohl damit das Böse nicht getilgt wird. Und das kann es für mich noch nicht sein. Also bin ich ein Suchender und ich bin es gerne.
Christen sagen z.B., sie wären die wieder mit Christus auferweckten, die “wiedergeborenen Christen”, die nur noch eins kennen, nämlich die Anbetung ihres Herrn und Meisters und ihre Furcht vor ihm, die sie gehorsam sein läßt, egal was es sie auch kosten mag.
Dazu sage ich, toter kann man gar nicht mehr sein.
Ich weiß noch nicht, wohin mich meine Suche nun letztendlich führen wird. Vielleicht führt sie wirklich ins Nichts. Doch selbst das Nichts scheint mir immer noch interessanter und wertvoller zu erkunden, als unsere derzeitige Welt, in der es böser und hinterhältiger nicht zugehen könnte.
Vielleicht Magnus, mag es einfach zwischen uns beiden so sein, daß wir uns in punktuellen Dingen leicht mißverstehen, obwohl wir uns sonst sehr ähnlich sind. Wir haben uns über das Internet aber bestimmt nicht umsonst kennengelernt, vielleicht war es uns einfach so vorbestimmt. Wir bei uns sagen gerne: Et kütt wie et kütt.
Dann laß uns mal sehen, was noch so alles kommt.
Schöne Grüße von Jochen
@ Jochen
“Wenn du die Welt für so schön erachtest, warum hast du dann in so vielen Artikeln von den Unschönheiten der Welt berichtet und sie angeprangert?
Aus deinen Worten lese ich heraus, daß du aufgegeben hast. Du verkriechst dich in deine kleine heile (gedachte) Welt und läßt das Böse einfach wieder das Böse sein, gegen das man nichts machen kann. Dein Blog war immer ein Anziehungspunkt für mich, wo ich dachte mit Leuten zusammenzukommen, die anders sind und mit denen man sich wirklich über auch wichtige Sachen auseinandersetzen könnte. Ich traf aber doch nur auf Personen, die sich schon eine eigene starre Meinung gebildet haben und die höchstens davon ausgingen, andere von ihrer starren Meinung abzubringen.”
Ich will jetzt – naheliegenderweise – erstmal auf das eingehen, wo ich persönlich besonders direkt angesprochen bin.
Zuerst zu dem mit dem Anprangern in einer doch so schönen Welt: Ich hielt es schlicht für angezeigt, für notwendig.
Sodann: Ich habe mich nicht in meine kleine heile (gedachte) Welt verkrochen. Und ich habe auch nicht aufgegeben.
Am vergangenen Montag gab ich im Theater der Stuttgarter Rosenau wie geplant den Neandertaler: Das sah mindestens nicht nach Verkriechen oder Aufgeben aus.
Wie viele die Schau bereits begriffen haben, das weiß ich – wie übrigens auch bei vielen Beiträgen hier – bislang nur sehr begrenzt.
Das macht aber nichts. Ich habe ganz einfach so gut gesagt, was ich gleichzeitig durfte und wollte, wie ich das konnte.
Das teilnehmende Publikum hier beurteile ich auch nicht so einseitig wie Du, als dass es sich nur um Leute mit starrer Meinung, andere von deren entsprechender abzubringen, gehandelt habe.
Ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern, wie ich letztes Jahr unten beim Dude in Züri war, zwei oder drei Deiner obergrellen Kommentare hereinkamen (von den obergrellsten), wir uns die Bäuche halten mussten vor Lachen.
Dass viele Deine mitunter feinst versteckten Witze nicht verstehen, schon nichtmal die ganz offen groben, ist mir auch klar. Was des Jupiters ist halt auch heute noch nicht unbedingt immer gleich auch des Ochsen.
@ Jochen
Im Sprachwissenschaftlichen scheinst Du mit Erhard Landmann zu gehen. Ich kann dazu, vielleicht ist das Säumnis oder gar eine Schande, bislang nicht viel sagen. Dass das Althochdeutsche aber schon wasweißichwo (Altägypten, Altamerika…) prägend dagewesen sei, das kann ich mir – noch? – beim besten Willen nicht recht zusammensetzen.
Vielleicht habe ich aber jetzt irgendwann Zeit, dieser Spuren ruhiger nachzusuchen.
“Ich traf aber doch nur auf Personen, die sich schon eine eigene starre Meinung gebildet haben und die höchstens davon ausgingen, andere von ihrer starren Meinung abzubringen.”
Ich weiß nicht, ob ich mich bei Obigem nun angesprochen sehen darf oder nicht. Dennoch reizt mir dieser Satz eine grundsätzliche Aussage aus den Fingern.
Eine Meinung resultiert aus dem Wissen und der Erfahrung. Da niemand alles wissen und erfahren haben kann, ist eine Meinung eben immer nur eine Meinung. Sie kann für gewöhnlich nicht absolut war sein oder den Tatsachen entsprechen. Eine Meinung ist daher schon fast gleichzusetzen mit Glauben. Und Glauben heißt nix wissen.
Meinungen ändern sich mit dem Hinzukommen von Wissen und Erfahrung – sie sind jedoch zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Abfrage starr – müssen es in gewisser Weise sein. Unterschiedliche Meinungen können nur diskutiert und debattiert werden, wenn jeder seine Ansichten bis zu einem gewissen Grad starr vertritt. Würde jeder sofort seine Meinung aufgeben, würde die Diskussion ja nichts hervorbringen.
Ich bin nicht der Auffassung, dass speziell hier auf diesem Blog Meinungen starr sind und sich nicht ändern. Jede Diskussion mit anderen Menschen erweitert das Wissen und teils den Erfahrungsschatz – und verändert dadurch zwangsläufig die eigene Meinung. Manchmal schneller, manchmal erst Jahre später. Manchmal um 180 Grad – manchmal kaum messbar. Das ist nunmal so. Gib deshalb aber deine Mühen um die Diskussion nicht auf. Diejenigen, die deine Meinung sofort anerkennen und übernehmen, sind eher langweilig. Das Problem, daß du hier beschreibst, ist eher von der Art, dass manche eine Einsicht oder eine Veränderung ihrer Meinung “zu deinen Gunsten” nicht zugeben wollen.
Zur gerade beginnenden Diskussion um das Thema Ursprache hier meine tatsächlich starre Meinung: Man weiß es nicht, die Informationen zur Meinungsbildung reichen nicht aus, werden es auch nie. Der Aufwand lohnt nicht, weiter zu graben.
Zum Thema “das Böse tilgen”: Das Böse tilgen wird niemals möglich sein. Zwei einfache Gedanken, warum das so sein wird: Wenn das Böse verschwunden ist, erkennt man das Gute nicht mehr. Die Welt würde dadurch nicht lebenswerter sondern lebensunwürdiger. Und dann haben wir noch das Problem mit der Definition. Wer definiert, was böse ist? Wenn unser jetziges Böse (z.B. Mord und Betrug, das politische System etc) tatsächlich eliminiert ist… ist dann vielleicht plötzlich das Nicht-grüßen auf der Straße böse? Danach vielleicht das Nicht-um-8-aufstehen? Wer bestimmt am Ende, wann das Böse eliminiert ist? Müssen dann alle per Definition glücklich sein? Entwickelt sich nicht automatisch etwas Neues zum Bösen?
Ich unterstelle: Das Böse ist etwas Subjektives. Es gibt objektiv betrachtet nichts Böses. Die Natur ist nicht Böse – der Mensch ist Natur.
@ Thomas
Ich habe heute Nacht noch Deinen Kommentar gesehen – frankenzart – , war mir ein Betthupferl der ersten Güteklasse.
Widersprechen will ich Dir zunächst nur in einem Punkte.
“Zur gerade beginnenden Diskussion um das Thema Ursprache hier meine tatsächlich starre Meinung: Man weiß es nicht, die Informationen zur Meinungsbildung reichen nicht aus, werden es auch nie. Der Aufwand lohnt nicht, weiter zu graben.”
Die “eine” Ursprache wird es wohl tatsächlich nicht geben. Ich will aber zum Bedenk geben, dass die Menschheit, bis die Gebrüder Grimm kamen und das grundlegend änderten, so gut wie keinen wissenschaftlichen Zugang zur Genetik unserer Sprachen hatte.
Inzwischen sind sich praktisch alle einig (Linke, Rechte, Libertäre…egal) bezüglich der Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen, auch dahingehend, dass es einen gemeinsamen Vorläufer gegeben haben muss.
Indem man das Baskische noch immer nicht geknackt hat, keinerlei klare Verwandtschaft mit irgendeiner anderen lebenden Sprache gefunden, bleibt es doch möglich, dass noch unerkannte Verbindungen und weiter zurückreichende Zusammenhänge erforscht werden könnten. Nicht nur diese Sprache betreffend.
Welche Sprache – z.B. – sprachen die Neandertaler? (Die sich ja nicht nur humanbiologisch sondern auch auf dieser Ebene eingekreuzt haben könnten.)
Beim Altägyptischen wiederum brauchte man nach den Grimms noch ziemlich lange – obschon man eine ganze Menge Inschriften hatte – , bis man es auch nur semantisch und syntaktisch zu entziffern und damit zu übersetzen wusste.
Ein einziger Grabhügel irgendwo, eine Höhle, erhaltene geritzte oder gemalte Inschriften darin gefunden, kann schon reichen, dass man nochmals viel weiter (zurück) kommt.
Vielleicht hat sogar noch ein findiger Frühphilolog heimlich eine Art phonetische Umschrift dabei versteckt, eine Grundgrammatik dazu.
Einmal unter der Schwäbischen Alb verirrt (wo man ja erst vor ein paar Jahren die mit über dreißigtausend Jahren ältesten Artefakte und Musikinstrumente der Menschheit fand), und es kann passiert sein.
Man bedenke, dass Sprache mit maximaler Wahrscheinlichkeit vor der Schrift herumexistierte, was sozusagen die Sache am Ende dennoch verunmöglicht. Es bleibt beim Versuch der Rekonstruktion mit sehr hohem Unsicherheitsfaktor und ist damit – wohlwollend gesprochen – interessant. ;)
Hmmm… und ich hab schon mal fehlerfreier geschrieben als heute Nacht.
“Inzwischen sind sich praktisch alle einig (Linke, Rechte, Libertäre…egal) bezüglich der Verwandtschaft der indogermanischen Sprachen, auch dahingehend, dass es einen gemeinsamen Vorläufer gegeben haben muss.”
Wusstest Du schon, dass es im Indonesischen (auf Bali zumindest ;-) ) ganz amüsante Ähnlichkeiten zum Deutschen gibt?
Aschenbecher z.B. heisst da Aschbak (keine Ahnung ob das richtig geschrieben ist ^^).
Liegt aber weniger an der altertümlichen Verwandtschaft, sondern viel mehr am jahrhundertelange niederländischen Kolonialismus…
@ Thomas
Dein Einwand ist völlig logisch. Wir werden vielleicht nochmal viel weiter zurückreichen können (inzwischen züchtet man schon Neandertalergewebe in der Petrischale; vielleicht bringen wir sie auch noch dazu, wie früher zu sprechen), aber eben nicht bis an den Anfang. (Zumal: Wo wäre der zu verorten? Beim ersten Grunzen?)
Jedenfalls wohl kaum mit wissenschaftlichen Methoden.
Da werden wir Medien und Channeler und solche Leute brauchen, und denen können wir dann glauben, oder es eben auch lassen.
@ Dude
Im Japanischen heißt “Ahso” “Ahso”.
Das liegt jetzt aber nicht an unserer Kolonialgeschichte dort.
Interessanter dann schon, dass der Japaner Sonnengöttin “Amaterasu” heißt. Und zum Obergott der Irokesen (“Tirawa”) zitiere ich mich jetzt aus einem alten Kommentarstrang selbst:
https://unzensiert.zeitgeist-online.de/2012/02/22/sich-entglauben/
“Wenn wir indes das griechisch-lateinisch-romanische indogermanische Wort für unser “Gott” hernehmen, nämlich “Theos”, “Deus”, “Dieu, “Zeus, “Ziv”, “Tiu” usw., landen wir unweigerlich, wer hätte es gedacht, bei der T-Rune, Tiwaz, jener, die durch den aufrechten Pfeil graphisch dargestellt wird.
Hier kann man das Wort nun mit einigem Fug in Richtung des “Zeigenden”, des “Zeugenden”, “Deutenden” interpretieren, im Sinne dessen, der die Richtung, den Pfad, weist. (Ogott, hört mir noch einer zu? Wahrscheinlich sind so ziemlich alle schon eingeschlafen, weil der Göller mal wieder langatmig rumspinnt.)
Witzig ist auch noch – für die noch Wachen – dass “Tirawa”, “Tirawas” bei den Irokesen das höchste Wesen war und – wer hätte es gedacht – durch einen (wenn auch abgerundeten, was aber symbologisch unerheblich ist) Pfeil, also praktisch die T-Rune, dargestellt wurde.
Da kann es nur noch Zufall sein, dass die Irokesen groß, unmongolide, hakennasige Gesellen sind. Aber in Nordamerika versteckt man ja sowieso jede Moorleiche, die so aussieht, wie sie das nicht darf, ganz schnell.
Jetzt bin ich natürlich mal wieder etwas abgeschwiffen. Ich wollte Dir aber bei dieser Gelegenheit mal ein kleines Beispiel dafür geben, weshalb ich diesen – die meisten denken da nur, dass ich spönne, oder gar Schlimmeres – Runenfimmel habe.”