Träumers Alphabet

Anissterne, Birnenbrand, Carpaccio, Doraden, Estragoncreme, Feigenjus, Gänsebraten, Höhlenkäse, Ingwerhuhn, Jägertopf, Krebsschwanzpastete, Lammlinsenterrine, Mangosorbet, Nougatvariationen, Ofenschmorschalotten, Pistazienciabatta, Quittenlikör, Rindsoberkeulenkaltbratenscheiben, Steinpilzrisotto, Tintenfischknoblauchzitronenminzolivenölsalat, Ukimbabelemarinade, Vernatschzicklein, Walnussvinaigrette, Xerxes, Ysopbutteromelett, Ziegenschinken.

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27 Antworten zu “Träumers Alphabet”

  1. Anonymus sagt:

    Danke für die Steilvorlage, fangen wir mit den Nougatvariationen an.

    Der Nougat ist in Torino in äusserster Not “erfunden” worden. Torino wurde belagert und der Kakaovorrat neigte sich dem Ende zu, so dass man bald keine Schokolade mehr würde herstellen können. Irgend jemand hatte den Einfall, die Schokoladenmasse mit fein gemahlenen Haselnüssen zu strecken, damit war das Gianduja erfunden. Als die Notzeit vorbei war, wurde weiter Gianduja in Torino hergestellt. Das allseits bekannte Nutella von Ferrero mit Sitz in Torino hat uns davon erreicht…..

    Schokoholiker können sich in Torino einen Pass beim Fremdenverkehrsamt holen, der Sie berechtigt, in allen angeschlossenen Konfiserien eine Schokoladenprobe abzufassen. Torino ist nicht nur die Welthauptstadt des Aperitif, sondern auch ein Schokoladenherstellerzentrum!

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Pinzolo ist eine kleine Gemeinde im Trentino, da gibt es (hoffentlich noch, es ist zehn Jahre her, dass wir dort einkauften) an der Hauptstraße einen Laden mit Spezereien, da wirst wohl selbst Du noch ehrfürchtig.
    Da gibt es luftgetrockneten Ziegenschinken, alle erdenklichen Schinken (mit Wildkräutern) und Würste (bis hin zur echten Eselsalami) und Käse, dass man das Fliegen ohne Propeller lernt.
    Gemessen an der fast unvergleichlichen Qualität der Erzeugnisse, war das damals beinahe schon spottbillig (hier in der Markthalle, wenn es derlei Sachen überhaupt gibt, kosten sie locker das Doppelte bis Dreifache).
    Überhaupt sollte der Trentino eine Fundgrube für Dich sein (ich erinnere mich auch an die Erzeugerläden namens Formaggi Trentini, sehr empfehlenswert), dann schon westlich vom Idrosee, wunderschön gelegen, das bereits lombardische Bagolino, mit seinen phantastischen Schafs- und Kuhhartkäsen.
    Hervorragenden preiswerten Käse gibt es auch schon in Tirano, am schönsten über die unvergleichliche Bergbahnstrecke von Sankt Moritz her zu erreichen. Nur den Wein der Tiraneser, jedenfalls den einfachen, den sollte man sie unbedingt selber saufen lassen. Ein paar Mal probiert: Was für ein Simsenkrebsler!

  3. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Wenn’s ums Fleischige geht, habe ich zwar nichts gegen ein schönes Rosmarin-Senf-Perlhuhn, auch nicht gegen Hase in Starkbiersoße oder dessen Rücken, kurzgebraten, oder das Bürgermeisterstück vom Rind, doch bleiben mir die Koteletts vom Deichlamm, die ich in Flandern mal essen durfte (wunderbar zart und aromatisch, in Olivenöl-Buttergemisch mit Knoblauch, Rosmarin und Thymian perfekt auf den Punkt gebraten), unvergesslich; und, ohne allzu unbescheiden zu werden, meinen eigenen Gänsebraten, den esse ich auch für mein Leben gern.
    Auch natürlich, soll es vegetarisch sein, mein Käsfondue, hart an genial, wenn ich gute Käse und die richtigen frischen Kräuter und Pfeffer habe (tasmanischer Bergpfeffer oder madegassischer Urwaldpfeffer direkt aus der Mühle oder gestoßen übers fertige Produkt!!!) und Steinpilze und einen guten Tag dazu; einmal hatten wir sogar noch etwas schwarzen Trüffel dabei, das war die Krönung.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Den besten selbstgemachten Rinderbraten zum kalt Essen brachte ich übrigens auf meinen Dreißigsten hin. Rezept ganz einfach.
    Ein knappes Dreikilostück von der Oberkeule vom Weidemastochsen (habe zum Glück in der rechten Jahreszeit Purzel) ward in der alten emaillierten Ganskachel von meiner Oma überaus gründlich, nach und nach Salz beigebend, die entsprechende Kruste zu erhalten, in reichlich Olivenöl angebraten, sodann ein paar Knollen Knoblauch (große ganze Zehen) noch mitgeschwitzt, kurz auch noch eine gute Menge frischer Salbeiblätter vom eigenen Strauch und masse bester gestoßener schwarzer Pfeffer, das ganze mit zwei Flaschen eines spritzigen, doch kräftigen Weißburgunders abgelöscht, zwei oder drei Lorbeerblätter noch dabei, dann etwa zweieinhalb Stunden lang schonend geschmort.
    Das kalte Fleisch war nachher grandios, ließ sich wunderbar dünn aufschneiden, hatte bei bester Saftigkeit gerade noch den richtigen Biss (die feinen Fettäderchen des Fleisches, hurra!), und die ganze Nacht lang tigerte die Belegschaft wieder und wieder hin zum Schneidbrett, und devorierte es, zusammen mit den anderen Leckereien, Happen um Happen.
    Allzumal mit dem Kartoffelsalat, von welchem meine spätere Gattin einen traumhaften, klassisch badischen bereitete, mit dem ganzen konzentrierten Sude vom Fleische, so nach und nach, im Wechsel mit Essig und Öl, an die erkaltenden Kartoffeln gegossen, dass die den Geschmack perfekt annahmen, ohne lätschig zu werden, dass der Salat “schwätzte”, wie er nur eben schwätzen kann und soll.

  5. Kolibri sagt:

    Magnus Göller, die erlesenen Tröpfchen eines guten Weines findest du im Veneto.
    Leider auch nur direkt bei den Aziende Agricole. Dort gibt es noch die unbehandelten, naturbelassenen Weine, sei es Rot oder Weiss. Die Menschen dort befinden sich noch im Besitz des Wissens, wie ein Wein gekeltert wird, sodass der volle Geschmack der Traube zum Ausdruck kommt und unbehandelt bei den richtigen Mondzeichen abgefüllt haltbar bleibt.
    Ausserdem erzeugen sie einen Weisswein, ein wenig prikelnd so ähnlich wie Sekt, wobei aber doch wiederum der Geschmack der Traube voll erhalten bleibt.
    Leider findet man diese Weine nicht auf dem Markt, die Aziende haben ihre Abnehmer, wer die sind schreibe ich hier nicht, aber wüsstest du es, du würdest staunen.
    Den Markt diesbezüglich beherrschen die renommierten Weingüter, die sich vorallem in der Toskana in den Händen des alten italienischen Adels befinden.
    (Bardolino, Montalcino, Valpollicella nur un einige zu nennen)
    Die hochqualitativen Lebensmittel aus Italien finden so wenig Platz auf dem Markt. Erstens sind die dazu erfüllenden Auflagen kaum zu finanzieren für viele Bauern, zweitens braucht es eine bestimmte Grössenordnung um zu überleben, drittens sind die Steuern so hoch. Es wurde systematisch soviel zerstört, und wenn dies vor deiner eigenen Haustür geschieht, dies ist bitter mit ansehen zu müssen. Habe viele der Tränen darüber geweint, mit gut bekannt Betroffenen.
    Wer einmal unbehandelte Zitrusfrüchte, Pelati, kalt gepresstes Olivenöl, Gemüse aller Art aus dem Süden Italiens genossen hat, der weiss welcher Schrott uns in den Supermärkten verkauft wird. Der Geschmack dieser Produkte ist unvergleichlich. Leider wird der Handel durch die ganzen sinnlosen gesetzlichen Auflagen unterbunden.
    Deswegen finde ich es sehr beleidigend, wenn es heisst die faulen italiener, die selbst wenn sie wollten, nicht arbeiten können, weil sie wegen nicht erfüllter, nicht finanzierbarer Auflagen sich sofort strafbar machen. italien wäre eine Schatztruhe von wertvollen, hoch qualitativen Lebensmitteln, der Handel muss wieder freier werden.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri

    Es ist der Kampf um unsere Kultur.
    Ich habe keinen Garten mehr, kann mir gute Lebensmittel für drei Männer (meine Söhne essen mehr als ich) derzeit schlicht nicht leisten.
    Ich lebe in einem der reichsten Länder der Welt, strenge mich nach Kräften an, selber Gutes zu bieten, und es reicht bei weitem nicht dafür.
    Damit will ich nicht jammern, wir hungern ja nicht.
    Und hätte ich das wohl normalerweise ohnehin lieber nicht gesagt, denn wer eingesteht, dass er wenig Geld hat, wird noch weniger davon erhalten.
    So das Gesetz.
    Dann sei das eben das Gesetz.
    Was schiert mich das.

  7. Anonymus sagt:

    @ Magnus

    ich habe im Moment keine Zeit, Reaktion kommt nach in ein paar Tagen…

  8. Kolibri sagt:

    Magnus, es ist keine Schande zu sagen, obwohl ich mich anstrenge Gutes zu bieten habe ich trotzdem wenig Geld zur Verfügung. So wie alles auf den Kopf gestellt, befinden uns wir leider in einer Situation, wo Ehrlichkeit, Fleiss, Verantwortungsbewusstsein bestraft, Lügen, Bequemlichkeit, Verantwortungslosigkeit belohnt werden.
    Wollte mit obigem Kommentar eigentlich nur darauf hinweisen, wie schwierig die Vermarktung qualitativer Produkte inzwischen geworden ist, aber es gibt sie noch,obwohl die Kontrollen immer mehr zunehmen. Der geweinten Tränen schäme ich mich nicht, denn in manchen Situationen nehme ich mir die Freiheit meiner Trauer und auch Wut Ausdruck zu verleihen.
    Dazu habe ich erst gestern einen passenden Artikel von Susanne Kablitz gelesen. “Der Fluch der Gutmenschen!”, womit sie den Nerv der Zeit genau trifft.

    Ich selber sehe auch immer zu, mit dem was gerade wächst und zur Verfügung steht, Köstlichkeiten zu bereiten. Würze und Gescmack verleihen die einfachsten Kräuter., die wir uns in unseren Gärten, obwohl mehrmals versucht, nicht verbieten liessen.

    Da ich einen guten Wein nur ganz selten trinke, so bot sich mir doch die Gelegenheit einen Wein aus Moldawien zu probieren. Dabei hätte ich mir gewünscht dich dabei zu haben, diesen Wein in seinem Charakter und Eigenschaft zu beschreiben, einzigartig!
    Im ersten Moment erdig, im nachhinein blumig im Geschmack, etwas schwer und doch die Leichtigkeit, Klarheit im Kopf, aber Freude spendend.
    Sollte es mir gelingen noch einmal in den Besitz einiger solcher Fläschchen zu kommen, würde ich dir eines zu kommen lassen, natürlich nur mit einer Gegenleistung deinerseits, einer Beschreibung. Wäre dies ein Deal ?

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri

    Das ist ein sehr liebes Angebot, das wäre definitiv ein Deal.

  10. Holzschnitt sagt:

    Träumers Analphabet
    Hunger, Hunger, Fladenbrot, Hunger, Reis, Magenknurren, Brot, Hunger, haitianisches Schlammbrot, Hunger, Hunger, Irgendetwas zum Essen……

  11. Holzschnitt sagt:

    Albträumers Alphabet:

    aberirrende Aufgeblasenheit
    belustigendes Behummse
    chymische Charakterlosigkeit
    dumpfdeutsche Deutungshoheit
    errigierter Egelekel
    funktionale Flatterhaftigkeit
    geringe Geisteskraft
    hirnrissiges Hochdeutschgetue
    irisierender Irrtum
    jodelartiges Juchzen
    katholischer Katzlmacher
    lauernde Lumpenhaftigkeit
    minutiöses Miesmachertum
    nihilistiches Nirgendwo
    opportunisches Opfergeheul
    penisloser Pfauendarsteller
    quietshige Quitte
    reuelose Rosette
    schwefliger Satrap
    tabulose Tortenverteiler
    unheilbringendes Urteilsvermögen
    verhindernde Vögelnwollust
    wirrer Wahnfried
    ypsilonartiger Ypernerwähner
    zutzeliger Zaunaufsteller

  12. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Holzschnitt

    Wo ist das xylophoneske Xox geblieben?

  13. Holzschnitt sagt:

    in der Tat, aber es war die
    xaverhafte Xanthippe die ich vergass

  14. Holzschnitt sagt:

    @Kolibri
    Wo du recht hast hast du recht. Ich selbst habe als Kind erlebt wie die uralten Weinberge in Fellbach terrassiert wurden um den Ertrag zu erhöhen. Geweint habe ich nicht, aber geflucht, wegen der ästhetischen Veränderung meiner Heimat. Trotzdem kann ich nur empfehlen einmal einen Fellbacher “Keuperglut” zu probieren. Vor langer Zeit waren die Fellbacher Rotweine am Zarenhof sehr beliebt. Weine der oberen Preisklasse kommen für mich leider zur Zeit nicht in frage aber ich denke doch dass es seit einigen Jahren einen deutlichen vereinzelten Qualitätszuwachs hier in Deutschland gibt. Ich selbst kenne einen Bioweinbauer namens Pix vom Kaiserstuhl, an dessen Weinen gibt es nichts zu meckern. Was die Italiener betrifft: “Niemand hat die Absicht die Italiener als faul hinzustellen!”. Nein, sie sind sehr fleissig, teilweise zu fleissig und teilweise zu kreativ. Wer kommt schon auf die Idee im grossen Stil Butter zu fälschen oder mehr Olivenöl feilzubieten als auf dem ganzen Stiefel herausgepresst wurde? So ein Weinetikett ist schnell gedruckt und der algerische Wein ist ja auch nicht der allerschlimmste heisst es. Wurde mir von Weinkennern erzählt, ich bin keiner…..

  15. Holzschnitt sagt:

    @Kolibri
    Ich habe vergessen dass wir hier einen leicht moussierenden Weisswein kurz und knapp “Perlwein” nennen. Zum italienischen Weinertrag wurde mir gerade berichtet: da würden jedes Jahr Tausende von Hektolitern erzeugt die kämen nicht vom Rebstock, um es mal fein auszudrücken. Wasser, Ochsenblut und Lebensmittelchemie. Die sind dann blumig in der Note, nachhaltig schwer im Abgang und haben Anklänge von Aromen wie Vanille, Bergamotte und Veilchen. You just name it……! Ein Weinkritiker muss das dann schreiben und alle geschmacksverirrten glauben es, wetten?

  16. Kolibri sagt:

    @Holzschnitt, hinter diesen Machenschaften stehen dann Konzerne, genau diejenigen, die die Vermarktung von preisgünstigen, aber qualitativen Lebensmittel unterbinden.
    Erzähl mir nichts von Italiens Wirtschaft, die kenne ich zu gut, die Manipulationen werden von ganz anderer Seite gesteuert, der Dreck wird auf alle geworfen.
    Die Fälschung des Olivenöls betreiben auch die Konzerne, die den Maisch bei den Azienden abholen, dann mit billigem Öl strecken, um es dann um einen höheren Preis als das frisch gepresste direkt von den Azienden, im Ausland zu verkaufen.
    Natürlich kommt sowas in den deutschen Landen nicht vor, ich höre immer wieder den Satz, den ich so oft aus dem Mund von deutschen Urlaubern gehört habe: “Ach, dies gibt es bei uns nicht!”
    Dass in Italien so manches schief läuft, wissen die Italiener selber. Warum glaubst du strebt Venetien die Sezession an? Ausserdem sollte jemand, der es wagt ein Urteil aus zusprechen, die Mentalität des italienischen Volkes kennen, die ganzen Zusammenhänge kennen, dann würden einige vielleicht “erkennen”, dass in ihren Landen, so manches in gleichen Bahnen verläuft. Wie höher der Rang, umso skrupeloser gehts ab.
    Deutschland bildet darin natürlich zweifellos eine Ausnahme!

  17. Kolibri sagt:

    @Holzschnitt, ach wie nett, dass du mich belehren möchtest, aber weisst du, ich brauche keine Weinkritiker um fest zustellen, ob ein Wein jetzt so oder so zugeordnet wird. Ausserdem masse ich mir keineswegs an, hier jemand belehren zu wollen. Bin lediglich auf Magnus Göller seine Feststellung eingegangen, “dass man die Trientner Weine sie selber saufen lassen sollte”, womit er auch recht hat, worauf ich dann hinwies, was hoffentlich auch deinerseits erlaubt ist, dass wirklich gute Weine man im Veneto findet.
    Ob Perlwein, Prosecco, moussierend oder wie auch immer sie jeder nennen möchte, kümmert mich herzlich wenig.
    Ich spreche hier von Weinen, die kein Etikett tragen, aber sehr bekömmlich sind, ohne Nebenwirkungen, auch wenn mal einer über den Durst getrunken. Von Wein, den ich selber getrunken, probiert, auch zuviel davon getrunken habe, weil er etwas Besonderes hat, aber ohne Kopfschmerzen oder Magenverstimmung am nächsten Tag erwacht bin.
    Ausserdem kenne ich diese Betriebe und weiss um deren sorgfältige Verarbeitung des Rebensaftes.
    Nicht alles was gut ist, muss einen besonders gut klingenden Namen tragen oder im öffentlichen Dunstkreis stehen.
    Alles was auf dem herkömmlichen Markt erhältlich, schön etikettiert, darüber mögen sich liebend gern Weinexperten oder Weinkritiker unterhalten.
    Aber freuen wir uns, dass so viel Gutes der Gewinnmaximierung weichen musste, dafür werden wir jetzt aufs neue uberrollt mit megecoolem Neuen, sollte das TTIP Abkommen zustande kommen. Aber darüber sich Gedanken zu machen, können wir ohne weiteres auch den Pferden überlassen, immerhin haben sie einen grösseren Kopf als wir menschliche Wesen, damit möge denen das Denken dann wohl auch etwas leichter fallen.

  18. Holzschnitt sagt:

    @Kolibri
    Am miesesten geht es hier bei den Piefkes ab……

  19. Kolibri sagt:

    @Holzschnitt
    Ja, auch in deutschen Landen gibt es so einiges an Ungereimtheiten, nur daran möchte ich mich nicht stössen. Ich schaue lieber auf das Positive, dies gibt es in Deutschland, sowie in Italien. Piefkes, dieses Wort möchte ich übersehen haben, denn jedes Volk hat ein Anrecht auf Würde. Deutschland hat auch seine eigene Kultur, genauso wie jedes Land, in der auch viel Wertvolles enthalten ist, Verloren gegangen ist nichts davon, nur vieles wurde vergessen. Produkte aus Deutschland waren bei uns immer sehr geschätzt, dafür waren wir auch bereit etwas mehr auf den Tisch zulegen.
    Ich wünsche euch in Deutschland, dass ihr wieder zu euren Wurzeln zurück findet, zum Germanischen, euch erinnert an all das Wertvolle, das euch eure Besonderheit verliehen hat.

  20. Holzschnitt sagt:

    @Kolibri
    Du hast sicherlich recht und hast diesbezüglich deutlich mehr Wissen als ich. Mit der Verantwortung der Konzerne liegst du sicher auch nicht ganz falsch. Trotzdem stelle ich mir vor dass der “Abschaum der Menschheit” (Bob Dylan über die Mafia) hier die Karten mischt und verteilt. Immerhin wissen “die Italiener” von denen, ganz anders als der deutsche Michel, denn das Hauptquartier der italienischen O.K. ist schon seit langem in Baden-Württemberg………….

  21. Holzschnitt sagt:

    @Kolibri
    Hatte deinen letzten Kommentar nicht lesen können bevor ich schrieb. Ja, “Piefke” benutze ich eigentlich selten, bin ja selbst einer. Ich schätze meine Landsleute durchaus, leider nimmt in den letzten Jahren eine gewisse “Piefigkeit” zu. Bzgl. “Germanischem” schreibe ich lieber nichts. Den Deutschen sagt man nach dass sie sehr fleissig wären, einfallsreich und pflichtbewusst. Der Hang zur Perfektion beim Herstellen von Waren usw. Diese Mentalität hat aber auch durchaus etwas krankhaftes. Die anderen arbeiten um zu leben, der Deutsche lebt um zu arbeiten. Ausserdem folgendes: leider war mein Vater als Infanterist beim Russlandfeldzug beteiligt. Eine liebgewordene Russin sagte zu ihm: “Russe aussen Schweinehund, Deutscher innen Schweinehund!” Da ist was dran, bitte glaube es, ich bin lange genug hier um so etwas zu beurteilen. Ja und sicherlich ist es optimaler positiv zu sehen und zu denken aber manche haben den Impetus den Finger auf die Wunde zu drücken.

  22. Anonymus sagt:

    @ Magnus

    Wie versprochen die Wideraufnahme des Fadens.

    Ich selber plane für mich, meinen Pensionärs Ruhesitz in Südtirol zu nehmen, ein romanisches Land, in dem alles erlaubt ist, auch das, was ausdrücklich verboten ist. Man spricht die Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann: Deutsch (nur Italienisch werde ich da nimmer mehr lernen, das ist offenbar verpönt). Es gibt Buchhandlungen mit einer deutschen Abteilung, das Klima ist mediterran ohne die schwüle Hitze der Po-Ebene, der “Sonnenbalkon” der k + k Monarchie. Du rennst also eine sperrangelweit offen stehende Türe bei mir ein.

    Was die “fleischlichen” Genüsse des Lebens angeht, am Eingang des Tales der Nera in Umbrien findest Du Trockenfleisch (menschliche Mumien), weiter aufwärts den See, in dem die Leiche des Pontius Pilatus versenkt worden sein soll und schliesslich am Ende des Tales die Numero UNO der Metzgerskunst: “NVRSIA” , wo der heilige Benedikt herkommt. Jede italienische Metzgerei, die etwas auf sich hält, schreibt über dem Eingang Norceria und nicht Macelleria, nach dem Ort NVRSIA (wie über dem Stadttor steht, was bis zum Ende des zweiten Weltkrieges noch jeden Abend verrammelt wurde, heute Norchia, früher Nursia). Gekennzeichnet durch schwarze Trüffel und wilde Schweinereien (die ausgestopften Köpfe der wilden Schweine finden sich vor Ort um jede Metzgerei und sind häufiger als in Stockarda Apotheken) und dauernde Erdbeben. Die Häuser haben Meter-dicke Mauern und dürfen nicht mehr als einen ersten Stock haben.

    Was den Wein angeht, es gibt sogar einen “Kalterersee”, man glaubt es nicht, der due astericos da Luigi Veronelli hat. Muss ich mich drauf einschiessen, wenn es so weit ist.

    A pro pos Wein, ich habe die Tage ein paar Flaschen Weisswein von 1994 Leone de Castris: Donna Lisa) und 1995 aus dem Salento (Leone de Castris: Imago) bei mir wiedergefunden, noch sehr gut trinkbar, mit extrem viel “Stoff” (vielleicht nicht jedermanns Geschmack, etwas “metallischer” Chardonnay, war aber auch schon so, als er neu war). Wo man heute “so was” herbekommt? Keine Ahnung, im Salento sucht man jedenfalls vergeblich da nach in Restoranti und Enotecas.

    Was Acquaviti angeht stellt auch Rohner im Trentino ganz brauchbare Fruchtbrände her, die auch mit Morand in Martiny (Schweiz) mithalten können. Wenn ich nur die Preise von Rochelt sehe, muss ich an Ziegler denken, NEIN DANKE. Meine neueste Entdeckung ist ein Grappa der keiner ist (geht aber ‘runter wie Öl), aber erst will ich mir mal selber eine Flasche beschaffen…..

  23. Anonymus sagt:

    @ Magnus

    Stichwort: Käsfondue

    Wie Du weisst, ich bin ein zugereister Deutscher in der Schweiz. In jedem Supermarkt wird hier in der Saison gehobelter Käse im Beutel angeboten mit dem immer gleichen Rezept: 800 gr Käse pro 2 Personen + 400 ccm saurer (!) Weisswein + 1 Glas Kirschwasser mit einem Teelöffel aufgelöster Maisstärke. Pfeffer nach Belieben. Wenn das Fondue differenziert (der Käse sich unten sammelt und die Flüssigkeit aufschwimmt) Zitronensaft oder sonst wie Säure zusetzen. Ich bin mal im Internet auf die Site von Jami Oliver geraten, der kann wahrscheinlich nur englisch und schreibt bei Cheesfondue ein Rezept für eine dünnflüssige Käsesuppe, von Fondue = schmelzen, kein Wort. Sein Rezept für eine piemontesiche Bagna Caöda oder Bagna Cauda ist ebenso Haare sträubend. (Es gibt aber auch sonst kein brauchbares Rezept im Internet dazu)

    Ansonsten ist hier vor Ort seit zwei Jahren das Non-Plus-Ultra das getrüffelte Champagner-Chäsfondue der Käserei in Pontresina mit 1 % Trüffel. Sowohl COOPs FINE-FOOD als auch MIGROS Selection haben ein Konkurrenzprodukt herausgebracht, was das Original in Preis und Geschmack aber nicht erreicht….

  24. Anonymus sagt:

    @ Holzschnitt

    Zitat: oder mehr Olivenöl feilzubieten als auf dem ganzen Stiefel herausgepresst wurde.

    Das kam jetzt durch die Überschuldung der Griechen hoch, die verkaufen fast alles Olivenöl in Grosscontainern nach Italien, wobei die Italiener das in schicke Flaçons abfüllen und für den 10-fachen Preis weiterverkaufen….

    Die eigentliche “Wertschöpfung” findet in Italien statt. Die griechischen Olivenbauern wissen nicht, wie man das macht, haben keine Designer für die schicken Flaçons und keine Abfüllanlagen und keine Techniker, die solche Abfüllanlagen bedienen und die Speicherprogrammierbaren Steuerungen programmieren. Keine Glasschmelzen, wo die schicken Flaçons hergestellt werden können. Die Griechen, die das lernen sollten, werden lieber Beamter auf Lebenszeit mit Pensionsberechtigung und lesen dann in irgend einer griechischen Behörde Zeitung.

    In meinen Augen ist alles Geld, was wir dahin geben, nicht nur endgültig futsch, sondern verzögert die Entstehung einer griechischen Wirtschaft nur weiter.

    Auf zig Olivenölflaschen bei uns steht nur was von “in Italien abgefüllt” …und was machen die Italiani da falsch oder auch nur Unmoralisches?

    Das geht innerhalb Italiens aber genau so. Die Masse des italienischen Olivenöls kommt aus dem Salento, dem knochentrockenen, verkarsteten Stiefelabsatz. Trotzdem steht auf viele Flaschen was von TOSCANA, verkauft sich halt besser. “Italienisches Olivenöl. abgefüllt in der Toscana”

  25. Anonymus sagt:

    @ Holzschnitt

    Zitat: Ich habe vergessen dass wir hier einen leicht moussierenden Weisswein kurz und knapp “Perlwein” nennen.

    Das wäre in Italien ein “Frizzante” im Gegensatz zum Voll-Sprudel, dem “Spumante”. Kommt, so weit ich weiss, in Germania gar nicht auf den Markt, aber schon in der Schweiz lässt sich so ein Moscato d’Asti abfassen (meist mit Alkoholgehalten um die 5%, süss und süffig, ein Genuss ohne Reue und Brummschädel.

    Die gefälschten italienischen Weine, wo irgend etwas in der Flasche ist, nur kein Wein, werden auf 50 Mio Stück pro Jahr geschätzt. Man weiss das ziemlich genau, weil man ja den Alkohol der Branntweinmonopolstelle dafür braucht, aber die drücken beide Augen und auch noch die Hühneraugen zu. Der Versuch, das mit Methylalkohol zu machen führte eben zu schweren Vergiftungen mit Todesfolgen, bei der gelegenheit kamen dann die Zahlen an die Öffentlichkeit.

    Zitat: Die sind dann blumig in der Note, nachhaltig schwer im Abgang und haben Anklänge von Aromen wie Vanille, Bergamotte und Veilchen. You just name it……! Ein Weinkritiker muss das dann schreiben und alle geschmacksverirrten glauben es, wetten?

    Für die 50 Mio Weinflaschen oben schreibt kein Weinkritiker irgend etwas, wäre viel zu teuer. Sicher wurde für “Kellergeister” & Co geworben, aber doch nicht mit solchen Beschreibungen. Die ehrlichste Werbung wäre wahrscheinlich gewesen: “Liebe Alkoholiker, mit diesem Produkt könnt Ihr euch am preiswertesten täglich einen antüteln!” Alles andere interessierte die Käufer sowieso nicht.

  26. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    “Abgefüllt in der Toskana…”

    Ja, das war ich auch mal, so vor 35 Jahren, als das o,2-Glas Roten in San Gimignano noch 200 Lire kostete (40 Pfennige), man seinen Rausch nachher im Weinberg ausschlafen konnte, bis die Winzer einen sanft weckten, denselben bestellen zu können.

    Immerhin weiß ich aber heute noch, was Wein ist und was nicht.

    Was ich allerdings nicht verstehe, ist weshalb der qualitätsbewusste Schweizer seinen Fondue-Chäs fertiggehobelt abgepackt kauft.

    Käme mir nie in den Sinn.

  27. Anonymus sagt:

    @ Magnus

    Aber, aber, die Toscana ist Rotweinland. DER Weisswein der Toscana ist der Vernaccia di San Gimignano. Schon Michelangelo liebte Ihn möglichst dunkelgelb und Dante sieht Papst Martin V° in der Hölle wegen seiner Schlemmereien und gibt auch gleich eine Kostprobe seiner Verworfenheit: Anguilla di Bolsena (Aal aus dem Bolsener See) cotto al Vernaccia di San Gimignano. Findet man heute ohne Dantes Kommentar bzw. Warnung vor den Strafen des Inferno auf der Speisekarte des La Sirenetta in Bolsena direkt am See gelegen.
    Stimmt nicht ganz, der Montecarlo Bianco ist auch noch eine Weissweininsel im Rotwein. Der Galestro dagegen nicht, das ist die in Flaschen abgefüllte “Resteverwertung”, nachdem man keinen Weisswein mehr in den Chianti kippt.

    1979 das Glas für 40 Pfennige? Das war aber auch damals die “Bückware” Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wurde alles, was einigermassen war, in Flschen abgefüllt. Es gab neben Biondi-Santi und I Barbi (Francesca Colombini) auch schon mehr als ein Dutzend Brunello-Abfüller.

    Der fix-fertig gehobelte Chäse ist sehr Schweizerisch, alles, was man als Dienstleistung erbringen kann, wird auch erbracht. Es gibt sogar welchen in den typisch opaken Plastiktüten, wodrin emmi sonst auch nur die in der Kaltbachhöhle gereiften Käse abpackt (Spitzenqualität).

    Aber wie geschrieben, das Non-Plus-Ultra ist das fix-fertige Gletscher-Fondue aus Pontresina, Champagner-Trüffel:

    http://www.sennerei-pontresina.ch/produkte/gletscherfondue.html

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