Google und Facebook: Von den Kinderschändern der NSA unwissentlich missbraucht?

Google und Facebook (sinngemäß): “Wir, die Lieben, wurden von der NSA missbraucht, ohne es zu merken.”

Der oberste NSA-Jurist (sinngemäß): “Ihr wusstet genau was geht, habt brav mitgespielt.”

Hier muss ich nun sagen, dass von den drei notorischen Lügnern letzterer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einmal die Wahrheit sagt.

Wer so saudumm und offensichtlich lügt wie Google und Facebook, der hat ein Problem.

Wenn Google und Facebook einbrechen, hat aber auch die NSA ein Problem.

Denn dann wird alles schwieriger, aufwendiger, teurer.

So eine schöne Symbiose zwischen Privatwirtschaft und dem größten Geheimdienst der Welt: Das wäre doch allzuschade, wenn die nicht mehr funktionierte!

Also nur Theaterdonner?

Ja. Aber auch nein.

Ja, weil Google wie auch Facebook weiterhin mitspielen werden, egal, was sie gerade rauslügen.

Nein, weil sie (und die anderen) endgültig entlarvt sind, was nicht ohne wirtschaftliche Folgen bleiben wird.

Witzig auch, wie der Räuberhauptmann jetzt seine Kumpane in die Mitverantwortung nimmt, die von ihren Beutezügen für sich und ihn nichts mehr wissen, nie je davon gewusst haben wollen.

Eine schöne Farce, da real, eine dramaturgisch zwar banale, aber doch, ob ihrer Reichweite und Bedeutung, durchaus putzige Schmierenkomödie.

Nein, liebe Leute, das ist keine gute PR.

Da läuft was schief.

Ihr hättet Euch immerhin auf eine gemeinsame große Lüge einigen können.

Wenn nun aber kein Strategem hinter diesem Spiel steckt, eines, dessen Sinn ich zumindest bislang nicht zu erschließen weiß, macht Ihr Euch gerade alle lächerlich.

Das ist nicht gut für eine gefürchtete, wie als ob allmächtige Institution wie die NSA – die ja immerhin eine große gemeinsame Lüge hätte durchsetzen müssen – , und eine Firma wie Google, die, fast schon der Gott des Netzes, von ihrer Übermächtigkeit lebt, steht nackt noch vor den Kids.

Zu dumm zum auch nur halbwegs respektablen Lügen: Das beschädigt die Aura jedes auch noch so verkommenen Potentaten.

 

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7 Antworten zu “Google und Facebook: Von den Kinderschändern der NSA unwissentlich missbraucht?”

  1. Aerar sagt:

    “Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…”, doch wer immer lügt und dann auf einmal etwas (un-)glaubliches sagt, kommt wieder glaubhaft daher. Wahrscheinlich ist es sogar so – allerdings kann es auch wieder sein, dass die NSA in Ermangelung eines eigenen Rufes, den sie noch ruinieren kann, nun versucht, sich die großen Internetkonzerne gefügig zu machen und deren Absetzbewegungen im Ansatz zu unterbinden. Somit bleibt vermutlich leider die praktikabelste Wahrheit: “Traue niemanden, der groß genug ist, dass ihm Deine Interessen irrelevant sind.”

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Aerar

    Es mag wohl so sein, wie Du sagst, nämlich dass die NSA, jetzt, da der Lack sowieso ab ist, die Netzkonzerne erst recht an die Kandare zu legen versucht. Trefflich auch Dein Schlusssatz.

  3. suspect1 sagt:

    Lieber Magnus,
    du überschätzt die Intelligenz derer, die diese Fehler begehen, maßlos. Geh nicht von deinem gehobenen Standard aus, dann verstehst du sie und ihre niederen Beweggründe besser. Die sind näher an Urinstinkten und Denunzierung, als jemand, der dem fernab ist.
    Mitgefühl, Mitleid, die Hand reichen, all das ist denen fremd, denn deren einziges Ansinnen ist die Genugtuung, Satisfaktion über Menschen, die über deren Fallen stürzen.
    Egal was Google oder Facebook erzählt, rüchsichtslose Schweine und Psychopathen ist die Essenz der Menschheit.
    Dr. Hare kann viel helfen.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ suspect1

    Von Dr. Hare hörte ich bis dato nichts, werde mir seinen Namen aber merken.
    Vielleicht überschätze ich die Intelligenz jener, womöglich gar maßlos.
    Die Essenz der Menschheit aber sind sie definitiv nicht.
    Goethe hat hier schon lange sein Fett weg, um nur den zu nennen.

  5. suspect1 sagt:

    ich kenn dein Urteil zu Goethe. du wirst auch noch darauf kommen, dass sie die Essenz der Menschheit sind. Dr. Robert Hare, unbedingt zu lesen, ist die Essenz des Wissens um die Allmacht der Gefügigkeit hier auf Erden.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ suspect1

    Immerhin erstreckt sich die Allmacht jener menschlichen Essenz, die Du postulierst, nicht auf mich.

  7. Holzschnitt sagt:

    An die NSA:
    Professor Habakuk Tibatong hat sich mit seinem Hausschwein Wutz auf eine einsame Insel zurückgezogen. Dort experimentiert er mit einer Medizin, die es Tieren ermöglicht, zu sprechen. Mehr oder weniger perfekt beherrschen neben Wutz u. a. der Pinguin Ping, der Schuhschnabel Schusch und der Waran Wawa die menschliche Sprache. Doch die eigentliche Sensation steht noch bevor: eines Tages treibt ein Eisblock auf die Insel zu. Darin befindet sich ein eingefrorenes Ei. Ausgebrütet wird das Urzeittier Urmel. Als der Professor seinem Kollegen Zwengelmann davon berichtet, schickt der umgehend Jäger auf die Insel.

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