Von der kommenden aristokratischen Umwälzung

Es steht alles auf dem Kopfe.

In der Wirtschaft sind die Bänker die Herren der Welt, das Werk Gottes verrichtend, indem sie nichts Reales schaffen.

Geht es um Information, im Weltnetz, so gelten die Verwalter, Verteiler, Verhunzer und Verzwunzer derer mehr, als jene, die tatsächlich Informationen liefern.

Noch der halbseidenste Elektrokastenfuzzy fühlt sich, gemessen selbst an einem veritablen produktiven Künstler, wie Hermes Trismegistos.

Ganze Hochhäuser voller Trolle, Abschakale, Hacker: Als die Herren dieser Welt.

Das wird nicht so bleiben.

Auf Dauer ist Unfruchtbarkeit eben doch unfruchtbar.

Dass man das Urheberrecht aushebeln will, vielmehr, es allein zugunsten von Google und Medienhäusern und anderen Großkopferten ausgelegt wissen, das passt dazu.

Und Millionen Toren lassen sich willig vor den Karren spannen.

Noch.

Derweil feiert die Zensur – auch und zumal die Selbstzensur, was wunder – allenthalben, nicht nur bei der notorischen Zeit, als dem dahingehend zugleich frechsten und dümmsten aller Schafsmedien, Urständ. Und zwar, das sei betont, auch in sogenannten “Alternativen Medien”.

Zensur findet allenthalben dort statt, wo noch nicht einmal der allerschärfste Staatsanwalt um die Ecke linst.

Genau die rechte Zeit für jene, die sich aufs Schreiben ebenso verstehen wie auf Strategeme.

Für die nicht ganzkörperrasierten Blasierten.

Wenn man uns im Netz nicht mehr lässt, gibt es uns eben eine zeitlang wieder nur auf Papier. Das ist ohnehin haltbarer als jede Elektrodatei.

Man denke immer daran, dass diese Leute riesige stromfressende und aufwendig zu kühlende Systeme aller Art benötigen, um irgendwie weitermachen zu können, man selber aber nur seinen Kopf, Papier und Stift.

Und wenn es ernst wird, so ist eben nichts elektronisch aufzuzeichnen. Bis zu dem Tage, da es schnell, alles vorbereitet, auf einen jungfräulichen Elektrokasten verbracht, dann sofort von irgendeiner Schnittstelle aus raus ins Netz gejagt.

Wohl dem dabei natürlich, der binnen zwei Stunden eine Ansage zu verfertigen vermag, die sitzt.

Wohl dem, der eine solche wie als ob vorgeformt schon allein in seinem Kopfe herumträgt.

Wohl dem Nachwuchse, der begreift, was ich sage.

Bänker, Großlügner, lose Elektrokastenfritzen: Solche Hohlköpfe dirigieren noch die Welt.

Indem sie uns auf ALLEN Ebenen zu enteignen trachten.

So etwas hat noch nie gehalten.

Diesmal allerdings, das ist anders, wird die Umwälzung eine planetare sein.

Und wird die Umwälzung keine proletarische, sozialistische sein, sondern eine aristokratische.

Ich bin dabei.

 

 

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116 Antworten zu “Von der kommenden aristokratischen Umwälzung”

  1. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Ich weihe Dich im Gegenzuge jetzt auch in ein Geheimnis ein.
    Leider kann ich das nicht anonym; sei’s drum.
    Frauen sind in letzter Zeit, mag sein, dass sie mit dem schwächelnden Magnetfeld der Erde besser zurechtkommen, tendenziell netter zu mir als zwar nicht alle Männer, aber doch einige, die sich in argen Bosheiten, mitunter gar überfallartig, oder im anschwellenden Bocksgesang, üben.
    Das mit den netten Frauen gefällt mir natürlich (ja, auch hier, ich bin nicht schwul), doch mag ich auch Männer, normalerweise, zumal als Trunk- und Gesprächspartner.
    Deren traditionelle wenigstens partielle Philosophiefähigkeit, auch Debattenfähigkeit (hängt nunmal zusammen), sehe ich in letzter Zeit leider öfter etwas abhanden.
    Lasse uns gleichwohl nicht übers Maß klagen!
    Für irgendwas ist Dein großer Kopf, sind die ganzen Synapsen da drinnen bestimmt gut.
    Zuallerwenigst für Deine launigen Beiträge hier.
    Wahrscheinlich hast Du sogar mal einen alten Wecker repariert.

  2. Kolibri sagt:

    @Anonymus

    Hier ein Beispiel, wie bei uns, brisante Lektüre schnell einer neuen Auflage bedarf.
    http://www.tageszeitung.it/2014/11/14/der-bestseller/
    Die Kommentare sprechen Bände, der Artikel selber verschwand auch recht schnell im Archiv dieses Mediums.
    Ich persönlich biete in Zukunft kein Buch mehr zum Weiterverkauf an, sondern schicke alles, was ich schon gelesen, als Wanderbücher auf die Reise.
    Dies was ich weiter oben schon angedeutet habe, mit Schwierigkeiten bei Bestellungen (vorallem nach Italy) habe ich inzwischen von mehreren Personen zu hören bekommen. Mehr dazu möchte ich im Moment nicht sagen. Sicher gibt es immer wieder auch Umwege um an das Gewünschte doch ran zukommen.
    LG

  3. Anonymus sagt:

    @ Kolibri

    Also, Libri und bella Italiia. Meiner Erfahrung nach funktionieren

    http://www.maremagnum.com/

    http://www.abebooks.it/

    http://www.amazon.it/

    ganz brauchbar. Was neue Bücher angeht ist von bol italia ist unbedingt abzuraten, ich habe da mal 4 Bücher bestellt, nach 3 Monaten war endlich eines lieferbar (angeblich sollten alle an Lager sein) zu 17,-€ natürlich wurde das mit einem Super-Hyper-Expressdienst geliefert: am Morgen wurde ich um 05.30 Uhr mit dem Telefon aus der Dusche geklingelt, wie man mir das Taschenbuch zustellen könnte, immerhin für Transportkosten von 53,- €! Ich habe denen gesagt, Annahme verweigert, zurück an den Absender. Dann habe ich das Taschenbuch bei

    http://www.deastore.it/

    bestellt und 5 Tage später lag das bei mir im Briefkasten mit 4,-€ Speditionskosten für die Briefmarke. Offensichtlich hat DeaStore aktuell ein geschäftliches Problem. Der andere Riesenversandladen für neue Bücher aus Italien ist

    http://www.ibs.it/

    Traditionell habe ich jedweden Brief- oder Postverkehr mit bella Italia von Mai bis Ende September immer vermieden, weil die Postangestellte auch lieber “andare al mare” machen, als Post zu befördern und die Post lieber der Einfachheit halber an der Müllverbrennungsanlage abgeben als zuzustellen. Im Winterhalbjahr kann ich nicht klagen über die italienische Post…..

  4. Anonymus sagt:

    Italien

    in Italien heisst die Staatsform: Krise! Das war vor dem Muskolini so und das ist seit dem Muskolini so. Seit den 60er Jahren kommt noch die galoppierende Staatsverschuldung dazu.

    Was ich vor einiger Zeit ausgegraben habe ist, dass der Wechselkurs ital. Lira zur DM fast 20 Jahre vom Ende des zweiten Weltkrieges bis 1965 konstant war mit etwa 1000 Lira = 6,- DM, dann begann die Talfahrt, bis zur Einführung des Euro 2002 waren 1000 Lira nur noch 1,- DM wert. Seit 1997 wurden die Wechselkurse künstlich eingefroren. Das heisst, dass sie Italiani pro Jahr mehr als 5.4 % mehr Inflation als die Deutschen hingelegt haben.

  5. Kolibri sagt:

    @Anonymus

    Staatsform Krise! Wenn es nur Krise wäre, Krise ist gelinde ausgedrückt.
    Ein Sumpf ohnegleichen, aber die Neapolitaner und Sizilianer haben gesagt, einiges könnten sie in Germania noch dazu lernen, vorerst fangen sie in Südtirol an.
    z. b. http://www.raetia.com/de/shop/item/2354-selfservice.html
    Nach nur drei Tagen ist die erste Auflage ausverkauft.
    Einerseits kann ich oft auch nur noch lachen.

    Sicher sollte man einiges an Geschichte kennen, um die ganzen Hintergründe für das heutige Geschehen besser zu verstehen, um das Dreieck Vatikus, City of L. und W. DC.
    Aber ich muss leider sagen, davon habe ich erst einmal genug, mir reicht schon meine eigene Geschichte, vorallem die Aufarbeitung der Familien- und Ahnenreihe,die durchzogen von nichts als Kriegsgeschehen, dadurch ich irgendwie in diese Richtung Geisteswissenschaften hinein katapultiert wurde, des Rätsels Lösung aber erst im Zusammenhang mit der Religion fand.
    Hier noch ein Beispiel:
    http://www.raetia.com/de/shop/item/2027-kaempfen-fuer-das-heiligste.html
    Vorallem geht es mir auch darum, Fehler, die unsere Vorfahren vielfach nur durch Unwissenheit gemacht, zu vermeiden.
    Läuft doch alles wieder nach dem gleichen Prinzip:
    Du sollst nicht wissen, sondern glauben.

    Aber wurden wir derowegen doch schon beglückt vom Zdf und wieder auf Spur gebracht,
    http://www.tageszeitung.it/2014/11/05/die-zukunft-des-fernsehens/

    Möchte lieber wieder zurück zur Kreativität, doch die Ereignisse überschlagen sich derzeit bei uns, Skandale über Skandale, ein Abgrund nach dem anderen tut sich auf, sodass vorerst Achtsamkeit noch Vorrang hat.
    Ich erwehre mich momentan des Eindrucks nicht, dass ein Volksaufstand geradezu herbei gebetet würde, Provokation und Propaganda soweit das Auge reicht.
    Dies schrieb ich nur zum besseren Verständnis eurerseits, lebt doch jeder von uns in einem anderen Land. Irgendwie überall das Gleiche und doch wieder anders, wobei jedes Land seine eigene Geschichte und Vergangenheit hat, die doch wiederum Land und Leute prägen.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri & Anonymus

    Ich finde die Idee des öffentlichen, kostenlosen Büchertausches sehr gut.
    Wir hatten hier im Viertel wohl ein dreiviertel Jahr lang einen sogenannten Tauschschrank, direkt gegenüber vom Lidl, in den man wacker, auch Bücher, ansonsten überwiegend Kleidung und Haushaltswaren, die man nicht mehr brauchte, hineintat, sich frei bediente, wenn man selbst etwas für sich fand.
    Ich weiß nicht, weshalb der jetzt weg ist, ich vermute, ein übler Kleinbürger holte das Ordnungsamt. (Klar, es lag auch mal was auf der Straße, aber es kümmerte sich immer jemand darum, und mit dem Vandalentum, all den zerbrochenen Flaschen an einem Wasenwochenende hatte das nichts zu tun.)
    Auf meinem Sommerurlaub in Warnemünde, da gab es etwas Ähnliches, im Stadtpark, von der Stadt, eine Säule, in die man Bücher einstellen und herausnehmen konnte, wohin sie nach Lesegenuss wieder zurückgebracht werden konnten oder auch nicht.
    Und wenn nun ein Bücherhai kommt und die Sachen am Flohmarkt verscherbelt, was soll’s? Der arme Teufel hat genug Mühe damit, führt sie ebenfalls den richtigen Leuten zu.
    Anstatt dass die Bücher im Altpapier landen. (Für den Ofen taugen Bücher nicht besonders, die brennen verdammt schlecht und unsauber ab.)
    In unserem Tauschschrank fand ich etliche für mich brauchbare Lehrbücher, irgendeinen Osho auf Spanisch, den ich mir so mal anlas, und in Warnemünde fand ich doch tatsächlich Lessings Nathan, den ich schon lange noch einmal lesen wollte. (Was für ein dummdreistes Stück. Ich wusste das ja schon, aber jetzt ist es neu verifiziert.)
    Bevor es den Tauschschrank gab, hatte es sich im Viertel schon eingebürgert, dass Bücher einfach in den Fensterbänken lagen, immerhin vom Sturz darüber regengeschützt; ich kam so an Dave Eggers’ “The Circle”, ein Buch, das ich mit einigem Vergnügen gelesen habe, in derselben Weise, wie andere meiner Bücher, wieder über die Gasse weitergegeben.
    Mal sehen, ob ich da im Viertel nochmal was mitanleiern kann, sowohl was die Bücher, wie auch was den Rest anlangt (die Kleider meiner Kinder waren alle noch gut bis sehr gut, lediglich zu klein geworden; so hätte ich’s auch schon oft gerne einfach beim sonstigen notwendigen Einkauf vorgefunden).

  7. Kolibri sagt:

    @Magnus Göller

    Ich hab dies mit den Wanderbüchern bis Dato so gemacht. Das Buch gekennzeichnet als Wanderbuch, indem ich dies einfach auf die erste Seite schrieb, dann weitergegeben im Auftrag es wieder an jemanden anderen weiter zugeben.
    Oft merkte ich im Gaspräch, dass ähnliche Interessen vorhanden waren, sodass ich weiteres Wissen in Form eines Buches weitergeben konnte.
    Deswegen erachte ich Kommunikation, Diskussion sehr wichtig, Gesprächskultur ist etwas abhanden gekommen, die es gilt wieder aufleben zulassen, denn erst durch das Gespräch kann vieles besser verstanden werden.
    Führte dieser Tage ein längeres Gespräch mit einem gebürtigen, deutschen, jungen Mann, seine Mutter aus der ehemaligen DDR, die es nach Tirol verschlagen hat, ihre zwei Kinder mit 12 und 9 Jahren hierher mitmahm. Der Altere, der inzwischen ein junger Erwachsener hat sich hier sein Leben aufgebaut, der mir dann auch einiges über seine Erlebnisse in Deutschland erzählte, mir einiges erklärte, sodass ich nachdem ein ganz anderes Bild und Verständnis über Deutschland hatte. Er hat auch gesagt, dass er mich gern wieder mal besuchen käme.
    Dadurch wurde mir so richtig bewusst, wie wichtig und bereichernd ein kreatives Gespräch sein kann, vorallem mit jemanden, de aus anderen Verhältnissen und Lebensbedingungen kommt.
    Hab mit dir schon mal darüber gesprochen, wie wenig wir eigentlich über den gesamten deutschen Sprachraum wissen, dafür aber alles von der ganzen Welt.
    Überall und Nirgends. Alles und Nichts.
    Hab mich schon in den Schulen darüber beschwert, dass den Kindern zwar beigebracht wurde, wo Helsinki liegt, wie die Nachbarortschaft heisst aber nicht.
    Aber das Schulsystem wäre sowieso ein Thema für sich.
    Anonymus hat weiter oben das Gesamtheitssystem angesprochen, zudem ich erst einmal nichts sagte, denn dazu musste ich erst mal mit Eis kühlen, damit ich nicht schon wieder Feuer spuckte.

  8. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri

    Jetzt verstehe ich, was Du mit den “Wanderbüchern” meintest. Eine ausgezeichnete Idee, denkbar einfach zu verwirklichen, die ich fraglos aufgreifen werde.
    Was die Gesprächskultur anlangt, so habe ich inzwischen in dieser großen Stadt ein paar Leute, die ich regelmäßig treffe, mit denen gut Reden und Erzählen und Lachen ist. Völlig unterschiedliche Leute.
    Für die kommende aristokratische Umwälzung ist die Wiederbelebung der Gesprächskultur elementar; davon bin ich fest überzeugt.
    Man muss keine zehn Bier trinken, wenn man ins Wirtshaus geht, es tun auch zwei, und außerdem sollte man auch wieder weniger ins Wirtshaus müssen, um zwanglos ein paar Leute zu treffen, über Gott und die Welt zu sprechen.
    Jeder bringt ein bisschen was mit, so dass der Gastgeber nicht nach allem schauen muss (manche, auch deren Wohnumstände eignen sich eben besser zum Gasten, so trägt nicht immer der Karle alles), es ergibt sich ein freiwilliger libertärer Feierabendsozialismus.
    Je einfacher der Rahmen, um desto besser. Keiner (keine) muss sich in Schale werfen, in supergekämmten Kattun, ja, Gläser sind da, die Raumtemperatur (im Sommer solches eben draußen!) liegt deutlich über Frost, ein Ranken Käs und ein Brot und ein paar Nüsse sind auch vorgehalten, was fehlt da noch für einen dionysischen Tagsbeschluss?
    Es fehlt dabei, allein, bei Leuten meiner Altersklasse, so locker sie sonst sein mögen, doch oft etwas daran; die Scheu, sich näher irgendwohin einzulassen, wo es nicht gerade eine größere Feier, man also leicht auch abtauchen kann, auf schräge Gesellen zu stoßen, sich einen Abend zu vermiesen, sich irgendwie kompromittieren (lassen) zu müssen, die ist teils erheblich. Also, dass ich beispielsweise einige der erwähnten Leute, die ich verschiedenwo kennengelernt, nicht leichthin mit den anderen zusammenzuführen wüsste, besser, noch nicht weiß, wie ich das vielleicht mal anstelle.
    Warum sollten alle die, mit welchen ich gut auskomme, mich gerne unterhalte, nicht auch wenigstens mit dem Großteil vom Rest gut auskommen?
    Ja, eine Scheu ist da. Mir wird das gerade erst so deutlich, indem ich dies schreibe.

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    Die kommende aristokratische Umwälzung kann selbstverständlich nur über die Pflege redlicher Rede und klaren Denkens stattfinden, über sinnvolle Rang- und Aufgabenfindung, über einen Kunstbegriff, der auch zum Inhalt hat, dass Kunst etwas mit Können zu tun haben sollte. Kein Zeitgeistgeschleime hinter einer Kunst mehr her, die nur nach oben geschrieben und gejubelt, die im Grunde nur das ranzige Fett in der Ecke.
    Kein Sklavensprech mehr.
    Kein Winselsprech.
    Kein Nichtsprech.
    Die NWO – oder wie der ganze Quatsch heißt – in kleinen Runden überwunden.
    So fängt sie an.

  10. Anonymus sagt:

    @ Kolibri

    Unser aller Lebensstandard geht seit 20 Jahren nur noch abwärts und das immer schneller. Mir kommt das Ganze vor wie eine Sinusfunktion, die 1993/94 ihr Maximum erreicht hat und nun geht es immer schneller abwärts.

    Ich hörte mal vor Jahren einen erfolgreichen (!) Schweizer Unternehmer sagen: “Wenn in einem industriellen Produktionsbetrieb die Controller und Kaufleute das Sagen bekommen, sind die Verluste vorprogrammiert.” Die HSG (Hochschule Sankt Gallen) lässt grüssen!

    AEG und HOECHST sind diesen Weg gegangen, aktuell ist es SIEMENS, der diesen Weg geht. Wenn nicht ein ungnädiges Schicksal uns vorzeitig dahinrafft, werden wir das Ende des grössten Deutschen Elektrokonzerns noch zu unseren Lebzeiten erleben.

    Filz, Vetternwirtschaft, Alumnis etc. verhindern, dass die geeigneten Leute nach vorne kommen. Bered ist die Studie, dass studierte Kinder von Migranten chancenlos bleiben ohne “Vitamin B”. Eine alljähliche Aktion bei Ö3 (Östereichicher Rundfunk) mit dem Motto: “Du musst nicht jemanden kennen, Du muss was können!” Belegt diese Tatsache ein weiteres Mal. Es waren immer sachfremde Kriterien, die den Weg zu einer Karriere ebneten, im deutschen Kaiserreich musste man adelig sein, im dritten Reich “Fronterfahrung” haben und arisch sein, in der DDR ein Arbeiterkind sein und so weiter und so fort. Im Grunde ging es immer nur darum, Vitamin B zu vertuschen. Die US-amerikanischen Eliteunis (Havard & Co) sollen inzwischen zu reinen Heiratsinstituten für die Upper-Class verkommen sein ( George W. Bush, von dem die NZZ titelte “Der Welt Blödheit im weissen Haus” zu seiner Amtseinführung als Präsident, hat auch so einen Studienabschluss vorzuweisen).

    Das sind nicht bedauerliche Einzelfälle, das ist auf breitester Front so.

    Dieser Tage las ich, es gebe nun erstmalig in Italien ein Deflation. Das ich nicht lache! 1987 konnte ich bei einem Weinhändler in Hamburg Othmarschen innerhalb von 4 Wochen einen Preisanstieg von Weinflaschen von Angelo Gaja (nämliche Flasche, nämlicher Jahrgang) von 25,- DM auf 125,- DM feststellen. Vor ein paar Jahren das Inverse, Flaschen von Angelo Gaja für 300,- bis 500,- € auf der Karte eines Fresstempels im Piemonte und die neueren Jahrgänge in “halben Flaschen” für 35,-€ ! (Die gab es zu Zeiten der teuren Jahrgänge noch nicht) Der hat also genau so zurückbuchstabiert, wie vor 25 Jahren vorwärts!

  11. Kolibri sagt:

    @Anonymus

    Wie recht du hast!
    Zum können und kennen, da zählt immer noch mehr, jemanden zu kennen.
    Ich weiss ja aus eigener Erfahrung, wenn nicht ins gleiche Horn geblasen, eine eigene Meinung vertreten, einmal dagegen gesprochen, wie schnell man da abserviert wurde.
    Damals war einiges für mich oft unerklärlich, heute weiss ich, warum dies so war, und darüber kann ich jetzt aber herzhaft lachen.
    Mein Lebensstandard ist mehr oder weniger derselbe geblieben, hab immer ein einfaches Leben in der Natur bevorzugt, da ich gerne ich selbst bin, alle anderen gibt es ja schon, dies aber nur etwas abseits der Gesellschaft möglich zu sein scheint.
    Partys und Dinners haben mich nie wirklich interessiert.Hab genug davon gesehen im Gastgewerbe, wenn der Alkoholpegel hoch genug war, was dann oft hinter diesen schönen Fassaden zum Vorschein kam.
    Hab allerdings auch andere, das waren aber Ausnahmefälle, gut betuchte, herzliche Menschen kennen gelernt, die Anstand und Respekt anderen gegenüber wahrten.
    Die waren aber auch ziemlich einsam unterwegs.

    Zur Deflation in Italien kann man wirklich nur lachen, was dazu so an Medienberichten hervor geht, das ist ja fernab jeglicher Realität.
    Da hilft momentan nur eines, Abstand halten von diesen ganzen Berichten, ansonsten könnten wirklich irgendwann Zweifel an der eigenen Geistesgegenwart auftreten.

    Wünschte mir, einmal ein längeres Gespräch mit dir führen zu können!

  12. Anonymus sagt:

    @ Kolibri

    Das Beispiel mit Angelo Gaia ist ja kein Ausnahmefall, die San Gimignanos von Teruzzi & Puthod kosteten in der Spitze nicht unter 24,- € die Flasche, heute für 7,- bis 8,- € abzufassen. Die Winzer in Italien sind allgemein gezwungen zur Landung anzusetzen. Der Marchese di Frescobaldi ist auch längst von seinem Statement “Medici? Das müssen irgendwelche neureichen Parvenüs sein” abgerückt, ich erinnere mich noch an den Artikel mit dem Bild seiner beiden Töchter im Wappensaal seiner Vorfahren auf Castello di Nipozzano. Ich erinnere mich noch an das Angebot eines „Strandhotels“ (nein, nichts Besonderes, Gäste in Badehose und Bikini barfuss an der Rezeption) zu 350,- € für eine Übernachtung für eine Person, zugegeben Hochsaison (ich weiss nicht mehr, wo es war). 2011 das Angebot für ein Zimmer auf der Insel Pantelleria für 450,- € pro Nase (es gibt nur 3-Sterne-Hotels, keine 4- und 5-Sterne und schon gar kein “Lusso”). Wenn die Italiani nun zur Landung in der realen Welt ansetzen ist das doch keine Deflation!

  13. Samuel sagt:

    Seltsames finde ich hier auf diesem Blog vor:

    Die Buchneuerscheinung: “Wiederkehr der Hasardeure”.

    Die Meinung: “Und wird die Umwälzung keine proletarische, sozialistische sein, sondern eine aristokratische.”

    Ein Hasardeur ist jemand, der leichtsinnig ein hohes Risiko eingeht bzw. ein verantwortungslos handelnder Mensch, ein Glücksspieler, Draufgänger, Abenteurer.

    Solche sollen das Vorbild für unsere Nachkommenschaft sein? So einer war z.B. Hitler, der völlig verantwortungslos sein Volk und fast die ganze Welt in den Untergang hinein trieb.

    Das lateinische Wort für Proletariat ‘proles’ bedeutet ‘die Nachkommenschaft’ und bezeichnete im antiken Rom die gesellschaftliche Schicht der landlosen und lohnabhängigen Besitzlosen im Stadtstaat, die aber nicht versklavt waren, kurzum die Arbeiter. Sie bilden in ihrer Gesamtheit das Volk, welches sich nur durch den Verkauf seiner Arbeitskraft in unserem auf Geld aufgebauten System seinen Lebensunterhalt verdienen kann.

    Aber es ist wohl wahr, dass vom eigentlichen Volk nie eine Revolution ausgegangen ist. Denn ein Volk, welches von den Arbeitnehmern und dem Geld abhängig gemacht worden ist, wird verhungern, wenn es gegen seine Peiniger aufbegehren sollte. Also wird es fast stillschweigend weiter leiden, indem es in den sauren Apfel beißt. Genau deswegen wurde der Baum dazu doch aufgestellt. Nur leider führt der Biss in den sauren Apfel zu einem Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint, denn die Nachkommenschaft der Arbeiter besteht wiederum aus Arbeiterkindern. Selbst wenn darunter hoch intelligente Menschen sind, werden sie niemals zur Aristokratie gehören, weil diese sich als die Elite betrachtet und alles dafür tun, damit das Proletariat schön unten bleibt. Weswegen auch jede aristokratische Umwälzung, die jemals stattgefunden hat, der man die Bezeichnung Revolution gab, um sie als volksgemacht hinzustellen, nur dazu und ausschließlich von Aristokraten in Szene gesetzt worden ist, um dem Volk den Glauben an die Freiheit beizubringen, was mit dem Wort Religion dann eine Umschreibung verpasst bekam. Das nennt sich die große Täuschung. Der dem Volk beigebrachte Glaube an seinen Erlöser, der irgend wann einmal vom Himmel fallen soll, verhindert, dass das Volk sich selbst befreit.

    Jener also, der von der Wiederkehr der Hasardeure schwärmt und dazu die aristokratische Umwälzung herbei sehnt und der dazu vorgibt, selbst aus dem Proletariat zu stammen, der muss entweder ein Blinder oder ein Volksverräter sein oder jemand, der nur so tut, als gehöre er zum Proletariat und in Wirklichkeit aber ein Sohn der Aristokratie ist, womit er als Lügner enttarnt ist. Nun, die Werbung auf diesem Blog und die vertretene Meinung vom Blogbesitzer, die sprechen Bände.

    Über eines aber bin ich froh, dass der Besitzer dieses Blogs damit aufgehört hat, hier Artikel zu verfassen und dass er in seinem letzten von einem neu angefangenen Ende spricht. Denn ein neu angefangenes Ende führt sprichwörtlich ins Nichts, dorthin wohin er mitsamt seiner Meinung auch hingehört.

  14. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Samuel

    “Jener also, der von der Wiederkehr der Hasardeure schwärmt…”

    Damit bin, wie weiter oben, wohl ich gemeint.

    Wo habe ich von der Wiederkehr der Hasardeure geschwärmt?

    Was für eine unsinnige Unterstellung.

    Haben Sie überhaupt nicht begriffen, dass das Buch von Effenberger und Wimmer genau davor warnt?

    Und: Ich sei also ein Blinder oder ein Volksverräter oder ein Lügner.

    Da fassen Sie sich mal lieber an die eigene Nase.

    Vielleicht finden Sie wenigstens diese dort, wo sie ist.

    P.S.: Effenberger kenne ich übrigens persönlich. In unseren Gesprächen wurde sehr deutlich, dass er kaum jemanden für gefährlicher hält als eben jene Hasardeure. Sortieren Sie sich mal.

  15. Kolibri sagt:

    Hierzu möchte ich noch dies noch einstellen, damit die Ereignisse, wie sie derzeit stattfinden, leichter begreifbar und verständlich.

    Neben der relativ offenen
    Monopolisierung und Zentralisierung
    des Schulsystems hat der moderne demokratische Staat im
    BERUFSPOLITISCHEN Bereich nach
    Goodmans Einsicht (unter anderem) ein
    weiteres, sehr produktives Instrument
    geschaffen: Die PROFESSIONALS werden Regeln unterworfen, die sie
    sich selbst gegeben haben. Dabei heißt
    “sich selbst gegeben”, dass eine zentrale
    Instanz der Vertretung geschaffen
    wird. Der Berufsverband erscheint noch
    als Organ der Freiwilligkeit und Selbst-
    ständigkeit, verändert aber sofort seine
    soziale Funktion: Er wird zu einem
    Zwangsverband im Rahmen der Verstaatlichung. Aus dem freiwilligen
    Verband wird ein lizensiertes Monopol,
    das die Mitglieder nicht vertritt, sondern kontrolliert, und insbesondere,
    das die Macht hat, nach willkürlichen
    Gesichtspunkten zu benachteiligen, sei
    es nach Geschlecht, Rasse, Religion,
    Kultur und beruflicher Auffassung.

    Aus dem Buch von Stefan Blankertz
    “Gestalt begreifen”
    Peter Hammer Verlag

  16. Kolibri sagt:

    Zu dem oben von mir eingestelltem Kommentar möchte ich noch hinzufügen, damit begründet, auch einmal etwas über die Schwierigkeiten in der Lebensmittelproduktion dem interessierten Leser zu vermitteln, nebenbei einen Zusammenhang herzustellen, zwischen dem oben eingestellten Text, bezüglich Mitgliedschaft der Verbände, die ihre Dienste am Mitglied schon umgewandelt haben in eine Kontrollfunktion.

    Dazu eine kurze Zusammenfassung, aus einem Rundschreiben einer Genossenschaft an seine Mitglieder:

    Wie schon den Medien entnommen werden konnte, ist die allgemeine Lage trotz gegenteiliger Prognosen nach wie vor sehr kritisch und unsicher. Auf dem Sektor der Lebensmittelproduktion hat sich die Lage mit Beginn dieses Jahres leider zum Negativen gewendet.
    Gründe dafür gibt es gar manche, stellvertretend seien nur einige nachfolgend erwähnt:
    Europaweites Ansteigen der landwirtschaftlichen Produkte,
    Exportsperre für landwirtschaftliche Produkte nach Russland. In Folge müssen für nicht unbedeutende Mengen diverser Produkte neue Abnehmer gefunden werden.
    Italien betreffend kein Ende der Wirtschaftskrise in Sicht, verbunden mit signifikanten Konsumrückgängen. Mit Ausnahme der Diskounter haben alle Verkaufskanäle mit deutlichen Umsatzrückgängen zu kämpfen.
    Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lage auf dem Lebensmittelmarkt insgesamt nicht weiter verschlechtert.
    Einkäufer der Handelsketten versuchen die negative Marktlage sofort zu nutzen und fordern vehement Preisnachlässe und vermehrt Aktionen.
    Preiseinbrüche im aktuellen Ausmaß, wie im Herbst, hat es in der Vergangenheit so wohl noch nie gegeben. So gesehen ist die Situation eine Neue.
    Infolge der eklatant zunehmenden Bürokratie sahen wir uns genötigt, das Betriebslabor mit einer neuen ausgebildeten Arbeitskraft zu besetzen.
    Digitale Fragebögen, technische Datenblätter, Analyseergebnisse aller Art zu den Produkten, Eigenerklärungen und allfällige Unterlagen und sonstige Dokumente, aber auch Betriebsaudits durch Kunden, sowie Lieferantenzertifizierungen werden zunehmend verlangt, bevor es überhaupt zu einer Listung bzw. Erstbestellung kommt.
    Auch für Hilfsstoffe, Verpackungsmaterial usw. müssen mittlerweile Konformitätszertifakate usw. eingeholt werden.
    Desweiteren musste vom Verwaltungsrat im Sinne des Gesetzes 231/2001 ein dreiköpfiges Überwachungsorgan ernannt werden. In diesem Zusammenhang musste ein Organisationsmodell, sowie ein Ethikkodex ausgearbeitet werden.
    Noch ein Grund für die Besetzung des Labors war, dass Kontrollierte und Kontrolleur nicht in Personalunion agieren sollte.
    An Investitionen steht derzeit der Austausch eines Dampfkessels bevor, nicht weil der Bestehende nicht mehr funktionieren würde, sondern weil uns die gesetzlichen Auflagen nahezu dazu zwingen.
    Ansonsten ist die finanzielle Situation der Genossenschaft noch stabil.

    Damit möchte ich nur einmal einen kurzen Einblick in diese Branche gewähren, denn dazu erfährt der Konsument oft relativ wenig, ohne dass sich jemand jetzt in Mitgefühl oder sonstwie äußern müsste. Einfach mal ein Bericht aus dem Leben geschrieben.

    Dies hätte auch zum Libertären Thema gepasst, wozu ich die Kommentare, die Ideen von Thomas zu 90% unterschreiben würde,

    Vielleicht führen sie irgendwann auch die Agrarflatrates ein, Kulturflatrates sind schon im Gespräch.

    Ein Danke dem Blogautor Magnus Göller, der uns durch diese Plattform erst einen Gedankenaustausch, eine Diskussion ermöglicht, angeregt durch seine hier eingestellten, oft zwar auch etwas provokanten, aber sehr gut geschriebenen Artikel.

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