Pharmaindustrie retten! (II)

Wir müssen auch diese dummen Religionen reformieren. Es muss klar sein, dass in die Hölle kommt, wer nicht wenigstens alle vierzehn Tage zum Arzt geht.

Da, wo an Reinkarnation geglaubt wird, muss deutlich gemacht werden, dass im nächsten Leben allenfalls ein Kakerlak mit angeborenem multiplem Hüftschaden und chronischer Bronchitis wird, wer sich an diese Regel nicht hält.

Lauchgewächse gehören generell verboten. Bei den Glühbirnen ging es schließlich auch. Endlich Quecksilber in den Lampen. Vorbildlich.

Unabdingbar ist auch, dass schon in der Grundschule gelehrt wird, Eltern, die bei Bauchweh oder Durchfall ihre Kinder nicht sofort zum Arzt schicken, sofort bei den Behörden zu melden.

Außerdem muss der totale Grippeimpfzwang her. Und: Kein Impfmittel mehr ohne Thiomersal und Squalen.

A propos Kinder: Jedes Kind hat ADHS. Oder haben Sie schonmal ein immerzu braves Kind gesehen?

Es gehört auch endlich mehr Polonium in die Tabakwaren. Wozu rauchen die Leute denn?

Wichtig bei allen sinnvollen Maßnahmen ist aber, dass die Lebenserwartung nicht zu sehr sinkt. Jede chronische Krankheit sollte möglichst lange halten. Das Nachhaltigkeitsprinzip muss alleweil gelten.

Benzoesäure gehört in alle Lebensmittel. Auch gut Emulgatoren. Und Benzodiazepine.

Glasflaschen sind zu verbieten. Unwirtschaftlich. Weichmacher gehören in PET-Flaschen.

Wer – zum Beispiele – seinem Kinde gegen Bauchgrimmen einen Fencheltee macht, gehört wegen unberechtigter Ausübung eines Heilberufes vor Gericht, das Sorgerecht folgerichtig entzogen.

Krankenkassen müssen endlich ihrer Pflicht nachkommen. Es darf für Gesunde keine Beitragsrabatte mehr geben. Nochmal: Wozu haben wir eigentlich die EU?

Das Wort “gesund” ist zum Unwort zu machen. Es muss jedem klargemacht werden, dass das nur ein sinnloses semantisches Konstrukt ist.

Wer nicht zum Arzt geht, wenn er sich den Fuß verstaucht hat oder Kopfschmerzen, ist ein potentieller Selbstmörder. Was sonst. Also Geschlossene.

Auch das Wort “Unwohlsein” gehört getilgt. Niemandem ist einfach mal so bloß unwohl.

Wer es doch wagt, sich lediglich unwohl zu fühlen, der ist als paranoider Verschwörungstheoretiker zu medikamentieren.

Sowieso muss jeder als paranoider Verschwörungstheoretiker gelten, der seine Ernährung nicht auf Mikrowelle umzustellen bereit ist. Mikrowelle tötet schließlich Keime. Wer das nicht weiß, akzeptiert, auch dem ist nur in der Geschlossenen zu helfen.

Ohja.

Der nötigen Angänge sind viele.

Noch fehlt es aber am rechten Engagement.

Selbst manche Ärzte nehmen nicht ihre Pillen nicht.

Die gehören auch alle gleich in die Geschlossene.

Und sei es nur des Exempels halber.

 

 

 

 

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11 Antworten zu “Pharmaindustrie retten! (II)”

  1. Jochen sagt:

    @ Magnus

    Zum Thema abschaffen.

    Magnus schrieb:
    “Wie wird man ein Meister?
    20. November 2013

    Mein Gott!…”

    Wieso sagt ein Ungläubiger “Mein Gott!”?

    Sag doch einfach: Mein Geist!
    Oder sagt dir dein Geist nicht das, was du tun sollst? Bist du etwa nicht in ständiger Zwiesprache mit deinem Geist?

    Redet man eigentlich mit sich selbst, wenn man denkt oder ist man dann IN seinem Geist bzw. mit seinem Geist, wenn man alles an Üblen ausschließt, woran man denkt?

    Fakt ist doch, ohne meinen Geist bin ich nichts. Geht der Geist, dann bleibt nur zurück ein Stück totes Fleisch.
    Aber brauche ich einen Gott, der mir vorschreibt, was ich tun darf oder was nicht? Zumal ja für die Moslems, die Juden und auch die Christen, das Wort ihr Gott ist, der am ehesten in ihrer jeweiligen heiligen Schrift zu finden ist, anstatt über uns im All. Und trotzdem sagen die Gläubigen Allmächtiger zum Wort, das ihr Gott ist. Aber ist die Schrift fort, so ist auch das Wort plötzlich fort und dann ist auch ihr Gott plötzlich unauffindbar. Was aber immer da bleibt, zumindest solange ein Mensch lebt, das ist sein Geist.

    Wenn du “Mein Gott! sagst, kommt es so rüber, als hättest du einen kleinen Mann, Gott genannt, im Kopf, von dem du dir sagen läßt, was du zu tun oder zu unterlassen hast. Wenn du aber sagst MEIN GEIST!, dann stehst du zu dir selbst. Denn was dich als Mensch ausmacht, das ist dein Geist.

    Gut, man kann dann noch sagen: Gott ist Geist, so wie es auch in der Bibel steht. Aber wenn der Geist Gott ist, wozu braucht der Geist dann noch eine zweite Bezeichnung? Sagt das Wort Geist nicht schon alles aus? Sind wir kurz gesagt, nicht alle Söhne oder Töchter unseres Geistes und damit Götter? Selbst die göttliche Schrift gibt das zu:

    Psalm 82:6 Ich habe gesagt: «Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten;

    Mein Geist!, ist das nicht das Höchste, was es gibt?

    Ganz lustig finde ich es auch, wenn Wissenschaftler, die an der Evolutionstheorie festhalten, nebenher von Schöpfung sprechen. Diese Leute müssen einen Gott im Kopf haben, den sie von den Religionen her kennengelernt haben. Wo aber ist ihr Geist? Wurde er aus seiner Wohnung geworfen?

    Wird es also nicht langsam Zeit, den Ausspruch: “Mein Gott!” abzuschaffen, damit der wahre Geist in uns Menschen endlich wieder zum Zuge kommt?

    Und übrigens, deine Artikel in letzter Zeit, gefallen mir ausgesprochen gut. Denn sie haben viel Geist – Magnus’ Geist!

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Jochen

    Zunächst mein Dank für das abschließende Lob.

    Ja: Vielleicht hätte ich da nicht “Mein Gott!” hinschreiben sollen.

    Es kam mir auch gleich fragwürdig vor; gleichwohl ließ ich diesen Anfang bewusst stehen.

    Nachdem ich mir schon vom Dude wegen der Verwendung des Begriffs Urteil eine kleine Strafpredigt eingefangen habe, hast Du nun auch noch diesen (vermeintlichen) Schwachpunkt entdeckt.

    Ich kann dazu nur sagen, dass dieser bezeichnende Stoßseufzer zum Beginne einfach in mich fuhr: auch ich rede manchmal so, wie es das gemeine Volk tut.

    (Mein) “Gott” steht hier metonymisch für das spontane Entsetztsein, die zeitweilige Fassungslosigkeit des Betrachters.

    Kritikabel ist das durchaus. Da stimme ich Dir zu.

    LG

  3. Dude sagt:

    Na immerhin wissen die Franzosen noch, wie man anständig gegen selbstbehandelnde Esoterikernazis vorgeht! http://mirabaisgirivalam.blog.de/2013/07/12/brennnessel-verbot-frankreich-16232672/

    Da kann sich Brüssel noch das ein oder andere Blatt abschneiden… und die Schweiz erst. Hier haben die psychopathischen Spinner gar Homöopathie legalisiert!

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Nun, die Brennessel ist eine entfernte Verwandte des Hanfs…Wächst wie von selbst…

    Ich habe aber in all den Blogs, wo von deren Anwendungsverbot in Frankreich die Rede, gerade nicht eine Originalquelle eines entsprechenden Gesetzestextes gefunden.

    Solltest Du – oder wer auch immer – da weiterhelfen können, so wäre ich sehr dankbar dafür.

  5. Anonymus sagt:

    Hallo Magnus,

    ich stelle bei Dir in jüngster Vergangenheit ein (abnormes) Interesse an Psychopharmaka fest, angefangen bei Valium weiter bis zu diesen Sachen hier.

    Wenn Du ein Burn-Out Syndrom hast, früher für Depression, dann lass mal Deinen Serotoninspiegel bestimmen. Das Mittel im Fall sind aber nicht SSRI’s (Selektive Serotonin Recupation Inhibitoren), die Männer impotent machen (weil das für Sexualität notwendige Serotonin auch nicht mehr aufgenommen wird und ob die Depression mit dem unter SSRI höheren Serotoninspiegel verschwindet ist eher zweifelhaft) sondern Tryptophan und 5-HTP (5-Hydroxy-Tryptophan), die den Serotoninspiegel ohne Nebenwirkungen anheben….

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Hast Du ein Problem damit, dass ich in letzter Zeit mal wieder die Psychopharmaka aufgreife?

    In der Tat habe ich nicht nur rezent erstaunliche Fälle gesehen, die ich hier jetzt nicht näher spezifizieren will, darüberhinaus entsprechende jüngste offizielle Zahlen gelesen.

    Das Schlusslicht Lettland hat sich binnen zehn Jahren in Tagesdosen immerhin verdreifacht.

    Ich brauche so einen Scheiß nicht. Für kein Serotonin oder sonst ein -in oder sonstwas.

    Wenn Du mir eine wirklich gute Flasche Weins schenken tätest, da tätest Du was für mein Heil.

    Ein Mal im Jahr darfst Du mir auch eine Flasche guten schottischen Malzwhisky schenken, ansonsten hältst Du Dich in Deiner Spendierfreude lieber an den Wein, und wenn Dir der noch zu unmoralisch wird, an Gryerzersendungen. Ich nehme auch wirklich gute Konfekte, der Nachwuchs zumal.

    Was habt Ihr denn noch Gutes, da unten in der Schweiz?

    Ja, stimmt, saugute Obstbrände. Nicht, dass ich derer ständig zu mir führen wollte, ab er nach so einem rechten Fondue…

    Ja, genau: Wir machen es politisch korrekt.

    Der arme Deutsche bekommt für sein Serotonin und Tripelazin und den ganzen verwesenden Rest aus der Schweiz noch eine letzte Kässpende.

    So lange wie der Arme noch lebt.

  7. Anonymus sagt:

    Hallo Magnus,

    ich habe kein Problem mit Psychopharmaka, ich selber habe nie eines genommen, ich nehme keine und werde nie welche nehmen, ausser eben wie Du auch Alkoholisches…

    Gestern Abend kam im Rundfunk in Ö3 die öffentliche Warnung vor Medikamenten, die Diclofenac enthalten. Muss ich gar nicht drüber nachdenken, ob ich so was nehme oder je genommen habe, als sich vor Jahren ein paar Alterszipperlein einstellten habe ich selber angefangen zu experimentieren, weil ich genau diesen ganzen Dreck nicht haben wollte. Als Antiphlogistikum wirkte Vitamin E recht gut, habe ich aber längst wieder abgesetzt.

    Das mit den Kirschwässern ist so eine Sache. Mein Vater hat mal vor 30 Jahren ein paar Ferientage in Bad Bellingen verbracht und bei dieser Gelegenheit 32 Flaschen Kirschwasser zusammengekauft. 31 von 32 Flaschen hatten einen Muff und/oder Essigstich! Es waren Flaschen von Kleinstbrennereien und eben den grossen Brennereien. Eine der „schlimmsten“ Flaschen kam von einer grösseren Brennerei in Kappelrodeck. Der Zufall wollte es und es verschlug mich bald darauf beruflich an den Schwarzwaldrand und so habe ich diese Brennerei an einem Wochenende mal selber in Augenschein genommen. Natürlich war die geschlossen, aber der Muffgeruch stank schon über die Strasse…. Ich weiss, dass Maische nie gut riecht, aber das war kein Maischegeruch, das war muffig und schimmelig. Inzwischen hat es da offenbar einen Generationenwechsel gegeben und Du findest deren Flaschen in jedem „besseren“ Geschäft, nur wenn ich da was von „Tradition“ lese, muss ich lachen. Nein, hier ist nicht die Rede vom Marktführer Schladerer, das Anwesen in Freiburg im Breisgau macht eher den Eindruck einer Raffinerie, nie habe ich je eine Flasche von denen erlebt, die einen Muff- oder Essigstich hatte, aber viele Menschen mit feiner Nase qualifizieren deren Produkte als „sprittig“ ab, offenbar lässt sich Monopolsprit mit vernünftigem Aufwand gar nicht so weit reinigen, dass wirklich gar nichts mehr von dem ursprünglichen Alkoholgeber durchschmeckt, die Wodkaproduzenten können ganze Arien davon singen.

    Epilog….. Bei der einzigen Brennerei, die damals nicht durchgefallen ist, bin ich heute noch Kunde! Vater hat die ganzen nicht trinkbaren Flaschen dann erst mal in den Keller gestellt. Weitere 10 Jahre später hat er aufgeräumt und wollte diese Flaschen dann endlich weggiessen, musste aber feststellen, dass das bei vielen nicht mehr nötig war, die Lagerung hatte den Muffgeruch zum Verschwinden gebracht, ähnlich wie der Lohegeschmach bei Barriqueweinen mit der Zeit von alleine verschwindet und da gab es ja in den 80er Jahren teilweise sehr schrille Kreationen, vor allem aus Italien.

    Du weisst, ich bin auch ein Zugereister in der Schweiz und muss Dir sagen, Du bist auf dem Holzweg mit Deinen Ansichten über die Schweizer Obstbrände. Ganz zu Anfang, vor 20 Jahren habe ich mich mal systematisch durch die Chriesiwässerli getrunken, das teuerste kam vom Urnersee aus Schwyz und stank muffig nach vergammelter Maische. Was nicht sein darf, das nicht sein kann, also 2 Jahre später noch mal eine solche Flasche, wieder der selbe Muff! Dann habe ich mal einen Artikel in der NZZ gelesen, wo genau das beklagt wurde, dass die Kirschwasserbrennerei zur Abfallverwertung verkommen sei, aller Gammel, alles Verdorbene wird zu schlechter Letzt noch zu Kirschwasser verarbeitet und das würde man leider deutlich merken. Inzwischen hat bei diesem schlimmsten aller Schweizer Hersteller offenbar auch ein Generationenwechsel stattgefunden, die Flaschen haben eine andere Form bekommen und das Geschäft ist sehr stark expandiert (bei den Preisen für Abfall kein Wunder, hoch lebe das Marketing) und hoffentlich ist der Muff inzwischen weg, ich werde es nie mehr probieren. Der Mythenkirsch aus Schwyz ist seit bald 20 Jahren verschwunden und die Reserve Particuliere Andreas Affentranger der Grossbrennerei DIWISA ist auch verschwunden (ich habe noch einen Vorrat von beiden Flaschen) Morand, Etter, Fassbind (was nicht so gelungen ist, wird offenbar bei ALDI Suisse Markenlos verklopft) und General Sutter Kirsch sind noch aktiv und in Ordnung. Vor der berühmten Konditorei Speck in Zug und Ihren Kirschwässern muss dringlichst gewarnt werden, 2005 gab es schon mal einen öffentlichen Verriss bei einem Kirschstängelitest (http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2005/04/12/Test/Der-grosse-Kirschstaengeli-Test-Wettstreit-der-Kantone) und wie es scheint wird das inkriminierte Kischwasser nicht nur zu Kirschstängeli verarbeitet, sondern auch weiterhin in Flaschen verkauft. Es ist jedenfalls ein Irrtum zu glauben, da müsse nur was von Schweiz auf der Flasche stehen und dann sei das gut.

    Was heisst hier >aber nach so einem rechten Fondue…< ? Erstens kommt gleich schon mal Kirschwasser in ein Chäsfondue. Dann wird in Deutschland erst mal sowieso nur die halbe Ausrüstung verkauft, auch bei Trischler vor Deiner Haustüre. Erst mal gibt es die Alurondellen für unter das Keramik Caquelon nicht, welches das Anbrennen des Chäsfondues verhindert. Dann gibt es Keramik Caquelons en Miniature in der Schweiz für das Kirschwasser (natürlich nicht im Restaurant), in das die Brotstücke mehr oder weniger weit eingetaucht werden, bevor die in das Chäsfondue kommen. Ein währschaftes Chäsfondue ist eine sehr durchgeistigte Angelegenheit, natürlich darfst Du zu guter Letzt das Mini Caquelong auch noch leer trinken.

    Was Fondue angeht bin ich selber aktuell dabei mir das piemontesische Bagna Caöda oder Bagna Cauda (ein Verwandter des toscanischen Pinzimonio ) zu erschliessen, das geht ohne Schnaps und dafür mit einem kräftigen Barbera, aber das ist ein anderes Kapitel, welches man kaum in einem deutschsprachigen Rezeptbuch findet und ein passendes Fojòt schon mal gar nicht.

  8. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Mannometer! Du scheinst Dich ja richtig auszukennen.

    Ich habe im Laufe der Jahre ein ganz eigenes Rezept fürs Chäsfondue entwickelt, das nicht mit Kirschwasser, sondern mit Weißwein, Olivenöl und diversen Kräutern und Gewürzen angerichtet wird (und, bevorzugt, einer Mischung aus circa 60% Kuh- und je etwa 20% Schaf- und Ziegenkäse), gerne auch mit Steinchampignons, besser noch echten Steinpilzen, einmal, da hatte ich beste Käse, beste Steinpilze, schließlich noch etwas schwarzen Trüffel reingerieben, das war bislang das Öberste von allen.

    Ja, so bekomme ich mich wahrlich ohne eine Träne zu vergießen vom Fleischtopfe weg.

    Ich mache es allerdings immer so, dass es vornab einen Salat gibt, bevorzugt Feldsalat mit Kirschtomaten und roten Zwiebeln, denn so hat der Magen schonmal Fasersubstanz und eine Säuregrundlage, und man überfrisst sich nicht so leicht dergestalt, dass es mehr als nur einen Schnaps braucht, um das viele Fett zu zerreißen.

    Idealerweise backe ich dazu selber ein frisches Dinkelweißbrot aus 630er Mehl, lege aber auch gerne noch zwei gekaufte Sorten gutes Weizenbrot bei, so dass man abwechseln kann.

    Am liebsten ist mir dazu ein frischer, aber kräftiger, vollmundiger, säurebetonter Weißer, am ehesten ein Weißburgunder, Silvaner, Riesling oder Sauvignon Blanc (einen guten Sancerre nähme ich immer dazu, habe nur fast nie die Kohle dafür).

    Als Nachtisch ist mir dann doch ein sackstarker Kaffee und ein guter Kognac oder Armagnac dazu am liebsten. Und natürlich eine Selbstgedrehte ohne Filter.

    Zur schweizerischen Tradition.

    Ich war in der Schweiz bislang nur einmal traditionell häusisch zum Chäsfondue eingeladen, klassisches Rezept mit Weißwein und Knoblauch, das war den Göttern nahe; ich trank auch zwischendrein einen ausgezeichneten Kirsch dazu, aber nur einen oder zwei, hielt mich ansonsten an den passablen Chasselas.

    Es war hier (außer der lange geübten Zubereitung, dem perfekten Brot dazu) natürlich der hervorragende Gryerzer, der es rausriss. Da weiß man, wozu es Weiden und Kühe gibt.

    Oh mannomann. Ich muss mir mal wieder ein ganz neues Rezept einfallen lassen. Schon wohl Monate her, dass ich ein anständiges Chäsfondue gemacht habe.

  9. Anonymus sagt:

    Hallo Magnus,

    Antwort kommt noch, aber wo Du offensichtlich auch ein Anhänger der These bist „Essen ist der Sex des Alters“ (Mann kann das andere ja schon tun ohne das Eine zu lassen) hier die Spitze des Eisberges:

    Le dernier crie en suisse ist das Champagner-Chäs-Fodue tatufato seit etwa 2 Jahren! Der Erfinder ist wohl die Chäserei Pontresina mit Ihrem Gletscherfondue:

    http://www.sennerei-pontresina.ch/produkte/gletscherfondue.html

    http://www.globus.ch/de/delicatessa/aktuell/gletscherfondue.html

    Schweizweit im GLOBUS abzufassen (das ist der MIGROS für den gehobenen Bedarf) Natürlich hat sich der COOP auch nicht lumpen lassen und etwas Ähnliches in die Regale gestellt worauf es etwas Ähnliches auch beim normalen MIGROS als „Selection“ gab/gibt.

    Ich habe nur Zweifel, ob die Diskussion weiter unter „Pharmaka“ stattfinden sollte und wenn Dich das nur privat interessiert, meinen E-Mail Account hast Du ja. Ansonsten denke ich an Deine Steilvorlage „Exsexuelle“ um was zum Medizinproblem „UROLOGIE“ zu schreiben.

  10. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Die Diskussion kann gerne den Schauplatz wechseln.

    Allzuschlecht ist sie aber auch hier nicht aufgehoben.

    Man sieht immerhin, dass es leckerere Sachen gibt als Benzodiazepine.

  11. Anonymus sagt:

    Hallo Magnus,

    wie Du weisst, ich bin kein Schweizer sondern Zugereister. Mir stellt sich das Schweizer Chäsfondue inzwischen so dar:

    Als Vorspeise gibt es traditionell Bündner Fleisch mit Silberzwiebeln, Maiskölbchen und Cornichons. Ich selber habe eher auf Bresaola della Valtellina zurückgegriffen, mit ein Parmesanschnipseln, Haselnussöl und Aceto Balsamico.

    Anyway, das Grundrezept für das Chäsondue selber ist pro Person 200 gr Käse, 100 ccm spritziger Weisswein, 1 Schnapsglas Kirsch, in dem ein gestrichener Teelöffel Maizena Maisstärke aufgelöst ist, Zitronensaft ( wenn das Fondue nicht genügend Säure enthält, fällt das angeblich auseinander, dass heisst oben schwimmt der Wein auf und unten gibt es einen festen Käsekloss ) Abgeschmeckt wird mit Knoblauch, Pfeffer und Muskatnuss. Klassisch für den Käse ist wohl 50 % Gruyère 50% Freiburger Vacherin, wobei aus dem Käse auf einer Reibe erst mal Käseflocken gemacht werden (hier in der Schweiz gibt es den Käse fertig geflockt zu kaufen.) Als das Nonplusultra an Käsequalität gilt hier in der Schweiz in der Kaltbachhöhle gereifter Käse, fast immer in matt-opaker Folie eingeschweisst, in der Saison gibt es auch Säckchen mit Käseflocken aus der Kaltbachhöhle. Als Brot ist wohl weisses Meterbrot ( Baguette ) angesagt, weil man keine Brotwürfel ohne Kruste gebrauchen kann, die fallen von der Gabel. ( Das ist ein Schweizer Kult, wenn jemandem das Missgeschick passiert und das Brotstück verliert)

    Chasselas Die Schweizer Weissweine sind dem Vernehmen nach auch inzwischen trinkbar geworden, ich habe vor etwa 10 Jahren mal eine Besichtigung der Winzergenossenschaft in Neuenburg mitmachen dürfen und die Dame, die Führung machte sagte selbstkritisch, was da in der Vergangenheit als Wein verkauft worden wäre, hätte man für alles Mögliche, wie zum Fensterputzen benutzen können, bloss nicht zum Trinken. Unter dem Druck, dass das Verbot für Weissweinimporte fällt, hätte es nun aber einen Qualitätssprung gegeben (ich weiss nicht, wie der vorher war, aber was wir kredenzt bekamen war ganz ordentlich)

    Dann habe ich mal gelesen, als Nachtisch wird dringend eine Ananas mit Maraschino empfohlen, das würde die Bekömmlichkeit des deftigen Chäsfondue unterstützen.

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