Vom Googlegeschlunze

Der Google ist, zumindest was mich anlangt, schwer am Arsch.

Seit einiger Zeit listet er so unkoordiniert und zwerch, dass es schon nicht einmal mehr aussieht, als wäre es Absicht. Und wäre es Absicht, so wäre sie stümperhaft ausgeführt.

Außer meinen aktuellen Sachen schiebt das Monster allen möglichen alten Schamott aus meinem (publizistischen) Leben nach vorne, die Reihung und damit Gewichtung ist nachgerade lächerlich.

Lieber Google: Glaubst Du etwa, ich sei von Deinen Gnaden?

Meinst Du, dass es Deinem Geschäft langfristig nutzt, welch schäbig zusammengewürfelte Information Du Deinen Kunden bezüglich meiner inzwischen bietest?

Entweder hast Du da eine spezielle Funktionsstörung – denn Dein Angebot war mal nachvollziehbar – , oder ich bin bei Dir in Ungnade gefallen worden. Was mich nun nicht sonderlich verwunderte, denn immerhin bist Du eine Art Ableger der NSA. Alswelche weiß, dass ich keiner ihrer glühenden Anhänger.

Ich werde mir aber mit Sicherheit nicht den Tort antun, mich über Deine unfähigen Geschäftspraktiken zu ärgern. Das wäre noch die Muschelschalen um die Perlen vor die Hängebauchsäue.

Ihr kleinen Elektrokrämer habt noch immer nicht begriffen, was Geist, was sich ersynapst. Genauer: Es soll nicht sein.

Fast wirkt Ihr schon alswie ein Sterbendes, ein Vorfossil, ein Datenkroko, das sich danebenverschluckt. So ein zuckendendes Dingsda in irgendsoeinem abgewurstelten Hollywood-Streifen. Ein Absturzavatar. Ein Golem in seiner Pisse. Ein Nilpferd, dem auf Spitzbergen schauerlich unwohnlich. Null Uhr in Ulan Bator. Krötenmatsch. “Don’t be evil: Be dumb!” Jaja. So geht das, wenn Dekadenz zur Corporate Identity erwählet. Man fackt so schön ab, besser, schmiert in den Schlunz, dass der Deutsche lacht.

Es steht nunmal zu vermuten, dass Ihr nicht nur meine Daten so schäbig, so unterschäbig verwaltet; und wären es nur meine, so merkwürdig, wovon, wie gesagt, kaum auszugehen, so zeigte schon das den Rostfraß, den Grünschimmel, der Euch hart befallen.

Mich dauert dabei nur, dass mir zu Euch keine herzhaften Schimpfwörter einfallen. Jedenfalls nicht die, welche ich besonders gerne mag, wenn ich es mit heillosem Gesindel zu tun habe, dies deutlich zum Ausdrucke bringen will. Was bringt es schon, wenn man jemanden, Leute, als “Loser” bezeichnet? Wo ist da der Pep? Und für Hundsfötter, dafür taugt Ihr auch nicht. Das waren noch Banditen mit spitzen Dolchen, wirklich hinterlistige, vor denen man sich in Acht zu nehmen hatte, wenn man zwischen Schwarzwald und Hinterpommern überleben wollte. Ihr seid ja nichtmal Strauchdiebe, also die gesittetere Variante der Hundsfötter. Nur kleine Gewichtsfälscher. Nichtmal zum Geldfälschen habt Ihr die Traute.

Datenzersabbler. Endabständigsteszusammenklauber. Kehrichtwühler und -riesler. Bauxitletztverfluorer. Grenzbauern der Blödheit. Lugenhäger. Steinverschnapser. Abkasper. Torenhainheger.

Darf ich mich trotzdem, erst recht, gerade, geehrt fühlen, dessenthalben, dass ich Eurer Ohngnad anheimgefallen?

Nein, so weit will ich nicht gehen. Gewürm hat noch selten einen erhoben. Man trete an übelen Schleimen tunlichst vorbei, trete, wo dies unumgänglich, nur umsichtig hinein, halte seine Stiefel darob stets gut gefettet.

 

 

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4 Antworten zu “Vom Googlegeschlunze”

  1. Anonymus sagt:

    Das Lamentieren nützt nichts (und findet in Tat und Wahrheit noch nicht einmal statt)

    Deutschland müsste ein Deutsches Internet aufbauen mit zertifizierten Teilnehmern, deren Server in Deutschland stehen und sobald jemand die deutschen Grenzen verlässt erscheint unten im Bildschirm, dass ab jetzt alles von der NSA aufgezeichnet werden kann.

    Statt dessen baut die NSA im deutschen Wiesbaden eine neue Abhöranlage um die Deutschen noch besser überwachen zu können, wahrscheinlich auch noch mit deutschem Steuergeld finanziert.

    Das Ganze war eine Steilvorlage für die Piraten und was kommt? NICHTs !

    Was sagt die AfD dazu ? Bisher offenbar auch NICHTs.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Anonymus

    Piraten? Waren das nicht die mit den sicherheitsweis doppelten Augenklappen? AfD? Sind das nicht die mit den ökonomischen Einwanderungskrippen?

    Ich denke ernsthaft darüber nach, mir das Wort “Gesindel” öfter zu ersparen. Es möchte sich sonst zu sehr abnutzen.

  3. Anonymus sagt:

    Lieber Magnus,

    ich habe mal vor Jahren (passt heute nicht mehr so ganz) zum Grand Prix Eurovision de la Chanson gesagt, wenn ein Lad wie Deutschland mehr als 20 Jahre nur jeweils den letzten oder vorletzten Platz belegt, dann findet sich auch kein Sangeskünstler mehr, der die geringste Chance hat da einen Preis zu holen und bereit ist da für Deutschland anzutreten. Das Selbe gilt auch für Politik.

    Wenn die Deutschen 40 Jahre irgend etwas mit Ihrem Stimmzettel machen, den Suffkopp des Jahres wählen oder was in der Art, nur keine Regierung, dann darf man auch nicht mehr erwarten, dass noch irgend etwas zum Wählen auf dem Zettel steht. Erst müssen die Deutschen mal nachweisen, dass Sie bereit sind eine Regierung zu wählen und dann wird auch langsam wieder Interessanteres auf dem Stimmzettel Platz finden.

    Meiner Einschätzung nach ist bis auf Weiteres nicht damit zu rechnen.

  4. Dude sagt:

    “Seit einiger Zeit listet er so unkoordiniert und zwerch, dass es schon nicht einmal mehr aussieht, als wäre es Absicht. Und wäre es Absicht, so wäre sie stümperhaft ausgeführt.”

    Ich werd grad auch nicht schlau aus den Listungen. Ne Weile wurde z.B. mein Meisterwerk ( https://dudeweblog.wordpress.com/2013/04/12/vom-staat-als-verbindendes-regulativ/ ) abgesehen von den Reblogs zensiert, und jetzt ist es plötzlich wieder da.

    Mir scheint da jedenfalls keine Absicht dahinterzustehen…

    Funktionsstörung ist sehr gut möglich – vielleicht hängen sich die ganzen komplexen Algorhythmen gegenseitig auf?

    “Fast wirkt Ihr schon alswie ein Sterbendes, ein Vorfossil, ein Datenkroko, das sich danebenverschluckt. So ein zuckendendes Dingsda in irgendsoeinem abgewurstelten Hollywood-Streifen. Ein Absturzavatar. Ein Golem in seiner Pisse. Ein Nilpferd, dem auf Spitzbergen schauerlich unwohnlich. Null Uhr in Ulan Bator. Krötenmatsch.”

    *rofl* Kommt hin! :-D

    Wie wär’s mit ‘Schlunzkrake’? ;-)

    “Torenhainheger” gefällt mir aber auch. :-)

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