Vom Strategeme des unausgesprochenen oder unaussprechlichen Wortes (Nr. 48)

Das bekannteste “unaussprechliche” Wort ist natürlich jenes des JHVH.

Hier soll aber nicht vorzüglich in jener speziellen Judengeschichte herumgestochert werden, sondern das Phänomen, das Strategem strukturell angegangen.

Es kann zu überaus bösartigem Einsatze verwendet werden. Der Strategemanwender lässt ständig oder immer wieder, gut dosiert, durchblicken, was er sagen könnte, aber nicht sagt, so lange, bis der Angegriffene es selbst ausspricht oder es um ihn herum die Spatzen über ihn von den Dächern pfeifen.

Beidenfalls hat er es selbst nicht gesagt: So edel war er, die anderen kamen von selbst darauf.

Es kann aber auch da notwendig zum Einsatz gebracht werden, wo etwas einfach noch nicht zu sagen klug ist, indem man es ständig anklingen lässt, oder bestimmte Dinge gar bei Strafe zu sagen verboten, der Büttel käme.

Hier besteht die Kunst dann darin, dass das im Raum stehende Wort, die Wendung, die Konjektur, beständig von der Peripherie her aufgeladen werden, die Gedanken und schließlich Worte anderer zum Kerne konzentrisch und spiralförmig hingeführt.

Indirekte Verleumdung, Verführung in Liebesdingen, Unterhöhlen eines Tabus ohne dessen offenen Bruch zu begehen: die Anwendungen des Strategems sind vielfältig.

Es kann bei der Strategemanwendung selbstverständlich am klügsten sein, das Misswort langsam zu schüren, auf dass sich ein besonders verbreiterter, plötzlich zur Lohe zu bringender Schwelbrand ergebe. Das Strategem ist vom Wesen her ein eher langfristig zum Einsatz kommendes. Obschon es auch in einem Gespräche binnen dreißig Sekunden oder fünf Minuten gefragt sein kann.

Der Opponent hat, wenn das Unaussprechliche das Auszusprechende ist, der Strategemanwender dies sich klug zunutze macht, langfristig sehr schlechte Karten. Immerhin hantiert desfalls der Strategemausführende mit der Wahrheit.

Das kann ihn dann, mal wieder, auch den Hals kosten. Aber nicht ganz so leicht, weil sein Hals mittelbar auch dem anderen den seinen kosten könnte.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist dieses Strategem fast ebenso, wenn nicht doch ebenso interessant wie jenes des günstigen Witzes. (Nr. 47)

Die beiden Strategeme werden natürlich oft verkettet angewandt. Das muss nicht weiter erklärt werden.

 

 

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4 Antworten zu “Vom Strategeme des unausgesprochenen oder unaussprechlichen Wortes (Nr. 48)”

  1. Jochen sagt:

    @ Magnus

    “Das bekannteste “unaussprechliche” Wort ist natürlich jenes des JHVH.”

    V = U, so ergibt sich aus JHVH: “je-hosh’-ua (yehoshua `,” Jahwe ist Rettung “oder” ist Opulenz (Pracht, Herrlichkeit)”)

    ….und in einigen Ausgaben der King James Version in 1. Chronik 7.27 , wo andere haben die Form “Jehoshuah” (h zu Unrecht am Ende hinzugefügt).” Quelle: http://www.biblestudytools.com/dictionary/jehoshua/

    - Wirklich zu Unrecht das h am Ende von Jehoshuah, oder ward es nur da nicht gerne gesehen, infolge der Abkürzung JHVH?

    Ob nun Josua (Sohn des Nun), Jesus, Immanuel, glänzender Morgenstern – es ist alles dasselbe. Will sagen, der Bibelgott ist ein Mensch, dem göttliche Attribute angehängt worden sind. Den Gott machte man zu einem Manne, der geschlechtslos ist bzw. beide Geschlechtlichkeiten besitzt. Babylonisch bzw. bei den Sumerern hieß er Inanna, anderswo Baphomet, wieder anderswo Mut-Hathor.

    Josua brachte als Erster die Rettung. Er brachte die Israeliten ins Gelobte Land und durch ihn kam sein Volk endlich wieder zu anständiger Nahrung, weg von der ekligen Speise, dem Manna (siehe 4.Mose 21:5). Den derzeitigen Schlusspunkt in der Reihe der Retter, den setzte dann Jesus. Für die Gläubigen ist Jesus die Herrlichkeit in Person. Er ist der Angebetete dieses Äons. Rettung brachte aber auch er in Wahrheit nicht. Der Nächste aber soll es auch auf Erden bringen, wenn er denn seinen Platz an der Spitze der NWO einnehmen wird.

  2. Jochen sagt:

    @ Magnus

    Nochmal zu:

    “Das bekannteste “unaussprechliche” Wort ist natürlich jenes des JHVH.”

    Es heißt nicht JHVH, sondern JHWH oder YHWH.
    Warum das W? Ganz einfach, das W markiert den Punkt X.

    Auch wenn du es nicht für wichtig hältst, ich fand dies auf Umwegen:

    Yamah Xšaitah

    Im Hebräischen kann für das Y auch ein I stehen. Zu dem Namen Yamah Xšaitah kam ich, als ich mich noch einmal zur Tagundnachtgleiche (Äquinoktium) informierte, dem Tag, der den Frühlingsanfang markiert; die Wiederbelebung nach dem Winter sozusagen. Also der Tag, an dem ja auch in dir Freude aufkam, als er wieder eintrat.

    Jedenfalls, das Ganze hat mit der Sonne zu tun und wenn dieser Tag kommt, dann steht die Sonne im mittleren Äquinoktialpunkt, den man auch den Widderpunkt nennt. Das Symbol für den Widderpunkt ist ein W oder das Unicode Zeichen U+2648, was einen abtrakten Widderkopf darstellt. Die Israeliten opferten übrigens gerne einen Widder, dem sie die ganze Schuld des Volkes vorher aufluden.

    Schauen wir uns den Namen nochmal an, in der Weise, dass wir jetzt wissen, weshalb das X auch ein W sein kann.

    Yamah Xšaitah
    Y (Anfangsbuchstabe, der auch ein I oder J oder sein kann);
    H kommt vom Ende des ersten Wortes dazu.
    Das X, der Widderpunkt W, ein abtrakter Widderkopf; auch die alten Phönizier malten so auch Buchstaben, indem sie die Form eines Tieres nachahmten; das Phönizische Alphabet ist das älteste Alphabet, auf das auch das Hebräische zurückgeht.
    Das H kommt wieder vom Ende des zweiten Wortes hinzu.

    Zusammen ergibt das dann als Tetragramm: YHWH oder JHWH, der unausprechliche Bibelgott. Für den hält sich übrigens ja auch Jesus, als sich selbst über den Heiligen Geist körperlich geborener Gott. Was den Namen Yamah Xšaitah angeht, kann man mit Jesus nun das gleiche Spiel treiben. Und wenn man weiß, was der Name Yamah Xšaitah übersetzt bedeutet, dann passt das alles plötzlich wie die Faust aufs Auge. Bitte hier mal lesen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Dschamschid

    “Das Wort Yima und das verwandte Sanskritwort Yama kann als Zwilling übersetzt werden.”
    “Xšaitah bedeutet Scheinend, Hell oder Strahlend.”

    Den Jünger Thomas nannte man den Zwilling – sah er vielleicht aus wie Jesus?
    Jesus nennt sich selbst den glänzenden Morgenstern. Er sagt von sich, er könne nur am Tag wirken. Wenn er also kommt, dann geht sozusagen die Sonne auf, und das ganz bestimmt dann ja auch zur Tagundnachtgleiche im Frühling.

    Das wäre doch was, wenn mit Yamah Xšaitah wirklich YHWH gemeint wäre. Da die Religion der Israeliten ja auf den Zarathustra zurückgeht und was mit dem Ahura Mazda zu tun hat, dann haben wir es insgesamt mit nichts anderem bei YHWH oder Jesus Christus zu tun, als einem verkörperten Sonnengott bzw. einem Gott der Fruchtbarkeit, sprich “Wiederbelebung”, Wiedergeburt des Körpers.

    Ich gebe nur Hinweise, möge jeder damit anfangen, was er will.

  3. Norbert Tholen sagt:

    Dem Plural “Strategeme” würde ich den Singular “Strategem” zuordnen.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Norbert Tholen

    Der Singular im Nominativ ist selbstverständlich “Strategem”.

    Im Dativ aber ist neben “vom Strategem” auch “vom Strategeme” allemal statthaft.

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