Vom Strategeme des vorgeblich verlorenen Interesses (Nr.46)

Das Strategem des vorgeblich verlorenen Interesses beruht auf Irritation und der Geltungssucht des anderen.

Man interessiert sich an einer Sache vorgeblich oder tatsächlich merklich sehr (das Strategem eignet sich besonders zur Eroberung von Frauen: Ich sage das, obschon ich in dieser Disziplin nicht besonders gut, achwas, erbärmlich, weil ich es theoretisch verstanden habe), wendet sich dann, scheinbar enttäuscht oder einfach nicht mehr interessiert, gar etwas angeödet, ab.

Das Opfer des Strategems wird sich fragen, zunächst geschmeichelt ob des Begehrs (geschäftlich oder amourös), weshalb es denn plötzlich so sehr an Attraktivität verloren habe.

Es wird an sich zweifeln. Sich fragen, was es denn falsch gemacht habe. Weshalb das doch erst große Interesse des anderen so plötzlich verlorengegangen sei. Auf den Strategemanwender womöglich, sich erst rar gemacht habend, auf einmal, oder nach und nach, zugehen, ihn als wichtiger empfindend als vordem. Ihn mindestens bedeutender, spannender finden.

Der wird dann nicht gleich wieder für das (die) Angestrebte entflammen, sondern diesem (dieser) mit einer gewissen, allerdings nicht zu kühlen Distanz begegnen. Er weiß schon noch, zeigt das auch, dass er mal was wollte, aber die Wichtigkeit, das Interesse, hat sich scheinbar verflüchtigt.

Der Strategemanwender bleibt verbindlich; freundlich; er tut aber keinen sichtbaren Schritt mehr in Richtung der anderen Partei.

So lockt er sie zu sich; ihre Eitelkeit, ihre Selbstwichtigkeit, tun ihr Werk.

Endlich pflückt er sie einfach gleich einer reifen Frucht.

 

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