Vom Scherbenzertreter (III)

Ja, ich will und werde eben noch mehr Scherben zertreten.

So können sie nicht mehr so leicht tiefe Wunden schlagen, hiemit als Waffe dienen, zudem umso leichter eingeschmolzen werden.

Es fällt mir leicht, die Religionsscherben zu zertreten. Denn ich bin der Böse. Ich habe noch nie jemanden abrahamitisch geliebt. Also keine ewigen Heiligen Flüche verteilt, keinem den Penis verschnitten, kein Kind vor einen am Kreuze für dessen Sünden gestorbenen Gott geführt, oder ihm mit der Hölle gedroht, eines zum symbolischen Vampirismus und Kannibalismus als glaubensnotwendig manipuliert.

Ja, ich bin der Böse, der Scherbenzertreter, der solcherlei nützliche Weihehandlungen zertritt.

Ja, ich gebe es zu, ich war schonmal ein Ehebrecher. Kein Ehrentitel, fürwahr. Aber ich habe nicht, wie David, jener Oberheld aller Juden, dessen Stern sie mit Stolz tragen, den Mann der Begehrten feige meucheln lassen, das Weib meiner Lust und zum Gebären eines Salomo zu erringen.

Ich will mit weiteren Grausamkeiten und Perversionen aus dem abrahamitischen Kanon nicht langweilen; sie sind Legion; ich will auch nicht aufzählen, was der Lamaismus, nur soweit bekannt, angerichtet hat; auch nicht den Heiligen Wahnsinn der Hindus; ich will diese Scherben, nachdem mir das zum Vorwurfe gemacht wurde zu tun, so klein treten, bis dass sie nicht einmal mehr knirschen, Staub unter meinen Stiefeln.

Der Böse, gar der Sinnlose, sei also der, welcher sich dem religiösen Wahne entgegenstellt? – Dann will ich gerne der Böse und der Sinnlose sein.

Wozu sonst hätte ich das Privileg gehabt, so lange zur Schule zu gehen, teils bei den Besten lernen zu dürfen, denn um in den Lugenscherbentopf der Pfaffen treten zu können?

Nichts ist gut in Pfaffenstan. Man quält Kinder und weiht Bomben für den Frieden.

Ja, diese Scherben zertrete ich, bis dass ein Mephistopheles eines Gotheschen Doktor Faustus sich nicht einmal mehr im Wahne in meine Nähe traut. Und wagt er es doch, so liegt er bald, beim Reste, im Scherbenstaube.

Es ist mir, wie ich schon im ersten Teile schrieb, gleich, wer mich jetzt wie hört oder versteht. Es liegt nichts daran, ob man gleich verstanden wird. Allzumal, wenn es um das Zertreten solcher Scherben geht.

Wie heißt es so schön? “Gottes Mühlen mahlen langsam, aber schrecklich klein.” Kinder, bereits gebrochen, zu Scherben, noch mehr zu erschrecken.

Ja. Es mag manchem nicht gefallen, dass man mir das Lesen beigebracht. Ich hätte es aber wohl auch alleine gelernt. Böse wie ich mögen ohne Hilfe bis 26 zählen zu können sich finden.

Sehr wahrscheinlich steckt natürlich mehr dahinter.

Ich werde mich hier aber mittels einer Vermutung, die ich nicht beweisen kann, nicht zum Gespötte der Scherbenhändler machen. Lieber zertrete ich erstmal, gelernt ist gelernt, Scherben. Also, dass jenen das Ergebnis durch die gierig-gichtigen Finger rieselt.

Trauen Sie sich mal lieber nicht zu verstehen, was ich hier, wie in den beiden Vorgängerartikeln, gesagt habe.

Es möchte sonst passieren, dass Sie bald die Sprünge in Ihren Scherben gewahren.

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6 Antworten zu “Vom Scherbenzertreter (III)”

  1. Dude sagt:

    *knirsch* ;-)

    Happige Trilogie!

    Ps. Man sollte aber, ungeachtet all der grausigen Tatsachen der Monotheistenkaste und dem kastischen Brahmanengelump, nicht zu unterscheiden vergessen zwischen pyramidal-hierarchischer Satanreligionskonstrukte und freier, individuell praktizierter wahrer Religio.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Sie mögen hie und da vorkommen, jene, die frei eine Art “wahrer Religio” praktizieren.
    Grabe ich in meinem Gedächtnis, so weiß ich nur einen, dem ich dies mit einigermaßen gutem Gewissen zuschriebe. (Einen Vater dreier Kinder, der zwar auch mal Fehler macht, aber geistig sehr, sehr frei.)

    “Happige Trilogie”: Mag sein.

    Die Dinge beim Namen zu nennen, ist in den hier behandelten Zusammenhängen kein bisschen populär. Denn vor dem, was Du pyramidal-hierarchische Satanreligionskonstrukte nennst, fürchten sich selbst fast alle, die diese ablehnen. Keineswegs grundlos.

    Ich kann von Glück oder von Pech sagen, wie man’s nimmt, dass Friedrich Nietzsche mir diesbezüglich noch Arbeit übrig ließ.

    All die dummen Erwachsenen, die sich geistig wie physisch unter die Knute jener Konstrukte zwingen lassen, wären mir manchmal fast schon egal; wenn ich dann aber wieder und wieder sehe, was mittels derer mit Kindern gemacht wird, die so gar nichts dafür, kaum etwas dawider können, langt es mir, und ich trete auf jene ein, die Menschen zu Scherben schlagen.

    Sie taten und tun es mit Henkersstricken, mit Brandeisen, mit vergifteten Worten.

    Letztere aber, die vergifteten Worte, sind entscheidend, ermöglichen ihnen erst, Seiledreher und Schmiede und Henker zu beschäftigen. Deshalb rede ich, und wenn ich darüber auch – was sonst? – zum Bösen gestempelt werde.

    Und zwar, das wurde mir im Zuge des Vorwurfs, ich mache durch meine Scherbenzertreterei alles nur noch schlimmer, auch und gerade von vielen jener, die meinen, sich wider die treibenden Kräfte zu stellen, sich dergestalt aber doch unbewusst in deren Dienst stellen, ihrer Knechtschaft nicht zu entraten vermögen, umso klarer.

    Nein, ich werde nicht täglich das Hackebeil herausholen, denn ich habe Arbeit in Deutsch-Südschwitz und meine Chronistenpflicht gegenüber Konstantin; Sprachwissenschaft ist so, dass sie jeder verstehen kann, zu betreuen; es ist von Träumen zu sprechen wie vom endlich gekommenen Lenz; die Philosophie bedarf ihres Teils; Kleist und Kafka, um nur Zweie zu nennen, sind noch immer nicht angemessen gelobt; unendlich viel Schönes harrt noch seiner Hebung.

    Solange die Dinge aber so liegen, wie sie liegen, wird mein Hackebeil – ich habe es selbst über ein Vierteljahrhundert lang damastgeschmiedet – nicht nur in der Vitrine anzuschauen sein, stets scharf, nicht rosten.

  3. Dude sagt:

    @Magnus

    Die Trilogie ist zwar happig und krass, dabei kein Blatt vor dem Munde, aber auch emiment, um so zur Sprache zu kommen. Dennoch braucht es auch die klare Unterscheidung. Denn es gibt z.B. doch einige, die zwar als Christen einzuordnen sind, jedoch mit dem Schweinepriesterverein des Vatikangesoxx nichts am Hut haben, ja diesen sogar selber anprangern, wenn auch nicht wie Du, die Scherben so sauber kleinreibend. :-)

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Der, von dem ich oben sprach, bezeichnet sich als Christ, sieht Jesus als ein menschliches (!) Vorbild an.

    Wir haben viel über Religion usw. diskutiert, und wenn es Meinungsverschiedenheiten gab, so trugen wir diese praktisch durchgängig in Form von lachend boshaften Gleichnissen, Witzen, wechselseitigen Frotzeleien aus. Keiner war je dessenthalben beleidigt, oder, wie es heute so schön absurd-abscheulich allenthalben heißt (im wesentlichen ein um sich greifender moslemischer Import als Kampfbegriff), “in seinen religiösen Gefühlen verletzt”.

    “Wie sollte mich denn einer in meinen religiösen Gefühlen verletzen können?”, meint er, mit mir darin übereinstimmend. “Dann müssten sie ja sehr schwach und oberflächlich sein.”

    So ist es. Doch noch nicht einmal auf diese also einfache wie unabweisbare Erkenntnis sollen, wollen die meisten kommen.

  5. Untote Osterhäsin sagt:

    Das Hexagramm hatte NICHTS mit David zu tun, oder dem Judentum, bis es ca. Mitte des vorigen Jahrtausends erstmals in einem jüdischen Text erwähnt wurde. Erst 1700 irgendwas wurde er zum offiziellen Symbol der Juden. Genaue Zeitangaben in: Barbara Walker, Geheimnisse des Tarot, finde das Buch gerade nicht, Seitenzahl unter Davidsstern, Hexagramm oder Siegel des Salomo im Stichwortverzeichnis. Die erste Verwendung eines Hexagramms als -augenscheinlich- religiöses/spirituelles Symbol findet sich in Ra Setjau – dies(e) wurde vor seiner (ihrer) Errichtung in der Form konzipiert, siehe (sehenswert!): The Clock of Giza, Youtube.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Untote Osterhäsin

    Das Hexagramm ist zunächst ein Ursymbol wie das Pentagramm oder die Swastika oder andere auch.

    Natürlich symbolisiert man da Verschiedenes. Sonst sähen die Symbole ja gleich aus. Stünden mit denselben Zahlen und Zahlenverhältnissen in Relation.

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