Matrixprogrammierung 101: Logik zerstören (von Jon Rappoport)

Mit freundlicher Genehmigung des US-amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Jon Rappoport im folgenden ein Artikel von ihm in deutscher Übersetzung von mir.

Der Inhalt ist – auch wenn landesspezifische Bezüge selbstverständlich eine wichtige Rolle spielen – meines Erachtens durchaus auf unsere Verhältnisse in Deutschland, ja zumindest Westeuropa, übertragbar. Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass ich gute Gründe hatte, ihn um die Erlaubnis einer Übersetzung ins Deutsche sowie eine Veröffentlichung derselben hier zu bitten. Danke für die Genehmigung auch hier noch einmal an Jon. (Thanks Jon!)

Zum englischsprachigen Original finden sie hier. (“Matrix programming 101: destroy logic”)

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Matrixprogrammierung 101: Logik zerstören

Von Jon Rappoport

10. Januar 2013

www.nomorefakenews.com

Einst, an mittelalterlichen Universitäten, schrieben sich neue Studenten beim Trivium ein. Es war der Grundlehrplan. Es wurde verlangt. Seine Teile bestanden aus: Grammatik, Logik und Rhetorik.

Grammatik: der innere Aufbau der Sprache; die Teile der Sprache; die richtige Übereinstimmung von Teilen der Sprache.

Logik: die gültigen und ungültigen Verbindungen im Zuge einer Argumentation; die Methode richtiger Begründung; die deduktiven Bindeglieder einer Kette, am Ende welcher eine Schlussfolgerung steht.

Rhetorik: mündliche Präsentation; der Gebrauch von Sprache, einen Fall darzulegen; die Fähigkeit, selbst angesichts einer Gegenargumentation, zu überzeugen.

Heute wird der fachliche Gegenstand des Triviums nicht nur heruntergespielt. Er wurde zerschmettert.

Dieser Artikel dreht sich um den Tod der Logik.

Wird die eindringliche Behandlung von Ideen als ein lachhaftes Bildungsziel angesehen, so ist Indoktrination als die einzige Alternative eingeführt.

Das Denken des Studenten verschiebt sich von einer tätigen Kraft zum Dasein eines Behälters.

Die Zerstörung der Logik ist eine bewusste Strategie, ein Spielplan. Ihr Ziel ist die Perversion rationalen Denkens in seinem Kern sowie die Einführung von als Einsicht maskierter Ideologie.

Der Spielplan wurde vor langer Zeit bei der Carnegie Stiftung ausgebrütet, wo das Unterminieren amerikanischer Geschichte der Hauptzeitvertreib war.

Anstatt lediglich das Wissen um die amerikanische Geschichte auszuradieren, entschied man, dass der grundlegende Weg, wie Ideen untersucht werden, torpediert werden sollte.

Die tatsächliche Bedeutung eines Begriffs wurde fest in den Hintergrund geschoben. Vorn und in der Mitte sollte sein: unerbittliches Beurteilen und Angreifen der Leute, die jene Ideen aufbrachten.

Und diese Strategie hat fraglos große Bedeutung erlangt.

“Die verehrten Gründer der Republik? Rechtsverdreher, Gauner, Sklavenhalter, Monopolisten, die den Aufstand gegen England als Weg zu größerem eigenem Machtgewinn sahen, auf Kosten aller anderen auf amerikanischem Boden Lebenden.

Daher, so argumentiert man weiter, und dies ist entscheidend, waren die Ideen der Gründer, wie in der Unabhängigkeitserklärung und der Verfassung ausgedrückt, faul bis zum Kern. Die Ideen können einfach so als aus “einer schlechten Quelle” abgetan werden.

Wollen Sie diesen Taschenspielertrick in Aktion sehen, so besuchen Sie einfach ein paar Amerikanistikseminare an Universitäten und Sie sehen das Ding rollen.

Ideen müssen nicht mehr bezüglich ihres Sinns, ihrer Tauglichkeit und Verbindung mit Grundprinzipien beurteilt werden. Noch werden sie anhand ihrer Stellung in einer gut aufgebauten Argumentation beurteilt. All das ist vorbei. Heute müssen Sie “nach der Quelle sehen” und all Ihre Entscheidungen darauf gründen, “wer diese die Ideen ausdrückenden Leute wirklich waren”.

Und indem das der Fall, ist das Erlernen von Denken und Begründen unnötig.

Die neue Bildung ist hiemit, sobald man die alten Wesentlichkeiten wegstreicht, tatsächlich nicht mehr, denn zu lernen, wer die Bösen und wer die Guten waren. Das kann von ideologisch motivierten Professoren in ein paar Stunden gelehrt werden.

In der Logik pflegte man dies das trügerische ad hominem Argument zu nennen. Heute hat es gar keinen Namen. Es wird als die tiefsinnige Art intellektueller Beschäftigung gepriesen.

Im Falle der Ideen der Gründer stehen wir unter anderen vor: dem freien Markt; individueller Freiheit; Privateigentum; streng begrenzter Zentralregierung.

Unnötig, diese Begriffe zu untersuchen. Unnötig, zum Beispiel den Erfolg des freien Marktes, trotz seiner Korruption durch Kriminelle und Monopolisten, anhand der Versorgung von Millionen Menschen mit einem besseren Lebensstandard zu beurteilen. Vergessen Sie’s. Sie müssen lediglich wissen, dass der freie Markt von verlogenen amerikanischen Aristokraten zwecks mehr Macht für sie selbst aufgebracht wurde. Auf dieser Grundlage allein können Sie den freien Markt ablehnen.

Und was ist mit dem Privateigentum? Dasselbe. Dieselben verlogenen Gründer beförderten diese Idee; also muss sie falsch sein.

Thomas Jefferson? Er hielt Sklaven. Daher ist, wie die Nacht dem Tage folgt, alles, was er sagte oder dachte oder tat, falsch.

Klar, wie einfach Bildung geworden ist?

Individuelle Freiheit? Eine weitere von den korrupten Gründern aufgebrachte Absurdität. Ablehnen. Denken Sie nicht mühsam darüber nach, was jene Freiheit Ihnen auszudrücken erlaubt hat. Wen schiert das?

So geraten diese Kernideen eine nach der anderen unters Messer, und Kritik an Amerika wird zur Zerstörung Amerikas.

Zu argumentieren, dass sehr böse Menschen eine Idee übernommen haben und daher die Idee selbst nie gut gewesen, gleicht dem Argument, dass ein Flugzeug, da von Entführern übernommen, insgesamt ein verachtungswürdiges Objekt sei und es wahrscheinlich verdient habe, gestohlen oder gesprengt zu werden.

Sobald die Kernideen der amerikanischen Republik zerstört sind, nehmen unvermeidlich neue Ideen ihren Platz ein. Die Möglichkeiten sind sonder Zahl. Hier jedoch, was tatsächlich geschah:

Statt der Unantastbarkeit des Privateigentums und des Rechts seines Besitzers, es zu schützen, haben wir nun, in Mode kommend, “zugewiesenen Gebrauch”. Das heißt, irgendeiner irgendwo, an der Spitze der Nahrungskette, wird entscheiden, wie Eigentum eingesetzt werden solle, zum größten Wohl der größten Zahl.

Er bestimmt die Definition des größten Wohls.

Statt individueller Freiheit haben wir das Bedürfnis der Allgemeinheit. Verhalten ist der Gruppe anzupassen. Wie dies definiert, ist Sache unserer Führer.

Der freie Markt wird zu zentraler Planung und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen.

Es kann recht interessant sein, diese Dinge mit Leuten zu diskutieren, die “auf die neue Art” ausgebildet wurden.

Bezüglich des Themas freier Markt hatte ich einen Doktoranden, der mir dies erzählte: Die Idee des freien Marktes sei ein Vorwand. Sie sei als ein Weg der sehr Reichen zur Beherrschung des Handels aufgebracht. Der “freie Markt” sei ein Unbegriff. Er habe nie existiert. Er sei eine Illusion, gleich Menschen, die sprießender Schwingen fliegen.

Sie mögen von der Anzahl dies Glaubender überrascht sein. Sie sagen wesentlich, dass die EXISTENZ einer Idee selbst davon abhängt, WER die Idee ausdrückte. Drückte die falsche Person sie zuerst aus, so war sie nie wirklich.

Studenten mit einem gewaltigen Gefühl des Selbstanspruchs und bedeutungsloser Selbstwertschätzung lieben dies Zeug. Es erlaubt ihnen, herumzustolzieren und aufzusprechen und zu entscheiden, welche Ideen wertvoll sind und welche nicht, ohne darüber nachzudenken. Sie haben eine Wertungsliste von Guten und Bösen, und das ist alles, was sie brauchen.

Hier das breitere Programm in der Welt des “social engineering”:

zuerst jede Idee bezüglich ihres Wertes vom Vorschlagenden abhängig machen;

die Schöpfer der Verfassung angreifen und damit alle begründenden Ideen der Republik in den Müll;

stattdessen Ersatz durch den Gedanken der Unterdrücker und Unterdrückten – all die Bösen, die die Republik gründeten, waren die Unterdrücker;

kultivieren, ermutigen und schaffen vieler innergesellschaftlicher Gruppen als “die Unterdrückten”;

dem mit viel Staat als Antwort auf die Probleme der Unterdrückten nachgehen;

Abhängigkeit und Staatskontrolle auf neue Höhen schrauben.

Selbstverständlich ist viel Staat unter seinen humanitären Fahnen ein Diktator.  Zur Erhaltung der Illusion, er sei das nicht, muss es weitere Unterdrückte, weitere Opfer, weitere Hilflose geben, ständig aus dem Geschnitzten kommend, denen der Staat helfen kann.

Aus diesem Blickwinkel ist es unerheblich, ob die ständig zunehmend abhängige Bevölkerung echt ist oder nicht. Wirkliches vom Eingebildeten zu trennen, ist offensichtlich nicht Teil des Programms. Noch ist es erheblich, wie der Staat Menschen entmündigt, um sie zu Opfern zu machen.

Manche sehen ihre Selbstdarstellung als Opfer als Gewinnstrategie für ihr Leben. Andere bekommen ihre Nase in den Dreck gesteckt.

In unseren Lehranstalten suchten Sie vergeblich nach Kursen über den Einzelnen, seine Freiheit, seine Kraft. Das ist vorbei.

Es dreht sich alles um: Welcher Gruppe gehörst du an? Welche Bedürfnisse hat die Gruppe? Wer unterdrückt deine Gruppe? Wie kannst du den Staat zur Problemlösung kriegen?

Sobald das Unterdrücker-Unterdrückungs-Modell in Stein gemeißelt, folgt nur noch Desaster.

Unterdrücker-Unterdrückung gleicht Opfer-Retter. Der Retter erweist sich als Tyrann. Er nimmt, und er gibt. Er macht die Regeln. Er baut seine Kraft auf.

Können Sie die jungen Leute dazu erziehen, Spontanurteile über Kernideen zu fällen, so eliminieren Sie deren Fähigkeit zu wägen. Sie besitzen sie.

Sie machen sie zu programmierten Androiden. Sie folgen Ihrem Spielplan.

Von da an haben sie eine feindselige Einstellung wider jeden, der Ideen diskutieren und analysieren kann. Sie sehen solche Leute als eine betitelte und privilegierte Klasse, die eine Fremdsprache spricht. Entdeckten sie über Nacht, dass die höchsten Mitglieder der Gesellschaft alle Ungarisch sprächen und sonst nichts, meinen Sie, Sie könnten sich eine freundliche Einstellung gegen die erhalten?

Und ein weiteres Werkzeug der neuen Bildung. Verwischen der Unterscheidung zwischen einer weitverbreiteten Bedingung und einer allgemein definierenden Bedingung. Zum Beispiel, ja, gibt es Unterdrücker und Menschen, die sie unterdrücken. Stimmt. Von daher zu sagen aber, dass die Ideen im Kern der Gesellschaft, überall und immer, dazu angelegt worden seien, nur Unterdrücker und Unterdrückte zu schaffen…das ist ein gewaltiger Gemeinplatz, der zu allumfässlichen programmatischen Allgemeinlösungen führt.

Und diese Lösungen, siehe da, erweisen sich als Mittel zur Versklavung.

Amerika zu kritisieren ist nur mit einem Vergleichsreferenzpunkt sinnvoll. Eine rationale Diskussion zur Etablierung des Referenzpunktes ist essenziell. Gehen wir es an, den begründenden Ideen der Republik einen Spiegel vorzuhalten, oder wollen wir, beispielsweise, sagen, dass der wahre und richtige Zweck des Staates die Linderung von Leiden sein solle? Und wenn letzteres, was genau bringt diese Linderung mit sich? Wie weit geht sie? Wen bestraft sie währenddessen?

Dies ist keine Gerademalsounterhaltung. Um teilnehmen zu können, müssen Leute einem Gedankenstrang folgen können. Können sie es nicht, da sie ausgebildet wurden, es nicht zu können, wo sind wir dann? Wir sind im Dunkeln. Wir leben nach Schlagwörtern.

Freiheit? Libertas? Gemeinbedarf? Verantwortung? Es ist unerheblich, welche Ideen auf dem Tisch, da die überwältigende Anzahl der Leute nicht wissen, was eine Idee ist. Sie wissen nicht, wie an eine heranzugehen und sie von allen Seiten her zu betrachten. Sie wissen ihre Implikationen nicht zu erspüren. Sie wissen nicht, wie diese Idee bei ihren Vettern einzureihen. Sie sehen kein Ganzes. Sie sehen die sich ununterbrochen drehende Maschinerie eines fremden Vorgangs, dessen sie ausgeschlossen wurden.

Es ist dann, gleich, welche Gestalt die Gesellschaft annimmt, soweit es die Mehrheit ihrer Bürger anlangt, eine Deppenschau.

Wer löst das?

Der eingreifende Staat übernimmt. Er sammelt die Teile des Wracks auf, das er als Haupthandelnder ablieferte.

Je seit der Ratifikation der Verfassung haben die Handlungen der Bundesregierung die Notwendigkeit der in jenes Dokument geschriebenen Begrenzungen bestätigt. Neue Notwendigkeiten und Krisen haben die illegitime Ausdehnung der Macht des Bundes “erfordert”.

Um die Menschen zu überzeugen, dass diese Ausdehnung, jedesmal, an jeder Weggabel, lebenswichtig, das Ziel eines gefälschten Ersatzes, Irrweg eines Narren.

Sie können Ihre eigene Liste lebenswichtiger Themen erstellen, die sie von Leuten, die ihre Materie kennen, gerne ausführlich diskutiert sähen (nicht nur den üblichen Glatzköpfen und Experten). Ich habe meine Liste.

Zum Aufwachen ist es nie zu spät. Wirklich nicht.

Gesetzt, zum Beispiel, wir hätten eine zehnstündige vernünftige Debatte, im Verlaufe zweier Tage, im Fernsehen, oder im Netz, bezüglich dieser einfachen Frage:

Was geschah wirklich in Sandy Hook?

Meinen Sie, das möchte ein paar Zuschauer ziehen?

Machen Sie Witze?

Es überböte viele der großen Sendeformate. Es blamierte die Berichterstattung der großen Sender.

Bestimmt keine schlechte Sache.

 

 

 

 

 

 

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5 Antworten zu “Matrixprogrammierung 101: Logik zerstören (von Jon Rappoport)”

  1. Kolibri sagt:

    Wou!
    Super Artikel! Sehr gut beschrieben, wie logisches Denken ausgemerzt wird, so nach dem
    Prinzip,schaffe das Problem, verstärke die Reaktion darauf und biete die von Anfang beabsichtigte Lösung an.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri

    Freut mich, dass Du – nach Thomas, der den Artikel inzwischen bei der PdV Bayern kurz beschrieben, empfohlen und verlinkt hat – ebenfalls davon angetan bist. Damit sind wir im deutschen Sprachraum schon drei.

    Normalerweise gehe ich ja davon aus, dass meine Leser des Englischen einigermaßen mächtig sind, so dass ich meist nur auf Originalartikel verlinke, allenfalls Passagen daraus übersetze. (Es ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun hätte.)

    In dem Fall aber hat es mich direkt gejuckt, und als ich Jon darauf ansprach, ob ich die Sache hier in Gänze bringen dürfe, hat er mir das also schnell wie freundlich gewährt.

    Ich habe wohl schon viel Ähnliches hier geschrieben; doch hat mich die Art, wie er die Sache luzid aufgebaut – einschließlich der spezifisch US-amerikanischen Perspektive – , spontan tief beeindruckt.

    Wie Du es sagst: Probleme schaffen, Zwietracht säen, Gruppen widereinander stellen, die Leute vollverblöden, um dann als Retter aufzutreten…

  3. Kolibri sagt:

    @Magnus Göller
    Die Freude gibts auch meinerseits, dass du dir die Mühe machtetest, diesen Artikel ins Deutsche zu übersetzen,und genau wie du sagst die spezifisch US-amerikanische Perspektive ist beeindruckend.
    Mit dieser Vorgangsweise These- Antithese -Synthese ist es den Mächtigen gelungen, ihr Ziel zu erreichen, wir haben genügend Selbstdarstellung, und zuwenig Macher.d.h.die Fähigkeit Ideen in die Tat um zusetzen ging verloren oder wurde zerstört und unterdrückt.
    Auf gut Tirolerisch würde man sagen: Wir singen alle im gleichen Chor, das gleiche Lied.
    Wehe dem, der sein eigenes Lied singt!

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Kolibri

    Auch Deine Botschaft von gerade eben ist richtig angekommen. Danke.

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