Beyondliner!-: Borderliner waren gestern (II)

Mein Angriff mittels des Begriffs “Beyondliner” – zunächst nur knapp und frech formuliert – hat einen durchaus ernsten Hintergrund.

Ich zitiere zunächst nochmal, was Leser Thomas in erster Antwort dazu sagte:

“Beyondliner sind eine seltene Spezies geworden. Menschen, die über die Zeit, das System, die Weltanschauung, die allgemeine Meinung hinaus, die jenseits von heutigem Gut und Böse sind, die sich außerhalb der Denke der Massen befinden, sind diejenigen, die die Welt voran bringen. In die eine oder in die andere Richtung. Meistens jedoch in die Zukunft.”

Es geht sowohl um das, was Thomas so trefflich formulierte, aber auch darum, Menschen, die etwas “anders” sind, den Lügenkrallen von Psychiatern und WHO und jenen, die dahinterstehen, zu entziehen.

Wer nur mal den Wikipedia-Eintrag zu “Borderliner” überfliegt, wird unschwer feststellen, dass es in der Wissenschaft zu dem Begriff keinerlei dingfeste Kriterien gibt. Unter anderem steht dort am Ende der Einleitung des Artikels entlarvenderweise (es folgen später noch mehr Aussagen, die das deutlich machen):

“Zu Fragen der Einordnung, Ursachen, Abgrenzung und Therapie gibt es bisher keinen Konsens.”

Trotzdem ist “Borderlinertum” eine von der WHO unter dem Kürzel F60.31 anerkannte Krankheit (bei den Ami-Psychos auch unter deren DSM-System gelistet).

Man gönnt sich ja sonst nichts.

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg: Will man jemanden, der einem nicht passt, oder aus dem man auch nur Kohle rauslassen will, für plemplem erklären, findet aber kein klares Krankheitsbild, so stempelt man ihn zum “Borderliner” ab. So, wie man es zum Frommen tausender Psychiater und zumal der Pharmaindustrie mit Millionen Kindern schon weltweit unter dem ebenso uneindeutigen Signete des ADHS/ADS schon lange und mit ständig wachsendem “Erfolg” betreibt.

Deshalb habe ich mich jetzt schonmal präventiv zum “Beyondliner” ausgerufen. Beweise mir mal einer, dass das nicht fuße.

Interessant in dem Zusammenhang noch, dass weibliche Grenzgänger (Hexen=Hagazussas=Zaunreiterinnen) schon im Mittelalter von der Kirche verfolgt wurden. Denen gab man allerdings nicht Ritalin oder Haldol, sondern verbrannte oder ersäufte sie gleich. Sie waren nunmal dem System, dessen alleiniger seelischer wie magischer Deutungshoheit – oft bloß ob ihrer heilkundlichen Fähigkeiten – ein Dorn im Auge.

Besser also, man ist gleich ein lebender Jenseitsgänger.

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4 Antworten zu “Beyondliner!-: Borderliner waren gestern (II)”

  1. iPaxxy sagt:

    Wunderbar! Einfach nur trefflich geschrieben… Danke Magnus!

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ iPaxxy

    Danke Dir. Nachdem ich vorhin schon ein persönliches Lob für ein paar Sätze, ein Bild beschreibend, von dessen Maler bekam, freue ich mich jetzt, von einem lustigen Beisammensein heimgekehrt, auch über Deinen Zuspruch.

  3. Freyah Ræta sagt:

    Lieber Magnus

    Dein Bericht macht Mut und bestätigt mich in meinem Tun.Angeblich bin ich schwerstkrank.. doch mit Humor, Bildung und Verbissenheit gehts mir sehr gut.Ich bin nicht krank, die Gesellschaft ist krank und das einzige was mich ständig verwirrt ,ist die Falschheit der Menschen..und ihr Unverständnis, Sachen gegenüber die eigentlich total klar sind

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Freyah Raeta

    Danke Dir. Das mit der Verbissenheit hilft allerdings nur in manchen Lagen. Ich empfehle Dir, es mal mit Konfuzius zu versuchen.

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