Ich will mich jetzt doch, sozusagen präventiv, auch noch dem “smart mob” begrifflich zuwenden, also jener behaupteten Unterkategorie des “flashmobs”, der Blitzrotte, die in ihrem Mobtum von einer gut organisierten und vernünftig zielgerichteten Intelligenz getragen sein solle.
“Smart”, zunächst Schmerz bedeutend, können wir hier, irgendwas zwischen geschickt, glatt, intelligent, gewitzigt und behende bezeichnen sollend, nicht nehmen, fällt uns hier nicht so leicht zu.
Bleiben wir für den zweiten Teil bei der Rotte – mir hat schon ein alter Jäger erzählt, wie ausgebufft die Sauen seien – , so fragt sich, wie diese Art Rotte konzis und treffend deutsch zu benamen sei.
“Witzige Rotte”? “Gewitzte Rotte”? “Kluge Rotte”? “Gescheite Rotte”? “Käpselesrotte”?
Wir kommen doch zum Widerspruch an sich in der Sache.
Ein “Mob”, eine Rotte, ist per se nicht so ganz ein geheuer’ Ding; einer solchen Einheit in ihrer Vielheit dann eine höhere Weisheit in allenthalbener Selbstdisziplin des Rottenschwarmgeistes anzudichten, erschrägte ich mich nicht leicht; indes: Ich habe selber schon ein paar Dinger abgezogen, die vermuten lassen, dass man, da die jungen Leute in mancher Hinsicht auch wieder enthemmter werden, manches noch nicht Gesehene auf die Beine stellen könnte.
Zum Thema “smart mob” (verflixt, das deutsche Wort fehlt immer noch) naja, besser halb smart mob, hatte ich mir früher ja auch hier schon Gedanken gemacht, und ein echter smart mob ist sicherlich möglich.
Und, nein, dann eben auch wieder nicht.
Der Organisationsgrad, der einem smart mob zugrundeliegen müsste, bedeutete, dass ein klares Ziel koordiniert angegangen würde, wenn auch chaotisch wirkend, so doch geordnet, eben das getan, was einen Mob klassischerweise nicht kennzeichnet.
Alsomit muss es auf Deutsch kein Equivalent des Fehlkonzeptes eines “smart mob” geben.
Mal sehen, wann der erste sagt, er sei ein Smartmobber.
Mal sehen, ob ich noch ein paar alte Inliner für ihn finde.
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Tags: Bargeldrotte, Blitzrotte