Bond Goes Goldman Sachs

Eben habe ich mir ein paar Kritiken des neuen James-Bond-Filmes reingezogen.

Er soll zwar ziemlich fertig sein darin, aber wenigstens wieder ein ziemlich unschwuler Vollmacho.

Fragen wir uns mal lieber nicht, ob Alice Schwarzer heimlich auf ihn abfährt; lieber nach Zielführenderem.

Was macht Bond (Daniel Craig) wohl als nächstes?

Läuft er vollends Amok?

Wo könnte er das tun, so dass das Publikum johlt?

Im Kreml?

Da bräche ihm Putin wohl eigenhändig das Genack.

In der Parteizentrale der rotchinesischen KP?

Shaolin-Kehlkopfstoß, Ende.

Im Tokioter Rotlichtviertel?

Yakuza, Samuraischwert, Rübe ab.

In Berlin, nähe Warschauer Tor?

Ein morgens um halb Fünfe von vollstoneden Punks mittels Bierflaschen erworfener Bond wäre fürs Empire zu peinlich.

Im Louvre?

Gegen Freimaurer und kleine Kinder tritt ein Bond nicht an.

Bohemian Grove?

Perverse alte Säcke abmurksen ist auch nicht sein Stil.

Das Tavistock Institute in Schutt und Asche legen?

Das wäre zu einfach und außerdem unpatriotisch.

Irgendwo in Lateinamerika einen Haufen Kokain-Diegos und -Pedros wegknipsen, dass die Esmeraldas und Lolitas feuchte Augen kriegen?

Damit ist Bond schon längst durch.

Irgendsoeinen lummeligen Luftwaffenstützpunkt, besiedelt von lauter mittagsschläfrichten Pakistani, zu Staub zu machen, das mag für den Vorspann gut sein, aber mehr nicht.

Barfuß in der Sahara sämtliche frechen Tuareg mitsamt Kamelen in einen Pferch treiben?

Da gähnt der Zuschauer.

Die entführte und obendrein untreue Geliebte aus dem Pentagon rauspauken?

Jeder weiß doch, dass das Gebäude schon vor über elf Jahren einfach in sich zusammenfiel, weil irgendsoein dekadenter Ami-Depp das Rauchverbot nicht beachtet hatte.

Es bleibt also fast nur noch die Zentrale von Goldman Sachs.

“To wreak havoc”, wie der Angelsachs das nennt.

Einen riesenarschvoll Investmentbänker umlegen, weil sie die Wirtschaftsstruktur der britischen Kanalinseln ruinieren: Das wär’s.

Mit dem Plot dürfte, außer mir, keiner gerechnet haben.

Endlich hätte das Empire mal wieder entschlossen zurückgeschlagen.

Da könnte Bond sogar eine deutsche Lesbe mit Miniwunderwaffe mitnehmen, und keiner meckerte.

Für einen 12-Liter-Baueimer voll Gold gibt’s das ganze Drehbuch.

(Henkel verstärken! Gold ist dicker als Wasser!)

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2 Antworten zu “Bond Goes Goldman Sachs”

  1. Dude sagt:

    Nur aufpassen, dass einem das Gold nicht auf die Finger fällt, sonst kommt noch Dr. No und der Beisser, oder man wird von acht Fangarmen einer allzu heissen unterseeischen Lady in die Zange genommen, um danach in Moskau wiedergeboren zu werden… ;-)

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Oder Archangelsk oder gar Werchojansk.

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