Mobilmachung der Großverlage gegen Google

Es herrscht Krieg zwischen den großen französischen und deutschen Verlagen (denen die Politik bislang überwiegend folgt) und Google, zumindest eine Art Mobilmachung. (Siehe dazu auch, von Marcel Weiß “Google-Krieg der deutschen Medien: Die Masken sind jetzt gefallen” sowie mir “Was erzählt der VDZ da?“.)

Wäre der Google nicht der Gigant, der er ist, mit seinen häufig, gelinde ausgedrückt, fragwürdigen Methoden, man könnte mit dem Weltnetzriesen glatt Mitleiden bekommen.

Diejenigen, die am meisten durch die über Google-Verlinkung hereinkommenden Zugriffe profitieren, wollen den Google jetzt dafür abschöpfen, dass er ihre Inhalte verbreite und daran direkt oder indirekt verdiene. Wie unwahrhaftig das ist, hat Marcel Weiß (der mich wohl nicht an den Pranger stellen wird, weil ich seinen Artikel hier schon zum zweiten Male verlinke, Google-Werbung nebendran) so gut herausgearbeitet, dass ich hier keine Redundanz üben will, sondern die Lektüre des ganzen Artikels ausdrücklich empfehlen und weitergehende Fragen aufwerfen.

Wie wird der Titan, der – durchaus glaubwürdig – sein ganzes Geschäftskonzept ungerechtfertigterweise gefährdet sieht, reagieren, wenn es hart auf hart kommt?

Wird er die französischen und deutschen Verlage tatsächlich aus seinem Programm nehmen?

Und: Was bedeutete ein Einknicken Googles für Nachrichtenhinweisunternehmungen wie NetNewsExpress, NetNewsGlobal, RSS usw.?

Fällt irgendwann gar, wenn auch “nur” teilweise, selbst für diese Seite das freie Zitierrecht, jedenfalls im Zusammenhang mit einer Verlinkung?

Dürfen wir, darf ich irgendwann zwar noch auf russische und chinesische Seiten kostenfrei verlinken, mit Zitat bzw. hinweisendem Textschnipsel, nicht mehr aber auf deutsche und französische?

Und wenn ich auf eine russische Seite verweise, die sich um deutsche Regularien nicht schiert, auf welt.de verlinkt, bin ich dann, vielleicht weil ich das nur nicht gemerkt, aber sozusagen, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, als Hehler gewirkt habe, auch dran?

Wer soll das alles überwachen?

Haben die entsprechenden Verbände, hat die Politik überhaupt darüber nachgedacht, was für ein Fass sie da öffnen?

Soll wirklich nur der Google zahlen sollen?

Da lachen ja die Hühner.

Und was ist, wenn massenweise Leute über Ixquick oder einen ähnlichen Dienst reinkommen? Lässt sich dann noch “sauber” abrechnen?

Rollen dann französische und deutsche Panzer seit an seit gen Holland?

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3 Antworten zu “Mobilmachung der Großverlage gegen Google”

  1. Thomas sagt:

    Google sollte seine Drohung in die Tat umsetzen. Am besten jetzt schon, als kleine Dreingabe sozusagen.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Thomas

    Ich habe eben, als Du dies schriebst, im Strang zum VDZ gegenüber Kolibri schon so eine Möglichkeit angedeutet…

    Dass der Google mal die Peitsche rausholen könnte…

    (Die Domina ist übrigens wohlbehalten angekommen. Werde bei Verkostung Bericht erstatten. Oh, äh, die “Domina” ist ein Wein…)

  3. Thomas sagt:

    :D
    Wenn die Zecken mit staatlicher Legitimation an dein Blut wollen, hast du nur eine Möglichkeit dies zu verhindern: Schaffe das Blut ab. Dann werden sie merken, dass der Staat selbst kein Blut hat.

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