Ich gehe jetzt an das Lügenpantheon heran.
Dessen, so wie ich ihm das Dach in Trümmer schlage, anzuschauen, wird voraussichtlich für viele nicht lustig. Es geht aber selbst auf dieser Seite nicht immer nur um einen wohlfeilen Spaß für keinen halben Eurocent.
Die erste Lüge, die ich hier unter dem Titel “Lügenpantheon” betreue, ist, dass konsequente harte Arbeit sich, wenigstens irgendwann, doch auszahle.
Das stimmt so überhaupt nicht.
Nichtmal an meinem und Ihrem Sonntag.
Ich sehe, nur als Beispiel, Millionen hart arbeitender Menschen, die kaum den Hartz verdienen, andererseits eine ähnliche Menge Nichtarbeitender, die den schon eingestrichen haben, bevor sie aufstehen.
Auch, wie ersterer hart erarbeitetes Gut, jetzt besonders aktuell, auch noch sonstwohin, außer Landes, geschafft wird, wobei die übelsten Schmarotzer dreimal ihren Schnitt machen.
Ja, ich habe für harte Arbeit, Schwerstarbeit, z.B. als Steinmetz, auch schon Geld bekommen.
Die schwersten, härtesten, wichtigsten Arbeiten aber, denen ich mich bisher gestellt habe, brachten meist nichts.
Doch: Spott gab’s nicht selten kostenlos dazu.
Darob, dass ich so doof sei, sie auszuführen.
Es ist hier nicht mein Behuf, irgendeinen runterzuziehen.
Auch nicht zu jammern.
Es geht allein um die Beschreibung der Wirklichkeit wider eine der eingeschliffensten Lügen.
Dass eine deutsche Partei, deren Namen ich vor lauter Schaffen vergessen habe, sich noch auf die Fahnen schrieb “Leistung muss sich lohnen!”, im Bette mit den Goldmännern und Absachsern, die eben die hart Arbeitenden enteignen, sei dazu nur am Rande erwähnt.
Es kommt natürlich vor, dass harte ehrliche Arbeit sich schließlich anständig auszahlt.
Wenn das mal doch passiert, wird der hart gearbeitet Habende, meist, weil er den Schmarotzern Gewünschtes geliefert, dafür geehrt und im Sinne der Lüge vorgeführt.
Das ist aber nicht die Regel. (Die jeweilige Vorführung schon, aber nicht die Häufigkeit irgendeiner Gerechtigkeit für gute, ausdauernde Arbeit.)
Was sich in der Regel auszahlt, ist andere hart für sich arbeiten zu lassen.
Alles andere ist Schmonzes, Kappes, billige Lüge für den, der sich von derlei Sprüchen verkohlen lässt.
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Tags: Harte Arbeit, Lüge, Schmonzes
Ja, die Umverteilung von “fleißig zu reich” (Wissensmanufaktur.net) geht zügig voran! Die totale Hartzherzigkeit.
>>Es kommt natürlich vor, dass harte ehrliche Arbeit sich schließlich anständig auszahlt.
Hängt vom Arbeitsbegriff ab. Im Moment haben wir die perverse Situation, dass der unselbstständige Erwerbstätige zwar zu recht im Sinne des Kapitalismus an den Früchten der Produktivitätssteigerung nicht partizipiert, wenn überhaupt dann nur in beschiedenem Ausmaß.
Meiner persönlichen Einschätzung nach eine Schwäche, bezogen auf das schaffende Individuum, des Konzept Industriestaats. Denken wir über den Ursprung des Industriearbeitsplatzes nach und wir sehen seine Unzulänglichkeit. Aber hinter dieses Konzept wird mittlerweile beinahe jede andere Tätigkeit gereiht und in Relation gestellt. Damit wird der Arbeitende, auch wenn er selbst maßgeblich zum Erfolg des zu schaffenden Werkes beiträgt, entlang des Durchschnitts der sinkenden Auslastung entlohnt.
Marx nannte das, ‘Das Überschreiten der inneren Barriere des Kapitalismus’. Die Konsequenz daraus spüren wir einerseits in der Einkommens- und Vermögensverteilung, wobei exakt jenen, die zu bescheidenem Lohn arbeiten der Zugang zur Vermögensumverteilung verwehrt bleibt und jene die potentiell Zugriff hätten zwar gelockt, aber von den ‘Bären’ abkassiert werden durch Vermögensverlust.
Die Schiefen in den Umverteilungen führen zur merklichen Fehlorganisation einer Volkswirtschaft. Abgabenlast ist an sich nicht mehr oder weniger als der Anteil des staatlichen Einflusses auf die Finanzierung des volkswirtschaftlichen Treibens.
Perversion letzter Akt. Die Finanzierung in Schwung halten, muss ein immer geringer werdender Teil der Wirtschaft. Jene der Umsatz nicht über ‘Abgaben’ finanziert ist – die sind einzigen die ‘wachsen’ können. Jene die das leisten werden immer schlechter entlohnt, da die Abgaben jenen Teilen der Volkswirtschaft zugeführt werden, die zurecht für Arbeit entlohnt werden, aber zur ursächlichen Erwirtschaftung des geforderten Wachstums nicht beitragen können/wollen.
Ein Lehrer sei ein Vertreter genannt oder der Apotheker ein anderes, trägt dann zum Wirtschaftswachstum bei, wenn der Gemüse pflanzt und verkauft. Ansonsten kann er allein wenn er das Verdiente ausgibt dafür Sorge tragen, dass der staatsunabhängige Teil nicht noch mehr belastet wird. Spart er jedoch … Das kann der Staat dann bestenfalls durch Kreditaufnahme kompensieren oder die Produktivität steigt.
Man sieht die Maschinierie dreht such unaufhaltsam. Kurzum Schilda pur.