Es ist etwas völlig anderes, ob man zur Ausschmückung und zur Freude ein bisschen fabuliert, oder ob man einen Gedanken, der in einem, vielleicht etwas längeren Satze, vielleicht notwendigerweise einem Traktat von zwei Seiten, zu formulieren wäre, zu einem Buche auswalzt.
Was bei einer guten Novelle, auch wohl einem Romane mit klarem Leitgedanken, durchaus statthaft, hat in einer anständig geführten Debatte keine Daseinsberechtigung.
Es ist nämlich geradezu, außer blöd, hinterlistig und arg, einen Gedanken zwischen zwei Buchdeckel zu binden, wo ein Brusttaschenzettel dafür hinreichend gewesen wäre.
Studiert Euch nicht doof!
Das ist schon allzuvielen passiert!
Kommt, wenn Ihr etwas zu sagen habt, zum Punkt!
Oder wollt Ihr zeitlebens ochsen?
Ja, ich weise Euch nicht unbedingt den akademischen Weg. Denn dieser ist, möglicherweise mit Ausnahmen (Wilhelm Pötters is still alive!), in den Geisteswissenschaften nicht mehr jener eines Humboldt, der Grimms, eines Richard Wilhelm oder anderer unserer großen gelehrten Lehrer.
Seit bald hundert Jahren ist die Sache, ich sage es jetzt mal so vulgär, wie es hier hingehört, weitestgehend am Arsch.
Es ist nicht nur unsere Aufgabe, dort wieder anzuknüpfen. Man hatte damals nicht Handy noch Botox. Wir bedürfen also auch eines neuen Stils.
Woher aber diesen nehmen, woranentlang einen solchen entwickeln, denn anhand der Rezeption jener, die noch wussten, was das ist?
Hier ist ein ganzes Stück zurück die Vorbereitung für nach vorn.
Schaut Euch nur mal dieses armselige, alles pervadierende Englisch an.
Wenn die Leute es wenigstens, so mind es zumal syntaktisch ist, könnten!
Englisch ist, zumal in der heutigen Form, wie (politisch unkorrekte) Jugendliche das bezeichneten, ziemlich behindert.
Es taugt fast nur noch für Geld, Krieg, Macht.
Vielleicht war Shakespeare der Letzte, der es überhaupt wirklich beherrschte.
Ich weiß, leider, oder sagen wir mal vorsichtiger, bei allem, was ich mitbekomme, ich bin mir reichlich sicher, dass Ihr, wenn Ihr an einer Universität gestrandet seid, mit meinen Ratschlägen im Sinne Eures Fortkommens weniger als nichts erreichen könnt.
Das mag bedauerlich sein, folgt jedoch logisch aus dem oben Gesagten.
Es gibt indes auch Licht. Selbst in der Schafspresse.
Schaut Euch nur mal an (ich habe, anlässlich eines Lobes, auch vorangegangener, über viele Jahre positiver Auffälligkeiten, bezüglich dieses Mannes nochmal genauer hingeschaut), wie ein Michael Hanfeld bei der FAZ schreibt.
Obschon er im Korsett steckt, oft gerade deshalb, weiß er gerade sehr leise Töne immer wieder genau zu setzen. Ein Ausnahmejournalist. (Ich bin zum Glück, wie mir mehrfach bestätigt ward, zum Journalisten nicht tauglich.)
Sucht sie, die Beispiele!
Werdet ein Beispiel!
Oder wollt Ihr lieber ins Jammertal?
(Da wärt Ihr dann in meinem Habitat. Und da wollt Ihr doch wohl lieber nicht hin? Es ist scheußlich dort: Das kann ich Euch guten Gewissens noch sagen.)
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