Teufelchen entkraft (II)

Die Teufelchen sind natürlich noch nicht ganz entkraft.

Einerseits tanzen sie noch, andererseits überdies falschherum.

Manche von ihnen haben gar eine Art Eigenleben entwickelt: das macht der zweite Hauch.

Manche von ihnen haben sich gar gerne neu taufen lassen, hören nicht mehr auf ihre alten Namen. Gebärden sich von daher wie wild.

Man soll schon teufelchensichere Halskrausen und Lendengurte verteilen: also groß ist die Angst vor ihnen inzwischen.

Man sagt, dass sie noch durch den kleinsten Ritz kröchen.

Man kennt sie ja, da man sie selber gezüchtet.

Manche von den abtrünnigen Teufelchen sollen sogar schon in Kirchen ein prima Habitat gefunden haben, also, dass die nichtapostatischen Altteufelchen darob schon schwer ihres Leids klagten. Man kann, möchte es kaum noch hören.

Hach, waren das noch Zeiten, als sie alle lustig zur eigenen Weise tanzten!

Jedem 33 gehorsame Teufelchen, das waren noch gute Wetter!

Brav krabbelten sie noch, lärmend, affengleich, an den Pyramiden hoch, immer wieder, wie bestellt, daran abrutschend, es nochmals unter Geschrei versuchend.

Jetzt haben viele Teufelchen Bohrer und Spitzeisen.

Andere haben – man sagt durch genetische Manipulation – inzwischen Rattenzähne, nagen an den Fundamenten und bauen sich darinnen Baue.

Nichts ist mehr gut in Pyramidenstan.

Es wird immer schwerer vorzeigbar.

Stress, das Wort, das man einst für die Profanen erfunden, kehrt zurück zu den Erfindern.

Das Wort ist selbst schon nicht mehr abzuschaffen, um wieviel weniger dasjenige, was es bezeichnet!

O weh!

Mantelpavianen gleich, hemmungslos, überall, treiben die abtrünnigen Teufelchen ihr übles, nicht bestelltes Spiel.

Sie sollen schon ganze Tempel mit Haut und Haaren weggefressen haben. (Es gibt noch keine unabhängig bestätigten Berichte dessen; es mag Alarmismus sein.)

Einer von ihnen soll gar, grinsend, einen Schlussstein abgehebelt und unter höhnischem Gekreische pyramidab gekollert haben. Es sei nicht einmal gelungen, den Übeltäter gefangenzunehmen.

An allen Ecken und Enden Teufelchenchaos. Die Berichterstattung über einschlägige Vorfälle ward bereits beschnitten. Was aber auch nicht wirklich hulf.

Es fehlt nicht mehr viel, bis dass die ersten Pyramiden, plötzlich, einstürzen wie Kartenhäuser.

Die missbrauchten Steine (bereits heimliche Verbündete der Rattenaffenteufelchen) werden froh sein, wenn sie zu einem besseren Baubehufe fallen.

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