Trifft man mit der Stoa das Tor besser?
Ist der Samurai, gar der Ninja, in Wahrheit ein Stoiker?
Der Steinmetz, der Schmied?
Die Gebärende beim Geburtsschmerz?
Sind nicht alle Tapferen Stoiker?
Kann man ohne Stoa überhaupt leben?
Kann eine Philosophie taugen, die dem Menschen seine Leidenschaften nehmen will?
Wie stoisch ist der Schlaf selbst?
Kann man nicht erst Stoiker sein, wenn man gründlich tot ist?
Ist der vollkommene Stoiker nicht schon lebicht tot?
Ein Untoter?
Darf der Stoiker ein Glas Wein trinken, aber keine zwei?
Was darf der Stoiker überhaupt?
Doch auch mal begehren, Spaß am Sex haben?
Sich freuen, wenn er im Schach gewann?
Kann man so einen in eine schlagende Studentenverbindung schicken?
Wie langsam raucht der Stoiker? So langsam, dass ihm dabei seine Tugend nicht erlischt?
Bin ich selber ein Stoiker, weil ich die stoische Lehre so gelassen sehe?
Wie laut darf ein Stoiker lachen, wie ungebärdig sich freuen?
Schießt der Stoiker etwa gar nicht aufs Tor, wenn er das nicht muss?
Schießt er vielleicht sogar gerade erst recht nicht, weil, wenn er das müssen soll?
Welche Partei in Deutschland ist die stoischste?
Was macht der Stoiker, wenn man ihm den Beutel schneiden will?
Darf der Stoiker spielen?
Darf der Stoiker auf sein Schinkenbrot auch noch eine Scheibe Käs’ drauflegen?
Wie hält der Stoiker es mit dem Gesindel?
Wie erzieht er seine Kinder?
Wen fragt der Stoiker wann um Rat? Darf er überhaupt jemanden um Rat fragen, außer sich selbst?
Wie sähe das Idealbild des Stoikers aus?
Stolz, ebenmäßig, mit wachen Augen, milden Gesichtsaudrucks?
Oder eher strengen, etwas transzendenten Blickes?
Darf man einem Stoiker, einfach so, kumpelhaft auf die Schulter klopfen?
Wird er das als unangebracht, unnötig, irrelevant, lässlich, oder eine einem Stoiker selbstverständliche, freundliche Geste erachten?
Wie kräftig darf ein Stoiker fluchen, wenn er sich kräftig in den Finger geschnitten hat? Darf er überhaupt fluchen?
Darf ein Stoiker Trauzeuge sein?
Gut, erstmal genug gefragt.
Bei so einfachen Fragen müssten sich wohl bald ein paar Antworten ergeben.
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Zur Sache in eigener Sache: Ich spreche auf dem Dresdner Philosophie-Festival “Denkfiguren” vom 3.8 bis 5. 8. auch zum Thema Stoa, wozu mit mir als “Vertreter der Stoa” am Sonntag noch eine Abschlusspodiumsdiskussion (Motto: “Garten oder Barrikade?”) im kritischen Dialog, gemessen an der aristotelischen Sichtweise, stattfinden wird. Und, selbstverständlich, entlang weiterer Fragen und Anregungen aus dem Publikum.
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