Was Professor Stefan Homburg hier in der FAZ zum ESM-Vertrag vorbringt, halte ich für die derzeit wichtigste Pflichtlektüre überhaupt.
Es hat mir in der Tat, obschon ich vieles schon wusste, nochmal den Atem verschlagen.
Der Gouverneursrat ist absoluter Geheimhaltung auf ewig verpflichtet, vollkommen und ebenso ewig immun, jeglicher Kontrolle von außen entzogen, kann Geld in fast beliebiger Höhe schöpfen und aufnehmen, hunderte Milliarden an Banken verschieben, beliebig, ohne Begründung, ohne dies auch nur öffentlich zu machen: Er ist die Junta, oder meinetwegen das Politbüro der Euro-Finanzdiktatur.
Dieser Vertrag ist nun der Staatsstreich, der die Gouverneure, die Räte, an die Macht bringen soll.
Die Staats- und Verfassungsfeinde, die dies Papier aktiv unterstützen, gehören in der Tat vor Gericht. Wegen Landes- und Hochverrats, fraglos.
Homburg schreibt:
“Lässt das Bundesverfassungsgericht den ESM-Vertrag passieren, muss es rote Linien, die es in früheren Urteilen gezogen hat, abermals hinausschieben. Das wäre bedauerlich, denn ausweislich der vielen tausend Verfassungsbeschwerden sind es ja nicht nur jüngere Menschen, die in unzähligen Internetforen die drohende Transformation der europäischen Demokratien in eine von der Finanzindustrie beherrschte Plutokratie befürchten. Vielmehr besteht die Gefahr eines Systemwechsels durchaus.”
Nochmal der Kern: “Transformation der europäischen Demokratien in eine von der Finanzindustrie beherrschte Plutokratie” (!!!)
Danke, Herr Professor Homburg. Das trifft den Punkt präzise.
Wie sollte Verschwörung denn Theorie sein, wenn sie so offen Praxis ist.
Normalerweise müsste die Immunität aller Abgeordneten, die für den ESM-Vertrag gestimmt haben, sofort aufgehoben und der Bundestag ob Beschlussunfähigkeit bis zu Neuwahlen binnen 14 Tagen aufgelöst werden, während welcher Frist der Bundespräsident kommissarisch die Regierungsgeschäfte übernimmt.
Laut Grundgesetz darf nur das deutsche Volk sich in freier und geheimer Wahl eine neue Verfassung geben. Kein Parlamentarier kann das.
Die Abtretung der Finanzhoheit an einen geheimbündlerischen internationalen Gouverneursrat gäbe die Bundesrepublik Deutschland als demokratische Republik auf.
Auf einen Verbotsirrtum werden sich die Abgeordneten nicht berufen können. Denn man hat ihnen unzählige Male gesagt, dass grundgesetzwidrig ist, was sie da machen.
Daran änderte es auch nichts, wenn das Bundesverfassungsgericht den ESM-Vertrag passieren ließe. Dann wären die zustimmenden Richter lediglich ebenfalls entsprechenden Strafverfahren zuzuführen.
Dieser Vertrag ist nach Maastricht und Lissabon (gar nicht so lange her, dass noch kein Land für die Schulden eines anderen haften sollte) der Schlussstein der Pyramide der Völkeramalgamierer und – ausquetscher, der Europlutokratie.
Niemand und nichts ist für Europa (auch die Nicht-Eurostaaten) gefährlicher, als diese Usurpatoren und ihre geplanten Machenschaften.
Denn sie haben ganz Europa den Finanzkrieg erklärt.
Sie wollen die Parlamente entmachten.
Demokratie ist nicht mehr vorgesehen.
Ein paar Dutzend Leute werden beliebig über die europäischen Völker (außer Russland, vielleicht Norwegen, partiell die Schweiz, unter Umständen auch Großbritannien) verfügen, deren Geld hinter verschlossenen Türen von da nach dort schieben, per Dekret regierend, einen Schweinestall der Hochfinanz als transnationale Geheimregierung etablieren, aus dem Kontinent einen Selbstbedienungsladen für die größten Schakale und Abzocker des Planeten machen.
Das Ganze nennen diese Schwarzkünstler dann: “mehr Europa”.
Und wer sich nicht enteignen lassen will, seiner demokratischen Rechte nicht beraubt werden, der ist ein “engstirniger Nationalist”, oder etwas ähnlich Abscheuliches.
Die Europlutokraten haben sich mit der Vorlage dieses Vertrages die letzte Maske selbst vom Gesichte gerissen. Es gibt keine Ausreden mehr.
Noch ist nicht ausgemacht, ob den Putschisten der angestrebte Staatsstreich gelingen wird.
Gelingt er indes, so mag es ihnen eines Tages so ähnlich ergehen wie es schon mancher verlausten Junta in einem Kakao- oder Bananenstaat Westafrikas oder Zentralamerikas widerfuhr.
Worüber sie dann fast noch froh sein könnten, denn wenn unsere Gefängnisse auch entsprechend aussehen wie dorten, wollen sie da vielleicht schon lieber gar nicht mehr hin.
Dieser Vertrag birgt nicht nur das Samenkorn, sondern bereits den Keim eines Volksaufstandes, mehrer Völkeraufstände, in sich.
Die Putschisten dürften sich darüber im klaren sein.
Man wird sehen, wie sie ihre Sicherheitsapparate ausstatten und aufstellen werden.
Von der parlamentarischen Demokratie zur oligarchisch-absolutistischen Plutokratie, einfach per Vertrag: Sieht aus wie eine geniale Idee, oder?
Nachtrag
Ein herzliches Dankeschön von hier aus nicht nur an Professor Homburg, sondern auch die Redaktion der FAZ, dass sie diesen Beitrag jetzt einem breiten Publikum zugänglich gemacht und überdies den Mittelteil, mit den entscheidenden Vertragspassagen und Homburgs Kommentaren, so gut bedienbar gestaltet hat. Das ist übersichtlich, das ist auf den Punkt. Es gibt keine Ausreden mehr. Danke.
— Anzeigen —
Tags: Euro-Finanzdiktatur, Europlutokratie, FAZ, Grundgesetz, Hochverrat, Stefan Homburg
Man könnte auf den Gedanken kommen, dass, wenn Ron Paul die FED zerquetschten sollte, die Elite sofort nahtlos anschließend eine andere, nimmerendende Quelle der Beraubung zur Verfügung hat.
Nicht dass ihnen da noch jemand einen Strich durch die Rechnung macht. Dann dürften sie den Dritten Weltrieg, den sie gerade vorbereiten gegen Syren, Iran, Russland, China, Afrika, Welt – eigentlich schon seit spätestens 2001 – fast garantiert vom Zaun brechen.
“..Es gibt keine Ausreden mehr. …”
Es scheint sich in der Tat etwas zu tun im Mainstream. Vor ein paar Tagen gabe es ja auch dieses Video in irgendeinem ARD-Sender, das dem Bürger das Haftungsrisiko in Form von Hunderten LKWs beladen mit Euros deutlich gemacht hat. Die werden nun Albträume haben.
@ Frl. Menkel
Ron Paul wird die FED nicht zerquetschen: er ist raus.
Der Zusammenhang mit womöglich noch mehr Krieg ist klar.
Krieg löst Schulden ab und kann noch mehr Macht bringen.
Oder auch nicht.
Bisher scheinen sich die letzten imperialen Kriege des Westens zwar für Waffenschmiede und Söldnerfirmen und Berater und allerlei Absahner mehr gelohnt zu haben, gesamtgesellschaftlich dürfte die Bilanz aber zumindest für die USA einen Negativsaldo ergeben.
Wenn ein Land zuhause nicht einmal mehr die Schlaglöcher in den Straßen halbwegs zu stopfen vermag, gleichzeitig aber mit zweifelhaftem Erfolge tausende Milliarden in expansiven Kriegen verbläst, kann man kaum noch von einem Hegemon sprechen, der noch lange einer sein könnte.
Dass man dabei ersatzweis gen Europa blickt, dorten genehme Strukturen zu schaffen werkelt, soll nicht im mindesten in Abrede gestellt werden.
Man nimmt einfach, was man kriegt. Immer das meiste und immer das beste, was man kriegen kann.
So gesehen ist das Spiel nicht sonderlich kompliziert, wären da nicht schuldenfreie Mächte, die wohl nicht nur zum Scheine dawiderstehen. Robuste Mächte.
Diesmal sieht der West-Ost-Antagonismus nicht aus wie gemacht.
Von den jeweiligen Strategien ein andermal.