Es kommt bei echter Erweiterung der Wahrnehmungsfähigkeit leicht zu manchem, was man heute so sinister “Kollateralschäden” nennt.
Erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit, die noch nicht gewohnt, bedeutet auch größere Verletzlichkeit. Nicht zwingenderweise, das will ich nicht behaupten, aber höchstwahrscheinlich.
Passt also in der Transformationsphase mächtig auf.
Es kann Euch darin gar passieren, dass Ihr in Gedanken unter einem Bus landet, den niemand auf Euch losgeschickt hat, außer Eurer Versonnenheit.
Zudem kommen, denn man wird spüren, dass es jetzt gilt, die professionellen wie privaten Vorverhinderer und auch schon manche Geier, die auf Euer geschlagenes Aas aus, da sie darauf aus Erfahrung heraus schon warten.
Bleibt wachsam, und lieber mal im Bett.
Man schmeißt normalerweise keine Atombomben auf erwachte Philosophen.
Das ist – zumindest in der Regel – zu teuer.
Jetzt kommt die Phase, in der Euch alle – die es schon oft vergeblich versucht haben – doch noch “zur Vernunft” bringen wollen.
Alles, was nicht passt, liegt an Eurem unsteten Lebenswandel. Die ganze Welt ist von Vernunft erfüllt: nur gebricht es dieser sagenmagischen Kraft ausgerechnet Eures Mentalkadavers.
Wenn Ihr an diesem Punkte seid, ist das nicht angenehm, aber ein gutes Zeichen.
Denn jetzt nehmen sie Euch ernst.
Sie tun zwar so, mit allen Mitteln, wie als ob das nicht so wäre, können es jetzt aber doch nicht mehr verstecken.
So geschickt sind sie nicht.
Eingesetzte (bzw. unbewusste) Frauen werden dabei, so meine Erfahrung, teils noch unleidiger, räudiger. Das mag daran liegen, dass Frauen sich weniger aufs Verlieren verstehen als Männer. (Anderes können sie natürlich besser. Kochen zwar oft nicht, aber anderes.)
Jetzt fängt der Doppel- und Tripelernst des Lebens an. Ihr werdet wirklich verantwortlich. Ab jetzt könnt Ihr praktisch fast nur noch liefern oder schlafen.
Also gilt es das Dazwischendrin zu lernen. Ganz in Ruhe Spazierengehen, gut Vespern, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Zur Entspannung könnt Ihr zwischendrein Nietzsche oder Schiller oder Kleist lesen, damit Ihr merkt, dass es schon vor Euch welche von Eurer Sorte gab. Das hilft auch.
Ansonsten ende ich jetzt hier.
Ich habe Bier und muss vielleicht nochmal ins Bett.
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Tags: Philosophen
Ich sehe, Sie sehen. Ja Sie verstehen nicht nur. Mir ergeht es ähnlich. Dank der Kraft Ihrer Hinterlassenschaft kräftige ich die Meinigen.
Ich bin einer. Einer mit vielen. Viele, die viele nicht anschauen wollen. Wir sind die Lehrer. Denn viele erkennen, dass nicht mehr viel zu gewinnen ist. Also schauen sie auf das wenige das hier sitzt.
Das ist Viel.