Selbst ohne Gott

Der sein Selbst hat, benötigt keinen Gott.

(He who hath his Self needeth none God.)

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16 Antworten zu “Selbst ohne Gott”

  1. Lesezeichen sagt:

    Ich halte das für falsch.

    Ohne Gott gibt es kein Selbst.

    Da gibt es gar nichts.

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Lesezeichen

    Dein Gott ist in Wirklichkeit Dein Selbst. Und so gibt Er/Es/Sie Dir alles. Zurück, hinauf, überallhin. (Ein bisschen selber denken und schaffen lässt er Dich aber noch, denn er will nicht, dass Du einfach verfaulst.)

    (Warne mich bitte, wenn ich wie eine Käßmannin klingen sollte. Das wäre mir dann doch etwas peinlich.)

    Nein, Deinethalben muss und will ich schon wieder mehr schreiben, als ich’s wollte. Ganz einfach, weil ich Dich liebe. (Keine Angst, das ist kein unsittlicher außerehelicher Annäherungsversuch. Du bist einfach eine wie z. B. auch meine Freundin W., für die mir das Wort “schätzen” inzwischen zu fad ist. Meine Mutter liebe ich ja auch, ohne mit ihr ins Bett gehen zu wollen.)

    Ich werde jetzt (ganz ausnahmsweise) ein wenig philosophisch.

    Gott ist auf dem Wege zu Dir. Er kann gar nicht anders.

    Er muss da hin. Ganz einfach, weil Du lieb bist und dabei auch noch denkst.

    Nein, falsch.

    Er ist schon lange dort. Nur wähnst Du ihn noch außerhalb Deiner.

    Ich habe doch nichts gegen Den, wenn man ihn richtig begreift, in sich eingefügt weiß.

    Du bist eine großartige Frau. Ein Mensch. Mit Schwächen und Fehlern wohl, wie wir alle. Gott, wie Du ihn verstehst, kann aber gar nicht anders, als in Dir zu sein. Sonst wäre er, Schwäbisch gesagt, ein Seckel. Er ist längst da.

    Und dort wird er, wenn Du das willst, immer bleiben.

    Er ist Deine Mitte.

  3. Dude sagt:

    Lesezeichen spricht wahrhaftig…

    Gott (das Absolute; die Quelle allen Seins und Lebens) enthält in sich alle Götter (das Relative; die Seelen) und auch alle Formen von Energie (inkl. Materie)!

    Da gibts nix zu diskutieren. ;-)

    Gott IST allpräsent. Die Frage liegt immer nur beim freien Willen des Individiuums, ob es die Allpräsenz auch wahrnehmen will, oder nicht. Die göttliche Liebe lässt diese Entscheidung offen, unendlich (nicht ewig!).

  4. Gerd-Peter Wilke sagt:

    @ Magnus

    “Er ist Deine Mitte.”

    Wo genau soll das sein, unsere Mitte?

    “Dein Gott ist in Wirklichkeit Dein Selbst.”

    Wenn das so ist und du das auch so auf dich beziehst, dann noch eine Frage:

    Kannst du aus Nichts etwas erschaffen bzw. aus etwas das tot ist etwas Lebendiges machen, oder vermagst du andererseits aus eigener Kraft deinem Leben auch nur eine Spanne hinzuzusetzen, wenn die Zeit auf dieser Welt für dich abgelaufen ist?

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Das Absolute, die Quelle, gleichzeitig alles, was da ist?

    Das, wo etwas rauskommt, ist auch noch das, was rauskommt?

    Nun gut, die Theo-”Logie” muss sich um den Sinn ihrer Aussagen keine besonderen Gedanken machen. Oder, sagen wir mal, je paradoxer, desto besser.

    Dann nämlich, wenn etwas unverständlich ist, kann man ja nur noch dran glauben.

    Gleichwohl: Wenn Gott aller Ursprung und alles Seiende ist, also genauso gern im Schlund von Fukushima sitzt wie im Titicacasee oder meinem Zehennnageldreck, den Idioten, der er selbst ist, eifrig hervorbringt, so wie ab und an auch mal einen beachtlichen Wissenschaftler, dann ist das zwar zweifellos eine bemerkenswerte Leistung und Sache, aber letztlich auch ohne Bedeutung, wenn man es einmal erkannt hat.

    Denn dann kann man sich das ganze komplizierte Döns ja sparen und einfach sagen: “Ich glaube an Alles!”

    Wozu man aber an alles, was da ist, auch noch glauben sollte, sowie, dass es wohl irgendwo herkommen müsse, erschließt sich mir erst recht nicht. Oder schadet es dem Alles doch irgendwie, wenn man nicht nur anerkennt, dass es da ist? Wird es irgendwie krank, wenn man nicht auch noch daran glaubt?

    Dann müsste das Alles aber schon ein ziemlich zartes, empfindliches, ja eitles Wesen sein.

    Nun gut, vielleicht ist das ja so.

    Womit die Sache dann so herauskäme, wie die meisten großen Religionen sie ja auch verorten: Gott, der Alles, ist vollkommen und die Quelle allen Seins, nur dass die vielen Ungläubigen den oder das Alles ständig verderben. So, dass der Alles seine liebe Not mit ihnen hat.

    Oh jemara!

    Mal andersrum (ich diskutiere hier, so viel ich will): Könnte sich das Alles nicht vielmehr verhohnepiepelt fühlen bzw. mächtig missverstanden, wenn die Leute, wo es doch schon offensichtlich da ist, auch noch meinen daran glauben zu müssen?

    Wenn ich mir vorstelle, dass ich zu einem Menschen “Guten Tag!” sage, und der wirft sich erstmal auf die Knie und winselt: “Ich sehe und höre dich nicht nur, ich glaube dir sogar, ganz ehrlich und aufrichtig, dass du da bist!” – den hielte wohl jeder Normale für etwas beknackt; oder aber, es beschliche ihn der Verdacht, dass der als nächstes zehn Euro aus ihm rauslassen wolle oder sonst ein hinterfotziges Spiel treibe. Und sei es bloß Volkes Belustigung.

    Strichunter: Also gut, Alles ist da, Alles ist Gott.

    Wenn ich das so annehme, muss ich erst recht nicht mehr dran glauben.

  6. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Gerd-Peter Wilke

    “Aus dem Nichts etwas erzeugen (erschaffen)” ist eines der 36 chinesischen Strategeme. Zumindest die Chinesen meinen also seit weit über zweitausend Jahren, dass das menschenmöglich sei.

    Ob ich schonmal aus etwas Totem etwas Lebendiges gemacht habe, weiß ich nicht. Sollte ich aber – wie der Dude meint – ein Teil von Gott sein, so wäre es wohl kaum auszuschließen.

    Ob ich dereinst mein Leben verlängern könne, stehe auch erstmal dahin. Denn wenn “meine Zeit abgelaufen” sein wird, wird das ja immerhin erfordern, dass ich die Zeit manipuliere. Einstein meinte, dass das geht, wenn man nur schnell genug fliegt. Den halten viele für den Größten. (Ich nicht. Die Sache mit der Lichtgeschwindigkeit als höchstmögliche ist längst widerlegt.)

    Natürlich hieße es, einsteinisch gesehen, dass ich, wenn ich mit knapp unter Lichtgeschwindigkeit herumbrauste, im eigentlichen Sinne deshalb keinen Tag länger zu leben hätte, aber verglichen am lahmen irdischen Rest, wo eine meiner Minuten ein Jahr ist, relativ eben doch.

  7. Gerd-Peter Wilke sagt:

    @ Magnus und @Dude

    “Strichunter: Also gut, Alles ist da, Alles ist Gott.”

    Wenn alles Gott ist, dann müßte alles in einem aus Gut und Böse bestehen. Wozu aber dann der ständige Kampf zwischen Gut und Böse, oder anders gesagt, warum gibt es auf unserer Welt Menschen, die sich darüber aufregen, wenn sie sehen, dass anderen Böses widerfährt?
    Demnach gibt es Menschen, die eher zum Guten neigen und es gibt Menschen, die eher zum Bösen neigen. Wenn aber alles derselbe Gott wäre, wie kommt es dann zu dieser Zwiespältigkeit?

    Ein Löwe kennt nur das Gesetz des Hungers. Hat er Hunger, dann tötet er um überleben zu können. Ist das was der Löwe dann anderen antut, gut oder böse?

    Für einen Menschen besteht das Gesetz aus Macht und Unterwerfung. Dabei meint der Mensch, welcher das Gesetz erlässt, er wäre der Gute. Denn ohne seinen Gesetzesserlaß, kann seiner Meinung nach das Böse nicht zurück gehalten werden. Der so unterworfene Mensch, wird für den Gesetzeserlasser zum bösen Menschen, wenn er sich gegen die Unterdrückung durch die Macht wehrt. Wehrt dieser sich nicht, dann ist es ein guter Mensch. Der Gesetzeserlasser, selbst wenn er im Grunde böse ist, erhebt sich selbst zum Guten. Er ist dann der Löwe, der Hunger hat und der Mensch unter dem Gesetz ist am Ende jener, welcher sich dem Bösen zuliebe fressen lassen muß.

    Was würde passieren, wenn der so geknechtete Mensch sich sozusagen doch einmal wagen würde, die Frucht vom Baume der Erkenntnis zu essen, obwohl das vom Gesetzeserlasser strengstens untersagt worden ist?

  8. Gerd-Peter Wilke sagt:

    @ Magnus

    ““Aus dem Nichts etwas erzeugen (erschaffen)” ist….”

    usw.

    Für mich sieht es so aus, als reden wir voll aneinander vorbei.

    “Zumindest die Chinesen meinen also seit weit über zweitausend Jahren, dass das menschenmöglich sei.”

    Ich fragte nicht, was die Chinesen dazu für eine Meinung haben. Ich fragte, ob du dazu fähig bist, als der, welcher meint Gott in seiner Mitte zu haben.

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Gerd-Peter Wilke

    Zunächst zum Letzten (zum Rest später, wenn ich etwas gegessen habe).

    Ich meinte nirgends, dass ich selber Gott in meiner Mitte habe.

    Ich meinte, dass der Gott, an den Lesezeichen glaubt, in Wirklichkeit ihre Mitte sei.

    Was mich betrifft, habe ich nur theoretische, spekulative Erwägungen angestellt. Schließlich bin ich ungläubig.

    Wie gesagt, bezüglich meiner (denkbaren) Fähigkeiten und des “Baumes der Erkenntnis” und des “Gesetzeserlassers” später mehr.

  10. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Gerd-Peter Wilke

    Dieser “Gesetzeserlasser”, von dem Du sprichst, ist schlicht ein perverser Sadist. Das ist im Grunde selbsterklärend.

    Zum “Aus einem Nichts etwas erzeugen”.

    Ich habe hier zumindest (mal wieder) aus einem Beinahenichts etwas erzeugt.

    Ein – vorgeblich – nichtiger Gedanke in einen kleinen, zehnsilbigen Spruch gepackt, und schon folgte ein Etwas.

    Wenn man es einmal gelernt, findet man die Nichtse, aus denen sich etwas erzeugen lässt, an jeder Ecke. Die ganze Welt ist voll davon.

    Die ganzen Urknallchaoten (von denen ich ob des minden Aufbaus ihrer Theorie auch nicht viel halte) meinen, dass die ganze Welt aus einem undefinierbaren (das ist das Wesen des Nichts) Nichts entstanden sei.

    Auch Gott, der ja nur aus dem Nichts gekommen sein kann (oder schuf den ein Vorgott, der von dessen Vorgott geschaffen, der aus dem Nichts kam?), schuf die Welt angeblich aus dem Nichtwas.

    Anscheinend meinte er, das tun zu müssen. Schließlich wurde ihm irgendwann, immer allein mit dem Nichts (bzw. den Nichtsen), doch langweilig. Vielleicht hat es ihm, obwohl dabei dann (da nahm die Sache, als er meinte, seine wohlverdiente Vesperpause machen zu können, ihren fahrlässigen Lauf) selbst solche missratenen ungläubigen Gestalten wie ich herauskamen, sogar Spaß gemacht.

    Ob er jetzt bereut, dass er da eine Weile nicht aufgepasst hat?

    Ob er dafür Buße tut?

    Um Vergebung bittet?

    Ich weiß es nicht.

    Ich bin ihm jedenfalls dankbar dafür, dass auch er ein Schlamper ist.

    Und so großzügig, dass er selbst mich an die Nichtse ranlässt.

    Also: Deutsche sind auch nicht unbedingt dümmer als Chinesen.

  11. Gerd-Peter Wilke sagt:

    @ Magnus

    “Anscheinend meinte er, das tun zu müssen.”

    Ich finde es interessant, dass du dir Gott in männlicher Gestalt vorstellst, ihn zu einem ER erklärst, obwohl du nicht an ihn glaubst.

    Wenn ich an etwas nicht glauben will, dann ist dieses etwas für mich gar nicht da und noch nicht einmal der Rede wert.

    “Dieser “Gesetzeserlasser”, von dem Du sprichst, ist schlicht ein perverser Sadist.”

    Das sehe ich nicht so. Jene aber, die dann den Weg weitergingen, obwohl ihr Weg bestimmt nicht mit den zuvordersten Gedanken des Gesetzeserlassers übereinstimmten, das waren auch in meinen Augen Sadisten. Namen nenne ich jetzt bewußt einmal nicht, aber es sollte wohl klar sein wen ich meine.

    Die Frage ist noch, braucht ein etwas, das nur geistiger Natur ist und das man aber als Gott bezeichnen kann, überhaupt Gesetze, um nicht im Weltall, sondern speziell auf der Erde unter Menschen Ordnung schaffen zu können? Auch unter Tieren gibt es eine gewisse Ordnung in ihren Reihen. Sie aber brauchen dazu nichts Schriftliches. Das kann nur zwei Gründe haben. Entweder sind Menschen von böserer Natur als Tiere, oder sie sind einfach dümmer als die Tiere, oder sogar beides zugleich.

    Ein moderner Panzer kostet rund 3,5 Mio. Euro oder sogar mehr. Aber es spielen wöchentlich viele Millionen Menschen Lotto, um evtl. mal eine Million zu ergattern. Daneben gehen sie täglich für andere arbeiten, damit andere von ihrem Geld Panzer kaufen können, die im Grunde niemand braucht. Ein Schaf, dem man aber Dummheit nachsagt, das geht derweil auf der Wiese grasen und lässt es sich gut gehen. Der Mensch kommt an der Wiese vorbei, schaut sich das Schaf an, vergeht vor Neid und seine Psyche beginnt sich zu spalten. Aus der bösen Natur erwächst noch eine zweite, noch bösere Natur. Von anderen Menschen muss dann dafür gesorgt werden, dieses Monster Mensch unter Kontrolle gehalten werden kann. Dazu werden Gesetze erlassen. Das geht insgesamt und solange gut, bis es mal wieder Krieg gibt und die Dummen sich dann gegenseitig mit den in der übrigen Zeit völlig unnützen Panzern abknallen.

    Damit hat aber Gott nichts zu tun. Hatte dieser unaussprechliche Geist überhaupt je etwas damit zu tun? Moses schlug sich ein paar Steintafeln zurecht und dann verschwand er für 40 Tage unbeobachtet auf einen Berg. 40 Tage sind eine lange Zeit! Moses war ein gelehrter und intelligenter Mann. Wenn man sich die 10 Gebote durchliest, dann steckt da schon viel Weisheit dahinter, aber sie sind auch sehr einfach gestrickt; und sogar der Auszug aus Ägypten wird darin erwähnt, jedenfalls in der ursprünglichen Fassung. Man stelle sich vor, heute wollte jemand ganz neu anfangen, hätte da unten am Berg ein ganzes Volk stehen, das dümmer nicht sein könnte, denn man kann ihm mit jedem Hokuspokus kommen, und deshalb sollten es so wenige Gesetze sein wie nur möglich. Kämen da 10 Stück nicht gerade recht? Mehr passt ja auch bestimmt nicht darauf, auf die zwei Steintafeln.

    Heute noch ritzen Verliebte gerne ihre Namen in Baumrinden oder Parkbänke ein. Wie würde ein Mensch am besten seinem Volk seine Zuneigung ausdrücken, welches ihn freiwillig zu ihrem Führer erkoren hat, als mit nur ein paar Regeln? Erfindet dieser Führer womöglich sogar noch einen Gott für sein Volk, welcher nur für sie da ist? Und das mit dem Glauben sogar Berge versetzt und ein Königreich gegrünet werden konnte, das hat sich ja dann gezeigt. Diesem Volk und seinem Gott, gehört heute praktisch die ganze Welt.

    Und alles was der römische Heerführer dann fand, als er in das Allerheiligste im Tempel in Jerusalem eindrang, war nur eine alte Kiste aus Holz, Bundeslade genannt, in der zwei Steintafeln lagen, oder war es zu dieser Zeit dann nur noch eine billige Papyrusrolle? Ein anderes Volk hingegen, betet lieber einen zerstückelten und vom Himmel gefallenen Meteroriten an, nennt es Kaaba. Jedem eben das seine und trotzdem ist es alles dasselbe Schema.

    Damit will ich sagen, Gott wird zu dem was man sich unter ihm vorstellt. Sogar für Ungläubige kann es sich dabei dann auch um einen ER handeln, nur weil sie es sich von anderen haben so einreden lassen. Wenn diese anderen einen blinkenden Cursor auf einer Mattscheibe zu ihrem Gott erklärt hätten, dann hieße dieser Geist Cursor. Mal ist der Cursor da, weil er blinkend ist und mal ist dieses Wesen nicht da. Dann kommen Bits dazu, mehr und mehr Technik braucht es und dann schreit die Sache auch bald nach Gesetzen zum Ordnung schaffen und Ordnung halten auf dem Bildschirm und im Speicher. Heil Cursor, wie folgen dir!

    Lange Rede, kurzer Sinn, ich schließe es mit deinen Worten nun ab, “Deutsche sind auch nicht unbedingt dümmer als Chinesen”.
    - Unbedingt zwar nicht, eher bedingt.

  12. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Gerd-Peter Wilke

    Ich habe IHN ja durchaus nicht dauernd einen Er genannt, ansonsten lediglich, da er im abrahamitischen Bereich normalerweise ziemlich männlich rüberkommt und das deutsche Wort Gott nunmal ein maskulines grammatisches Geschlecht aufweist. (Hieße er Schaf, so wäre er ein Es, hieße er Kuh, dann eine Sie.)

    Ansonsten habe ich ja durchaus dafür plädiert, ihn Alles zu heißen, also ein Es.

    Du schreibst:

    “Wenn ich an etwas nicht glauben will, dann ist dieses etwas für mich gar nicht da und noch nicht einmal der Rede wert.”

    So einfach ist die Sache nicht.

    Wenn die Leute überall dauernd von diesem Etwas reden, diesem Etwas riesige Tempel errichten (was ja noch erträglich wäre), aber, nicht genug, im Namen dieses Etwas beschneiden und Kriege führen, kann ich das Etwas nicht einfach wegignorieren. Egal, ob die Leute es sich nur einbilden, oder es sogar existiert.

    Die Naturwissenschaftler haben selbstverständlich kein wirksames Mittel gefunden, die Gottgläubigen endlich mal dahin zu bringen, sich wenigstens hinreichend überwiegend mehrheitlich anständig zu benehmen.

    Dies zu unternehmen, ist seit je der Schriftsteller und zumal Philosophen.

    Die sind – glücklicherweise – in aller Regel billiger, als auch nur ein von Dir erwähnter moderner Panzer; und, wenn sie ordentlich funktionieren, eine nachhaltigere sowie sinnigere Ware, deren Munition, Buchstaben, zudem auch noch fast nichts kostet.

    Wir werden nicht ruhen noch rasten, bis dass Gott seine Leute zur Vernunft erzogen hat.

    Gibt er dahingehend nicht nach, so müssen wir ihm nolens volens Saures geben und die Sache in die eigenen Hände nehmen.

    Was die Christen anlangt, so hat er, mal abgesehen von diesem bescheuert-grausen Sohnesopfer als Grundlage aller Symbolik (im Grunde unverzeihlich), offenkundig einigen schon die Gnade gewährt, darüber den Verstand nicht zu verlieren. Bei den Juden wohl ein paar Leuten, bei den Moslems verschwindend wenigen.

    Einen, der solche Geschichten verbreiten lässt (vor allem schon gegenüber Kindern!), wie der Abrahamitengott, den sperrt man normalerweise ins Mentalasyl. Dort kann er sich dann Tag und Nacht vor den wiedergeborenen Napoleons und Goethes und Hildegards wichtig machen. Wenn er sie doch wieder zu sehr aufhetzt, muss er bedauerlicherweise in eine Einzelzelle.

    Ausschaffen wäre selbstverständlich auch noch eine Möglichkeit. 333 333 Lichtjahre hinter den Aldebaran. So, dass er dort dann aber höchstens noch ein Fahrrad als Fortbewegungsmittel besitzen darf. Damit er nicht noch meint, wieder hierherkommen zu wollen.

    Auf seine Einsichtsfähigkeit zu setzen, erscheint mir jedenfalls naiv. Seit über dreitausend Jahren wird er darum angefleht, und es hilft nichts.

    Wir werden aber irgendwann mit ihm fertigwerden.

    Aus seinen Panzern werden dann Küchenmesser geschmiedet.

    Und seine tausend Teufel kommen, damit das Volk nicht vergisst, statt unschuldiger Tiere in die freigewordenen Zoos.

  13. Dude sagt:

    @Gerd

    Schön gesprochen!

    “Jesus sprach: Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in (prachtvollen) Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden.”

    Amen

  14. Gerd-Peter Wilke sagt:

    @ Magnus

    “…kann ich das Etwas nicht einfach wegignorieren. Egal, ob die Leute es sich nur einbilden, oder es sogar existiert.”

    Wenn man aber nicht dazu in der Lage ist, etwas völlig zu ignorieren (das Wort “wegignorieren” gefällt mir zwar, aber das wäre dann so, als wolle man versuchen aus Nichts Garnichts zu machen), dann ist es auf geistiger Ebene auf jeden Fall vorhanden. Eigentlich bestätigst du damit, dass du eine geistige Welt für existent hältst. Die geistige Welt aber ist die Welt des Geistes, was das Wesen des eigentlichen Gottes ausmacht.

    “Zum “Aus einem Nichts etwas erzeugen”.

    Ich habe hier zumindest (mal wieder) aus einem Beinahenichts etwas erzeugt.”

    Ein Beinahenichts ist aber kein Garnichts. Und dass in deinem Geist ein Aphorismus enstanden ist wie aus dem Nichts, ist praktisch dasselbe, als wenn in der Bibel steht: “Am Anfang war das Wort”. Das Wort “Anfang” alleine schon, ist auch so etwas wie ein Aphorismus, denn man muss sich das Ende dazudenken, ohne dass es diesen Anfang und das Dazwischen ja gar nicht geben könnte. Das Dazudenken, kann aber nur auf geistiger Ebene geschehen. Dieses ist aber wiederum genau das, was den Geist Gottes erst ausmacht. Ohne den Geist in uns, gäbe es kein Denken und somit auch keinen Anfang. Es gäbe noch nicht einmal den Anfang als Wort. Somit macht es das Wesen Gottes aus, aus Garnichts etwas erschaffen zu können. Und genau das lieber Magnus, kannst du nicht, weil du eben nicht Gott bist.
    Damit, dass du zugibst nur aus Beinahenichts etwas erzeugen zu können, machst du dich als Mensch freiwillig zu etwas Geringerem als es wie es der Geist Gottes ist. Denn du gibst damit zu, dass Gott der Geist mehr kann als du selbst. Ich kenne einen, der hätte dazu an dich gerichtet nun bestimmt gesagt: In ganz Deutschland habe ich nicht einen so grossen Glauben gefunden, wie du ihn hast.
    Denn dein Glaube Magnus, der ist nicht auf Götzen aus Stein und Holz ausgerichtet, sondern dein Glaube ist einzig und alleine auf den Geist ausgerichet, dessen lebendiger Tempel du bist. Das ist wahrer Glaube, das ist eigentlich das, was wahres Anhängertum des Weges grundsätzlich ausmacht. Diese Sache nämlich mit dem: Es gibt noch eine andere und zwar geistige Welt, was andere gerne als das Reich Gottes bezeichnen.
    Dann aber zu sagen, ich bin ein Ungläubiger, wie du das gerne tust Magnus, damit führst du dich eigentlich selbst ad absurdum. So kann der Geist in dir aber nicht zu der vollen Größe aufsteigen, wenn auch immer noch in geringem Maße unter dem Geist Gottes bleibend, was du aber durchaus verdient hättest.

  15. Dude sagt:

    @Gerd

    “Somit macht es das Wesen Gottes aus, aus Garnichts etwas erschaffen zu können.”

    Es gibt kein “Garnichts”. Die materiellen Schöpfung kommen von den Göttern, und nicht von der Quelle.
    Diese mischt sich im multidimensionalen Raumzeitparadoxon nicht ein, da es der Tummelplatz der Seelen ist, die sich freiwillig vom ursprünglichen Bewusstseinszustand (jenseits von Raumzeit) – LIEBELICHT – und somit auch von der Quelle, abgewandt haben.

    Liebe Grüsse

    Ps. Sehr detailliert schreibe ich darüber in folgender Diskussion: http://www.allmystery.de/themen/np88057

  16. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Gerd-Peter Wilke

    Dass Du einen so schwungvoll und sauber geschriebenen Beitrag hier einbringst, dafür zunächst mein Dankeschön!

    Vielleicht glaube ich ja doch – wenigstens ein bisschen.

    Ich werde mir jedenfalls nach dieser Deiner Riposte in Zukunft noch genauer überlegen, in welchem Kontext ich mich einen Ungläubigen heiße.

    Gleichwohl: Auch, dass es geistige Kräfte gibt, muss ich nicht glauben, weil ich deren Wirken so oft erlebt habe, dass ich mir deren Existenz sicher bin.

    Wenn man die geistigen Kräfte nun eben Gott nennen will, warum nicht?

    Leider trifft man sehr wenige Gläubige, die dieses “Reich” so sehen und beschreiben, wie Du. Die meisten hängen leider immer noch an den Rockzipfeln von Pfaffen, obzwar ja schon Luther dargelegt hat, dass es derer gar nicht bedürfe.

    Und wenn schon Glauben, dann gefällt mir der unserer Ahnen besser als der christliche (vom mosaischen und moslemischen mal ganz zu schweigen).

    Nicht nur, weil darin die Natur nach der Götterdämmerung neu ergrünt, die Runen ein unübertroffenes kosmologisches System darstellen und er ohne Kirchen auskam.

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