Dem Nachwuchse (IV)

Ihr dürft in Eurer Sprache ebensowenig berechenbar sein, wie in Euren Reaktionen, Eurem Denken selbst.

Wenn Ihr berechenbar seid, werdet Ihr auf kurz oder lang von einem Irgendjemand in der Pfeife geraucht.

Dabei ist Unberechenbarkeit nicht mit Unstetheit zu verwechseln; denn dies, egal was man Euch weismachen will, sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Muss ich das noch erklären?

Nein, dem Nachwuchse, den ich hier anspreche, muss ich das nicht.

Ihr seid nicht als willige Ziegenspitzmelker auf die Welt gekommen.

Ihr habt schon gemerkt, dass die Welt Euer erst recht bedarf, indem sie Euch nicht will.

Ihr werdet darüber immer gewandter. Ihr werdet darob hart.

Bleibt liebevoll. Aber unterscheidet.

Die Euch vernichten wollen, verdienen noch nicht einmal Euren Hass.

Denn Ihr seid Schaffende.

Werdet hart.

Ihr seid allein.

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11 Antworten zu “Dem Nachwuchse (IV)”

  1. Dude sagt:

    Lieber Magnus

    Ich danke Dir aus tiefstem Herzen, dass Du hier Anleitungen, in dieser ansonsten kaum auffindbaren Qualität, jedem der willens ist, daraus zu lernen – es also auch praktiziert -, aus Liebe heraus und unentgeltlich, anbietest; selbst wenn es wahrscheinlich des öfteren missverstanden wird.

    Sagte ich Dir nicht einst, dass Du mir genauso ein Meister bist, wie ich Dir auch? ;-)

    Ich achte das sehr hoch, weil ich sehe, dass Du Selbst bist – und bleibst, wie auch weiter jeden dahingehend ermunterst.

    Ich habe schon sehr viel gelernt bei Dir, eben weil Du ab und an auch gern mal ein widerwärtiges Arschloch sein kannst hier! Das liebe ich.

    Es tut auch Not, angesichts der weitverbreiten Trägheit, Lethargie und Ignoranz.

    Danke!

  2. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    So, ich probiere es nochmal, nachdem der Netzteufel den ersten Kommentarversuch gefressen hat.

    Unter all den Komplimenten, die mir selbst Frauen (die damit zumindest bei mir sparsamer umgehen als Männer) in meinem Leben gemacht haben, ist “widerwärtiges Arschloch” eines der schönsten. Zumal so zart, mittels eines “ab und an” sowie dass man ja gerade das an mir liebe, feinst vergiftet.

    Ich weiß natürlich, worauf Du damit anspielst.

    Es ist meine nicht nur ab und an ziemlich übertriebene Zartfühligkeit bezüglich Dingen, die anderen so unwichtig sind, dass sie meinen, dran glauben zu müssen.

    Ich bekam noch heute Nacht den Vorwurf, dass ich damit neulich tatsächlich mal wieder eins des Guten zuviel getan hätte.

    Ich könne ja nicht davon ausgehen, dass jemand zwischen all den Nettigkeiten – wenn nicht gar wohlgemeinten Schmeicheleien – , die ich zu verbreiten pflege, auch noch die Substanz der vorgetragenen Sache zu erkennen vermöchte.

    Es ist wahrscheinlich wirklich eine gravierende menschliche Schwäche, wenn man seiner Philanthropie stets meint, einen so freien Lauf lassen zu sollen, wie das bei mir der Fall ist.

    Vom Sadhu bis zum Seppel, ich liebe sie einfach alle.

    Ich weiß jetzt auch nicht, ob ich Besserung geloben sollte, da ich ein solches Versprechen mit einiger Sicherheit nicht einzuhalten vermöchte.

    Ich weiß wider meine innate Gutmütigkeit einfach kein wirksames Mittel.

    Ich dachte schonmal daran, es mit Eisenhut oder Herbstzeitlose zu probieren, aber dann taten mir schon wieder die zarten Pflänzchen leid.

    Diese einfach wider meine chronische Allverliebtheit und infantil-drüselige Gutgläubigkeit, vermutlich wirkungslos, medizynisch wegzumampfen, das brachte ich einfach nicht übers Herz.

    So gebe ich mir jetzt ein wenig Hopfentee, der immerhin als ein temporäres Palliativ dienen möge.

  3. Dude sagt:

    Lieber Magnus.

    Wärst Du das nicht “ab und an”, sondern stattdessen nie oder immer, dann wärst Du und Deine Seite hier – aus meiner Sichtweise heraus selbstverständlich – nicht mehr annähernd auf diesem Qualitätsniveau, wie ich es an Dir schätzen gelernt habe.

    Du weisst noch wohl, zu unterscheiden, und auch zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, genau das richtige zu sagen, was einfach mal gesagt gehört. Und das ist so eminent, weil es angesichts der weitverbreiteten Gleichschaltung und dem ganzen “political-correctness-Scheiss” dringender denn je ist, hier auch ein Vorbild zu sein, welches wegleitet von der ganzen allgegenwärtigen Weichspülerkuschelpädagogik.

    Du bist weiter auch offen dafür, über die radikalen Ansichten zu diskutieren, komme da wer wolle – mal gesetzt den Fall es handelte sich nicht augenscheinlich ohnehin um “Perlen vor die Säue” -, und auch bereit, gewisse Revisionen anzunehmen, so es denn argumentativ überzeugend daherkommt…

    Auch dies ist sehr sehr wichtig, wenn nicht gar DAS wichtigste überhaupt.

    Klar, schreibst Du auch mal Bruch, oder übertreibst es masslos – davon ist, denk ich, niemand gefeit -, nur ist das wohl das Risiko, was man eingeht, wenn man eben, wie oben beschrieben, wahrhaft edukativ-pädagogisch wirken möchte, und dies auch konsequent tut.

    Also bleib so wie Du bist!

    In diesem Sinne…
    Geniess deine Blonde(n)! :-D

    Lieber Gruss vom Dude

    Ps. Dies wird mich jetzt natürlich nicht davon abhalten, wie bis anhin, Dir weiterhin deutlich meine Meinung auf der verstimmten Geige in den Geist zu brennen, so Du mal Grenzen überschreitest (wie z.B. im Gottbuhl ;-) ), und damit mehr Schaden bringst, als es Nutzen verspricht, wie das beispielsweise bei Verabsolutierung generell die Regel ist (das haben ja die Monotheisten beileibe zur Genüge bewiesen die letzten paar tausend Jahre… ;-) ).
    Pps. Ich habe diese Kommentare hier auch hinsichtlich Deiner Konversation mit Lesezeichen im andern Strange (in der III.) geschrieben, weil ich euch in gewisser Weise beide verstehe, und auch beide sehr schätze.

  4. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Ich suche ja, wie mancher vielleicht doch gemerkt hat, keine “Anhänger”, zu welchem Unterfangen schon Nietzsche meinte, dann solle man Nullen suchen.

    Und es ist natürlich auch so, dass das, was Du z.B. für Bruch bzw. maßlos überzogen hältst, für andere gerade ihre köstlichste Leibspeise sein mag.

    Selbstverständlich passieren, wenn man in dieser Geschwindigkeit und zumindest versuchten Intensität publiziert, auch Fehler. Nachlässigkeiten, Unbedachtsamkeit mögen sich einschleichen.

    Da bin ich selbstverständlich froh, wenn ich darauf hingewiesen werde.

    Viel wichtiger an der Arbeit von Kommentatoren wie Lesezeichen und Dir aber ist, dass sie immer wieder andere Blickwinkel und Ansätze, zielführende Hinweise einbringen.

    Du magst mir glauben (in dem Falle sei dieser Sündenfall ausnahmsweise gewährt), dass ich es geradezu maßlos schätze, der Wenigen Worts zu vernehmen, die sich hier einbringen.

    So hoffe ich denn auch, dass Lesezeichen mir meine Gottlosigkeit nochmal verzeiht.

    So, wie Du es denn auch großmütig vermochtest.

    Unabhängig davon muss ich das tun und schreiben, was ich für richtig halte.

    Es mag darum noch manche (vermeintliche) Entgleisung meinerseits zu den bereits gewahrten hinzukommen.

    Meine uneingeschränkte Freude will ich noch dahingehend ausdrücken, dass Du offenkundig verstehst, was ich hier versuche, worum es mir geht.

    (Übrigens: Du schreibst immer besser.)

  5. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    Nachtrag

    Was Gott anlangt, halte ich es schlicht so wie mit jedem anderen.

    Gesetzt den Fall, dass es ihn gäbe, so hat er mir, und zumal meinen Kindern, erst recht über seine Stellvertreter auf Erden, schlicht konsequent zu wenig Verständnis oder gar Liebe entgegengebracht.

    Ich lehnte ihn also nach Stand der Dinge selbst dann ab, wenn ich mir sicher wäre, dass es ihn gäbe und er dessenthalben bereits die Hölle für mich anschürte, für mich ohne Chance, wofern ich mich ihm nicht unterwürfe, seiner mich dahineinwerfenden Allmacht zu entkommen.

    Der Kerl soll sich mal benehmen lernen. Und von seinem Teufel meinetwegen auch mich noch zuende rösten lassen.

    Er hat nämlich meines Erachtens noch nichts von Gegenseitigkeit und einem auch verzeihenden Verkehre verstanden. Wenigstens nicht verinnerlicht.

    Wenn ich mir anschaue, wer an ihn wie glaubt, kann ich denn auch, bis auf beschriebene Ausnahmen, nur den Kopf schütteln, wenn mir nicht gar das Saugrausen kommt.

    Er erscheint mir – sehr wohlwollend betrachtet – wie ein kleines, ungezogenes Kind, das alles für sich will und darin keine Gnade kennt.

    Alle Schriften über ihn weisen darauf hin, seine Anhänger bestätigen das meist eifrig.

    Wenn er botmäßig an meiner Tür klingelt und mit mir reden will, werde ich selbstverständlich mit ihm reden, um ihn zur Vernunft zu bringen. Der Menschheit halber. Denn ich brauche ihn nicht.

    Odin – Wotan – ist ein Lieber; aber an den glaube ich auch nicht, nur weil er Richtiges gesagt hat. Das kann ich schließlich auch.

    Jener Jahwe – ohne Worte. (Obzwar ich einiges über den zu sagen wüsste.)

    Jetzt werde ich Lesezeichen wahrscheinlich schon wieder verschreckt haben, was mir leid tut.

    Ich kann und will aber nicht nur für sie schreiben, sondern unterfange das für alle.

  6. YHWH sagt:

    Das Wesen, welches begriffen werden kann, ist nicht das Wesen des Wesenlosen.

    Der Name, der gesagt werden kann, ist nicht der Name des Namenlosen.

    Wer Geist erschafft, erschafft zugleich das Geistlose.

    Wer ‘oben’ schafft, schafft zugleich ‘unten’.

    Wer Liebe predigt, predigt zugleich Hass.

    Wenn Männliches weder männlich noch weiblich, und wenn Weibliches weder weiblich noch männlich, dann ist der mächtige Torwächter überlistet.

    Tritt ein in die Welt des Ungeschaffenen!

  7. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ YHWH

    Ja sackzefix! Jetzt kommst Du gar doch persönlich bei mir vorbei!

    “Tritt ein in die Welt des Ungeschaffenen!”

    Danke. Das mache ich immer, wenn ich einen Text verfasse, also praktisch jeden Tag.

    “Wenn Männliches weder männlich noch weiblich, und wenn Weibliches weder weiblich noch männlich, dann ist der mächtige Torwächter überlistet.”

    Wenn also die Männer Zwitter sind und die Weiber auch, ist alles gut.

    Naja.

    Ich habe zwar durchaus was für schräge Aphorismen übrig, aber den halte ich nun nicht gerade für die Riesensache.

    Allzumal der mächtige Torwächter auch damit nicht zu überlisten wäre.

    Ganz abgesehen davon, dass man den besser gleich gar nicht zu überlisten trachtet, sondern einfach übergeht.

  8. Dude sagt:

    @YHWH

    Diese blödsinnigen Relativierungen, die letztlich nur zu diesiger Gleich-gültig-keit führen sind das allerletzte, da sie dazu anleiten, das unterscheiden zu unterlassen, was einer der verheerendsten Fehler ist, den man machen kann.

    Aber von einem mit so einem teuflischen Namen erwart ich eigentlich solches…

  9. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ Dude

    “YHWH” hat sich nur in ein bisschen Provokation versucht.

    Beim nächsten Mal – wenn es eines gibt – wird er (ich denke nicht, dass es eine Sie ist oder ein Zwitter, also schon wieder ein Es hier aufkreuzt) sich normalerweise einen neuen Nick gesucht haben, heißt dann Heimdall oder Hugo oder Henriette.

    Vielleicht auch “das Tier”.

    Dann wäre wenigstens das grammatische Geschlecht sächlich, und wir bekämen es ob solcher Originalität und Wucht bestimmt mächtig mit der Heiligen Sankt Angst zu tun.

  10. Magnus Wolf Göller sagt:

    @ YWHW

    Ybrigens Waltet Hier Worts.

  11. Dude sagt:

    @Blogmaster :-)

    “Das Tier” träfe schon fast präzis ins Schwarze (wobei hier zu überlegen wäre, ob die Dunkelheit schlechthin überhaupt ein Schwarzes treffen könnte… ;-) ).

    “Das holde Biest”, “das dämonische Schlangenwesen” oder “das Teufelsbrutgetier” kämen auch noch als passende Optionen in Frage. :-D

    Liebe Grüsse

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